Beiträge von McChris

    Ein wenig amüsiert mich die Vorstellung Deiner Tante, die anhand eines Bildes äußert, dem Hund anzusehen, dass er ein Jäger ist.... na, so eine Überraschung aber auch bei dieser Rasse! :lachtot:

    Aber im Ernst:

    Grundsätzlich ist es richtig, sich die besonderen Eigenschaften einer Rasse und deren Mixe, die sehr viel von einer Rasse erkennen lassen, zu Gemüte zu führen, um beurteilen zu können, ob nun genau dieser Hund zu einem paßt.

    Und da sind Podencos schon eine ganz eigene Kategorie. Weil sie nicht so sehr bloss Hund sind, sondern eine Mischung aus Hund, Katze, Esel und Philosoph.

    Natürlich sind sie jagdlich veranlagt - der eine mehr, der andere weniger, natürlich brauchen sie viel Bewegung - aber gar nicht unbedingt das Kilometer/Stunden-Ablaufen an der Leine, sondern vielmehr das freie Laufen/Rennen in sicherem Gelände...
    Podencos neigen gern dazu, in gewisser Weise eigenständig zu bleiben. Es sind (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel) häufig Hunde, die keine blinden Kommando-Befolger sind, sondern "überzeugt" werden möchten - wie das halt häufig bei Rassen der Fall ist, die ursprünglich mal sehr eigenständig gearbeitet haben... die häufig diese eine Sekunde "nachdenkzeit" bei der Befolgung eines Kommandos zeigen....

    Unser eigener Podenco Janosch hört ganz ausgezeichnet - aber niemals mit dem blinden Gehorsam anderer Hunde und es war wesentlich anstrengender mit ihm dieses "gentlemen agreement" auszuhandeln, als mit unseren anderen Hunden...

    Unser Podenco brauchte ein vollkommen anderes Ausbildungs-Konzept, das viel mehr auf festen Grenzen und Regeln beruhte, als bei den anderen Hunden. Mit Lekkerli, Spielzeug und dem "normalen" Motivieren sind wir bei Janosch nicht weit gekommen...

    Katzen im eigenen Heim sind - nach Eingewöhnung kein Problem - hundeerfahrene Katzen draußen auch nicht. Dabei sind im Ursprungsland bereits jagdlich geführte Podencos recht unkompliziert, weil sie auf den Lebend-Apport selektiert wurden - wie das bei Mixen aussieht, ist natürlich eine andere Geschichte. Aber mit der nötigen Voraussicht, Rückzugsmöglickeiten für die Katzen und ganz allgemeinem Beobachten in der Eingewöhnungszeit dürfte die Katzen-Geschichte recht unproblematisch sein. Mindestens, was die zum Haus gehörenden Katzen angeht.

    Ein - seinen Anlagen entsprechend ausgelasteter Podenco - kann ein absoluter Traumhund sein.

    Ein unausgelasteter Podenco ist eine Katastrophe.

    Je nach Ausbildungsstand Eures Ersthundes ist natürlich die Frage, inwieweit Ihr schlimmstenfalls zwei Hunde zeitgleich ausbilden könnt, die sich sehr wahrscheinlich in der Ausbildung sehr voneinander unterscheiden.

    Und ein Hund aus dem Auslandstierschutz ist und bleibt ein Überraschungspaket. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die vermittelnde Organsiation sicher ihr Bestes gibt, um die Hunde genau zu beschreiben, sie diese aber auch jeweils nur in der Extremsituation Auffang-Stations-Aufenthalt kennen lernt - da benehmen sich viele Hunde gänzlich anders als normal...

    Wenn Ihr damit leben könnt, viellleicht besonders viel Arbeit in solch ein Überraschungspaket zu stecken, dass Euer Ersthund sich vermutlich in der Ausbildung um ein paar Stufen verschlechtern wird, Ihr das podenco-sichere Gelände Eurer Tante mitnutzen könnt, Euch auch ganz flexibel auf sehr verschiedene Hunde einstellen könnt - warum nicht?

    So oder so - die Entscheidung kann Euch keiner abnehmen, deshalb sollen das hier auch nur Gedankenanstöße sein.

    LG, Chris

    Zitat

    Versteh ich das jetzt richtig - Du benutzt andere Hunde und deren Halter als Übungsobjekt - auf die Gefahr hin, dass Dein Hund nicht abrufbar ist, weil er ja noch in der Ausbildung ist?

    *erstmal nach-hak*

    LG, Chris

    Regenbogenfisch:
    Vielleicht hast Du mein Nach-haken ja überlesen, deshalb nochmal eine kurze Bitte meinerseits.
    WENN Du wirklich andere HH mit ihren Hunden zum Üben benutzt, versuch Dich bitte in deren Lage hineinzuversetzen.

    Denn es gibt Situationen, in denen solch eine Vorgehensweise fatal sein könnte:

    Der andere Hund ist krank und reagiert präventiv gereizt. Genauso der dazu gehörige Halter, der seinen Hund schützen will.

    Der andere Hund steckt gerade selbst in der Ausbildung zur Leinenführigkeit, zur Leinen-Aggressions-Bekämpfung. Da ist das dämlichste, was einem passieren kann, ein "übender "Hund...

    Der andere Hund mag nun mal ausgerechnet Deinen Hund nicht.

    Der ander HH hat seiner Meinung nach oft genug als Übungsobjekt gedient und reagiert dementsprechend angesäuert auf den 30.287-ten Hund, der im Freilauf auf ihn und seinen angeleinten Hund zugeschossen kommt...

    WENN ich also Deine Bemerkung richtig verstanden habe, möchte ich Dich wirklich bitten, das Ganze nochmal zu überdenken und solche Übungen nur nach Absprache mit dem anderen HH zu machen.

    Ist einfach die feinere Art.

    WENN NICHT - tu so, als hätte ich das nie geschrieben.

    LG, Chris

    Hallo Olivia,
    ich würd die Große auch zum Abholen mitnehmen und das erste Treffen auf einem für die Große neutralem Terrain stattfinden lassen. Z. b. im Garten des Züchters, zuhause evtl. auch erst einen (vorhandenen?) Garten aufsuchen und dann ganz selbstverständlich reingehen...

    Wenn die Große recht ungestüm ist, solltet Ihr natürlich verstärkt aufpassen, Welpen sind zwar irgendwie "aus gummi", aber große Hunde, die das vielleicht noch nicht kennen, müssen erst lernen dürfen, mit deutlich kleineren zu spielen.

    Eingreifen würd ich immer dann, wenn es "zu bunt" wird - also entweder, wenn die Große zu grob spielt oder wenn der Welpe sich der Großen gegenüber in Rage spielt...

    Viel Spaß!
    LG, Chris

    Zitat

    . Klar ist sie noch in der "Ausbildungszeit".. genau deshalb muß ich aus und in Situationen leren, den Hund abrufen zu können. :???:

    Versteh ich das jetzt richtig - Du benutzt andere Hunde und deren Halter als Übungsobjekt - auf die Gefahr hin, dass Dein Hund nicht abrufbar ist, weil er ja noch in der Ausbildung ist?

    *erstmal nach-hak*

    LG, Chris

    Dann gibt es vielleicht noch die Möglichkeit, dass Du einen "Mehrhunde-halter" findest, der sich (theoretisch) sehr gut mit innerartlicher kommunikation der Hunde auskennen sollte - also jemanden mit einer erfreulich unauffälligen Hundegruppe. Vielleicht hat der Zeit und Lust, Euch ein wenig weiterzuhelfen.

    LG Chris

    Zitat

    Und das alles sicher nicht, weil mein Hund das von alleine macht.

    Ich kenne viele Menschen, die - obwohl Anfänger in der Hundehaltung und -ausbildung - einfach ein gutes Händchen für Tiere haben, die sich einiges Anlesen und einfach die geniale Begabung haben, dieses Angelesene dann auch intuitiv richtig umzusetzen. Menschen, die sich vom allzu-menschlichen Denken im Sinne der Tiere abgrenzen können und vieles aus einem richtigen Gefühl für andere Lebewesen heraus ganz unbedarft richtig machen...

    Dazu gehören gerade bei Hunden auch Menschen, die eine natürliche Führungsqualität haben, die sich souverän und gelassen durchsetzen können, die einen angeborenen Hang zur Konsequenz haben und bei denen Tiere sich vom allerersten Moment an wohlfühlen, weil richtig mit ihnen umgegangen wird.

    Solche Menschen haben den Vorteil, dass bei ihnen Dinge wie aus dem Nichts heraus klappen, wofür andere Menschen manchmal Jahre brauchen... weil diese anderen Menschen nicht nur mit dem Hund/Pferd arbeiten müssen/dürfen, sondern in erster Linie zunächst an sich selbst...

    Aus solchen Erfahrungen heraus mache ich die Erfahrung eines Tierbesitzers nicht an der Menge der Jahre fest, sondern beurteile diese einfach an dem, was ich sehen kann - im Umgang mit dem jeweiligen Tier.

    LG, Chris

    Hallo,
    vermutlich hat sie es einfach nicht gelernt - das ist oft ein Nebeneffekt der Welpenspielstunden, wo alle Welpen fröhlich aufeinander zustürmen, aber kein souveränder Althund dabei ist, der mal gelegentlich an innerartliche, höfliche Kommunikation erinnert. Und der HH, die solch ein Verhalten eben auch für normal halten... Man DENKT zwar, der eigene Welpe/Junghund lernt dort soziale Kontakte, aber irgendwann ist es eine feste Gruppe, die eine eigene Dynamik entwickielt und in der auch Regelabweichungen als normal angesehen werden.

    Deshalb hält Dein Hund solch eine Annäherung einfach für in Ordnung.
    Und in diesem Fall ist dann eher die Frage, was der Hund "denkt", dem sich auf solch eine Art genähert wird...

    Üben kann man das am besten unter Anleitung eines Hundetrainers, der nicht nur die Hunde ausbildet, sondern sich vor allem mit der innerartlichen Kommunikation der Hunde beschäftigt, der sehr gelassene Hunde zur Verfügung hat, der Dir jede Situation "live und in Farbe" sofort übersetzen kann und der Dir situativ Tipps geben kann, wie Du Deinen Hund beeinflussen kannst, sich aus Hundesicht "normal" anzunähern..

    LG, Chris

    Ja, kann man.

    Meinen eigenen Hunden untereinander habe ich diese "Höflichkeit" mit Hilfe der Tipps in dem Buch "Einmal Meutechef und zurück" von Patricia McCornell nahegelegt.

    Da sind einige Ddinge bei, die sich auch problemlos auf die Begegnungen mit Fremd-Hunden übertragen lassen.

    LG, Chris

    Zitat

    Und noch mal Gedankenmühle...
    Und so geht es dann mit allem... Was habe ich da gesessen und gegrübelt und gehadert mit mir selbst...
    Und ja, klar, man weiß, daß man in die Puschen kommen muß. Aber eigentlich ist man ja in den Puschen. Man macht ja und tut ja und kümmert sich. Und eigentlich klappt doch auch alles. Aber man wagt nciht mehr, mit jemandem zu reden. Weil es versteht einen ja doch keiner.

    Nun kann ich Euer Denken immerhin ein wenig besser verstehen, danke also für die ausführliche Schilderung.

    Denn ja, ich gehöre auch zu den schlichten, pragmatischen Menschen, die sich in diesem Thread fragen "Wenn doch das einzige Problem in diesem Fall das menschliche, schlechte Gewissen ist, warum stellt man es dann nicht einfach ab?"

    Wie kann man also die gedankenvollen HH überzeugen, solche Gedanken einfach umzupolen oder gar nicht erst zuzulassen?

    Denn im Grunde ist doch genau DAS die Frage in diesem Thread.

    Und zur Beantwortung brauchts dann keine "mit beiden Beinen fest auf dem Teppich Stehende", sondern Menschen, die genau DAS schon mal erlebt haben und es geschafft haben, sich solche Gedanken abzugewöhnen....

    Also, raus mit der Sprache!

    LG, Chris

    In der Landwirtschaft gibt es den Satz "Das Auge des Herrn füttert das Vieh" - so halte ich es auch bei meinen Hunden... Wird einer zu dick, wird die Ration Pi-mal-Daumen gekürzt, bis es wieder paßt.

    Wenn Deine Freundin jetzt schon angesäuert ist wegen Deiner Ratschläge, ist die Frage, ob sie sich von Dir momentan überhaupt noch etwas anhören möchte...

    Sag Ihr doch einfach "Ich habe mich schon sehr intensiv mit dem Thema Hundefütterung beschäftigt und wenn Du Fragen hast, dann frag..." Und lass sie kommen... auch, wenn das vermutlich einige Zeit dauern wird, bis ihr aufgeht, dass bei ihrer Fütterung so einiges nicht optimal läuft...

    Oder schenk ihr ein gutes Buch über Hundefütterung...

    LG, Chris