Chemotherapien werden von Hunden i. d. R. deutlich besser vertragen als von Patienten in der Humanmedizin. Hunde haben nun mal den eindeutigen Vorteil, dass sie sich nicht selbst mit den Gedanken "Ich habe Krebs." kasteien - denn auch die Psyche spielt bei menschlichen Patienten eine sehr große Rolle, sowohl im Umgang mit der Krebserkrankung, als auch im Umgang mit der Chemotherapie, als auch, was die Einflüsse auf das Immunsystem, den wichtigsten "Verbündeten" in Sachen Krebserkrankung und Krebsbekämpfung, angeht.
Deshalb muss man als Hundehalter ein wenig ein dickes Fell aufbauen, wenn man Antworten a`la "ob das nicht eine Zumutung wäre, also bei meiner Tante 12. Grades war das ja eine einzige Quälerei...." bekommt.
Wichtig ist eine gute Zusammenarbeit mit der behandelnden Klinik, eine gute Prophylaxe hinsichtlich der möglichen Nebenwirkungen und auch die Bereitschaft, die Therapie abzubrechen, wenn ausgerechnet der eigene Hund zu denen gehört, die diese Therapie eben leider doch nicht so gut vertragen.
Unter recht günstigen Bedingungen wie bei Euch, eine recht frühe Diagnose, noch keine feststellbaren Metastasen und einem Patienten in gut eingestelltem Allgemeinzustand, ist es auf jeden Fall eine Chance, die man ergreifen kann.
Was ich parallel zu einer Chemotherapie unbedingt machen würde, wäre eine enge Zusammenarbeit mit einem sehr guten THP anzustreben - auch da kann einiges getan werden, um sowohl die Lebensqualität - allgemein und auch unter Chemo - zu verbessern, die Verträglichkeit der Chemo zu fördern und die Wirkung der Chemo noch zu verbessern, das Immunsystem zu stützen und den noch sehr guten Allgemeinzustand des Hundes zu stabilisieren.
LG, Chris