Beiträge von McChris

    Bitte hör auf, Dich zu entschuldigen, wenn DU auf UNSERE Fragen antwortest....


    Meine Frage bzgl. der "Vorwarnstufen" zielte ja letzten Endes nur daraufhin ab, um zu klären, wie tief dieses Verhalten bei Josie sitzt - wenn es offensichtlich schon durch eine dumm gelaufene Prägung im Welpenalter dazu gekommen ist, in der die Welpen statt die unterschiedlichen Abstufungen in ihrer innerartlichen Kommunikation zu lernen, nur gelernt haben "immer feste druff" - dann sehe ich in Eurer Lage wirklich keine Möglichkeit, da noch in Sachen Hundetraining etwas zu machen.


    Nein, Eure Entscheidung, Josie abzugeben ist - die schwerste, die es gibt - aber in meinen Augen auch die einzig Richtige.


    Nur macht so ein Fehl-Verhalten (für das Josie nix kann) es natürlich unendlich schwieriger, einen geeigneten Platz für sie zu finden - da würde ich tatsächlich die Hilfe durch Retriever in Not in Anspruch nehmen - die haben einfach mehr Erfahrung, wie man einen solchen Hund dauerhaft auf einen tollen Platz vermittelt. Verhalten sich ihre Wurfgeschwister ähnlich?


    LG, Chris

    Hallo,
    das ist immer toll - da wird man selbst oder der Hund gründlich durchgecheckt und statt Fragen zu beantworten, werden noch mehr Fragen aufgeworfen... :( :


    Was mir noch einfällt ist, dass eine Fascialis-Parese, bzw. überhaupt Nervenläsionen auch durch eine Borrelliose ausgelöst sein können - ist da schon ein Titer bestimmt worden?


    LG und weiter *daumendrück* Chris

    Und nochwas,
    das Problem mit einer alten, dementen und tüdeligen Dackelmix-Oma habe ich auch - sie ist für unsere anderen Hunde "TABU", da gab es nur anfangs mit unserer neuen Hündin Probleme, weil die das mit dem Tabu sozusagen im Schnelldurchlauf lernen musste... Damit die Hunde-Oma nicht zu dicht am Liegeplatz der neuen Hündin vorbei konnte, haben wir Balken als "abweiser" davor gelegt - denn die Oma konnte das Warn-Brummeln nicht mehr hören... und dementsprechend nicht darauf reagieren...


    Die neue "Hündin" für ihr Brummeln maßregeln/verbal ging auch nicht - ich wollte nicht, dass sie das Brummeln als wichtiges Kommunikationsmittel für verboten hält und es wegläßt und gleich zu Stufe 2 übergeht.....deshalb eine Frage interessehalber (wobei ich aber glaube, dass es in Eurem Fall für eine andere Lösung als die entgültige Trennung zu spät ist) - nämlich ob Ihr vielleicht aus Versehen die ersten Warnsignale "brummeln", "abschnappen" bei Josie unterbunden habt und sie nun deshalb ohne Vorwarnung angreift?


    Liebe, ratlose und traurige Grüße, Chris

    Hallo Starshine,
    eine Hilfe hab ich nicht für Dich.


    Nur Mitgefühl und die Anerkennung dafür, dass Ihr alle gemeinsam versucht, eine für alle Beteiligten gute Lösung zu finden. Das ist mit das Schlimmste, was man sich als HH vorstellen kann....


    Gute Besserung für Benno.


    LG, Chris

    Zitat


    Also gibts Streicheleinheiten mit dem Wasserschlauch.


    Schön, zu lesen, dass sie sich in so kurzer Zeit schon ein wenig eingewöhnt.


    Übrigens ist das Streicheln mit Gegenständen auch eine gute Möglichkeit bei sehr handscheuen (weil mißhandelten) Hunden - die streichelnde Hand können sie noch nicht aushalten, aber Streicheln mit einem Lappen oder halt einem Schlauch schon... also Doppel-Training bei Euch.


    Viel Erfolg weiterhin,
    lg, Chris

    Zitat

    Man darf aber bei all diesen Dingen nicht vergessen, dass der Hund ja genauso unsere Körpersprache zu verstehen lernt, wie wir seine.
    Wir und unsere Hunde kommunizieren also sozusagen zweisprachig miteinander :)


    Das ist für mich die Kernaussage in diesem Thema. Unsere Hunde sind absolute Weltmeister in einer unglaublich facettenreichen Kommunikation über Körpersprache. Und sie lernen genauso "uns" zu lesen und ein in die Augen blicken in der Summe der restlichen Körpersprache zu interpretieren, wie wir sie ja auch irgendwann "lesen" lernen.


    Für mich ist der erste "innige" Blickkontakt mit einem noch recht neuen Hund ein Zeichen dafür, dass er meinen körpersprachlichen Dialekt langsam zu interpretieren lernt - also ein sehr gutes Zeichen.


    LG, chris

    Und jetzt noch was direkt an die Themenstarterin Susanne:


    Im Grunde ist es völlig egal, was für Regeln Du aufstellst. Aber wenn Du Regeln aufstellst, dann müssen diese in aller Konsequenz durchgezogen werden.
    Ich stelle mir gerade Deine Situation vor - mit einem Ersthund, der selbst EUCH schon anknurrt, wenn er auf dem Sofa ist, der mal runterbugsiet wird und mal nicht, dann ein Zweithund, der sich Euch gegenüber auf dem Sofa anständig benimmt, dazu der eifersüchtelnde Ersthund...


    Ich glaube, momentan herrscht bei Euch allgemeine Verwirrung - sowohl unter Euch Menschen - eben weil Ihr derzeit nicht wißt, was man eigentlich alles so an Regeln für Hunde aufstellen kann und wie man diese Regeln durchsetzt - und genauso, sogar noch viel schlimmer herrscht Verwirrung bei den Hunden...


    Da fehlt momentan "verwirrungsbedingt" der rote Faden in Eurer Hausordnung. Und das ist etwas, dass aus ganz normalen Hunden kleine Ego-Monster machen kann und wird...


    Deshalb geht Ihr Menschen erst Mal in Euch und überlegt Euch, was IHR wollt - das muss aus Hundesicht nicht gerecht oder fair sein.
    Kein Hund auf der Couch.
    Nur ein Hund auf der Couch.
    Beide Hunde auf der Couch.


    Und dann gilt ab sofort diese Regel.


    Und diese wird von EUCH ruhig, geduldig und konsequent umgesetzt.
    Bis die Hunde die neue Regel kapiert haben, wird es für eine kurze Zeit NOCH SCHLIMMER werden, als es bisher war. Und dann, wenn Ihr das genauso ruhig und konsequent durchsteht, wird es auf einmal klappen.


    Lest Euch das Buch, das ich oben genannt habe, mal durch - dort gibt es viele hilfreiche und leicht umsetzbare Tipps zur Mehrhunde-Haltung.


    Hunde sind geradezu dazu geboren, in einem sozialen Gefüge zu leben, in dem ein Rahmen von Regeln jedem Einzelnen die Sicherheit gibt, dass er weiß, was er zu tun hat.
    Diese Regeln aufzustellen, ist Menschen-Job.


    LG, Chris

    Zitat

    Da steht u.a., dass man die Rangfolge der Hunde beachten und akzeptieren soll, um Probleme zu vermeiden. Generell dürfen die Tiere unterschiedliche Privilegien haben, die aber immer der Rangfolge angepasst sein sollten.


    Ich halte es in meiner Mehr-Hunde-Gruppe gänzlich anders.
    Da entscheide ICH, wann ich was mit wem mache und hätte weder die Lust, noch die Zeit, nur weil ich Hund 5 eine Tablette im Lekkerli geben muss, erst den vier anderen ein Lekkerli zu geben, weil sie in der Rangfolge vermeintlich höher stehen...


    Mehr-Hunde-Gruppen, die ganz genau wissen (weil sie das so gelernt haben), dass es nicht den geringsten "Streit" um eine Führungsposition gibt, weil die dauerhaft durch Zweibeiner besetzt ist, kommen da nach ein wenig Übung sehr gut mit klar - UND haben dadurch deutlich weniger Streß, da die meisten Konflikte sich in "führungsnahen" Positionen abspielen - wenn alle Hunde eine Mehr-Hunde-Gruppe sowieso wissen, dass sich "da oben" für sie eh nichts tut, hat man eine angenehm freundliche, ruhige (in Sachen Auseinandersetzungen) Gruppe, in der lediglich kleinere Konflikte (um Kauknochen, etc.) und die aber auch sehr regelkonform stattfinden.


    Ich überlege allmählich ob ich meinen Standard-Buchtipp
    "Einmal Meutechef und zurück" von Patricia Mc Cornell nicht in die Signatur übernehmen.
    DAS Buch jedenfalls würde ich der TS sehr ans Herz legen.


    Das größte Problem, das ICH mit einer Mehr-Hunde-Haltung nach Rangfolge habe, ist, dass unsere Hunde auch mal älter werden, mehr und intensivere Betreuung brauchen und bei Schwäche oder Klapprigkeit in der Rangfolge einiges auszustehen hätten... ICH will das nicht. Ich konnte meine Hunde-Oma für die anderen für Tabu erklären und sie bekommt momentan das zwanzigfache an Zuwendung und intensiver Betreuung, was die anderen kriegen. Das soll auch so sein - UND die anderen haben nicht das geringste Problem damit.


    Für MICH ist die Mehr-Hunde-Haltung (ich spreche extra nicht von Rudel, das ist etwas anderes) nach Rangordnung in keinster Weise alltagstauglich.


    LG, Chris

    Hallo Luna,
    ein wenig kann ich das schon nachvollziehen - oft merkt man erst nach einigen Tagen, WIE GROß die Verantwortung für ein so kleines Fellbündel doch ist.


    Dazu kommt dann noch der ganz normale Wahnsinn des Welpen-Stresses, wenn man den lieben langen Tag hinter Welpi hersaust und ihn von irgendwelchen Blödsinn abhalten muss und wenn man dann vielleicht noch von Grund auf ein eher vorsichtiger, leicht besorgter Mensch ist, kann einen die Kombination schon umnieten...


    Kopf hoch.


    Viele der Ängste, die Du hast, kannst Du aber doch recht gezielt ausmerzen.


    Du denkst, sie frißt nicht genug? Bedarf ausrechnen (die Packungsbeschreibungen mogeln ganz gern mal zu Gunsten der Hersteller, also ist es fast normal, dass ein Welpe weniger frißt, als dort angegeben), Futter abwiegen und sich nicht von Welpi um die Pfote wickeln lassen und das Futter aus der Hand geben (drinnen vorm Napf jetzt) - so zieht man sich nur einen kleinen Mäkler heran. Kein Hund verhungert vor einem vollen Napf. Wenn Welpi mal nicht auffrißt, es dann gut sein lassen. Die haben ein ganz gutes Gefühl dafür, wann sie einfach satt sind. Wieg ihn ab und an mal zur Kontrolle, damit Du Dich beruhigen kannst, dass er an Gewicht zulegt.


    Je nachdem wo Du wohnst und wo Eure kurzen Gänge stattfinden, kann es tatsächlich sein, dass es für einen unbedarften Welpen zu gefährlich ist.
    An viel befahrenen Straßen würde ich einen Welpen auch nicht frei laufen lassen. Dann geht man vor der Haustür halt nur Gassi und sucht sich für kleine Mini-Spaziergänge eine sichere Gegend (und fährt dort mit dem Auto hin, wenns für zu pfote zu weit ist)


    Dein Mann wird schon Recht haben - dem Hund geht es gut.


    Aber zuviel Sorgen und Ängste Deinerseits können einen Welpen in seiner Entwicklung "behindern" - Du sollst schließlich sein Vorbild sein, was das Erobern der Welt angeht...und wenn du selbst so ne Schissebüxe bist, steckst Du Deinen Hund nur damit an...


    Versuch Deine Ängste und Sorgen auf ein gesundes Maß runterzufahren - dann wird das schon.


    LG, Chris

    Hallo nochmal,
    in einem Hund-Mensch-Team oder auch in einem Hund-Hunde-Team hat jeder so seine Aufgaben, eben die, für die er am besten geeignet ist, ganz unabhängig von Führungsansprüchen. Und als Mensch ist man - verglichen mit dem Hund - nunmal nicht der großer "Sprinter", der einen Fremdhund dann endgültig verscheuchen kann.


    DEIN Hund hat sich absolut korrekt verhalten und einen nervenden Fremdhund absolut regelkonform erst stufenweise "angemahnt" und dann vertrieben.


    Genau, wie DU Dich absolut korrekt verhalten hast. Trenn Dich von der Vorstellung, dass Du all solche Situationen komplett alleine regeln müßtest, warum sollte Dein Hund in den Dingen, die er nunmal besser kann als Du, nicht mithelfen? Wichtig ist mehr, dass Du die grundsätzliche Entscheidung triffst "Ok, diesen Nerver müssen wir jetzt mal los werden..."


    Dein Hund "denkt" sich nicht, dass Du ein unfähiger Depp bist, sondern er hat das eher nach dem Motto abgespeichert "das haben wir zusammen prima erledigt..."


    Sei mal stolz auf Deinen Hund, der so absolut sicher in seinen Abwehrmaßnahmen ist, dass er diese so dosiert und angemessen steigern kann.


    LG, Chris