Zitat
Entwickelt hat sich das ganze im letzten Jahr. Das erste mal tratt diese Situation auf, als ich mich einige Meter von dem Kinderwagen meines Sohnes entfernte.
Damals habe ich noch gedacht ok, sie will dich am Kinderwagen halten, aber in letzter Zeit häufen sich die Vorfälle.
Und immer geschieht es in eigentlich völlig alltäglichen Situationen. Am häufigsten, wenn ich mit meinen Hunden unterwegs bin und eine ,auch den Hunden bekannte, Person treffe.
Ohne Vorwarnung springt meine Hündin mich an und reißt mir an meinem Arm. Oder aber, wenn ich sie draußen alleine lasse und dann wieder komme.
Ich beende die Situatio, in dem ich sie am Maul fasse und zu Boden drücke.
Das Problem ist, dass man eine 50 kg Dogge nicht mal eben zu Boden gedrückt bekommt, aber auf Kommandos hört sie in dieser Situation nicht mehr.Und dabei ist sie eigentlich super erzogen... Da es immer in den selben Situationen auftritt vermute ich, dass Angst dahinter steckt, oder sie fühlt sich mit der Situation überfordert und kann nur so ihre anspannung raus lassen.
Alles anzeigen
Ich persönlich denke nach Deiner Schilderung (liest Du überhaupt noch mit - Frage an die TS?), dass sich dieses Verhalten tatsächlich ursprünglich mal aus einer Überforderungs-Situation heraus ergeben hat und mittlerweile zu einem "Selbstläufer" geworden ist...
Die Kinderwagen-Situation: Da kann ein Hund schon mal in Schwulitäten geraten - bleibt er beim KiWa oder geht er mit Frauchen mit...
Auch die "allein im Garten"-Situation ist für viele Hunde nichts - die wollen ja bei uns sein...und müssen auch das Allein-Sein erst lernen... vielleicht sind ihr auch die Bekannten trotz allem im Grunde ein wenig unheimlich....
Das ist aus der Ferne schwierig einzuschätzen - liesse sich aber alles aus der Unsicherheitsreaktion erklären...
Und nachdem Ihr es ein wenig habt schleifen lassen, hat sich dieses Verhalten etabliert - Euer Hund nutzt dieses "Festhalten am Arm" einfach als seine Art, mit Euch zu kommunizieren....wenn es ihr aus welchem Grund auch immer "zuviel" wird... vielleicht einfach deshalb, weil ihr die vorherigen Signale Eurer Dogge, dass sie situativ überfordert ist, nicht wahrgenommen habt - eine Dogge am Arm MUSS man wahrnehmen und das hat sie halt schnell gelernt...
Das Argument - wenn sie Dich würde verletzen wollen, sähen Deine Arme noch ganz anders aus, ist immer wieder fies, aber es ist tatsächlich so. Eine Dogge, die vielleicht nie so recht gelernt hat, ihre Kräfte richtig einzuschätzen, verpaßt einem richtige blaue Flatschen am Arm, auch wenn sie den nur festhält....
Wenn eine Dogge, die sonst gut hört, in solch einem Moment nicht mehr auf Kommandos hört, kann man davon ausgehen, dass ihre Welt gerade ein wenig zerrüttet ist und sie aus irgend einem Grund so verstört ist, dass sie grad auch nicht hören kann.... und beim nächsten Mal wird sie noch unsicherer sein, da sie auf ihren Kommunikationsversuch hin aus Hundesicht auch noch "niedergemacht" wurde, also per Runterdrücken nicht nur nicht aus ihrer Unsicherheit herausgeholt wurde, sondern sogar auch noch dafür gemaßregelt wurde...
Du schreibst, dass sie sonst absolut super erzogen ist - das spricht für mich dann doch sehr gegen ein grundlegendes Kommunikationsproblem bei Euch und ich kann mir wirklich lebhaft vorstellen, dass dieses Verhalten in erster Linie auf einer Art "etabliertem Mißverständnis" beruht...
Mein Ansatz wäre der, das Ganze mal von jemandem ansehen zu lassen, der nicht gleich als erstes mit Methoden a´la Schnauzgriff und so..*glitsch* . arbeitet, sondern Eure Kommunikation miteinander in dieser Hinsicht ein wenig verbessert... Jemand, der z. B. den Hund mal genau beobachten kann auf Zeichen von Unsicherheit, wenn Du Dich vom KiWa entfernst...
Das Anspringen und Arm-Festhalten ändert man nicht, indem man direkt daran arbeitet, sondern, indem man dem Hund eine andere Methode zeigt, mit seinen anfallsweisen Unsicherheiten fertig zu werden - z. B. indem man ihm derweil eine Aufgabe gibt - ihm z. B. die Entscheidung abnimmt, ob er (=der Hund) beim Kinderwagen bleiben soll, oder mitkommen soll und vor allem natürlich, indem man generell am Selbstbewußtsein des Hundes arbeitet.
Allein der Faktor "Größe" macht nicht automatisch Nerven wie Drahtseile bei einem Hund... oft sind grad unsere Riesen derartig sensibel, dass es zum Haareraufen oder eben auch einfach nur toll sein kann...
LG, Chris