Beiträge von McChris

    Ich werde es jetzt noch mit dem Medical Training mit IBB probieren.

    Ich versuchs mal mit einem menschlichen Beispiel, den Unterschied zwischen Deinem bisherigen Trainingsansatz und der Arbeit mit dem IBB-Signal (= ich bin bereit) zu erklären.

    Du hast bisher hauptsächlich darauf gesetzt, alles kleinschrittig mit viel Lob und Leckerli aufzubauen. Das ist schon ein sehr guter Ansatz.
    Was Deinem Hund aber fehlt, ist, die Kontrolle über diese Situation behalten zu können. Wieviel das ausmacht, jetzt an einem Beispiel mit mir selbst:

    Ich hasse MRTs vom Kopf, weil einem da der Kopf mit so einem Ding festgeschnallt wird. Das macht mir massives Unbehagen, so "fixiert" zu sein und nicht wegzukönnen, wenns ganz schlimm ist, so richtig mit Schweiss auf der Stirn und Herzrasen.
    Wenn die MRT-Praxis da jetzt nur auf Lob und Gewöhnung setzen würde, würde mir das nicht helfen. Noch schlimmer wäre es, wenn wer sagt "die 20 Minuten werden Sie ja wohl schaffen, stellen Sie sich nicht so an!"

    Habe ich aber eine Praxis, die mir sagt: wenns zuviel wird, sagen Sie einfach STOPP und wir holen Sie innert einer Minute da raus, kann ich das auf einmal.
    Es ändert sich NIX an der Situation an sich - aber meine Emotionen ändern sich, dadurch, dass ICH die Kontrolle über die Situation behalten darf.
    (Ich hab so noch nie STOPP sagen müssen, mir genügt, zu wissen, dass ich es könnte)

    Und so ähnlich ändert man mit dem IBB-Training die Emotionen beim Hund. Das macht was mit den Tieren, das ist eine ganz feine Art, miteinander zu kommunizieren, die auch noch Spass macht und zwar beiden.

    Und tatsächlich ist meine bisherige Erfahrung die, dass GERADE die Tiere, die mit dem Kontrollverlust ein grosses Problem haben, dieses Konzept ganz hervorragend annehmen.

    Um auf die Schnelle ein wenig Einblick ins Medical-Training mit Kooperationssignal zu bekommen, hilft vllt. diese Passage hier, die ich mal geschrieben habe:

    Ich hab das hier mal in meinem Pfoto-Thread geschrieben - hilft vllt. dabei, nachzuvollziehen, was in einem Tier vorgeht, mit dem so gearbeitet wird:

    "Die kurzen Stichworte dazu, was das Training über die Kooperationsbereitschaft des Tieres angeht (IBB = ich bin bereit), sind vor allem: das Tier behält die Kontrolle über die Situation und kann sie, indem es sich aus der angelernten Kooperations-Haltung (Kinntarget, Platz, Sitz, Seitenlage, etc. was man braucht und was einem so einfällt) herausbegibt, jederzeit abbrechen.

    Das klingt erstmal blöd - weil eigentlich soll das Tier ja still halten und man will ja Tropfen ins Ohr, ins Auge etc. befördern.

    Aber indem man das Einhalten der Position beständig lobt und markiert und in allerkleinsten Schritten auf die endgültige Aufgabe zuarbeitet und anfangs immer nur so weit geht, wie das Tier es entspannt zulassen kann, ändert man die Emotionen in solchen Momenten. Das Tier behält die Kontrolle über seinen Körper, Manipulationen, auch schmerzhafte bekommen eine andere Wertung vom Tier, es wird nicht überrascht, überrumpelt, verkackeiert, sondern weiß durch kurze Vorarbeiten, dass gleich etwas Unangenehmes kommt. Weiß aber durch das Training genauso, dass es das kurz aushalten kann und dass es dafür eine hochwertige Belohnung bekommt.

    Und der Witz ist - das alles klingt viel komplizierter, als es tatsächlich ist.

    In dem Moment, in dem z. B. McGyver geschnallt hat, dass ich sofort aufhöre, wenn er das IBB-Signal unterbricht (Kopf vom Bein hebt), fällt es ihm um Klassen leichter, mich beim nächsten Versuch einen Schritt weitergehen zu lassen.

    Springer-Wolf

    https://www.facebook.com/1491495363/vid…608960378968567

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    Hier "mischt" gerade ein Luchs alles auf - der ist für mich bei den erwachsenen Rindern keine Gefahr, allerdings ist er dennoch eine Herausforderung, weil er das Wild dazu bringt, statt gemütlich durch meinen Festzaun zu schlüpfen, einfach durchzbomben. Ich musste schon lange nicht mehr so regelmäßig gerissene Litzen ersetzen, wie im Moment.

    Die Jagdrevier-Kreise, die ich abtelefoniere, werden immer größer (und bis auf eine Handvoll, die ich noch nicht erreicht habe, war es das dann erstmal auch) - und immerhin wollen alle die Augen offen halten und mir Bescheid geben, wenn sie die Ziege sehen oder auf der WK haben. Das ist eh schon mühsam, aber noch mühsamer ist, dass da so viele vom "alten Schlag" bei sind, die irgendwo in einem vorvorvorigen Jahrhundert stehen geblieben sind und so richtig das alter-weißer-Mann-Ding erfüllen. Ächz.

    Ich hab auch nochmal mit den Tiersicherungskontakten telefoniert, wir haben zusammen über Fotos und den Karten gebrütet - die meinen, dass die Ziege, wenn sie noch lebt, durchaus wieder kommen kann, weil sie weiß, dass da Futter am Hänger ist und weil das ihr vertrautes "Revier" ist. Ihre letzte Sichtung stufen sie als "kann noch in ihrem normalen Streifmuster liegen" ein, weil sie hier ja auch zwischenzeitlich immer mal weg war für einige Zeit.

    Wenn sie wiederkommt, kommt ratzfatz eine XXL-Lebendfalle her.

    Jetzt heissts warten, ob sie irgendwo drauf ist. Wenn alle Jagdpächter soviele WKs hängen haben, wie die hiesigen, ist die Chance gar nicht so schlecht, dass sie da irgendwo mal drauf ist. Die hängen ja meist am Waldrand zu Wiesen hin und das sind ja die Stellen, wo sie auch oft ist.

    Ja, das ist der, von dem ich hier im Verlauf bereits die Sicherung einer Ziege eingestellt habe.

    Die kämen sofort, sobald die Ziege sicher angefüttert ist.

    Ich muss sie jetzt erstmal wiederfinden. Allein der Bischofsgrüner Staatsforst ist 27 km² groß und da drumrum sind weitere Wälder.

    Ich hoffe natürlich, dass das Zicklein noch unversehrt ist - aber es fällt schwer, daran zu glauben. Dass ein Zicklein nachts (da fand die Begegnung mit dem Jäger auf dem Forstweg statt, das kam so nicht rüber, sorry) spielend im Wald rumhopst, während die Mutterziege einige hundert Meter vor dem Auto herläuft, ist für mich schwer vorstellbar. Bei dem Wolfsdruck, der sie hier höchstwahrscheinlich vertrieben hat, ist ja irgendwie immer "was" und so nervös, wie die Ziege auf den letzten WK-Bildern hier war, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie das Zicklein weit weg lässt. Ich weiss noch, wie meine Mutterkühe damals auf die Präsenz des Grauen reagiert haben, mit 6 monatigen Kälbern, die plötzlich wieder "bei Fuss" mitliefen. Diese deutliche Unruhe der Kühe war ja damals Auslöser dafür, mich mit HSH zu beschäftigen, das war sehr eindrucksvoll.

    Ich telefoniere weiterhin Jagdpächter ab, um evtl. herauszubekommen, in welche Richtung sie zieht. Das ist allerdings eine absolut zeitfressende Sisyphusarbeit. Ausserdem mache ich gerade ein "Flugblatt", das ich bei den Kleinsiedlungen nahe der letzten Sichtung verteile. Eventuell versuche ich es auch noch mit der Presse. Anfang der Woche nehme ich Kontakt zu Gut Aiderbichel auf - die haben kürzlich erst eine entlaufene Kuh gesichert, vllt. haben die auch noch Ideen, human power, aber vor allem Equipment.

    Der Bischofsgrüner Staatsforst ist riesig, daran angrenzend gibts weitere riesige Waldgebiete, zum Teil mit sehr anspruchsvollem Gelände - ohne Sichtungen/Hinweise bin ich aufgeschmissen.