Beiträge von McChris

    Ich sprech da gar nicht so gern drüber, aber ich kaspere seit zwei Jahren mit einer ausgeprägten Neuroborreliose rum, die sich u. a. auch als Entzündung im ZNS heftigst ausgewirkt hat. Bei einer Meningitis ist das sehr ähnlich und deshalb werden sich einige akute, gravierende Symptome auch sehr ähneln:


    Zum einen ist das zentrale Nervensystem völlig überlastet, weil es entzündungsbedingt die Reize gar nicht so schnell verarbeiten kann, wie sie auftreten. Das heißt, optische, akustische, visuelle, taktile (Berührung) Reize werden als riesengroß wahrgenommen, alles ist zu hell, zu laut, zu grell, zu schnell, Berührungen zu fest, schmerzhaft, ohne dass der "Spender" sie so meint oder zu fest zupackt. Dazu kommt eine ständige Überanstrengung der cognitiven Fähigkeiten, eben durch die schwierigere Reizverarbeitung, die wesentlich anstrengender ist, als normal (aber man/hund wird dadurch nicht zum Deppen!) Dadurch ist man völlig matschig im Kopf - als hätte man drei Tage nicht geschlafen und dadrauf noch auf Ex ein paar Bierchen gezischt...


    Soll heißen, wenn Jessy derzeit noch sehr schlapp und müde ist, ist das völlig normal. Das gibt sich wieder, sobald die Entzündung ein wenig zurückgeht. Auch auf den Rest vom Körper wirkt sich solch ein Entzündungsgeschehen im ZNS gravierend auf die Kondition aus - auch das ist also völlig normal und wird allmählich erst wieder besser.


    LG, Chris

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    Ich habe Bruno eine ganze Stunde zum Liegen gebracht.


    Das ist doch schon mal was.


    Ich kann mich nur allzugut an diese verzweifelten Nächte mit unserer Jenni-Oma in der Anfangszeit ihrer Demenz erinnern - wo man eigentlich nur noch darum bemüht war, den Hund irgendwie zur Ruhe zu bekommen, weil er sich so aufgerieben hat dabei. Bei Jenni hatten wir auch immer leichte Herzprobleme als zusätzlichen Auslöser zur Demenz im Verdacht - auch da wirkt Baldrian in milden Fällen Wunder.


    Baldrian/Hopfen, ob als Tee oder anderweitig, scheint eine gute Kombination zu sein. Wie schon geschrieben, unserer Jenni hat es - etwa 30 Minuten vorm Schlafengehen knapp 30 ml lauwarm davon als normalen Tee zubereitet, dazu verholfen, nachts ganz normal zu schlafen. Für ihren ollen, tüddeligen Kopp war das die Ruhe, die sie brauchte, um nicht noch tüdeliger zu sein.


    Und ganz ehrlich - wir hatten nach all den Wochen durchschlafene Nächte mindestens genauso nötig.


    LG, Chris

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    Auch deswegen, weil ich irgendwann entschieden habe, Schmerzmittel zu geben (nach 2 Bandscheiben-Ops), obwohl dies die Lebenszeit sicherlich beeinflussen wird. Mir ist aber ein Hund mit guter Lebensqualität wichtiger, als das Dogma keine Schmerzmittel zu geben. Daher war es mir wichtig zu sagen, evtl. zum Wohle des Hundes auf Barf zu verzichten und ein Spezialfutter zu geben.


    Ach, ich glaube, ganz soweit auseinander liegen wir mit unserer Meinung gar nicht!


    Nur, dass ich es als gut informierter BARFER halt eher auch damit versuchen würde - nach entsprechenden Zusatzrechnungen, Informationen und Rücksprache mit richtigen Profis. Denn ich glaube, die Informationssammlung auf die "Schnelle" und deren rasche Umsetzung sind dabei das größte Problem


    Dogmen sind nie was wirklich Gutes - weil sie ein wenig blind machen.


    Wenn es jemandem zuviel Arbeit wäre, sich mit dem Thema Nierenerkrankungen und Ernährung bei Nierenerkrankungen auseinanderzusetzen - klar, ehe der dann grobe Fehler beim "Selbsternähren" macht, ist Fertigfutter (gute Qualität vorausgesetzt) eine gute und absolut gleichwertige Alternative.


    Aber, wenn jemand Barfen möchte, und dies auch wirklich informiert tut, ist Barfen auch als Ernährung bei Nierenerkrankungen wirklich geeignet.


    LG, Chris

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    Bin verwirrt… mal wieder… Ich finde sie sehr nett, aber ich bin so verwirrt :( :


    Das passiert, wenn man in die Jahre kommt... :D


    Hm, im Ernst.
    Die klare Linie für Deinen Hund wirst nur Du selbst finden können.


    Je mehr Leute (Profis) Du fragst, desto mehr Meinungen wirst Du hören - ganz besonders bei nicht wirklich eindeutigen Erkrankungen, die mehrere Optionen bieten.
    Da hat jeder so ein wenig sein Steckenpferd, auf das er gerne alles mögliche bezieht...


    Ein paar Ratlosigkeiten kann ich hoffentlich aufklären:
    Dadurch, dass ein Physiotherapeut ständig und zwar für längere Zeit die ganzen Strukturen (Muskeln, Sehnen, Gelenke, Knochen) unter den Fingern spürt und direkt mit ihnen arbeitet, hat so jemand schon allein vom Tastsinn her wesentlich mehr - im wahrsten Sinne - Fingerspitzengefühl, um auch kleinste Unregelmäßigkeiten zu spüren.
    Bei den Reflex-Übungen ist es ähnlich - Physiotherapeuten nutzen diese Reflex-Testungen im Grunde auch als Übungen und machen die bei einem einzigen Hund wesentlich häufiger, als der untersuchende TA. Wenn man bei einem Hund 20 mal den Reflex auslöst, hat man mehr Aussagekraft, als wenn das jemand nur einmal tut.


    Ähnlich ist es oft mit diversen Diagnose-Verfahren und bei unterschiedlichen TÄ - da, wo ein Laie nur Schnee sieht, sieht ein Experte im Ultraschall die wildesten Dinge. Und dazwischen gibt es immer noch "Semi-Experten", die immer mal nen Ultraschall machen, aber nicht so viel Erfahrung haben, wie einer, der den ganzen Tag nichts anderes tut. die sehen dann einiges, aber nicht alles...


    Medizin ist nicht immer so eindeutig, wie wir es gern hätten. Leider.


    Was die Schmerzmedis angeht. Grundsätzlich rate ich bei schmerzhaften Prozessen auch eher zu einer sinnvollen Schmerzmedikation. Zumindest in der akuten Phase. Das hat zweierlei Gründe - Schmerz ist zwar eine sinnvolle Schutzfunktion, aber sobald man den Auslöser erkannt hat, im Grunde nur noch ein überflüssiger Streßfaktor für den Organismus.


    So wie es früher üblich war, Menschen mit akuten Bauchschmerzen bis zur erfolgten Diagnostik kein Schmerzmittel zu geben, damit man die Symptome nicht verwischt (was heute mindestens gegen die Genfer Konventionen verstößt =) ), gibt es immer noch TÄ oder Therapeuten, die die Argumentation drauf haben, dass ein Hund, dem was weh tut, sich ohne Schmerzmedis besser schonen würde.... In meinen Augen eine FRage der Bequemlichkeit, aber der des Halters.
    Unnötiges Erleiden von Schmerzen muss einfach heutzutage nicht mehr sein. Und dadurch, dass Hunde ein etwas anderes Schmerzemfinden haben, als wir, machen sie es uns verflixt schwer, einzuschätzen WIE weh ihnen etwas tut. Die können einiges einstecken, ehe man es ihnen anmerkt.


    Der zweite Grund ist der, dass man gerade bei Schmerzen im Bewegungsapparat beim Verzicht auf Schmerzmittel oft den Genesungsprozess unnötig verlängert.
    Ein Tier, dem was weh tut, kann man nicht erklären, dass jetzt alles gut ist, es sich nur ein wenig einlaufen muss und dann wird das schon... das setzt die bis gestern noch schmerzende Gliedmaße nämlich gar nicht erst auf, weil es ja auch auf drei Beinen geht... so in etwa.. da muss man dem Tier erstmal die Bewegung ohne Schmerz ermöglichen, damit es wieder Zutrauen in die Schmerzfreiheit bekommt. Abgesehen davon - gerade bei Problemen, die mit reflexhaften Muskelverkrampfungen einhergehen, die den schmerzenden Bereich still halten sollen, kommt man i. d. R. ohne Schmerzmedis nicht aus, weil man sonst den Teufelskreis aus Muskelverkrampfung nicht durchbrechen kann.
    Wie ist denn Dein eigener Eindruck - hat Dein Hund noch Schmerzen oder konnten bei der physiotherapeutischen Untersuchung irgendwo nennenswerte Schmerzen ausgelöst werden?


    Dir bleibt bei solch einem Diagnose-Kuddelmuddel nicht viel mehr übrig, als Dir selbst eine "Arbeitsdiagnose" zu bilden, aus den gesammelten Meinungen aller.


    Was erscheint Dir am sinnigsten von den Meinungen, die Du bisher gehört hast - was sagt Dein Kopf und was sagt Dein Bauch?


    Ich persönlich fand das "Ischias-Konzept" recht schlüssig - vor allem wäre das ein Weg, der einen, wenns der Richtige ist, recht rasch ein gutes Ergebnis vor die Nase führt und ein Weg, der die anderen noch offen läßt, falls er doch nicht zum Ziel führen sollte.


    Wie schon geschrieben - Medizin ist leider nicht immer so klar und direkt, wie wir es gern hätten.


    LG, Chris

    Roland,
    ich denk auch, dass das einfach Zufall war.
    Der Anfall wird eher hirndruckbedingt durch Anschwellung durch die entzündeten Hirmhäute oder anderer Hirnstrukturen bedingt gewesen sein.
    Diese Gefahr ist jetzt eigentlich durch die Medis Cortison(stark abschwellend und entzündungshemmend) und Antibiose (keim-killend) herabgesetzt.


    Wie geht es Jessy denn sonst?
    Ich hoffe, wenn Du über Kausnacks nachdenkst, dass es ihr so leidlich gut geht.


    Gibt es neue Erkenntnisse?


    LG, mit weiter gedrückten Daumen,
    Chris

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    Wie machst du denn Ursachenforschung?
    Ich hab ihn von klein an er war schon immer so!


    Bei der homöopathischen, aber auch bei der sonstigen Ursachenforschung kann ich Dir nur raten, auch da wen Fremden eine Meinung abgeben zu lassen - denn, gerade was Verhaltensprobleme angeht, ist man mit seiner eigenen Einschätzung gern ein wenig betriebsblind. Oder noch anders formuliert - gerade dabei hilft einem ein neutraler Blick von aussen oft, den entscheidenden Knackpunkt zu finden.


    Verhaltensauffälligkeiten haben häufig nicht nur eine einzige Ursache, sondern sind eine regelrechte Kausalkette aus aufeinanderfolgenden "Verstrickungen". Ein Teil ist sicher wesensbedingt, aber auch die Wesensentwicklung hängt entscheidend von der Umgebung ab.


    Begleitend ist eine homöopathische Therapie sicher hilfreich (aber dann möglichst vom Profi), auch Bachblüten können unterstützend eingesetzt werden, aber als alleinige Maßnahme sind sie dann doch nicht geeignet.


    LG, Chris

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    Weil ich davon überzogen bin und Welpenspielstunden super finde. Hab soviel gelernt dort über Welpenerziehung usw. Austausch mit anderen Welpi Haltern usw usw usw .... Aber gut, muss ja nicht jeder. Ich empfiels jedem und würds immer wieder tun.


    Edit : Scheint ja viele No-Go's zu geben, da scheine ich Glück gehabt zu haben.


    Einigen wir uns darauf - Kontakte zu anderen Hunden und informierten Haltern sind ein MUSS. Wenns in einer guten Welpenspielstunde ist, in der nicht nur gespielt und gemobbt wird, gut, wenn nicht, auch gut.


    LG, Chris

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    Aber es sind die (ehemals) eigenen Hunde, die nun überflüssig sind :-/


    Oooochh, Doris, sei doch nicht immer so gnadenlos! Ich finds absolut klasse, dass bei Dir die Hunde immer ganz oben auf der Prioritätenliste stehen - aber das kann nun mal nicht jeder immer so leisten.


    Es sind - so hab ich es gelesen und verstanden - zwar die ehemals eigenen Hunde, die aber eigentlich beim Ex bis dato untergebracht waren. Wo man dann auch davon ausgehen dürfen sollte, dass das so bleibt.


    Nun ist das nicht so.
    Und es ist in der Zwischenzeit ein Hund dazugekommen, weil man ja dachte, die anderen beiden sind gut versorgt.


    Und sie kümmert sich um die Hunde, die aber jetzt einfach nicht mehr in das Leben hineinpassen. Sei es aus finanziellen Gründen, sei es aus familiären Gründen, sei es aus Zeitgründen, sei es aus ganz persönlichen Gründen. Aber für mich sind das durchaus auch Gründe die ja auch im Sinne der Hunde sind.


    Und jetzt wird immerhin versucht, bei der Vermittlung alles richtig zu machen. Ein Pflegestellen-Profi wie Du hat es da aus der ganzen Erfahrung heraus einfach leichter.


    Statt nur zu urteilen - gib doch mal lieber Tipps, wie man wirklich gute Halter erkennt, worauf man da achten muss, obs nen Schutzvertrag geben sollte und all sowas. Du bist doch da Profi!


    Übrigens hab ich bei den einzigen Tieren, die ich jemals abgegeben habe, meinen Chinchillas, die (kleine) Schutzgebühr, etwa 7 Jahre auf dem Sparbuch gehabt, einfach weil das das Geld der Chichillas war und dazu gedient hätte, die Auflage im Schutzvertrag, sie an mich zurückzugeben, erfüllen zu können (da hätten ratzfatz neue Käfige hergemußt, die man damals als Azubi auch nicht mal eben schnell hätte kaufen können.)


    LG, Chris