Beiträge von McChris

    Hallo,
    wirklich fest den Hund reservieren wird Dir über einen längeren Zeitraum keine TS-Orga - denn wenn sich in der Zwischenzeit ein guter Platz für den Hund bietet, würde diesem der Vorzug gegeben werden, weil bei längerfristigen Planungen immer ein Restrisiko bleibt....


    Wenn Du damit klar kommst, dass Benny ggf. in der Zwischenzeit weitervermittelt wird, dann fahr so oft, wie es geht dorthin, eine bessere Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen gibt es doch nicht.


    Dann hast Du die Möglichkeit, in aller Ruhe die Hunde miteinander zu beobachten und vielleicht auch die ersten Auswirkungen von zwei Hunden auf die Ausbildungsergebnisse des ersten Hundes einzuschätzen.


    Eine Tierschutz-Orga wird das sicher als sehr positiv und als ernsthaftes Interesse werten.


    Nur halt immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass, wenn sich ein Traumplatz bietet, Benny dann doch nicht zu Dir kommt.
    Die Chance kann man ihm nämlich nicht verwehren. Und die meisten TS-Orgas haben schon mit vermeintlich fest zugesagten Stellen so ihre Erfahrungen gemacht...


    LG, Chris

    Hallo Nantanya,
    ich kann mir vorstellen, dass Laskas Hibbeligkeit sich mit der Zeit ein wenig geben wird. Wenn sie in ihrem Junghund-Alter vom Leben als Straßenhund über vermutlich Auffanglager und Pflegestellen schon soviel mitgemacht hat, kann sie in der kurzen Zeit, die sie bei Euch ist, noch gar nicht richtig angekommen sein. Das dauert erfahrungsgemäß bis zu einigen Monaten.


    In ihren paar Lebensmonaten sind schon so viele Eindrücke auf sie eingeprasselt...die ein Junghund auch erst mal verarbeiten muss.


    Ich würde tatsächlich da ansetzen, dass sie Ruhe und "Sicherheit" vermittelt bekommt. Ruhe durch die klare Trennung zwischen "Äktschn" draußen und Pause drinnen. Und Sicherheit, indem Ihr eine gewisse Routine einhaltet, die später wieder lockerer gehandhabt werden kann, so dass Laska "weiß" wie der Ablauf so ist. Das ist eine prima Orientierungshilfe für noch recht neue Hunde, die ihnen sehr hilft, sich zu entspannen. Sozusagen im Sinne eines Stundenplanes...


    Ich würde den Gedanken an einen gewissen Dauer-Streß momentan im Hinterkopf behalten - die Hibbeligkeit ist einfach ein Ventil, um mit dieser Hormon-Überflutung zurechtzukommen. Es hört sich vielleicht seltsam an - aber ja, ich würde das Programm für Laska in der nächsten Zeit ein wenig runterschrauben und Ruhe, Ruhe, Ruhe reinbringen. Das soll nicht heißen, dass sie nicht toben und spielen soll, aber alles in wesentlich gemäßigter Form.


    Wie reagiert den der Trainer in der Hundeschule, wenn Laska da steht und nicht mitspielen kann? Habt Ihr dort die Möglichkeit, sie mal mit einem einzigen Hund auf einen extra-Platz zu lassen, dass sie nicht so überfordert ist?


    Von Brush gibt es einen Thread "Streß-Tagebuch" - vielleicht ist das mal lesenswert für Dich, auch wenn der Hund im beschriebenen Fall seinen Streß nicht nach außen trägt, sondern verinnerlicht. Aber Brush hat sehr einfühlsam beschrieben, was da so alles vorgeht im Hund und was man dagegen tun kann.


    Wie schon geschrieben - ich kann mir vorstellen, dass Laska ein recht sensibler Hund ist, die noch gar nicht richtig bei euch angekommen ist und durch ihre Vorgeschichte einer gewissen Reizüberflutung ausgesetzt war und ist und deshalb Probleme hat, sich so richtig zu entspannen. DEr wichtigste Faktor, der Euch weiterhelfen wird ist die Zeit.


    LG, Chris

    Hallo,
    sooooooo schlimm war es ja letzten Endes gar nicht...


    Du und Dein Hund, Ihr habt immerhin gemeinsam den Fremdhund vertrieben (der schon eine nervig harte Nummer gewesen zu sein scheint...).
    Ich denke, dass Dein Hund sehr wohl registriert hat, dass Du ihm beigestanden hast, den Nerver loszuwerden...


    DEIN Hund hat sich sehr "regelkonform" verhalten und von Mal zu Mal die Dosierung seiner Unmutsäußerung gesteigert - da war nichts, wo Du hättest einschreiten müssen, im Gegenteil.


    Und die letzte, dann auch endlich erfolgreiche Vertreibungsaktion habt Ihr doch zusammen gemeistert - Du, indem Du versucht hast, den Hund abzublocken und Dein Hund, indem er ihn endgültig verjagt hat...


    Teamwork, halt.


    LG, Chris

    @Hecuda
    Natürlich hast Du völlig recht dahingehend, dass wir alle den Hund nicht wirklich kennen!


    Und von Strafen (damit meine ICH jezt körperliche Zurechtweisungen - aber vielleicht können wir ja auch eine einheitliche Definition finden) halte ich vermutlich genau so viel wie Du - nämlich nix.


    Aber ich für mich finde, dass zwischen dem Verleiden eines Verhaltens und einer Bestrafung noch ein himmelweiter Unterschied ist. Mit Verleiden meine ich mehr so ein "ungemütlich machen" - entweder durch einen gewissen "Schreck-Effekt" oder durch Besprühen mit Wasser.


    LG, Chris

    Hallo,
    ich halte in Eurem Fall vom Ignorieren auch nicht viel bis gar nichts...


    Warum? Ist recht einfach erklärt, weil ein Hund auch durchaus mal merken darf, dass sein Verhalten zu weit geht.


    Und selbst, wenn ich glaube, dass es sich bei Euch beiden um ein "aufgetürmtes" Problem handelt, dass sich aus einem ursprünglich mal spielerischen Beißen zwecks Aufforderung, weiter spazieren zu gehen, entwickelt hat, finde ich, dass irgendwann dann auch genug gebissen ist...


    Deshalb kann man auch in bestimmten Momenten dem Hund sein Verhalten mal verleiden - das hat nichts mit Gewalt oder Strafe zu tun, sondern soll dem Hund den "Hoppla-Effekt" bringen, den die Sheriffs im Western durch einen Warnschuß in die Luft erreichen.


    Also - Hund will anspringen und beißen, "Warnschuß" in Form von z. B. Wasserpistole, Klapperdose neben den Hund auf den Boden geknallt - IRGENDETWAS, was Deinen Hund für einen Moment beeindruckt, wirst Du schon finden...Hund macht "UPS", und DU nutzt den Moment, in dem der Hund sich besinnt, um ihm beherzt ein Kommando - Fuß, z. B. zu geben...
    (bei mir fliegt schon mal eine Leine NEBEN den Hund, aber da würde Deiner vermutlich nur drüber kichern...mal ehrlich, Euer Hund hat durch die körperlichen "Unterwerfungsversuche" nämlich schon gelernt, dass Du absolut unberechenbar bist...da beeindrucken ihn solche Kleinigkeiten natürlich nicht mehr...)


    Alles so richtig emotionslos, ruhig und gefaßt - so etwas beeindruckt einen Hund mehr, als Brüllen, Wut oder andere Emotionen.


    Wenn Hund brav bei Fuß geht, ist er wieder der Allerbeste wo gibt...


    Werde berechenbar für Deinen Hund. Stell Regeln und Grenzen auf und setze sie ruhig, gelassen und absolut konsequent durch.
    Regel Nr. 1 lautet: Es wird nicht gebissen. Punkt.
    Wenn doch, hat das die Konsequenz für den Hund, dass ihm dieses Verhalten verleidet wird...eben z. B. durch neben ihn auf den Boden krachende Objekte...oder der Schuß aus der Wasserpistole oder Sprühflasche...das finden viele Hunde extrem doof...


    LG, Chris

    Hallo Nantanya,
    ich weiß zwar noch, dass Dein Mops Mops heisst, aber DEINEN Namen hatte ich nicht wiedererkannt... :headbash:


    Jetzt muss ich Dich doch noch mal was fragen: Und zwar, wenn ich´s richtig gelesen hab, ist Laska jetzt gut 2 Monate bei Euch. Ist Angst-Bellerin nur bei Hunden- oder ist sie noch in anderen Situationen ängstlich oder unsicher?


    Dann könnte nämlich noch etwas ganz anderes ins Spiel kommen, was Laska so "hibbelig" macht, dass durch einen längeren Unsicherheits-Zustand die Streßhormone im Körper (in erster Linie Adrenalin und so) dauer-hoch sind und die körpereigenen Regulations-Mechanismen gar nicht mehr richtig greifen können - das würde z. B. so Sachen erklären, dass sie zwar zur Ruhe kommt, wenn wirklich gar nichts mehr geht, dass sie aber auch ganz schnell - hochgepuscht vom Adrenalin - wieder Bewegung braucht, um der Adrenalin-Überflutung irgendwas entgegensetzen zu können.


    Für einen jungen Hund, der die ersten 4 Monate seines Lebens als Straßenhund gelebt hat, kann nach erst 2 Monaten selbst ein "normal-deutsches" Leben eine absolute Reizüberflutung sein - und ohne jetzt direkt Menschen und Tiere vergleichen zu wollen - bei Kindern gibt es die, die als Zappelphillip auf solche Reizüberflutung reagieren und auch das genaue Gegenteil, die, die mit fast schon Apathie auf sowas reagieren, bei Hunden ist das nicht unähnlich.


    Vielleicht könnte Eurer Hundetrainer Euch bei einer Einschätzung von Laskas Hibbeligkeit in Bezug auf die Frage, ob sie vielleicht generell eher unsicher bis ängstlich ist, behilflich sein?


    Denn DANN wäre das Vorgehen zwar in einigen Teilen sehr ähnlich zu den bisher gemachten Vorschlägen, aber in anderen Teilen auch gänzlich anders...


    LG, Chris

    Hi nochmal,
    schwer ist es überhaupt nicht, nur anfangs ungewohnt, weil man meist so bewußt und langsam noch nicht mit dem Hund gearbeitet hat - UND es macht dann auch bald beiden Spaß.


    Klar, das geht indoor genausogut.


    Fang einfach mal an und probier ein wenig rum und sollten doch noch Fragen kommen, frag einfach.


    LG und viel Erfolg!


    Chris

    Hallo,
    ich glaube, Ihr müsst jetzt die Notbremse ziehen, sonst habt Ihr in ein paar Monaten einen Hund, der nur noch am Hibbeln ist.


    Natürlich soll ein noch junger Hund seine Bewegungsfreude ausleben dürfen - aber genauso muss ein junger Hund das "Runterfahren" und "zur Ruhe kommen" lernen dürfen. Sonst steht er ständig unter Dauerstrom und das ist dann Streß, der auch Hunde auf Dauer krank machen kann.


    Wann ist sie denn mal ansatzweise so ausgepowert, dass sie "freiwillig" zur Ruhe kommt? Die normalen Spaziergänge scheinen ja nicht auszureichen - nur, eine Steigerung der Dauer bewirkt, dass Eure Spaziergänge mit Erreichen eines Trainingseffektes immer länger und länger werden müssen... Was ist z. B. mit Spielen mit anderen Hunden? Oder mit Spaziergängen, bei denen sie viel mehr Umweltreizen ausgesetzt ist, die sie auch vom Kopf her müde machen?


    Was ich unbedingt machen würde, ist, die Wohnung zur Ruhe-Zone zu erklären. Spielen im Garten ja, aber in der Wohnung würde ich ab sofort nur ganz ruhige Aktivitäten zulassen - um eine klare Trennung zwischen "Äktschn" und "Ruhe" beim Hund zu bewirken. Also in der Wohnung den gefüllten Kong oder einen lecker großen Knochen mit Fleisch dran - nach einer Stunde Knochen-Orgie ist selbst mein Podenco "glücklich ausgelastet" und zwar bedeutend besser, als nach einer Stunde Spaziergang.


    Ein wenig Springen schadet auch einem Junghund nicht. Aber bei Euch liest sich das schon nach "Suchtfaktor" - ich würde das schon ein wenig ausbremsen, denn ein noch im Wachstum befindlicher Hund IST einfach sehr anfällig für Probleme in den Gelenken.


    Liebe und etwas ratlose Grüße, Chris

    Zitat

    Was für eine Motivation hat er überhaupt, dem Finger zu folgen?


    Bei den meisten Hunden ist es reine Neugier. Anfangs kann man auch mit Lekkerlis tricksen - aber auf Dauer sollten diese ausgeschlichen werden, der Hund soll sich ja auf sich selbst konzentrieren und nicht nur dem Lekkerli hinterher-eiern.


    Solche Übungen mache ich oft mit Patienten-Hunden, die mich ja fast gar nicht kennen. Wenn ich einem Hund die hand mit ausgestrecktem Zeigefinger vor die Nase halte, wollen 99 von 100 Hunden an der Hand schnuppern - das nutze ich aus, bestätige, wenn sie hinter der Hand herstapfen und da ausnahmslos alle Hunde es genießen, wenn man sich so intensiv mit ihnen beschäftigt (und eben auch mal völlig anders mit ihnen beschäftigt), klappt das meist schon nach ein paar Versuchen in der ersten Behandlungsstunde recht zuverlässig.


    Ich arbeite sehr gern mit dem "Zeigefinger folgen" - damit kann man Hunde auf die Waage beim TA schicken, ihnen in ungewohntem Umfeld einen Platz zuweisen, mit ihnen an Bodenarbeitshindernissen trainieren.
    Clickern ginge übrigens sicher auch - aber da fehlt wiederum MIR die Übung und ich habe in der Physiotherapie nicht genügend Vorlaufzeit fürs Clickern.


    LG, Chris