Beiträge von McChris

    Hallo Mampfi,
    ich antworte mal in meiner Eigenschaft als Tierphysiotherapeutin.


    So, wie Du den Verlauf bei Deinem Golden schilderst, habt Ihr allen Grund dazu, relativ optimistisch sein zu können, dass sich da noch einiges wieder erholt. Das muss nicht heißen, dass der Hund wieder ganz der Alte wird, aber wenn jetzt schon nach kurzer Zeit deutliche Forstschritte zu sehen sind, läßt das hoffen.


    Wichtig ist Physiotherapie bis zum Abwinken - die meisten TK fangen damit schon stationär an.


    Genauso wichtig ist, dass Ihr Euch mit vernünftigen Hilfsmitteln ausstattet, wie z. B. für den Anfang ein gut sitzendes, gepolstertes Hundegeschirr, um Euren Hund stabilisieren zu können, rutschsicheren Bodenbelägen bei Euch zu Hause, Rampen (auch selbstgebaut) statt Treppen, etc. Bei einem Golden bietet sich auch eine Schwimmtherapie an. Wenn Ihr Bescheid bekommt, dass Euer Hund in Bälde entlassen wird, setzt Euch rechtzeitig vorher mit einem Tierphysiotherapeuten in Verbindung, damit die Behandlung nahtlos weitergeht.


    Wenn - was ich aber nach den bisherigen Fortschritten, die Du schilderst eher nicht glaube - Euer Golden an der Hinterhand gelähmt bleibt, ist das für Euch gewöhnungsbedürftig und verlangt auch einige Änderungen im täglichen Ablauf - aber und das ist das Wichtigste: die Hunde kommen damit problemlos zurecht. Ich kenne, beruflich bedingt, soviele Rolli-Hunde, die sich auf eine unglaubliche Art und Weise mit ihren körperlichen Einschränkungen arrangieren, dass sich mir nie wieder die Frage gestellt hat, "ob das noch ein Leben für einen Hund ist"...


    Weiter oben ist schon ein Link zum "Forum für behinderte Hunde" gesetzt worden, da kann man sich sehr gut austauschen, sich ins Thema reinlesen, wird aufgemuntert und unterstützt und bekommt ganz praktische Ratschläge für den Alltag mit einem behinderten Hund.


    Auf der Seite von Doggonwheels, einem Lieferanten für Hunderollis, sind zig Bilder von Rolli-Hunden, die alle eines gemeinsam gemeinsam haben: Denen leuchtet die Lebensfreude aus jeder Pore.


    http://www.doggon-de.com/


    Wenn Ihr Euch mit dem "schlimmsten Fall" arrangieren könnt - kommt Ihr mit allem darunter auch zurecht.


    Ich drück Euch die Daumen, dass Euer Golden weiter so gute Fortschritte macht!


    Und halt uns weiter auf dem Laufenden - wir bibbern mit!


    Liebe Grüße, Chris


    Hallo Nikki,
    bitte tu das nicht... Was genau ich jetzt meine: Therapie-Tipps geben, ohne wirklich genau Bescheid zu wissen....


    Prinzipiell ist Arnica zur Verbesserung der Wundheilung ok (obwohl ich als Tierheilpraktikerin in diesem Fall etwas anderes nehmen würde), aber was Du über Schwäche und Stärke der Potenzen schreibst, stimmt schlicht und ergreifend nicht.


    Auch Deine Empfehlung über Häufigkeit und Menge der Gabe von Globuli zeigt mir nur eines: Dass Dir noch sehr viel Hintergrundwissen in Sachen Homoöpathie fehlt. Was ich von solchen Laien-Empfehlungen halte, habe ich erst die Tage in einem anderen Thread geschrieben:



    Es ist toll, wenn das Arnica bei Deinem Hund geholfen hat (und Arnica ist durchaus eines der wichtigsten Verletzungsmittel in der Homöopathie), aber Homöopathie funktioniert eben "anders".


    Bitte gib nicht solche Mittel-Empfehlungen, sondern schreib lieber "Bei meinem Hund hat die Homöopathie toll geholfen, such doch mal einen guten THP auf."


    Liebe Grüße, Chris

    Hallo nochmal,
    ich interpretiere das "ausser Sicht" jetzt nicht so, dass die HH kilometerweit weg ist, schließlich kann sie ja das Verhalten ihres Hundes beobachten...


    Ich finde, was Hund und Halter da an Ausbildungs-Niveau zeigen, sehr beachtlich und mir gefällt es sehr, wie der Hund in der Lage ist, seine Grenzen zu zeigen, wenn ihm der sich nähernde Hund verständlicherweise zu viel ist...und dennoch die Grundidee des Kommandos befolgt... Und mir gefällt es auch sehr, dass der HH aufgefallen ist, dass da offensichtlich was nicht richtig läuft und sie hier nachfragt.


    Aber ich würde die Übung an sich nicht grundsätzlich so in Frage stellen, @die schweizer, es gibt einige Situationen, wo ich ein Platz-Bleib-ausser Sicht gut gebrauchen kann, nur eben in der geschilderten Situation mit der Annäherung eines fremden Hundes, finde ich die Übung zuviel verlangt.


    LG,
    Chris

    Hallo Aedan,
    ich denke, dass das "im Platz bleiben" bei Annäherung eines fremden Hundes einfach zu viel ist - im Platz ist ein Hund recht "verletzlich" und kann sich ja nicht hundebegegnungskonform verhalten, je nach sonstigem Verhalten Deines Hundes würde ich es nicht als Ängstlichkeit einstufen, sondern als "berechtigte Vorsichtsmaßnahme" durch Deinen Hund (die in Deiner direkten Anwesenheit ja auch entfällt)


    Und schon gar nicht als Ungehorsam - in allen anderen Situationen macht er es ja (in unbekanntem Gelände würde ich es auch eher als Vorsichtsmaßnahme sehen) und da er sozusagen als Kompromiß das Sitz anbietet, würde ICH ihm das in diesen beiden geschilderten Situationen entweder einfach durchgehen lassen oder - die konsequentere Methode - von vorneherein nicht auf Platz bestehen. Ich kann das Verhalten aus Hunde-Sicht gut nachvollziehen, bei sowas bin ich bei dem ansonsten ja wirklich gutem Grundgehorsam auch Deines Hundes dann auch kompromißbereit.


    LG, Chris

    Hallo ginici,
    meine Antwort zielt jetzt auf einen ganz anderen Aspekt, nämlich den, dass Dein Hund so etwas (so lese ich es raus) schon öfter hatte, was ja dafür spricht, dass die Krallen brüchiger sind als normal. Bei manchen Hunden ist dies einfach anlagebedingt so vorhanden.


    Ich betreue als Tierphysiotherapeutin häufig Hunde, die z. B. nach einem Bandscheibenvorfall oder Ähnlichem mit den Pfoten noch längere Zeit über den Boden schleifen und dadurch ihre Krallen extrem - bis ans Leben - abnutzen.


    In solchen Fällen empfehle ich "Keralit-Huf-Festiger" von Masterhorse, das ist eine Lösung zum Auftragen und schützt die Krallen (eigentlich das Hufhorn der Pferde) vor Brüchigkeit und zu starker Abnutzung.


    Vielleicht ist das mal einen Versuch wert, um zukünftigen Krallenproblemen aus dem Weg zu gehen.


    LG, Chris

    Hallo Montagshund,


    um richtig ausführlich antworten zu können, müßte man wissen, WO der Erreger nachgewiesen wurde (Wundabstrich, Kotprobe, im Blut, etc.).


    Deshalb zunächst nur eine kurze, allgemeine Antwort.


    Alle "Keime", die im Organismus (egal ob Mensch oder Tier) normalerweise vorkommen und da dann - wie eben die Darmbakterien - eine sinnvolle Funktion haben, können in Erkrankungsfällen überhand nehmen und dann Probleme bereiten.


    So kommt es z. B. nach einer Antibiotika-Gabe, die auch einen Teil der "guten" Darmbakterien zerstört, häufig zu einem Pilzbefall an Schleimhäuten oder im Darm. Diese Pilze sind IMMER da haben auch eine sinnvolle Funktion, aber, wenn sie überhand nehmen, können sie Probleme bereiten....


    Also ist das Grundprinzip: Diese "Biester" sind alle immer da, nur die Dosis macht das Gift...


    Wenn also die vorhandene Bakterien-Flora durch irgendwas durcheinandergerät (Aufregung, Krankheit, Stress, etc.), kann sich das Gefüge verschieben und das macht dann Probleme.


    Das hat nicht zwangsläufig etwas mit einer Auto-Immun-Erkrankung zu tun, um das zu beurteilen, müsste man viel mehr Informationen haben.


    Vielleicht konnte Dir das schon ein wenig weiterhelfen, ansonsten kannst Du ja noch etwas gezielter nachfragen.


    Liebe Grüße,
    und gute Besserung für den Hund,


    Chris

    Hallo Wuschelsam und Schwarzfuß,
    bei der deutschen Gesellschaft für Tierheilpraktiker und Tierphysiotherapeuten (DGT) gibt es regionale Therapeuten-Listen (hat den vorteil, dass die Gelisteten bestimmte Grundvoraussetzungen an Ausbildung mitbringen müssen, um da aufgenommen zu werden...)


    Da werdet Ihr sicher fündig!


    LG und viel Erfolg für die OP,


    Chris

    Ich schließe mich dem Buchtipp vorbehaltlos an. Sehr gut beschrieben und machbar. (Kurz, knapp, günstig)


    Man kann Ängste nicht nur wegtrainieren, sondern auch antrainieren... Eben z. B. durch das (nur zu menschliche) Beruhigen-Wollen, aber Hunde "funktionieren" nicht so wie wir Menschen, sprich, unser "Beruhigen" durch tröstendes Reden, Streicheln, etc. bestätigt den Hund sogar in seiner Angst...


    Auch in "Lassie, Rex & co" von Dr. Felicitas Rehage ist das großartig (so humorvoll geschrieben, dass das Lesen einfach nur Spaß macht) beschrieben, und zwar am Beispiel eines TA-Besuches, ebenfalls ein empfehlenswertes Buch.


    Wenn man verinnerlicht hat, wie Hunde lernen und denken, geht das Abtrainieren der Ängste relativ gut vonstatten.


    Je eher Ihr anfangt, umso besser, vor allem bewahrt Euch das davor, dem Hund versehentlich weitere Ängste anzutrainieren.


    Spezielle Silvester-Ängste sind etwas schwieriger zu trainieren, da man nicht mal eben eine Silvester-Übungs-Situation simulieren kann, aber es gibt für die ersten Übungsschritte Geräusch-CD´s mit Feuerwerk-Geräuschen und wenn der Hund da bereits entspannt drauf reagiert, kann man sich aus großer (!) Entfernung an irgendwelche Feuerwerke rantasten (hier gibt es mittlerweile auch im Sommer immer mal wieder Feuerwerke...)


    Aber die halbe Miete hat man schon, wenn man sich dem ängstlichen Hund gegenüber richtig verhält und ihn nicht auch noch ungewollt in seiner Angst bestätigt.


    Für unsere Hauskatzen machen wir es Silvester so leicht, wie es geht:
    Überall im ganzen Haus Festbeleuchtung, Rolladen runter, Musik-CD auf Dauer-Repeat (recht laut....), KEIN Radio, da wird auch "geknallt" um Mitternacht und dann paßt es schon....


    Ich drück Euch die Daumen, dass Ihr noch vor Silvester die Kurve kriegt!


    Liebe Grüße, Chris

    Hallo Schwarzfuß,
    ich antworte mal in meiner Eigenschaft als Tierphysiotherapeutin.


    Ein Großteil meiner Hundepatienten sind Hunde nach Kreuzband-OP, deren Problematik in erster Linie darin besteht, dass sie - obwohl sie dürften - das operierte Bein eben nicht belasten. Es ist anfangs unangenehm bis schmerzhaft für die Hunde und da hund problemlos auch auf drei Beinen rumflitzen kann, machen sie es eben.


    Dieses Phänomen ist unabhängig von der OP-Methode.


    Und man muss manchmal ganz schön in die Trickkiste greifen, um da wieder "Vierbeiner" draus zu machen.


    Mein Rat: Überlegt Euch das gut - es ist zwar verständlich, dass Ihr das gern in einem Rutsch machen wollt, aber erstens kenne ich keinen Hund, der gleichzeitig an beiden Knien operiert wurde (und die postoperativ betreute Anzahl ist im dreistelligen Bereich) und das sagt mir, dass die meisten Tierkliniken dies offensichtlich eher nicht machen (sehr viele Hunde mit Kreuzband-Riß müssen über kurz oder lang beidseits operiert werden) und das wird so seine Gründe haben.... für mich den, dass es zuviel auf einmal ist.


    Dann lieber zweimal nacheinander durch die postoperative Phase mit all ihren Tücken durch...


    Noch ein Tipp aus der Praxis: Sucht bestenfalls VORHER schon einen Tierphysiotherapeuten auf, dann kann man prima die Übungen für hinterher schon mal in Ruhe üben, mindestens aber hinterher, das beschleunigt die Rekonvaleszenz ungemein.


    LG, Chris