Beiträge von Enni

    Ich habe zwei Pinscherhündinnen und finde diese Hunde wirklich leicht zu erziehen und zu führen.
    Aber, wie Silvia schon schrieb, sie stecken halt nicht so schnell zurück und da kann es bei zwei Rüden in der Pubertät echt schon brenzlig werden, gerade so, wie du deinen Rüden beschreibst.
    Meine junge Hündin ist oft auch recht frech zur Älteren, bekommt aber von mir direkt einen Mega-Anschiss, wenn sie sich das in meiner Anwesenheit traut. Meine ältere Hündin steht GsD über den Dingen und läßt sich nicht so schnell von dem kleinen frechen Aas provozieren.
    Ansonsten sind die ZP's meiner Meinung nach viel führiger als die Terrier (ich kenne fast nur PRJT, die ständig alles hinterfragen), sie wollen gefallen und sind sehr anhänglich. Meine Mädels müssen auch nicht alles kommentieren, ich kenne viele Hunde, die wesentlich bellfreudiger sind.
    Wichtig ist eine gute Sozialisierung, weil Pinscher eher misstrauische Hunde sind. Sie neigen bei Unsicherheit dann eher nach vorne zu gehen, was ihnen auch den schlechten Ruf eingebracht hat.
    Da habe ich mit meinen Beiden wirklich Glück, sie sind beide umweltsicher und überhaupt nicht aggressiv. Sie haben gelernt, das sie bei mir sicher sind und Nichts alleine regeln müssen, dadurch gehen wir drei recht entspannt durchs Leben ;)
    Ein Pinscher ist auf jeden Fall eine Bereicherung, ob es bei dir passt, weiß ich allerdings nicht....

    Natürlich ist das nicht schlimm, wenn der Hund ein kleines Defizit hat. Es waren aber zwei Teilnehmer dabei, denen empfohlen wurde, die Wirbelsäule des Hundes röntgen zu lassen, einem anderen Teilnehmer, den Hund aus dem Turniersport zu nehmen und (wenn überhaupt) ihn nur noch Midi springen zu lassen (das war in Large-Hund). Da freue ich mich doch über meinen gut trainierten Jungspund und "nur" einer Blockade im ISG bei meiner 9jährigen Hündin :roll:

    Davon musst du danach aber bitte mal berichten. Das interessiert mich nämlich sehr. Ich lege selbst viel Wert darauf, dass sich Halter und Hunde warm machen. Auch das Sprungverhalten versuche ich zu analysieren und zu verbessern. Ist leider ein Thema, was in Deutschland noch nicht so sehr Einzug gehalten hat.

    So, ich bin vom anstrengenden Seminar zurück und sehr begeistert. Es war richtig toll.
    Das Seminar haben eine Tierärztin (selbst aktive Agility-Sportlerin) und die Physiotherapeutin zusammen gemacht. Vorher mussten wir einen Fragebogen über die Hunde ausfüllen... Das Übliche, Geschlecht, Alter, Rasse, aber auch Fütterungsform, Psychische Einschätzung, Stand im Rudel, Temperament, wie oft im Sport, wie lange, wo schläft der Hund, etc....


    Gestern war der theoretische Teil dran:
    -Anatomie und Physiologie des Bewegungsapparates
    -Erkrankung ererbt und erworben (Gelenk-, Knochen-, Nervenerkrankungen, Neurologische Erkrankungen, Beurteilung von Röntgenbildern, Behandlungsmöglichkeiten)
    - Bewegungsabläufe und deren Störungen
    - Belastungen und Gefahren beim Agility.
    - Prävention durch richtiges Training, Warm Up und Cool Down.
    Teilweise mit Videoanalysen, es gab Teile von Skeletten, wo man sich z.B. eine Patella oder eine HD-Hüfte, oder Rückenwirbel anschauen konnte.


    Heute, der praktische Teil auf dem Hundeplatz :
    -Ganganalyse des Hundes, Beurteilung des Gebäudes (Winkelung der Schulter und Hinterbeine, Rückenlänge, Stellung der Beine, Auffälligkeiten) und welche Konsequenzen das für Agility haben kann.
    -der Hund im Parcours (Sprungtechnik, wie arbeitet der Hund den Slalom und die Zonen ? Motivation),
    mit Videoanalyse, teilweise in SloMo um die Belastungen und Koordination besser zu sehen. Besprechung der Videos, auch im Hinblick auf die vorherige Beurteilung des Gebäudes.
    - Untersuchungen des Bewegungsapparat durch die TÄ und die Physio.
    - Praktische Aufwärm-und Koordinationsübungen in einer Art Parcours (aktive Aufwärmung ohne Hilfsmittel, verschiedene 'Physio-Bälle', Stangenmikado, Wackelbrücke, Snoopies, In-Out-Sprünge, Cavalettis
    -Besprechung der einzelnen Hunde in der Runde der Teilnehmer (Gesundheitliche Einschätzung, Defizite und Möglichkeiten diese auszugleichen, spezielle Übungen für den Hund), dabei wurde der vorher ausgefüllte Bogen zurück gegeben, wo nochmal alles schriftlich festgehalten wurde.


    Das Seminar hat meine Erwartungen weit übertroffen.
    Vor Allem freue ich sehr, das die Hazel wirklich richtig fit ist. Gutes Gangbild, effektive und gesunde Sprungtechnik, sehr gute Koordination.
    Ich habe mit der Physio dann noch über unser "Zweithobby" das Canicross gesprochen. Das findet sie ganz super als Ausgleich zum Agi, vorausgesetzt der Hund arbeitet ordentlich mit der Hinterhand.
    Um das zu prüfen, durfte ich die Hazel anschnallen und eine Runde laufen. Fazit: Sie zieht super und aktiv mit der Hinterhand :gut:
    Bei Chili war es nicht ganz so positiv. Sie lief und sprang heute nicht so gut. Bei der Untersuchung wurde eine Blockade im Kreuzdarmbeingelenk festgestellt und behoben. Das ist jetzt für uns nichts Neues, so habe ich die Physio ja kennengelernt. ;) Chili ist dann jetzt erstmal krank geschrieben.


    Ich werde bestimmt viele Hunde im Pacours jetzt ganz anders betrachten und viel kritischer hinschauen.
    Für mich ein ganz tolles und lohnenswertes Seminar und gut angelegte 120 Euro.