Beiträge von McChris

    Danke, Beate, für diesen Erfahrungsbericht. Ein wenig von Eurem langen Weg habe ich ja schon in den anderen Threads mitbekommen - ich möchte mal meinen Respekt zollen dafür, dass Du nicht aufgegeben hast und immer weiter nach einer vertretbaren Lösung gesucht hast.

    Ich drücke Euch die Daumen, dass die hoffentlich letzte OP im Februar ebenso gut gelingt, wie die vorherigen. Und Ihr danach einfach ganz unbelastet Euer Miteinander genießen könnt.

    Meld Dich rechtzeitig zum Daumendrücken für die OP!

    LG, Chris

    Ach Mensch,
    diese Biester sind aber auch nervig.

    Ich hatte die strikte Vorgabe meiner TÄ, beim 1. Giardien-Dünnpfiff sofort mit der nächsten Panacur-Gabe anzufangen, egal, ob die Pause schon rum war oder nicht. Hätte der Durchfall persistiert auch unter Panacur, wäre die Behandlung weitergeführt worden. Wir haben zwei Panacur-Runden gebraucht insgesamt.

    Allerdings habe ich auch nur ältere Hunde im Bestand.

    Ich kann Deine Bedenken, einem Welpen solche eine andauernde Behandlung zuzumuten schon verstehen. 3 meiner 4 anderen Hunde hatten sich nicht mit-infiziert, obwohl wir "es" anfangs ja gar nicht wußten.
    Ich (und meine TÄ auch) schiebe das darauf, dass wir grundsätzlich bei einem Neuzugang aus Auffangstationen im Ausland mit allen eine Immunkur machen.
    Unser Doggen-Bub hatte nicht nur die Giardien mitgebracht, sondern auch einen mild verlaufenen Zwingerhusten.

    Nun ist das Immunsystem von Welpen sehr "angreifbar" und noch lange nicht so ausgeprägt, wie bei einem erwachsenen Hund.
    Deshalb wäre mein Vorschlag, parallel zum Panacur eine Immunkur zu starten. Die sowohl aus einer Darmsanierung, als auch aus einer kombinierten homöopathischen/naturheilkundlichen Mittelgabe besteht.

    Bei uns sah die so aus:

    Engystol Tbl. 3x1
    Echinacea D2 3 x 5 Globuli
    Traumeel Tbl. 3 x 1 (den meisten nur als homöopathisches Verletzungsmittel bekannt, stimuliert aber auch das Immunsystem)
    Propolis-Pulver 3 x tgl. 1 MSP
    Probiotischer Joghurt 3 x tgl. 1 TL/1 Eßl
    Heilerde 3 x tgl. 1 TL (mit dem Joghurt zusammen)
    Aloe Vera Saft (1 ml/kg/KG am Tag)
    Bierhefe-Pulver 1 TL am Tag

    Das Ganze über 4 - 6 Wochen.
    Ist ein ganz schönes Gedöns - aber im Gegensatz zu den häufigen Panacur-Gaben unschädlich für die Stoffwechselorgane und auch verträglich.

    Wenn man im Hinterkopf hat, dass ein gesunder Hund mit gut funktionierendem Immunsystem auch allein mit den Giardien fertig werden kann, macht einem das das Durchhalten der Immunkur leicht.

    Die andere Richtung, in der ich überlegen würde, wenn wir die Biester nicht so rasch losgeworden wären, ist die Frage, inwieweit mein Hygiene-Programm "lückig" ist.

    Ich weiß aus Deinen Berichten, dass Dir das Disifin unangenehm war. Wir haben die Hunde immer solang im Hundegarten gelassen, weil Desinfektionsmittel nun mal recht penetrant sind, aber konsequent über drei Wochen täglich damit sehr nass die "Laufwege" der Hunde gewischt.
    Als wir die Diagnose bekommen haben, hat es einen monster-mäßigen Grunddesinfektions-Putztag gegeben.
    Auf den Hundebetten lagen Decken und Laken, die ebenfalls täglich gewaschen wurden, die Näpfe und Trinknäpfe sind mit kochendem Wasser mehrmals täglich ausgewaschen worden. Den beiden betroffenen Hunden haben wir nach jedem Gassi mit feuchtem Klopapier den Hintern abgewischt. Draussen sind die Haufen umgehend entfernt, entsorgt und die Stellen mit Kalkmilch übergossen worden. Als wir die Diagnose bekamen, ist der ganze Hundegarten mit Kalk bestreut und danach per Schlauch bewässert worden.
    Unsere Stallschuhe, die wir auch auf Hundespaziergängen anhatten, standen auf einem Schuh-Abtropf-Dingens, auf dem ein mit Disifin getränkter Wisch-Lappen lag.

    Wir haben mit 5 Hunden und mehreren Katzen einen Fulltime-Job deshalb gehabt - aber als Intensivpflege-Kraft ist die Umgebungs-Hygiene etwas, von dessen Wichtigkeit ich überzeugt bin und deshalb haben wir das ganze Programm über einige Wochen durchgezogen. Waschmaschine und Trockner liefen fast rund um die Uhr. Mit etwas Nachgrübeln findet sich vielleicht eine "Hygiene-Lücke".

    Was noch dazukommt - oft entwickeln Hunde durch Giardien-Befall eine Futtermittel-Unverträglichkeit, die vorher nicht da war und die hinterher nach einiger Zeit wieder verschwindet. Wenn so etwas noch dazukommt, oft mit einer Darmentzündung verbunden, haben die Giardien leichtes Spiel - das Immunsystem ist anderweitig beschäftigt, die Darmschleimhaut noch anfälliger.
    Umso wichtiger ist eine angepaßte Fütterung, evtl. eine Laborkontrolle (dabei sind oft die Eosinophilen im Blutbild erhöht - unspezifisch, aber durchaus ein Hinweis für ein allergisches Geschehen).

    Vielleicht findest Du anhand der Beschreibung ja noch was, womit Du Euer Programm verbessern kannst!

    Ich drück Euch die Daumen, dass Ihr diese Biester loswerdet!

    LG, Chris

    Für mich liegt das daran, weil auch die Menschen mit sich selbst nicht mehr natürlich umgehen. Da werden im Alltag soviele ganz normale Instinkte unterdrückt, dass diese auch fehlen, wenn es um den Umgang mit dem Hund geht.

    Wo das natürliche Bauchgefühl im Umgang mit dem Tier (bei Pferden ist es ja genauso, wie bei den Hunden) fehlt, muss dann nach diversen Guru-Vorgaben gearbeitet werden. Oft, ohne jegliches Verständnis für das Lebewesen um das es da geht.

    Die Menschen entfernen sich immer mehr von ihren normalen Verhaltensweisen. Und deshalb können sie auch nicht mehr normal mit Tieren umgehen.

    LG, Chris

    Ich hab mir wirklich Mühe gegeben und in meinen Anatomie-Bücher für Dich gesucht - aber nichts gefunden. Die sind eher allgemein gehalten, ohne Längenangaben.

    Was mir höchstens einfallen würde, in einer TK nachzufragen und dort nach den für diese Größen benutzten Kathetern zu fragen.

    LG, Chris

    Als Intensivpflegekraft gebe ich mal "unseren" Umgang mit Laborwerten wieder:

    Erstens - wir behandeln in erster Linie die Beschwerden eines Patienten und nie allein nur seine Laborwerte

    Zweitens - sind irgendwelche Laborwerte ausserhalb der Norm, wird das nicht als Naturgewalt hingenommen, sondern sich ein Kopp gemacht, ob diese Werte tatsächlich stimmen KÖNNEN oder ob es nicht anderweitige Faktoren gibt, die die Werte verfälscht haben. (Ernährung, letzte Nahrungsaufnahme, Fehllagerung, Fehlabnahme - da genügt schon eine zu lange Venenstauung bei schlechten Venen, Abnahme an einer Extremität, wo grad eine Infusion läuft, bestimmte Medikamente, etc)

    Drittens - bei manchen Werten genügt schon ein Schütteln auf dem Weg ins Kliniklabor, um zu Fehlmessungen zu führen. Der Transport in ein externes Labor plus die Dauer, bis die Werte bestimmt werden können, da können ziemlich putzige Werte bei rauskommen.

    Viertens - ist ein Laborwert völlig auffällig, ohne, dass man eine sinnvolle Erklärung dafür hätte: wird dieser Wert nochmals bestimmt (ist es irgendein exotischer Wert, wird sicherheitshalber nochmal nachgelesen, ob es Besonderheiten zur Bestimmung gibt - z. B. Abnahme nur nüchtern, Transport nur gefroren, etc.)

    Fünftens - sehen wir uns Laborwerte niemals ohne den Referenzbereich an

    Sechstens - jetzt mal in Bezug auf unsere Hunde: bedeutet auch ein astreines Blutbild nicht zwangsläufig, dass alles im grünen Bereich ist, z. B. mit der Ernährung, weil einfach einige Werte viel zu spät mitziehen, um eine allzu große Aussagekraft haben zu können. Nur weil der Blutspiegel von einigen E´lyten z. B. in Ordnung ist, heißt das nicht zwangsläufig, dass es in den Körperzellen genauso gut aussieht.

    Siebtens - sind viele Laborwerte nur Momentaufnahmen, einige Stunden später können sie schon wieder ganz anders aussehen

    Achtens - braucht man für viele Werte einen gewissen Verlauf, also mehrere Kontrollen mit etwas Abstand dazwischen, um sie wirklich beurteilen zu können. Als Beispiel: Entzündungswerte oder Leberwerte sind hoch. Die können noch viel höher gewesen sein und jetzt auf dem "Rückweg" bei Heiltendenz, die können vorher niedriger gewesen sein und steigen weiter an, die können schon länger auf diesem Wert sein und keiner hats gemerkt. Soll heißen - bei manchen Werten nützt uns eine einzige Kontrolle herzlich wenig.

    Neuntens - gibt es viele Werte, die allein für sich eher wenig Aussagekraft haben, sondern die möglichst immer mit bestimmten anderen Werten im Kontext gesehen werden müssen.

    Zehntens - ist die Hämatologie ein spannendes Betätigungsfeld, auf dem medizinische Laien gerne völlig verwirrt und verängstigt auf der Strecke bleiben. Deshalb sollte man sich die Werte möglichst vom betreuenden TA erklären lassen, der konkret auf bestimmte Verdachtsmomente eingehen kann.

    Kurz gesagt - egal, wie verquer die Werte sind, immer erst einmal die Ruhe bewahren, nach Zusammenhängen suchen lassen und im Zweifelsfall vor dramatischen Therapien bei augenscheinlich gesundem Hund noch mal eine Kontrolle hinterherschieben.

    LG, Chris

    Gegen den tropfenden Urin gibt es Katheter-Stopfen - die verschliessen den Katheter, den man dann natürlich in regelmäßigen Abständen öffnen muss, damit der Urin, der sich zwischenzeitlich in der Blase gesammelt hat, ablaufen kann, halt dann unter "kontrollierten" Bedingungen.

    Oder Ihr lernt, wie man einmalkatheterisiert. Und macht das mehrmals täglich selbst.
    Da kannte ich einige HH, die das schon nach OP vorübergehend gemacht haben.

    LG, chris