Beiträge von McChris

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    Exakt, wie ich bereits erwähnte haben wir hier auch Hunde die in Kombination mit dem Besitzer an der Leine kaum zumutbar sind, hier aber völlig frei von Sorgen ein unbeschwertes Leben führen können. :)

    :D

    SOOO hab ich das für meine Herrschaften jetzt nicht gemeint.

    :lachtot:

    Die sind auch in Kombination mit mir zumutbar :lol: - aber ich kann mir vorstellen, dass z. B. der Terror-Terrier in anderer Umgebung deutlich kleinere Brötchen backen würde als daheim in "trauter" Umgebung.

    LG, Chris

    Mich würde tatsächlich mal interessieren, wie sich meine Hunde in so einer "Teilzeit-Gruppe" machen würden.

    Ich denke schon noch, dass da ein Unterschied ist, zwischen Hunden, die phasenweise, wenn auch mehrere Stunden, zusammen sind und Hunden, die tatsächlich zusammen leben.

    Und könnte mir vorstellen, dass die Hunde sich ähnlich wie auch Kinder "woanders" auch noch nen Hauch anders benehmen. Sicher extrem davon abhängig, wie sie gemanaged werden.

    Wenn jemand ein Händchen dafür hat, kann ich es mir nach einigem Nachdenken schon vorstellen, dass das klappt und für die Hunde eine Bereicherung ist, aber ich würd mir das "Händchen" schon recht genau ansehen wollen.

    LG, Chris

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    Ist es fuer Hunde noch lebenswert, blind und taub durch´s Leben zu taumeln? Nur noch angeleint gehen zu können, weil sie sonst komplett orientierungslos werden, wobei sie ihr ganzes Leben fast ohne Leine verbracht haben?
    Habe ch das Recht (die Pflicht), irgendwann einen Schlussstrich zu ziehen?
    Ich wuerde es mir fuer mich selber wuenschen, aber wie denken meine Hunde?
    Hat jemand Konkrete Erfahrungen zu diesem Thema?

    Ich kann die vor einem 3/ Jahr über die RBB gelaufene Jenni-Omi als alten, eingeschränkten Hund mit doch noch Lebensqualität bieten - mit einer Lebensqualität, die nicht mehr der eines jungen Tieres war, die aber dennoch vorhanden war.

    Es ist ja die Frage, wie man als Halter mit den Einschränkungen des Hundes umgehen kann.
    Hat man die Zeit, die Möglichkeit und ja, auch irgendwo die Nerven, mit den Bedürfnissen eines sehr alten und eingeschränkten Hundes umzugehen, kann man ihm das Leben schon noch angenehm, kuschelig, friedlich und liebevoll gestalten - bis dann irgendwann noch das Tüpfelchen auf dem I an Beschwerden hinzukommt, wobei dieses Tüpfelchen je nach Vorbeschwerden sehr unterschiedlich sein kann. Und dann geht es eben plötzlich nicht mehr.

    Wenn man die an den Hund angemessene Versorgung eines Altertümchens aus welchem Grund auch immer nicht mehr leisten kann - dann ist die Einschläferung auch schon früher angebracht.

    Meine Meinung ist die, das es für den Hund im Grunde egal ist, ob er 13 Jahre und drei Monate oder 13 Jahre und 6 Monate lebt - solange er versorgt wird, betüdelt wird (und man muss so ehrlich sein, dass das bei einem Hund mit zahlreichen Alterserscheinungen schon fast ein fulltime-job werden kann) und solange man das als Halter leisten kann, ohne unterschwellig davon genervt zu sein.

    Hunde denken in dieser Hinsicht nicht nach - sie nehmens wie es ist.

    Meine persönliche Grenze für einen alten Hund sind körperliche Beschwerden wie Schmerzen oder Luftnot, die man nicht in den Griff bekommen kann.

    Die Demenz des Hundes gehört für mich noch nicht zu den limitierenden Faktoren - weil auch ein dementer Hund in seiner gewohnten Umgebung bei seinen Leuten bis zu einem gewissen Grad noch gut versorgt werden kann.

    Unsere Jenni ist sehr rasch eingeschläfert worden, als die vorhandene Demenz sich noch mal um Klassen verschlechtert hat und sie sehr plötzlich noch viel weniger mitbekommen hat - und dadurch wäre sie auf einem Streß-Level gelandet, das ich nicht mehr hätte mit mir vereinbaren können.

    Sie hat bis zur Narkose-Spritze beim TA Hühnchen gemampft und das Kraulen genossen, dann hat sie zweimal geschnarcht und war eigentlich schon nicht mehr da, als die nächste Spritze kam.

    Man hat immer großen Respekt vor dieser Entscheidung, aber glaub mir, solange man noch sehr unsicher ist damit, ist es auch meist noch nicht soweit. In dem Moment spätestens, wo es unumgänglich wird, WEISS man es. Immer.

    Ich wünsch Dir die Kraft, zum rechten Zeitpunkt diese Entscheidung als Anwalt für Deinen Hund treffen zu können und bis dahin mit den Schrullen der Alten liebevoll umgehen zu können.

    Diese Alten sind etwas ganz besonderes.

    LG, chris

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    häh ,wie?
    wenn grad keine zeit ist, kommt der "neue" in einzelhaft.
    ist doch logisch.

    gruß krusti

    Hälst Du das ernsthaft für eine sachliche Antwort?

    Ich nicht.

    Ich finde die Frage absolut berechtigt - besonders unter dem Aspekt, dass im Vorfeld geäußert wurde, wie groß die Gruppen mit bis zu 12 Hunden sind und dass eben nicht mit den Hunden gearbeitet wird.

    Denn dann wär ja niemals nich Zeit für die Integration des Hundes in die Gruppe.

    Also - zu Häh-antwortenden HuTa-Betreibern kämen meine schon mal nicht, deshalb nochmal die Frage an die anderen - wie integriert Ihr die Hunde in eine größere Gruppe?

    Wie geht Ihr mit Mobbern um und wie geht Ihr mit sehr unsicheren Hunden um?

    LG, Chris

    Das ist ja schon mal was - hälst Du es denn noch im Auge?

    Nicht, dass es wieder die Nachbarn waren und der Pferdehalter sich doch nicht kümmert.

    Da muss ja irgendwas im Busch sein - Stall gekündigt oder irgendwelche sonstigen Probleme, denn es stellt ja niemand einfach so seine Pferde in ein eigentlich ungeeignetes Grundstück.

    Nochmal ein dickes toll, dass Du Dich kümmerst!

    LG, Chris

    Was mich jetzt mal interessiert - meine Hunde sind durchaus recht führig, gehen anständig an der Leine, kennen die Kommandos hier, nein und noch ein paar gängige und lassen sich auch in der Gruppenhaltung daheim gut lenken.

    Das wird aber schon schwieriger, wenn der Liebste allein mit den Hunden ist. Auch wenn er es so macht, wie es ihm erklärt wurde, er also die Kommandos adäquat benutzt, er "arbeitet" nie wirklich mit den Hunden, sondern es reicht immer für ein paar Tage, was sie können und dann kehrt allmählich der Schlendrian ein.

    Wie macht man das in einer HuTa, wenn bei der Menge Hunde gar keine Zeit ist, sich grad anfangs mal intensiver mit dem ein oder anderen zu beschäftigen? Klar kann ich einen fremden Hund direkt ausbremsen, wenn der auf mich und meinen zuläuft - aber die Dynamik in einer Gruppe ist da ja doch noch ein anderes Kaliber.

    Wie kann man den dann in einer Gruppe einzelne, noch neue Hunde gezielt ansprechen und mal ausbremsen oder korrigieren?

    Denn das ist ja grad am Anfang wichtig und nicht erst, wenn der Hund die Abläufe und die Betreuer kennt kennt.

    LG, Chris

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    sagt mal, chris und Schara,,

    wohnt ihr eigentlich sehr weit auseinander? vll. könnte Schara dich ja mal besuchen und du kannst ihr was ZEIGEN? :???:

    Gute Idee - nur ist Bayern recht groß und das Allgäu über den Daumen gepeilt auch noch etwa 300 km weit entfernt.

    Aber ich bin mir auch so sicher, dass sobald die "Hilfe, wir können nicht miteinander reden"-Blockade weg ist, die Kommunikation gut klappen wird.
    Das Wissen, wie es geht, einem Hund was beizubringen ist ja da, es fehlt nur die Umsetzung für die besonderen Umstände und da tun wir Menschen uns oft schwer, die gewohnten Bahnen zu verlassen.

    Ich bin auch für einen Schara-Extra-Thread.

    LG, Chris

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    Deine Ratschläge setzen alle eine verbale Kommunikation voraus und die gibt es bei uns halt nicht.

    Das ist einfach eine Denkblockade bei Dir.

    Ihr braucht keine verbale Kommunikation - und Du kannst alles an Kommunikationsaufbau auch non-verbal erreichen. Solange Du noch kein Vibrationshalsband hast - was für mich zusammen mit dem über die Vibration aufgebautem Blickkontakt, die ultimative Bedingung für den Freilauf wäre - kannst Du an einer kürzeren Leine z. B. leicht mit dem Karabiner am Halsband/Geschirr-Ring klingeln - ein Hund kann diese Bewegung spüren. Die Bestätigung kann - bei angeleintem Hund - völlig unproblematisch über bestimmte Berührungen erfolgen. Und auch sonst anders als bei hörenden Hunden, aber auch über die Vibration als "schau zu mir" aufgebaut über die Gestik.

    Ich habs auf die brutale Art mit einem alten Hundemädchen lernen müssen - erblindet und dann auch noch taub und tüdelig, aber eine dem Hund verständliche Kommunikation war immer möglich und machbar.

    LG, Chris

    Zitat


    Aber ich dachte das mit der Taubheit wäre klar, weil ich es extra unten noch ergänzt habe.

    Wisst ihr bisher dachte ich immer Scharas Behinderung wäre nicht so tragisch aber umso mehr ich hier durchlese was ihr so alles machen könnt wird mir ihre Behinderung umso bewusster.

    Gestern wusste ichs ja noch :headbash:

    Aber - das macht doch überhaupt nix.

    Weil Du nämlich das verbale Kommando "schau" durch das Vibrationshalsband ersetzen kannst. Das hattest Du doch eh angedacht (sorry, dieser Fred hier wird langsam etwas unübersichtlich)

    Statt unserem Neuzugang stand kurz vorher ein tauber Doggen-Junghund im Raum - aber wie das so ist, die jungen gehen wech wie warne Semmeln und den älteren wollte sonst keiner so schnell...

    Deshalb haben wir uns kurzfristig sehr schnell, sehr intensiv mit dem Thema taube Hunde beschäftigt. Im "Behinderte-Hunde-Forum" kann man sehr schnell Kontakte knüpfen.

    Du kannst das alles trotzdem für DICH und SCHARA umsetzen - nur IHR habt dann z. B. die Vibration als "Schau mich an", eine Bestätigung geht auch völlig problemlos körpersprachlich, und Kommandos gehen genauso problemlos körpersprachlich.

    Also: Hör auf zu heulen. ;)

    Taubsein ist überhaupt nicht tragisch für Schara - glaub mir, wenn Ihr erst einmal etwas aufeinander eingespielt seid, werden sich andere zwar über Deine Gestik wundern, aber keinem Schweinchen wird es auffallen, dass Schara taub ist.

    Du kannst mit etwas deutlicherer Gestik für Schara sogar für Dich und fürs Umfeld einfach die Stimmkommandos mitnutzen.

    Machs Dir doch nicht so schwer! Es ist etwas anders, aber überhaupt nicht unmöglich. In dem Moment, wo Du die "Aufmerksamkeits-Frage" geknackt hast, wird der Rest umso leichter.

    LG, Chris

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    In uneinsehbarem Gelände ist das sicherlich der Fall. Wir laufen jedoch bevorzugt nicht durch den Wald, sondern auf offenem Terrain und da ist es wurscht wie forsch ich unterwegs bin. Wenn Schara z.B. ein Mauseloch erbuddelt reicht es ihr, wenn sie mich aus dem Augenwinkel heraus in 300m Entfernung sieht.
    Unterbindet ihr die Mäuebuddelei komplett? Fängt es da schon an?

    Irgendwie deprimiert mich der Thread grad ziemlich, denn alles was ihr so beschreibt setzt die Kommunikation der Sprache voraus. Schara reagiert nicht auf Rufen, Klatschen, Pfeifen, nix.
    Die einzige Möglichkeit ihre Aufmerksamkleit zu bekommen (wenn sie weit weg ist) ist, dass ich in die andere Richtung laufe.
    Also darf sie rein theoretisch einfach nicht von mir weg. Das heisst dann immer an die Schleppleine. Ob sie jetzt im Umkreis von 10m an der Schlepp oder frei ist, ist ja auch egal. Rennen kann sie in dem Umkreis so oder so nicht.
    Dann bleibt nur noch das Fahhrad. :sad2:

    Ich schreib jetzt noch mal - bis ich mit meinem Podenco-Tier soweit war wie jetzt, hat es zwei Jahre gedauert - 2 Jahre des kontinuierlichen Aufbaus der Kommandos hier und nein unter immer schwierigeren Bedingungen und des kontinuierlichen Verbesserns des Miteinander. Das ist nichts, was von heute auf morgen geht und die 2 Jahre mit einem sehr eigenständigen Hund, dessen Mitarbeit ich mir auch erst mühsam erarbeiten musste, waren unter immerhin dahingehend optimalen Bedingungen, dass der Hund noch keine Erfolgserlebnisse in Sachen Jagd hatte. Was die relativ späte Aufnahme eines 12-wöchigen Hundes, der bis dahin mit Menschen nix am Hut hatte angeht, ist noch ein anderes Kapitel gewesen.

    Sei nicht deprimiert - mach Dir den ollen Spruch "Der Weg ist das Ziel" zu eigen.
    Leute mit perfekten Hunden - die haben nichts, woran sie arbeiten müssten.
    Wie grottenlangweilig!

    Kommunikation zwischen Hund und Mensch muss ja erstmal von beiden gelernt werden. Wir Menschen neigen aus Hundesicht zu Unklarheiten und Nuscheln.
    Fang damit an, ganz präzise Kommandos zu nutzen.

    Nicht - jetzt komm aber mal weiter, ich muss zum Dienst, hab Hunger, muss aufs Klo, sondern einfach "XY - weiter".
    Das macht es dem Hund schon mal um Klassen leichter.

    Mein, was Du sagst und setz es, wenn Du es gesagt hast, auch durch.
    Hast Du z. B. "XY weiter" gesagt und der Hund hat Bohnen in den Ohren - gehst Du hin - nicht böse oder genervt, der Hund muss es ja erst noch lernen dürfen - und holst den Hund am Mauseloch ab. Dazu kannst Du Deinen Fuss auf das Mauseloch stellen, anleinen, noch ein einziges mal fröhlich "XY, weiter" sagen und los.

    Mäusebuddeln ist und bleibt eine zeitraubende Angelegenheit.
    Wenn Du es nicht möchtest, ist es für Deinen Hund völlig ok, wenn Du ihm das klar machst.
    Wenn Du alle Zeit der Welt hast - kann Dein Hund natürlich nach Mäusen buddeln. Da kann man dem Hund das genauso klar signalisieren, dass er jetzt darf.

    Bei uns hat sich z. B. wenn wir draussen sind, das Wort Pause eingebürgert. Chris raucht dann eine - die Hunde können buddeln. Genauso, wie die Hunde drinnen am Abstellen der Kaffeetasse erkennen, dass es jetzt raus geht, erkennen sie am Ausdrücken der Zigarette im Gras, dass die Pause jetzt vorbei ist. DAs sind einfach klare Signale für die Hunde, die immer gleich bleiben. Und es ist dem Hund völlig egal, ob es bestimmte Handlungsabläufe von Dir sind oder bestimmte Worte.

    Kommunikation mit einem Hund, der das erst noch lernen muss, ist in Deiner Nähe für den Hund deutlich leichter, als weiter entfernt.

    Betrachte die Ansprechbarkeit des Hundes einfach als einen ganz normalen Ausbildungsschritt. Beim Sitz übt man auch erst nur für einige Sekunden. die Steigerung kommt nach und nach, sowohl, was die Dauer, als auch was die Ablenkung angeht.

    Die Aufmerksamkeit Deines Hundes kannst Du ganz gezielt erarbeiten.

    Bei unserem Neuzugang hab ich die ersten Wochen dafür genutzt, den Hundenamen als "Schau mich an" aufzubauen.
    Hund trappselt vor mir auf der Wiese, sieht sich nach mir um, großes Lob. "XY, fein". Man kann das "Sich umsehen" provozieren, indem man merkwürdige Geräusche von sich gibt, ich habe ab und an einen anderen Hund zu mir gerufen, das zieht den Neuen mit - und immer wieder großes Lob. Jedes sich zu mir umsehen und jedes von sich aus ankommen wird konsequent mit "XY fein" gelobt und beim Kommen von sich aus gibt es sogar noch was Leckeres.

    WEnn der Hund allmählich weiss, dass ER XY ist, kann man anfangen, den Namen einzusetzen. Schaut der Hund einen dann an - großes Lob. Das kann man auf ein paar Meter Entfernung machen - dann ist das Lob verbal, das kann man machen, wenn der Hund bei einem ist, auch drinnen, und dann gibts auch wieder was Leckeres.

    Da lernt der Hund in allerkürzester Zeit, dass es was Gutes ist, zu seinem Menschen zu schauen. Er wird es immer öfter tun und er wird auch öfter mal einfach nur so kommen - denn da kann hund auch mal was Leckeres abstauben. Damit legt man den Grundstein dafür, dass der Hund sich allmählich immer mehr an einem orientiert. Die Fütterei kann man im Laufe der Zeit wieder abbauen oder nur noch sporadisch was geben.

    Damit hast Du die Grundlage für Eure Kommunikation geschaffen, nämlich einen Hund, der gern von sich aus Kontakt zu Dir aufnimmt und einen Hund, der weiss, dass er Blick-Kontakt zu Dir aufnehmen soll, wenn Du seinen Namen sagst.

    Und dann bekommst Du auch ganz allmählich einen Hund, der auch draussen gern in Deiner Nähe ist - weil er gelobt wird, wenn er von sich aus kommt und weil er sogar gelobt wird, wenn er Dich anschaut.

    Und spätestens dann empfindet kein Hund es als "schlimm" wenn er beim Spaziergang in Deinem direkten Einflussbereich bleibt. Dann macht er es sogar freiwillig. Die Schleppleine ist ja nix Schlimmes, die Schleppleine ist nur eine Sicherung zugunsten des Hundes.
    Das Dich-Ansehen des Hundes, wenn Du seinen Namen sagst, kannst Du an der Schleppleine für eine weitere Intensivierung des Aufmerksamkeits-Trainings nutzen. Du sagst den Namen, der Hund sieht sich nach Dir um und Du änderst die Richtung, in die Ihr geht. Ich lasse keinen meiner Hunde beim Trainieren der Leinenführigkeit in die Leine rennen, sondern ich gebe ihnen immer ein wenig Hilfestellung, indem ich sie dazu bringe, mich anzusehen. Und gerade die Schleppleine soll ja auch nur eine Sicherung sein, von der der Hund möglichst wenig merkt.
    Dann kann der Hund mir völlig problemlos auch beim Haken-Schlagen folgen und ich habe wieder die großartige Möglichkeit, ihn zu loben wie blöd.

    Mach es Deinem Hund bei etwas Neuem am Anfang immer so leicht wie möglich - dadurch kommst Du zum Loben, Dir und dem Hund macht es Spaß, weil es kaum eine Fehlerquote gibt und glaub mir, nichts ist motivierender, als wenn Hund einen begeistert anschaut und für kleine Mini-Schritte ehrlich gelobt werden kann.

    Wenn man in eine blöde Situation kommt, in der die bisherige Ausbildung noch nicht ausreicht - grad am Anfang - wenn der Hund noch nicht viel kann, mach ich es so, dass ich die "kommandolos" irgendwie umschiffe. Finde ich nur den allerkleinsten Ansatz eines gewünschten Verhaltens, wird gelobt. Benimmt der Hund sich völlig daneben, weil er es noch nicht besser weiss, gibts ein automatisch leicht schärferes, aber nicht böse ausgesprochenes "Lasss dassss", wichtig ist nur, dass er sein Verhalten bewertet bekommt. Zeigt der Hund sich handlungsunsicher, wird ihm mit irgendwas geholfen, mit dem er schon was anfangen kann. Und wenn ich nur den Namen sage und der Hund schaut mich an - hab ich schon wieder ein Verhalten, das ich belohnen kann.

    Gelobt wird wirklich alles, was ich so oder so ähnlich haben will, mit "lassss dasss" belegt wird nur absolutes Fehlverhalten - als Beispiel, unser Neuzugang ist bereits auf niedrigem Level leinenführig, sein persönliches Level 10 sind Katzen. Geht er an der Leine manierlich an Katzen vorbei, wird gelobt, springt er in die Leine Richtung Katze, gibts ein Lasss dasss, sobald die Leine locker ist, wird wieder gelobt. Das "Lasss dasss" hilft mir, das Nein nicht zu "versauen", ich muss kein Nein in einem Moment sagen, von dem ich weiss, dass der Hund das noch nicht kann.

    In der Anfangszeit habe ich um Klassen mehr Aufmerksamkeit meinerseits bei meinem Hund - eben, damit ich alle möglichen Verhaltensweisen von ihm für ihn "bewerten" kann. Das relativiert sich im Laufe der Zeit wieder, weil der Hund irgendwann immer besser weiss, was wann von ihm erwartet wird und innerhalb welchen Rahmens er sich doch dann frei bewegen kann.

    Das braucht Geduld - aber man kommt dabei auch in kleinen Schritten immer weiter, so dass auch man selbst immer wieder kleine Erfolgserlebnisse hat, die einen motivieren. Und dann macht es wieder beiden Spass.

    Unser Neuzugang wusste nach etwa drei Wochen den ungefähren Aktionsradius um mich rum, innerhalb dessen er sich frei bewegen darf, ohne abgerufen zu werden. Das geht ja auch an der Schleppleine, ist sie 10 Meter, ist der Aktionsradius des Hundes 9 Meter. Dann kommt Ihr nicht in die Bredouille, die Schleppleine voll ausnutzen zu müssen oder den Hund einfach nur per Leine an irgendwas zu hindern. Einfach, weil er ab einer bestimmten Entfernung immer angesprochen und zurückgerufen wurde. Ab dann hat er sich in einer bestimmten Entfernung von mir jeweils zu mir umgedreht - und da geht es dann auch prompt weiter mit der Ausbildung, denn dann kommen weitere Möglichkeiten an Kommandos ins Spiel - ein Kopfnicken, eine vorausschickende Handbewegung, ein Wort. Aber im Unterschied zum Anfang, hat der Hund nachgefragt, hat sich an mir orientiert.

    Versuchs einfach mal - da ist nichts deprimierendes dran. Es macht sogar Spass. Und die Belohnung irgendwann in weiterer Ferne, ist ein Hund, der sich auch in doofen Momenten zu Dir umdreht, ansprechbar bleibt und "nachfragt", was er jetzt tun soll/darf und dem das sogar einen Riesen-Spaß macht, weil er nämlich dafür immer wieder verbal bestätigt wird.

    Ehe mir die Finger abfallen, hör ich jetzt mal auf.
    Aber MIR macht gerade die Anfangszeit mit einem neuen Hund sehr viel Spass - jeder ist den entscheidenden Hauch anders oder bringt andere Baustellen mit. Zusammen mit dem Hund was zu erarbeiten und immer mehr zusammenzuwachsen und eine immer feinere Kommunikation aufzubauen, ist einfach was Tolles.

    Dein Hund macht momentan draussen, was er will, weil er keine Ahnung hat, dass Du es gern anders hättest.

    LG, Chris