Vorweg - ich kann Dich schon verstehen, sehe aber eben einiges etwas anders.
Es ist also eine Selbstverständlichkeit, dass der Hund ein Luxusgut ist?
Wirklich? Ganz ehrlich?
Ist er ja auch.
Bis auf ganz wenige Ausnahmen.
Arbeitshunde, Diensthunde, Behindertenbegleithunde sind keine Luxusgüter.
Der reine Familienhund zum Spaß ist es.
Es ist eine Selbstverständlichkeit an der Strasse keine Leinenpflicht zu haben, aber auf allen Grünflächen in Berlin?
Für mich - obwohl ich selber HH bin - ist es andersrum keine Selbstverständlichkeit, dass die Öffentlichkeit meinen Wunsch zur Hundehaltung mittragen muss.
Wenn ich andere Tierarten ausser Hunde und Katzen halten will, muss ich auch die entsprechenden Flächen zur Verügung haben.
Stell Dir vor, alle Pferdehalter um Berlin kämen auf die Idee, ihre Pferde in den Parks frei laufen zu lassen, weil sie am Stall keine Auslaufmöglichkeit haben.
Oder ich liesse meine Traum-Yaks dort laufen.
Ist doch nicht mein Problem, wenn andere Leute keine Yaks mögen, oder sogar Angst vor ihnen haben...
Warum soll das bei Hunden immer so völlig anders sein?
Und was den Leinenzwang angeht - wenn Dein Hund so gut hört, dass er in Parks jederzeit abrufbar ist und deshalb Deiner Meinung nach dort frei laufen darf - dann ist er auch an Straßen so gut abrufbar, dass der Freilauf dort kein Problem ist...
Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass ca. 12,8 mill. € im Jahr in die Gemeinkasse gehen, aber kein Stück auf Hundehalter zugegangen wird? Oder nennt jemand die 13 ca 200m2 großen Auslaufflächen in berlin verteilt für 107.000 Hunde passend in Berlin? Grunewald ist super, aber das bringt mir unter der Woche herzlich wenig in Friedrichshain.
Deine 12,8 Millionen sind untertrieben - ich denke, auch in Berlin sind Zweit- oder Mehrhunde teurer besteuert und der ein oder andere SOKA wird auch in Berlin leben....
Klar, die Gemeinden freuen sich über die nicht zweckgebundene Einnahme.
Ich stimme Dir auch durchaus in dem Punkt zu, dass von DIESEM Geld durchaus auch vernünftige Hundeausläufe - mit Kompostern, Kacktüten und sicheren Zäunen drin sein müßten.
Aber eine Luxussteuer ist eben nicht zweckgebunden.
Egal ob das nun schon immer so ist od. seit gestern. Ich finde es irrsinnig und veraltet.
Auch da stimme ich Dir durchaus zu - nur weil was schon immer so ist, heißt das nicht, dass es für ewige Zeiten Berechtigung hat.
Aber sich nur drüber aufregen, nützt ja keinem was.
Kanalisier Deine Energie, die Du fürs Aufregen grad verpulverst und gründe eine "BErliner Bürgerinitiative pro Hund" oder so.
Wie ich schon sagte, ich bin für eine flexible Anpassung. Für diese Prüfung bin ich auch gerne bereit NOCH mal 50 € zu zahlen. Obwohl 120 € eigentlich genug wären.
Ok, bei der flexiblen Anpassung mach ich mit: Ich brauch nur noch Tageskarten ziehen, wenn meine Hunde ausnahmsweise nicht im eigenen Wald oder auf eigenem Land unterwegs sind und kassiere dafür Maut-Gebühren von Wanderern und Hundehaltern, die mein Land betreten.
Für die "Schwarzfahrer" bezahlt mir die Gemeinde aus dem HUnde-Steuer-Fond eine Entschädigung für Acker-Zertrampler und Schwarz-Kacker.
Was machst Du mit all den Hunden und Haltern, die diese Prüfung nicht bestehen?
Irgendwie muss man sich doch mal organisieren können.
Jammer nicht rum. Fang an!
LG, Chris