Beiträge von McChris

    Solange es Hunde gibt, wird es immer wieder solche Situationen geben, in denen man selbst sich korrekt verhält und durch die Fehler anderer in eine selten dämliche Lage gerät.

    Ich bin jeweils mit 4 Hunden unterwegs, die normalerweise frei laufen, weil abrufbar und die, sobald Fremdhunde in Sicht sind, abgerufen und angeleint werden. Ich lege nicht den geringsten Wert auf Fremdhundkontakte, weil ich überzeugt davon bin, dass der Aufwand des sich-kennenlernens zwischen meinen und Fremdhunden, die wir nie wieder sehen werden (weil Touri-Hunde), sich einfach nicht lohnt. Meine Hunde leben in einer Gruppe, die ihre Bedürfnisse nach innerartlichen Kontakten erfüllt und haben im weiteren Aktionsradius regelmäßigen Kontakt zu anderen Dorfhunden (der sich ständig wiederholt und deshalb auch für die Dorf-Hund-Gemeinschaft wichtig ist).

    Wenn nun ein Fremdhund REGELKONFORM auf uns zukommt - was bedeutet, er stürmt nicht bellend direkt auf uns zu (was aus Hundesicht ein absolutes Fehlverhalten ist), sondern er nähert sich ruhig, dezent wedelnd zur Beschwichtigung in kleinen Bögen, starrt niemanden von uns direkt an, bleibt bei der Annäherung auch mal stehen...kann ich davon ausgehen, dass DIESE Hundebegegnung "gut" ausgehen wird, weil der fremde Hund sich korrekt verhält. Dann denke ich mir im Stillen meinen Teil, lass die Hunde sich begrüßen und geh dann meinen Weg weiter... läuft der Hund mit uns mit, geh ich nicht extra-schnell, aber ich bleibe auch nicht extra stehen, damit die Halter ihren Hund einsammeln können...in der Bewegung passiert nämlich am wenigsten...

    Kommt ein Fremdhund NICHT-REGELKONFORM auf uns zu - zeigt also ein direktes, frontales Zustürmen auf uns, möglichst noch mit Bellen untermalt, kommen meine Hund auf eine Seite und ich blocke diesen Hund ab. Mit einem Hund, der sich - nicht nur aus Hundesicht - so vollkommen unhöflich benimmt, KANN es nämlich bei solchen Begegnungen nur Probleme geben. Je nachdem, wie der Fremdhund sich verhält, "umkreise" ich zum Abblocken meine Hunde, die sich im Stehen dann mitdrehen - niemals käme ich auf die Idee, meine Hunde absitzen zu lassen, weil das eine unglückliche Position für sie wäre. Meine Hunde dürfen in so einem Moment Bellen und Brummeln und Imponieren, aber sie dürfen den Fremdhund nicht angehen (auch wenn dieser geradezu darum bettelt). Wenn ich die dazugehörigen Halter sehe, gibt es die kurze Ansage "Nehmen Sie bitte SOFORT Ihren Hund hier weg". Einfach nur ganz bestimmt, ohne Wut und ohne Ärger, denn das würde nur dazu führen, dass sich die Situation, in der der Fremdhund meine Hunde umkreist, ich ihn aber abblocke, zuspitzen würde. Ich vermittel ihm einfach "Du kannst machen, was Du willst, Du kommst da nicht dran". Je nachdem wie die HH sich dann benehmen, gibt es dann noch zusatzbemerkungen von mir: "Sie wissen aber schon, dass das jetzt ganz bös hätte ins Auge gehen können?" oder "Wie wäre es mit einer Entschuldigung à la - Tut mir leid, er ist mir aus der Hand gegangen" oder bei den "Hardcore-Tut-Nixen", die auch dann noch der Meinung sind, dass meine Hunde schlecht sozialisiert sind "Sie haben vollkommen Recht, ein gut sozialisiertes Rudel hätte Ihren eigentlich getötet, wenn er sich so aufdringlich annähert, aber glücklicherweise war ich ja auch dabei."

    Und dann gehen wir weiter und ich habe das Ganze abgehakt.

    Seit ich mich nicht mehr über die Dämlichkeit mancher Menschen aufrege und ärgere, haben wir auch keine problematischen Hundebegegnungen mehr gehabt. Ich erziehe nicht anderer Leuts Hunde, sondern ich halte sie einfach nur von meinen ab. Wenn ich 20 Minuten im Kreis um meine Hunde rum-geblockt hab, bis die anderen HH endlich mal ihren Hund eingesammelt haben, erlaube ich mir schon ein fieses Grinsen und ein wenig Sarkasmus...

    Ich glaube mittlerweile einfach an die Theorie, dass Hunde Stimmungen sehr gut wahr nehmen können und meine Hunde nehmen bei sowas keine Wut mehr wahr, sondern mehr eine dezente Belustigung meinerseits...

    LG, Chris

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    bei unseren bekannten läuft er hoch

    Meinst Du damit "Mit Eurem Bekannten läuft er Eure Treppe hoch" oder meinst Du "Die Treppe bei Eurem Bekannten läuft er hoch"?

    Manchmal bestärkt man durch zu viel Drauf-Eingehen die schlechte Erfahrung des Hundes. Soll heißen, wenn man in dem Moment, in dem der Hund ausgerutscht ist, ZU SEHR drauf eingegangen ist, verknüpft ein Hund die Kombination aus Schreck/Schmerz durchs Ausrutschen umso eher mit der einen Treppe und Eurer Begleitung.

    Und so ähnlich bestärkt man den Hund in seinem Unwohlsein, wenn man nun versucht, ihn mit Leckerchen hochzulocken. Gerade das macht aus einem kurzen Patzer erst etwas "besonderes". Denn oft ist es ja so, dass man dann die Stufen mit Lekkerlis "dekoriert" und quasi mit angehaltenem Atem lockt und zusieht... Das merkt der Hund und da Hunde anders "ticken" als wir Menschen, kommt er zu dem Schluß "BOAH, ich wusste doch, dass mit dieser Treppe was nicht stimmt...nö, da will ich nicht hochlaufen..."

    Alternativ würde ich vorschlagen, da gar nicht so eine große Sache draus zu machen, den Hund vielleicht einige Male von einem netten Bekannten über die "Ausrutch-Stelle" auf den nächsten Treppenabsatz tragen zu lassen und dann mit ihm ganz normal weiterzugehen.

    Ausrutscher auf Treppen KÖNNEN mal gesundheitlich bedingt sein, aber meistens sind sie eine unglückliche Kombination aus einem eiligen Hund, rutschigem Putzmittel und nassen Hundepfoten.

    LG, Chris

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    Außerdem ist Metronidazol nicht für die Behandlung von Giardiosen bei Hund und Katze zugelassen. Nähere Informationen dazu erhalten Sie von ihrem Tierarzt. :schockiert:

    Wie??? Nicht zugelassen???

    Hallo, dieses "nicht zugelassen" bedeutet, dass Metronidazol als Antibiotikum zwar offiziell nicht als Medikament gegen Einzeller deklariert ist, aber es bedeutet nicht, dass es nicht aufgrund der gesammelten Erfahrungswerte zur Behandlung eingesetzt werden KANN - manchmal sind die Wirkungen von Medis, die für bestimmte Erkrankungen eingesetzt werden und dann plötzlich auch bei völlig anderen Erkrankungen wirken, einfach zufällige Entdeckungen, die dann in der Praxis schon Anwendung finden, ohne dass der lange Zulassungsweg (über lange Versuchsreihen) vorher stattgefunden hat. Die Giardien-Durchseuchung der Säugetiere ist ein noch relativ "neues" Problem....

    Zu den allgemeinen Hygienemaßnahmen zur Verhinderung einer ständigen Re-Infektion gehört natürlich auch die Umgebungsbehandlung.
    Wenn der Hund also - gerade in der Welpenzeit - noch häufig in den Garten "käckelt", sollten die oft genutzten Flächen regelmäßig z. B. mit Branntkalk abgestreut werden.

    Eine Bitte in eigener Sache habe ich noch:
    Bitte auch an andere Säugetiere denken und nicht nur an die eigenen Vierbeiner... Also bitte auch die Haufen auf Wiesen- und Weideflächen einsammeln. Einfach "nur so" Wiesen gibt es nicht, das sind alles Futterflächen und ein Landwirt, der eine Milchvieh-Herde von 80 GVE behandeln lassen muss, weil Giardien-Häufchen in seiner Silage sind, die ein unachtsamer HH nicht eingesammelt hat, hat weit größere Probleme damit - kranke Rinder, hohe Behandlungskosten, Kälberverluste, Wartezeiten aufgrund der Medikamente und finanzielle Verluste...

    Ich sehe es leider immer wieder, dass viele HH "draußen in der Natur" die Haufen einfach liegenlassen...

    LG, Chris

    Hallo,
    zum Thema "Gucken und Starren" - sooo viel interessantes gibt es da unten ja auch nicht zu sehen und ich könnte mir vorstellen, dass sie Dir "forschend" ins Gesicht kuckt, weil sie da die ersten Zeichen lesen kann, was als nächstes passiert...

    Zum Thema "Hund im Fußraum" - mit einer der sichersten Orte im Auto, das schon. Aber auch dort kann der Hund ungesichert zum Geschoß werden oder in der ersten Verwirrung nach einem Unfall durch eine kaputte Scheibe das Weite suchen... spar möglichst ein wenig schneller, bitte...

    LG, Chris

    Hallo Jenny,
    ich bin zwar jetzt kein Single mehr, aber ich war es lange, lange.... mit 5 Hunden.

    Ich glaube - nur formuliere ich es charmanter als Staffy :lol: -, dass das einzige Problem bei der Sache DU bist.
    Und zwar weil Du menschliches "Gerechtigkeitsdenken" auf Hunde anwendest.

    Hunde "ticken" in dieser Hinsicht nicht so wie wir Menschen. Für Hunde ist es vollkommen in Ordnung, wenn einer "Mamas Liebling" ist und der andere hintenan steht. Doof wird es erst dann, wenn die Hunde DEIN schlechtes Gewissen bemerken - ich könnte mir vorstellen, dass Nalas "Sich zurückziehen" durch DEIN Verhalten bestätigt wurde, Nala merkt nicht, dass Du ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber hast, sie merkt nur, dass Du irgendetwas hast - und bezieht es umso mehr auf sich und zieht sich zurück...weil sie nur irgendeine Spannung merkt...

    Ich bin bei meinen Hundis derjenige, der entscheidet, wann mit wem was gemacht wird. Momentan ist natürlich unsere 15-jährige Hunde-Oma unangefochtene "Siegerin", wenn es darum geht, Lekkerlis abzustauben, Streichel- und Kuscheleinheiten abzustauben, Massagen abzustauben...

    Die anderen 4 kommen einfach kürzer.
    Und auch die übrigen 4 bekommen nicht von allem die gleiche "Portion" an Aufmerksamkeit, etc. Einer der 4 ist auch nicht unbedingt mein "Herzenshund" und ich gestehe, dass normalerweise immer die gerade vorhandene Dogge sowas von MEIN Hund ist...

    Nur, der entscheidende Faktor ist, ich habe deshalb kein schlechtes Gewissen.
    Warum auch. ALLE bekommen, was sie brauchen und noch einiges mehr.
    Auch mal hinten anstehen zu müssen, ist für einen Hund etwas normales. Und je normaler ich als Mensch damit umgehe, desto normaler und unproblematischer ist es auch für den Hund.

    Versuch doch einfach, Dich von diesen allzu menschlichen Vorstellungen im Umgang mit Hunden zu lösen und zack, ist das Problem weg.

    Liebe Grüße,
    Chris

    Zitat

    Sagt mal, bin ich hier alleine mit der Meinung, dass man wenn man (noch) keine Ahnung hat und noch nicht mal vor Ort war einfach mal den Ball flach halten sollte????

    Nein, bist Du nicht!

    Methode HÜH ist da die Lösung:

    Hinsehen, überlegen, handeln.

    Liebe TS,
    Dein Einsatz in Ehren, aber wenn Du nach einem Gespräch der Meinung bist, dass das was im Argen liegt, solltest Du Dich erst mal informieren, ob die Informationen, die Du aus dem Gespräch heraus hast, der Wahrheit entsprechen.

    Welpen ansehen, wäre z. B. ein prima Vorwand, zusammen mit einer weiteren Person, damit man mit seiner Aussage nicht alleine da steht.
    Und dann, wenn wirklich was im Argen ist, kann man überlegen, wie man weiter vorgehen möchte.

    LG, Chris

    Hallo,
    einige Tipps und Anregungen hast Du ja schon bekommen.

    Dass ein sowieso mit 2x30 min. Spazieren-Gehen am Tag eh schon unausgelasteter Terrier dann auf die kleinen Veränderungen, die Deine Schwangerschaft so mit sich bringt, reagiert, kann ich mir lebhaft vorstellen.

    Ob es nun Deine Hormone sind, die ihn da auf Krawall stimmen, weiß ich nicht, aber ich denke einfach, dass er auf klitze-kleine Anzeichen Eurerseits reagiert - Du bist vielleicht ein wenig "weicher" als sonst, Ihr konzentriert Euch verständlicherweise auf die Vorbereitungen - ein Hund merkt nur, dass da irgendwas im Busch ist und reagiert in der einzigen Art darauf, die ihm bleibt...

    Versucht, mehr mit Eurem Hund zu unternehmen, ihn besser auszulasten, ihn in Eure Vorbereitungen mit einzubeziehen und da die Gratwanderung zu schaffen, dass er sich nicht mit Aufmerksamkeit überschüttet fühlt, aber einfach mit dabei ist.
    Vielleicht gibt es ja Jugendliche in Eurer Umgebung, die für ein kleines Taschengeld etwas mit dem Hund unternehmen.

    Anbinden in der Wohnung, unbeaufsichtigt, wäre mir zu gefährlich. Dann würde ich lieber per Kindergitter o. Ä. einen Raum abtrennen, in dem er nicht soviel Schaden anrichten kann.

    Was genau die Kastration in Eurem Fall bewirken soll - ich habe keine Ahnung. Ein Hundetrainer, der telefonisch (?) solche Ratschläge erteilt, ohne den Hund gesehen und mit ihm gearbeitet zu haben, ist in meinen Augen sehr fragwürdig... Sucht Euch wen anders, der Euch und Euren Hund gemeinsam ansieht.

    Eigentlich sehe ich keinen Grund für Euch, den Hund abzugeben - allerdings gebe ich Dir Recht, dass es für den Hund vielleicht doch besser wäre und zwar dann, wenn Ihr der Meinung seid, dass Ihr demnächst (mit Baby) NOCH weniger Zeit für den Hund haben werdet, wenn Ihr glaubt, nichts unternehmen zu müssen/können, um dem Hund wieder einen Rahmen zu geben, an dem er sich orientieren kann, wenn Eure Bereitschaft, sich mit den entstandenen Problemen sinnvoll auseinanderzusetzen derzeit nicht da ist, - DANN wäre es besser, ja.

    LG, Chris

    Hallo Megsi,
    nö, leicht ist es nicht, anderen mal zu sagen, dass sie etwas nicht tun sollen...

    Aber für Deinen Hund und Dich ist es sehr wichtig.

    Denn bevor Du mit Deinem Hund daran "arbeiten" kannst, dass Menschen ja eigentlich ganz ok sind und einige andere Hunde auch, muss er nun als Erstes lernen dürfen, dass Du ihn keinen Situationen aussetzt, denen er nicht gewachsen ist.

    Das bedeutet am Anfang dann recht rigoros aufdringliche Menschen (aus Hundesicht jetzt) von ihm fernzuhalten. Damit er in Anwesenheit von fremden/bekannten Menschen erst einmal wieder entspannen kann und nicht immer und jeder zeit damit rechnen muss, angefaßt zu werden, oder gar hochgenommen zu werden.

    Das soll nicht für immer und ewig so sein - aber erstmal muss Dein Hund ganz deutlich merken, dass DU Dich jetzt drum kümmerst.

    Wie alt ist denn Deine Cousine?
    Vielleicht kannst Du ihr ja spielerisch klar machen, wieso sie den Hund nun erstmal in Ruhe lassen soll... sie kann Dir ja durchaus helfen...indem sie sich auf den Boden setzt, ein tolles Lekkerli in der Hand hält und ansonsten GAR NIX macht...so dass Dein Hund selbst entscheiden kann, wann und wie er sich nähert.. Du musst ihr nur klarmachen, dass sie ganz ruhig und geduldig sein muss, dass sie keine Bewegung, auch nicht mit der Lekkerli-Hand!, auf den Hund zu machen soll...

    Oder Du bittest Deine Eltern, Dir da zu helfen. Denn, wenn Ihr so weitermacht, wie bisher, wird es demnächst einen richtigen Biss geben...
    Sehen Deine Eltern denn überhaupt, dass Ihr ein Problem habt?
    Meine Sicht ist die, dass Euer Hund allmählich lernt, sich gegen die Bedrängung und Rumstreichelei, per Beissen zur Wehr zu setzen... Dies ist eine Entwicklung, die Ihr unbedingt stoppen müsst - notfalls sperr ihn wirklich in ein Nebenzimmer, wenn zu viele Kids da sind.

    Ich würde Dir ja empfehlen, mal mit Deinem Hund zu einer guten Hundeschule zu gehen - da kann Dir auch in Sachen Hundebegegnungen sehr geholfen werden, denn da ist es immer besser, wenn jemand dabei ist, der das Verhalten der Hunde direkt sieht, in Schriftform ist das sehr schwierig. (Vielleicht läßt Du Dir einfach einen Hunde-Kurs zu Weihnachten schenken?)

    Wenn Deine Eltern gar nicht so ein Problem sehen - dann lass sie das hier mal lesen. Denn, um eine Verhaltensänderung bei Eurem Hund zu bewirken, müsst Ihr als Familie an einem Strang ziehen.

    Meld Dich wieder,
    LG, Chris

    Hallo Caro,
    wenn Deine Tante eine Umschulung zur Heilpraktikerin macht, kann sie doch mal Dozenten in der Heilpraktiker-Schule um Hilfe bitten - Homöopathie für Tiere ist in Sachen Fallaufnahme ein wenig anders als beim Menschen, aber vom Grundprinzip identisch. die Mittel auch.

    Die Nieren-Diät wäre sehr wichtig - kann nicht wer aus der Familie finanziell für den Kerle einspringen? Für meine 12 kg Hündin komme ich auf ca. 20 € fürs Futter im Monat. (*mal dezent an Weihnachten erinnert*)

    Zum BARF bei Nierenerkrankungen findest Du einiges über die Suche.
    LG, Chris

    Hallo,
    es zeichnet Dich aus, dass Du in Deinem eigenen Kummer auch noch einen Sinn für andere hast.

    Das Problem ist, wir Menschen trauern alle unterschiedlich. Da gibt es kein richtig oder falsch, einfach nur Unterschiede.

    Ich bin auch jemand, der sich nach dem tod eines tieres sehr zurückzieht und nicht darüber sprechen will - das kommt erst irgendwann viel später. Und dann ganz beiläufig, selbstverständlich und ich will dann auch nicht, dass alle deshalb die Luft anhalten.

    Und viele, nicht alle, Männer ziehen sich mit ihrem Kummer auch in sich selbst zurück.

    Ich kann mir vorstellen, dass Dein Bruder in seiner Trauer noch nicht so weit war, dass er einen anderen Hund annehmen kann. Für ihn ist Luna vielleicht noch viel zu früh gekommen, das reißt alte, grad erst verkrustete Wunden wieder auf und macht es ihm unmöglich, Luna einfach anzunehmen.

    Ich glaub nicht, dass er sie so gar nicht mag. Er KANN nur noch nicht.

    Die Idee mit dem Brief schreiben finde ich gut.

    Lesen, ganz allein für sich, fällt so introvertierten Menschen vermutlich leichter. Ich kann und will auch nicht über meine Gefühle beim Tod eines Hundes sprechen - das Tier ist tot, es fehlt an jeder Ecke und jemandem wie mir geht es durch diese ganze Rederei hinterher nicht besser. Ich mach das auf meine Art.

    Laß Deinem Bruder noch ein wenig Zeit. Wenn er grundsätzlich tierlieb ist, wird er auch Luna in sein Herz schließen, es dauert einfach länger.

    Alles Liebe,
    Chris