Beiträge von McChris

    Hallo,
    der erste TA-Besuch mit Doba kam unerhofft schon nach der ersten Woche bei uns - liess sich aber wegen hochgradiger Lahmheit leider nicht vermeiden... "Drama" hoch zehn, da unsere Tierklinik, die bis dato unser Hauptansprechpartner war, mitten in der Stadt liegt und es dort eng, laut und absolut hektisch zugeht. Missen möchte ich diese Klinik nicht, weil sie medizinisch wirklich gut sind - aber von Angsthunden haben sie nicht viel Plan....

    Das fing schon damit an, dass wir erst ein ruhiges Plätzchen zum Warten in einem Extra-Raum gekriegt haben, nachdem ich recht energisch geworden bin... Ging damit weiter, dass die Sprechstunden-Hilfe nicht kapiert hat, dass ich Doba nicht auf die Waage locke, solange da drum rum sieben Menschen stehen, die an der Theke warten...Weiter mit einem TA, der einfach über den in Panik in sich zusammengefallenen Hund steigt.... Und bei der Untersuchung auch die simpelsten Grundlagen ausser Acht liess (sich drüberbeugen, schnell drauf zu bewegen)...

    Das war richtiger Mist - dennoch hatte der TA-Besuch was Gutes. Doba war nämlich ganz offensichtlich baff, dass man sowas erleben kann und dann geht es einfach wieder mit uns nach Hause....

    Mittlerweile haben wir für "Kleineres" eine super-nette TÄ in der Nähe gefunden, die uns b. Bd. einen extra-Termin gibt (zum Üben im Wartezimmer warten während der Sprechzeit, war für Doba schon zuviel), die uns vor oder nach der normalen Sprechzeit mal unsere Kreise durchs Wartezimmer und Behandlungszimmer ziehen läßt und einfach ruhig da steht und uns unser Menschen-Training machen läßt....

    Da werden wir demnächst mal einen größeren Check-Up machen - bis dahin sind unsere Trocken-Übungen schon so weit, dass man es versuchen kann.

    Was wir bisher geübt haben:
    Gebiß kontrollieren und auch schon ein wenig im Maul rumfuhrwerken
    Pfoten im Stand anheben
    Beine im Liegen bewegen
    Seitenlage auf Kommando
    Leichtes Festhalten in Seitenlage und im Stand
    Rute anheben und dann auch mal Fieber messen
    Milchleiste abtasten
    den Bauch abtasten

    Als Bonus hat Doba ja den Jackpot, eine eigene Tierphysiotherapeutin zu haben, so dass sie die Seitenlage momentan mit Wellness-Massagen verknüpft. Mittlerweile bleibt sie völlig entspannt, wenn ich sie wirklich überall mal anfasse und auch die Beine durchbewege oder die WS langfahre, um zu prüfen, ob sie irgendwelche Schmerzreaktionen zeigt....

    Natürlich ist es von dem, was man selbst zuhause schon alles mit ihr machen kann, bis zum TA-Besuch noch recht weit, aber die Grundlagen sind auf jeden Fall schon da.... Sie kennt die "Anti-Zappel-Bemerkungen" meinerseits (leises, aber dennoch scharfes NA) und die verbale Bestätigung beim Stillhalten. Und es ist für sie völlig normal, überall angefaßt zu werden.

    Jedenfalls sind wir für den nächsten TA-Besuch deutlich besser gewappnet.
    Und alle meine Hunde haben den Vorteil, dass ich bei solchen Dingen die "Watt-mutt, datt mutt"-Einstellung habe, sprich ich gerate noch nicht mal in Versuchung sie zu bedauern oder zu bemitleiden...

    LG, Chris

    Hallo Viena,
    erstmal ein dickes HURRA!
    Und dann: Mir gefällt Deine völlig selbstverständliche Einstellung!

    Unser Sid ist mittlerweile schon 8 Jahre bei uns, deshalb habe ich so einiges aus der Anfangszeit "verdrängt", aber der hat auch erst nur drin gepieselt, bis er sich mithilfe eines Pipi-Lappens vom Aufwischen das erste Mal draußen "getraut" hat - da haben wir, wie mit einem Welpen alle 2 Stunden immer schön ein bestimmtes, ruhiges Eckchen aufgesucht, dort malerisch den Piesellappen drapiert und nach ein paar Tagen hat er da drübergestrullt....

    LG, Chris

    Hallo, das Mittel ist ein homöopathisches Mittel und dabei kann man häufig beobachten, dass Mensch und Tier nach der Einnahme deutlich ruhiger sind - werte es als positives Zeichen, dass das Mittel tatsächlich etwas bewirkt und der Körper daraufhin am "Arbeiten" ist, um die Erkrankung anzugehen...Das kostet Kraft und dementsprechend ist man k.o. und ruhiger als sonst.

    LG, Chris

    Hallo,
    für mich klingt - vorausgesetzt ein Hund hatte noch keine schlechten Erfahrungen - die Idee von Las Patitas einleuchtend. Schwarze Hunde sind fotografiert eine einzige schwarze Masse und vieles an Mimik und Körpersprache verwischt sich einfach... Hunde sind ja nicht gerade Adleraugen, was die Wahrnehmung von Kleinigkeiten angeht, deshalb kann ich mir vorstellen, dass der "schwarze Hund" für ungeübte HUnde einfach schwieriger zu lesen ist...

    LG, Chris

    Zitat


    ...
    Im Vorgespräch waren die Tierärztin und ich uns nicht sicher ob wir im Vorraus eine leichte Sedierung vornehmen oder nicht?.

    Ich war mit Snoopy schon ein paarmal dort 2 mal zur Untersuchung und 3 mal nur zum Praxis anschauen und warten und auf den Tisch springen. Beim letzten mal war er ganz entspannt und hat sich über die Lecker auf dem OP Tisch gefreut.

    Die Frage ob Sedieren oder nicht kann ich für mich noch nicht lösen. Ich bin mir nicht sicher wenn er keine Vollnarkose bekommt ob es nicht für ihn schlimmer ist alles mitzubekommen bei Bewegungsunfähigkeit.

    Hat jemand von Euch Erfahrung damit? Allgemein ist es bei Snoopy so das wenn er gegen seinen Willen festgehalten wird das leichte bis mittlere Panikattacken auslöst.

    Hallo Micha,
    es gibt ja verschiedene Methoden, eine Vollnarkose für ein recht unkompliziertes Röntgen wäre mir persönlich zu heftig. Aber es gibt auch einfach leichte Sedierungen, die angstlösend wirken und nicht zur Bewußtlosigkeit führen - vielleicht wäre das eine Alternative für Euch?
    Wichtig wäre mir, bei solch einem Hund, dass ich als Halter derjenige bin, der den Hund ruhig hält und das nicht Fremden überlasse, die der Hund nicht kennt.

    Nach dem Röntgen noch ein wenig wie vorher auch schon in der Praxis-Rumdengeln, bloß nicht "überstanden und weg hier"...

    Eine Frage, wie übst Du denn ganz allgemein das "Festgehalten-Werden", das hatten wir hier noch gar nicht!

    Liebe Grüße und viel Erfolg morgen!
    Chris

    Hallo Nocte,
    ich glaube gar nicht mal so sehr, dass Du das Problem bist, indem Du Deine Hündin versehentlich in ihren Ängsten bestätigst, sondern ich könnte mir vorstellen, dass sie die Leine einfach als etwas empfindet, was sie in ihrem selbst-gelernten "Wie gehe ich mit meiner Angst um"-Verhalten blockiert... Da ist dann ja nichts mehr mit schnell, schnell und Augen zu und durch....

    Deine Hündin hat bisher meist nur IHRE Strategie angewandt und muss erst noch lernen, dass Du viel bessere, streßfreiere Ideen hast....

    Variante 1, dort raus zu kommen, wäre, wenn sie das Angsthindernis beim 2. oder 3. Mal deutlich langsamer passiert hat, dann die Leine dran zu machen und das Ganze noch eine Stufe langsamer anzugehen oder
    Variante 2 wäre, die Leine noch mal neu aufzubauen und in dem Sinne zu besetzen, dass sie mit der Leine einen starken Partner an der Seite hat, der ihr eine ganz neue Möglichkeit bietet, zu lernen, dass ein Großteil der Ängste Einbildung sind und das könnte man prima mit dem Tellington-Training verbinden, wo die Leine als wichtiges Kommunikationsmittel einen ganz anderen Stellenwert bekommt als bisher.... Das Buch Tellington-Training für Hunde ist da sehr zu empfehlen, nicht grad ein Schnäppchen, aber es lohnt sich... Dort wird nämlich auch der körperliche Aspekt der Angst sehr gut beschrieben und angegangen und auch, wenn einem viele der Übungen einfach anders als gewohnt vorkommen, sind sie eine geniale Ausgangsbasis, um anders als bisher an die Angsthunde heranzugehen. Vielleicht ist das mal einen Versuch wert, denn man fühlt sich recht bescheiden, wenn der Hund in solchen Momenten einfach immer nur seine eigene Strategie anwendet...


    NiniUndTschana
    Ok, dann hab ich das mißverstanden. Dass die Vierbeiner so weit weg waren, hatte ich nicht rausgelesen. Dann kann man eigentlich nur daran arbeiten, dass solche Situationen in der nächsten Zeit, bis Deine Hündin gelernt hat, auch mal deutlich "nein" zu anderen Hunden zu sagen, wegfallen. Also gar nicht erst so weit kommen lassen, dass sich die Hunde irgendwo am Horizont miteinander vergnügen. Um Deine Hündin rechtzeitig in Deinen Aktionsradius zurückrufen zu können, solltest Du vielleicht das Abrufsignal noch festigen... (Die andere HH erst recht, aber das ist ein leidiges Problem, auf das wir ja nun immer wieder treffen und arbeiten können wir nun mal nur mit unseren HUnden). Deine Hündin hat vermutlich nie gelernt, wie man "unter Hunden" wirklich miteinander umgeht und das solltet Ihr in einer Trainingsgruppe mit einem erfahrenen Trainer, der einem verschiedene Situationen und Signale, an denen man erkennen kann, dass eine Situation gerade "umkippt", erklären kann, nachholen.

    Liebe Grüße, Chris

    Hallo miteinander,
    hier tut sich ja ganz schön was!

    NiniUndTschana

    Zitat

    Erst war es sehr entspannt und schön, doch dann hat der 3. Hund angefangen sie zu bedrängen und dann hat er sie mehrmals gebissen! Immer wieder ist er auf sie los. Ihre reaktion war nichts. Ja sie ist stehen beblieben und hat sich schön beissen lassen!
    Tschana währt sich nicht, ich wusste nicht was ich tun sollte!

    ...

    Sie verteidigt Sich nicht und mich auch nicht! Das finde ich sehr schade,

    Ich kann mir gut vorstellen, dass es Deiner Hündin einfach so ging wie Dir selbst - sie wusste nicht, was sie tun sollte....
    Und hatte niemanden, an dem sie sich orientieren konnte, weil Du auch recht ratlos als Zuschauer danebengestanden hast... Dabei bist Du doch diejenige, die in solchen Momenten der Entscheidungsträger sein sollte....

    Du entscheidest, wie Ihr Euch in solchen Situationen verhaltet und Du bist für die Sicherheit Deiner Hündin zuständig...

    Eine Möglichkeit, die durchlebte Situation im Verlauf wesentlich günstiger zu gestalten, wäre, in dem Moment schon einzugreifen, in dem der Fremdhund die ersten Anzeichen von Bedrängen zeigt. Das geht - völlig unabhängig von der Größe des Fremdhundes - ganz unspektakulär mit Körper-Blocks, indem man sich in orthopädisch einwandfreier, gerader Haltung zwischen Fremdhund un den eigenen schiebt. Manchmal muss man dann ein wenig im Kreis arbeiten, wenn der Fremdhund dann halt einen Versuch von hinten startet, das ist aber problemlos machbar...
    Du musst dem Fremdhund einfach durch Deine ruhig-energische Köperhaltung und Dein Dazwischen-Schieben klar machen: "Hey, Alter, das ist MEINE Hündin und nun ist gut" - ein Großteil aller "normalen" Hunde läßt sich davon schon soweit beeindrucken, dass sie ihres Weges gehen. Reicht das noch nicht aus, kommt noch die breit-gefächerte, abwehrende Nein-Hand als Stopp-Signal dazu, ggf. mit einem strengen, aber nicht lauten "Laß das".

    Wenn der zum Fremdhund gehörende HH dabei ist, kann man ihn bitten, seinen Hund abzurufen.

    Je mehr man die Körpersprache der Hunde lesen kann, desto sicherer wird man darin, Situationen richtig einzuschätzen und umso eher kann man Situationen, die kurz vorm kippen sind, einfach abbrechen.

    Wenn Du nichts unternimmst, um Deiner Hündin in solchen Momenten zu helfen, wird sie noch ein paar Mal zusammengebissen werden und sich dann eine eigene Lösungsstrategie ausdenken: Selber zum Angstbeisser bei Hundekontakten werden....

    Jetzt habt Ihr noch die Möglichkeit, recht einfach die Kurve zu kriegen: Deine Hündin sollte in der nächsten Zeit möglichst positive Hundekontakte haben und Du solltest versuchen, ihr mehr Führung und Sicherheit zu geben.


    @ Tina - Tinsch

    ja, Hunde können Weltmeister darin sein, die wildesten Verknüpfungen herzustellen... Die Kindergarten-Sache könnte man so angehen, dass man den Ort selbst und den Ort plus Kinder getrennt behandelt.... Indem Du den Kindergarten zu Zeiten aufsuchst, an denen auf gar keinen Fall Kinder da sind, anfangs einen großen Abstand einhältst, indem Du die Distanz herausfindest, wo Deine Hündin sich den Kindergarten noch ohne Streßzeichen anschauen kann und den Ort an sich per Gegenkonsitionierung "schön" fütterst. Die Distanzen in kleinen Schritten ganz allmählich verringern...
    Die Kinder selbst - ein ähnliches Problem löse ich mit unserer Doba gerade so, dass sie nicht per Pedes an die Menschenmengen herangeführt wird, sondern im Auto, dort fühlt sie sich nämlich sicher, man kann ein wenig die Geräuschkulisse beeinflussen, durch Fenster zu und Radio an und erst mal "Menschen nur Gucken" fahren... Das haben wir jetzt zunächst an einem Einkaufscenter in einer ruhigen Ecke des Parkplatzes geübt... Mittlerweile mache ich die Heckklappe auf und sitz mit Doba ganz gemütlich da, sie mampft ab und an (wenn Menschen da rumlaufen) Käsehäppchen und ich rauch eine... Mehr ist da eine ganze Weile nicht passiert.... Mittlerweile lasse ich sie mal kurz aus dem Auto hüpfen, um sie gleich wieder reinspringen zu lassen.... Dann parke ich schon mal dichter bei, mache dabei aber dann woanders einen kleinen Schritt zurück, indem ich nur den oberen Teil der Heckklappe öffne, so dass sie rausschauen kann, aber noch was "zwischen" ihr und den Menschen ist.... und so machen wir in kleinen Häppchen einfach immer weiter.... Mittlerweile ist Doba schon deutlich entspannter dabei und irgendwann - wenn der Moment günstig erscheint, geht dann auch beim Parken an der Eingangstür die Heckklappe auf...

    Das soll nur eine Idee sein, wie man so etwas angehen könnte.
    Ein guter Buchtipp zum Vorgehen beim "Gegenkonditionieren" ist "Trau nie einem Fremden" von Patricia McCornell - theoretisch geht es dort um Angst vor Menschen, man kann das grundlegende Prinzip aber auf jede beliebige Situation anwenden.


    @badididi *mal über nicknamen flucht* :lol:
    Natürlich ist ein Hund erst mal mächtig durch den Wind, wenn ihm so was passiert ist... Der Zeitfaktor und natürlich der Umgang mit "netten" Hunden sind jetzt erst mal das Wichtigste für Euch. Wenn sich Deine Hündin bei Begegnungen mit fremden Hunden hinter Dir versteckt, ist das auch eine recht gute Lösung, indem Du als Puffer dazwischen bist, nimmst Du ihr schon eine Menge von der vermeintlichen Bedrohung. Bleibt sie dann stehen oder geht sie mit Dir weiter?

    Was so Dinge wie das abgedeckte Motorrad angeht, habe ich mit unserer Doba die Erfahrung gemacht, dass sie, wenn sie in solchen Momenten Unsicherheiten zeigt, bei dem ersten Gegenstand mehr Versuche benötigt, sich die Intervalle aber mit jedem neuen Gegenstand deutlich verkürzen. Wenn man bei Objekt 1 also noch zig Annäherungen üben muss, bis der Hund sich entspannt nähern kann, ist es bei Objekt 3 nur noch halb so wild, dann "scheut" sie zwar zunächst davor, hat aber ja mittlerweile gelernt, dass ich die Dinge für unbedeutend halte und dem paßt sie sich dann immer zügiger an. Allerdings verdeutliche ich ihr auch bei jedem Objekt kurz, dass das "Ding" harmlos ist, entweder, indem ich hingehe, es anfasse und in leicht abfälligem Ton "Ach, das ist nix" murmele oder indem ich es betont ansehe und auch wieder "ach, das ist nix" sage und einfach ruhig weitergehen.... Dinge, die dem Hund Angst machen kompett zu ignorieren, kann zu dem Problem führen, dass der HUnd "denkt" nur er allein nimmt die vermeintliche Gefahr wahr und der Mensch hätte gar nicht registriert, dass da etwas Bedrohliches ist.... Das hilft dem ängstlichen Hund nicht wirklich, besser ist immer, ihm die Verantwortung abzunehmen, indem man Dinge selbst als harmlos "bewertet".

    Maxzimmer:
    Mein Schädel ist ja seit Jahren im Doggen-und-Pferde-Training.... :lol:

    Was die "undenkbaren" Situationen angeht, finde ich, muss man als Angsthund-Halter eben auch realistisch bleiben. Wir können vieles erreichen, aber bei vielen Hunden mit Vergangenheit kann es auch gut sein, dass man sich bei manchen Dingen klar sein muss, dass man nie einen ganz normalen Hund haben wird. Da ZU hohe Erwartungen aufzubauen, halte ich eher für kontraproduktiv. Unsere Doba wird nie auf irgendwelchen Volksfesten mitlaufen, beim TA wahrscheinlich immer sehr angespannt sein und all sowas, aber das sind alles Momente, die man entweder einfach aus dem Programm streichen kann oder aber ein Level hinkriegen kann, wo es für den Hund, "watt mutt, datt mutt"-mäßig wenigstens schadlos auszuhalten ist.

    Unsere Doba profitiert sehr davon, dass wir durch unser vieles eigenes Land die Situationen gut steuern können und ihr die Konfrontation mit Ängsten ganz dosiert zumuten können. Das nimmt uns den Druck, unbedingt alles erreichen zu müssen, denn auf unserer "Ranch" ist Doba einfach nur ein glücklicher HUnd.

    @ Nocte
    Du schreibst: "dann steht sie nach einem Sprint mit eingekniffener Rute schnell neben mir. "
    In meiner Arbeit als Tierphysiotherapeutin nutze ich oft auch die "Hindernisarbeit nach Tellington". Dabei geht es darum, dass Hund oder Pferd lernen, langsam und ihres eigenen Körpers bewußt, Hindernisse zu bewältigen.
    Ich glaube, dass bei Deiner Hündin, wenn sie an Angstauslösern "vorbeigesprintet" ist, mehr so der Effekt "Puh, das hab ich ja gerade so geschafft, ehe das mich angreifen konnte" überwiegt - so dass der Lerneffekt zur Angst"bewältigung" in diesen Momenten gen Null tendiert, eher wird sie in ihrem "schnell, schnell" bestärkt, aber nicht darin, sich bewußt mit Angstauslösern auseinanderzusetzen. Vielleicht versuchst Du einfach mal, Dinge, an denen sie sonst vorbeisprinten würde, bewußt, angeleint, langsam anzugehen, wirklich Schritt-für-Schritt, vielleicht anfangs noch in größerem Abstnad und vorweg vielleicht zum Lernen, was Du eigentlich von ihr willst, Übungen zu Hause, in denen sie im Schritt mit Stehen-Bleiben zwischendurch hingelegte Besenstiele "überwindet", damit Ihr Kommandos wie "laaaangsaaaam" in aller Ruhe üben könnt....

    Boah - lang geworden und fast nix über Dobas Fortschritte..... Werden nachgereicht....

    Liebe Grüße, Chris

    Edit: @ sandelo
    Vielleicht ist es einfach so, dass Snuup jetzt zwar gelernt hat "andere Hunde sind nicht mehr aus Prinzip schon mal doof und außerdem paßt die Chefin ja auf mich auf", Du ihm aber genauso erstmal den richtigen Umgang mit den anderen Hundis zeigen musst....
    Wenn wie in Deinem Beispiel der andere Hund wirklich deutlich signalisiert hat, dass er jetzt einfach mal nicht will und Snuup ihn weiter bedrängt, würde ich Snuup anfangs mit "Nein" oder Abrufen Hilfestellung geben...
    Ähnlich wie in dem Beispiel, als Snuup angeleint war und bellend und knurrend in die Leine preschte - entweder den Hundekontakt komplett unterbinden (wegen der Leine) oder Snuup ein Alternativ-Verhalten abverlangen.... Ich glaube einfach, dass Hunde wie Snuup ihre eigene Sprache neu lernen müssen....

    Zitat

    (inzwischen löst es in der Praxis schon viel Heiterkeit aus und ich habe das Gefühl, die führen heimlich eine Liste oder wetten, was als nächstes kommt) :lol:

    Kurz OT - :lol:

    Und wieder beim Thema:
    Meist geht sowas gut, bei Freßunfällen jeglicher Art gehe ich auch so vor, TA anrufen und beobachten.... evtl. noch was "flutschiges" füttern um die Darmpassage zu beschleunigen...

    LG, Chris

    Hallo Alex,
    natürlich macht auch eine "Wunder-Kur" aus einem alten Hunde-Mädchen kein junges Reh mehr...

    Aber mit dem Gewinn an allgemeiner Vitalität bin ich sehr zufrieden. Unsere Oma Jenni wirkt wesentlich munterer und wacher und kriegt tatsächlich wieder mehr mit - allein dafür hat es sich bisher gelohnt.

    LG, Chris

    Hallo,
    ich empfehle jedem Mehr-Hunde-Halter das kleine, aber feine Büchlein "Einmal Meutechef und zurück" von Patricia McCornell.

    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit mehreren Hunden zu leben.

    Die eine ist, sich auf die Rangordnung der HUnde zu stützen, diese das alles unter sich ausmachen zu lassen und das dann ein Hundeleben lang in aller Konsequenz durchzuziehen, indem man das ranghöhere Tier immer einen Tick bevorzugt behandelt.... Bei noch jüngeren Hunden ist das noch durchführbar, aber was ist, wenn der Dackel älter wird, vielleicht besondere Behandlung wegen Rückenproblemen braucht? Will man da als Mehr-Hunde-Halter zusehen, wie ein älteres, vielleicht krankes Tier nach dem "Recht der Rangfolge" ganz dezent von allen wertvollen Ressourcen vertrieben wird?

    Unsere Mehr-Hundehaltung heutzutage hat fast nichts mehr mit wirklichem Rudel-Leben zu tun - ein Rudel ist eine natürlich gewachsene Gruppe - unsere Mehr-Hunde-Haltungen heutzutage sind ein zusammengewürfelter Haufen...

    Deshalb bevorzuge ich für mich den Mehr-Hunde-Haltungs-Ansatz, der im o. g. Büchlein beschrieben ist:
    Da wird nicht nach vermeintlichen Rangfolgen gearbeitet, sondern der Halter trifft die Entscheidung, wann er sich wie mit welchem Hund beschäftigt. Die Hunde lernen, dass es völlig normal ist, wenn grad mit einem anderen Hund gearbeitet wird und dass sie es geduldig abwarten können, bis sie dran sind.

    Wie man dort hinkommt, ist in dem Büchlein sehr schön beschrieben. Man muss sich nur darüber im Klaren sein, dass Mehr-Hunde-Haltungen immer eine ganz eigene Dynamik haben...

    Wir halten derzeit 5 Hunde verschiedenster Rassen/Mixe, Geschlechter und Altersklassen. Mittendrin unsere Dackel-Mix-Oma Jenni, 15, die schon zahlreiche Alterserscheinungen hat und auch ein wenig alterssenil ist. Jenni braucht nun einfach mal mehr Betreuung, verhält sich für die anderen Hunde phasenweise "unnormal", hört das warnende Gebrummel nicht mehr, wenn sie beim abendlichen Wandern an Spielzeug der anderen zu dicht vorbei geht.... Wir konnten sie den anderen gegenüber einfach für Tabu erklären, wobei wir den anderen Hunden Alternativ-Verhalten gezeigt haben (wenn Jenni zu dicht am anderen Hund vorbeiwandert und den das nervt, steht er halt auf und legt sich woanders hin, statt die Oma wegzuknurren oder -schnappen). Ebenso haben wir ihren Liegeplatz, der mit Rotlicht bestückt ist (und den unser Podenco-Rüde auch gern hätte...) zum Tabu erklärt, wir können mit jedem Hund einzeln arbeiten, ohne dass es beim Wiederkommen zu Gebrummel zwischen den Rüden kommt, wir können dem, der grad besondere Betreuung braucht, diese gewähren, ohne erst vier andere Hunde der Rangfolge nach bevorzugen zu müssen....

    Dieser Haltungs-Ansatz macht den Umgang mit mehreren Hunden so unendlich viel leichter, weshalb ich nur jedem Mehr-Hunde-Halter empfehlen kann, da mal drüber nachzudenken....

    Ich wünsche Euch viel Spaß mit Euren beiden - auf jeden Fall habt Ihr da enormes Clown-Potential!

    LG, Chris