Ihr bevorzugter Schlafplatz ist eine Hütte. Zumindest wenn sie in der Gruppe ist.
Aber selbst da ist kein Hund sicher der mal am Haus vorbeigeht.
Und das ist - ganz ohne Beleidigungen und Anzweifeln Deiner Kompetenzen, für mich einfach ein Zeichen dafür, dass die Hütte unglücklich platziert ist.
Ein Ruheplatz, an dem der Hund nicht zur Ruhe kommen kann, ist eben doch kein Ruheplatz.
Und in Eurem Fall sieht man das einfach daran, dass Dein Hund, wenn sie zwischenzeitlich "die Nase gestrichen voll hat", ins extra Zimmer will.
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Fakt ist:
Ich weiß das es 1-2 Hunde gibt die Pinsel einfach nicht mag, damit kann ich absolut Leben und auch dementsprechend agieren.
Fakt ist:
Bei Pinsel liegt es an der Lust und Laune, an manchen Tagen scheint sie auf Krawall gebürstet.. manchmal nicht.
Das, was Du "Lust und Laune" nennst - nenn ich z. B. tagesformabhängige, situative Streßtoleranz.
Fakt ist:
Pinsel zeigt sehr deutlich wann ihr irgendwas zu viel wird und dann bekommt sie auch ihre Pause.
Wenn ich bei meinen "speziellen" Hunden mit viel Vergangenheit und Verhaltensauffälligkeiten abwarte, bis sie mir so deutlich zeigen, dass sie überfordert sind, ist das Kind aber schon lange in den Brunnen gefallen.
Dann haben sie schon lange vorher soviel Streß gehabt, dass das schon gravierende Auswirkungen hätte.
Du bist eine Ecke zu spät dran, wenn Du Dich nur auf so klare und deutliche Signale Deines Hundes verläßt - Deine Reaktion wird schon richtig sein, aber sie kommt m. M. nach einfach ne ganze Ecke zu spät.
Wenn sie mal über die Strenge schlägt, ist ihre Sanktion nämlich das sie für eine gewisse Zeit aus der Gruppe entfernt wird. Das zieht bei Pinsel sehr gut, was mir zum einen zeigt das sie sich grundsätzlich wohl fühlt im Rudel aber das sie - wenn sie genug hat - auch gerne freiwillig ihre Pausen bekommt.
Siehst Du und genau diesen Punkt kann man eben auch anders interpretieren - halte uns mal zu Gute, dass wir uns nur auf die Videos und auf Deine Beschreibungen beziehen können. Manche Dinge, die Du anders einschätzt, wissen wir schlicht nicht.
Aber das da oben KANN man auch durchaus so interpretieren, dass Pinsel über die Stränge schlägt, weil sie phasenweise überfordert ist. NACH der vermeintlichen Sanktion ist sie nicht ruhiger, weil sie die Sanktion kapiert hat (wenn ich doof werde, flieg ich raus), sondern sie hat durch die dringend benötigte Ruhephase endlich wieder die "Nerven" um mit dem ganzen Kleinvolk umzugehen.
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Das Resultat dieser Fakten
Siehst Du - das, was Du "Fakten" nennst, würde ich eher als verständliche Betriebsblindheit einschätzen. Das ist etwas ganz normales - man sieht oft den Wald vor lauter Bäumen nicht und "schießt" sich ein wenig auf die eigene Interpretation ein und verliert dadurch die Offenheit, Situationen auch mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Ich habe das, wenn ich als THP meine eigenen Tiere in größeren Sachen behandel - da ziehe ich einen Kollegen zu Rate, eben wegen der Betriebsblindheit und weil man sich oft auf ausgetretenen Pfaden bewegt.
Du blockierst Dich selbst, indem Du Deine Einschätzung als Fakt bezeichnest.
Bleib doch ein wenig flexibler - stell Dir vor, das wäre ein Kundenhund.
Würdest Du das genauso einschätzen?
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So, ich denke jetzt ist der Standpunkt klar. Mein Hund nutzt beide Möglichkeiten.
Direkt drauf 80%
Vorwarnzeit 20%
Ich möchte es umgekehrt haben, da beide Alternativen vorhanden sind ist es auch kein Eingriff in den Charakter sondern nur eine Verschiebung von Verhaltensweisen.
Ich möchte die Leute bitten, die damit ein Problem haben, sich aus dem Thema fernzuhalten. Für mich ist das nicht verwerflich oder Unfair gegenüber Pinsel - sieht das jemand anderes dann akzeptiere ich es, ist aber hier nicht hilfreich- Danke.
Aus Deinen bisherigen Schilderungen kann ich immer noch nur rauslesen, dass Pinsel sich sicher zwar grundsätzlich wohlfühlt, dass sie aber dennoch häufig einfach mit der Menge an nötiger Kommunikation überfordert ist - und ich denke immer noch, dass sie wesentlich besser damit zurechtkäme, ganz ohne großartige sonstige Maßnahmen, wenn sie weit vor ihren eigenen unübersehbaren Signalen öfter mal dort rausgenommen würde.
Für mich ist so eine Tagesbetreuungsgruppe eben immer noch etwas gänzlich anderes, als eine dauerhaft miteinander lebende und deutlich besser aufeinander eingespielte Gruppe von weniger Hunden. Und ich glaube, dass das Streßpotential in so großen Gruppen von Dir unterschätzt wird.
P.S.
Der MK funktioniert gut, Pinsel hat schnell bemerkt das sie keinerlei Schaden mehr anrichten kann und beginnt nun langsam erst mit Knurren und Zähne zeigen und Oh Wunder ( aus Pinsels Sicht ) es wirkt. 
Auch, wenn das nicht mein Weg gewesen wäre, ist es ja immerhin ein vorerst schöner Erfolg - für mich ist nur die Frage, ob es ein dauerhafter Erfolg sein wird, weil sich der Auslöser für Pinsels Verhalten ja nicht geändert hat. Ich hoffe es nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass zum Auslöser irgendwann auch noch eine unterlaufene Frusttoleranz hinzukommt.
P.S.S.
Ich möchte nochmal anmerken, das dass Video bereits über 5 Jahre alt ist. Pinsel war zu der Zeit etwas über ein Jahr alt.. :)
Das Spiel zwischen Archie und Pinsel bestand aber immer erst aus dem Wurmen von Pinsel und der Einordnung von Archie, hat sich dann aber umgeschlagen in "Pinsel jagd Archie".
Deswegen, klar die Sequenz an sich genommen mag etwas zweifelhaft rüberkommen, aber die komplette Situation wirkte dann letztendlich viel offensichtlicher.
Gibt nur leider keine Aufnahmen davon :-|
Wurde nicht hier aufgenommen.
Naja, hellsehen können wir nun nicht - deshalb musst Du schon verstehen können, dass wir uns in Sachen Video auf das beziehen, was wir da sehen.
Und da war für mich nichts lustiges zu sehen.
Für mich waren das zwei Hunde, die in einer Handlungskette nen Sprung in der Platte haben.
Gruß + Frohe Weihnachten.
Dito.