Beiträge von Fusselflitz

    Naja, der Hund treibt dich/euch halt. Ist ja grundsätzlich nix schlechtes ;)


    Wieso willst du "Aus" (spuck´s aus/lass es los!) sagen, wenn er dir gegen die Beine rennen will?


    Noch eher - wieso willst du es sagen, wenn er´s schon längst getan hat?


    Wenn er angeschossen kommt - du siehst doch, was er vorhat - guck halt mal böse, am Anfang würd ich ne Geste mit dazunehmen - zum Beispiel das klassische STOP am ausgestreckten Arm, so dass er die Handfläche sieht. Und dann fest und im zweifelsfall lieber mit dunkler als hoher Stimme: Nein! oder STOP!


    Sobald er abdreht, ausbremst oder irgendwas andres tut als dich umzurennen, lobst du.

    Also wenn mein 50kg Hund einen aufgebrachten Dackelhalter packt, weil der rumfuchtelt und rumwütet, würd ich mich da nicht drüber freuen, ich würd in zurückhaltender Dankbarkeit nie mehr dort laufen gehn..


    Wenn sowas zu einer Anzeige führt, kann es ganz schnell gefährlich werden - und zwar für den Hund.


    Genau das ist nämlich der Knackpunkt bei diesem Anerziehen von Schutztrieb bzw. nicht ausbremsen von solchen Anwandlungen, wenn sie auftauchen.


    Diesmal ist es ein wütender Dackelhalter, der eigentlich nix will aber auf große Hose macht. Hat der Hund da zuzupacken? NEIN. Schon gar nicht, wenn ich als Hundehalter in dem Moment voll da bin, nicht panisch rumkreische o.ä.


    Eines muss klar sein: Wenn der Hund anfängt hier eigene Entscheidungen zu fällen und dabei nicht von absoluten Triggern getrieben wird wie z.B. dem um Hilfe schreienden Frauchen inkl. Angstgeruch in der Luft etc. dann ist es eine reine Glücksfrage, ob irgendwann die erste Fehleinschätzung passiert.


    Das kann dann ein guter Bekannter sein, der auf der Straße plötzlich auf einen zukommt und einen umarmen will oder - im schlimmsten Fall - ein Quietschendes, mit den Armen ruderndes Kind, das vor lauter "hui welt!" den Hund nicht sieht und in ihn reinrennt.


    Und bevor sowas passiert, bring ich meinem Hund lieber bei, dass seine Zähne ausschließlich in Dinge gehören, die ich ihm anbiete.

    ..oder du sorgst ganz einfach dafür, dass eure Vertrauensbasis vernünftig wird und sie nicht panisch nach Hilfe kläffen muss, weil sie offenbar meint du kriegst die herannahende Gefahr nicht mit oder bist wahlweise unfähig, die Situation zu regeln.


    Dümmstmögliche Fehler in der Situation:


    1. den Hund anfahren er solle ruhig sein oder dergleichen, am besten mehrfach ("Aha, Chef bellt mit - ich WUSSTE es!")


    2. den Hund noch unsicherer machen durch so clevere Aktionen wie die beschriebene Leinenaufhängaktion


    3. am besten noch draufhaun oder sonstwie Schmerz verursachen, den der Hund mit herannahenden Fremden verknüpfen kann. Sowas kann maßgeblich zu einem seeehr einsamen Leben beitragen..




    Wichtig:
    Ruhe bewahren. Und zwar unerschütterliche Ruhe. Die Bewegung aus der Situation nehmen. Den Hund vielleicht absitzen lassen o.ä. um erst mal die Bewegung-Aktion-Spirale zu stoppen. Ruhig Körpernähe zulassen bzw. anbieten. Und nochmal: Ruhe bewahren.


    NICHT betüddeln - ochduarmekleineisjagutallesinordnungdiemamiisjada!


    Ruhe. Gleichgültigkeit. Leise, klare Ansage. (Whatever.. Hör auf.. Schluss.. Aus.. was auch immer ihr da benutzt). Einmal!! Nicht mitbellen. Hund ranholen, Ruhe reinbringen. Sobald Hund ruhig ist - auch wenns nur kurz ist - Feines wauzi *pat pat*

    ... was ne Frage.


    Ehrlich, wenn du abends Angst hast, aus dem Haus zu gehn, dann kauf dir ein Pfefferspray.


    Ein Hund ist keine Waffe und ist auch nicht als solche zu missbrauchen.


    "Schärfe" ist auch so ein Unding. Völliger Quatsch. Was soll das sein? Schärfe? Ist damit Trieb gemeint? Also der Grund, aus dem Hunde im Schutzdienst gearbeitet werden? Das ist schlicht Arbeitseifer. Den kann man auch in Agility kanalysieren - mit begeistertem Umnieten von Angreifern im realen Leben hat das nix zu tun. Oder meint "Schärfe" Selbstbewusstsein? Denn das wäre vielleicht noch ein Ansatzpunkt..


    Grundsätzlich haben manche Hunde einen Beschützerinstinkt und manche nicht. Ein Großteil der Hundeerziehung dreht sich darum, den Hund möglichst nicht eigene Entscheidungen treffen zu lassen (Katze = Futter, Nachbar = Todfeind, "Bei Fuß!" = "Lauf mein Schatz, komm einfach zurück, wenn dir langweilig wird!") und dann soll er aber plötzlich ohne Kommando und ohne jedwedes Training dahingehend (das ist in Dland eh verboten...) auf irgendwen losgehn?


    Es gibt Hunde die tendenziell eher nach vorn gehen würden in dieser Situation. Mit nem selbstbewussten Rüden mit minimaler Erziehung stehen die Chancen gut. Mit einer schüchternen Hündin die am besten zudem noch in Unterordnung ausgebildet ist, stehn die Chancen schlecht. Es kann sein, dass der Rüde Fersengeld gibt und die Hündin sich auf den Angreifer stürzt - oder umgekehrt.


    Lotto halt.


    Man kaufe sich ein Pfefferspray.

    Unterordnung ist ein Sammelbegriff. Da geht´s weniger drum dem Hund maßgeschneiderte Übungen auszusuchen als vielmehr darum, dass der Hund a) sich konzentriert und b) im Gehorsam steht. Das führt im Idealfall dazu, dass du den Hund später, egal wie aufgedreht er ist, kontrollieren kannst.


    Hau einfach mal "Unterordnung" bei Youtube rein. Da findet du diverse Videobeispiele.


    Richtige Apportierarbeit ist dann aufbauend auf einer funktionierenden Unterordnung.


    Du lässt den Hund - später dann, wenn ers kann ;) - zum Beispiel bei dir Absitzen, wirfst das Apportel über eine Hürde und der Hund - erst wenn du ihn schickst - geht hinterher, hüpft über die Hürde, holt das Apportel und bringt es dir sauber im Vorsitz zurück.


    Dabei geht´s nicht drum, dass der Hund wie ein Maschinchen funktioniert - aber der Weg dahin, das Lernen, das Konzentrieren, lastet den Hund kopfseitig aus. Und du lernst, wie du den Hund - grade wenn er aufgedreht ist - immer wieder mit der Aufmerksamkeit zu dir zurückholen kannst.


    Und dann lassen sich auch solche Übersprungshandlungen wie das Knappen problemlos unterbinden.


    Die Situation deines Hundes ist grob diese:


    Er platzt jeden Moment vor Energie und Tatendrang, weil er grade irgendwas irre aufregend findet. Wohin mit der Energie? Er weiß es nicht, du sagst es ihm auch nicht, also "fällt" er mit dieser Energie über diejenigen her, mit denen er die Freude teilen will


    Wenn du ihm zeigst, wie er die anders einsetzen kann und zwar so, dass du das klasse findest, dann nimmt er garantiert lieber die Alternative.


    Wenn dir die Hundeschule zu unspezifisch ist (die können und wollen in der Regel auch keinen Hund in eine saubere UO reinarbeiten, da laufen eher Gruppenstunden (geld..) mit Sitz und Platz), wie wär´s mit nem Hundeverein? Du kannst z.B. in den VDH, SV, whatever eintreten - die haben in jedem Kaff ne Ortsgruppe. Da hast du nen Platz, auf den du kannst, hast das ganze Equipment und nen Ausbildungswart, der dir zeigen kann, wie´s geht und dann kannst du in Ruhe mit deinem Hund dran arbeiten.


    Kostet dich am Ende des Tages rd. 50Euronen für den Verein und nochmal 20-30 Euronen für die Ortsgruppe - Jahresbeitrag.

    Das is ein offenbar nicht untriebiger Jagdhund...


    Mal ganz kurz gedacht:
    Wie wär´s wenn ihr die "Hundeschule" gut sein lasst und mit vernünftiger Unterordnung und Apportierarbeit anfangt und mal schaut, was passiert, wenn der Hund a) geistig ausgelastet wird und b) du lernst den Trieb zu kontrollieren?

    Naja, ich seh durchaus, ob ein Hund meidet oder nicht resp. wie er meidet..


    Du sprichst das Problem an, dass ein argloser Hundeneubesitzer in die Fänge der "Alten"-Ausbildungsgarde geraten könnte - ganz im Ernst, das kann dem Hund doch auf der Straße genauso passiern. Da sagt der Nachbar, der seit 10 Jahren Hunden hat, man soll doch ein Halti kaufen, dann läuft der...


    Und wenn die unsinnige Gruppenstunde am Ende immerhin dafür sorgt, dass rechtzeitig ein Trainer mitbekommt, dass einer Aggression gegenüber Menschen aufbaut, schlecht behandelt wird o.ä. ist doch auch schon viel gewonnen...


    Über die stichhaltigkeit von klassischen Ortsgruppen-BHs brauchmer nich zu reden ;)
    "das is FUSS, mein Hund kann meine Füße auf die Entfernung durchaus noch sehen!"


    Türlich müsste es für Problemhunde wie bei dir andere Regelungen geben.. lass es halt nen speziellen einmaligen Sachkundetest sein, den DU ablegen musst, dann aber ordentlich und mit wirklich Inhalt, damit nicht plötzlich der Halbstarke mit den drei AmStaffs zum "Problemhundeauffanglager" mutiert, weil die Hunde beißen..


    Weisst, wie ich meine?

    Mir geht´s bei dem Ansatz gar nicht "nur" um die Verkehrssicherheit, sondern auch ein gutes Stück weit um den Tierschutz.


    Wir müssen die BH ohnehin machen - bleibt ja nix. Wo sind die Hunde denn i.d.R. zu Haus, die du explizit auf die Unbefangenheit vorbereiten musst? Doch bei unsereins. Und wir kriegens ja geregelt - muss ja.


    Mir gehts auch nicht explizit um das, was in der BH abgefragt wird, sondern eher um den Weg dahin.


    Wenn ich nämlich mal begriffen habe, wie ein Hund lern und - vor allem - wie nicht, macht das, glaube ich, viel aus.


    Zudem man damit die Massen an "ich beschäftige meinen Hund durch 1h Spaziergang täglich und Schmusen" treffen würde. Wenn 3 Stunden in der Woche zeitlich nicht gehn, dann ist die Zeit für nen Hund eben nicht da.


    Wenn die 50Euro im Jahr für den Verein nicht da sind, dann ist das Geld für einen Hund auch nicht da..


    So denk ich mir das.


    Und ich glaube, dass vieles verhindert werden könnte, wenn die ein oder andre Katastrophe - egal wie gesehn, sei es Tierschutzrechtlich oder Sicherheitstechnisch - schon Monate vorher von anderen erfahrenen Hundehaltern und/oder Ausbildungswarten gesehen würde.

    Wo liegt das Problem mit der BH?


    Um den UO-Teil zu schaffen, muss man mit dem Hund regelmäßig und konstant auf dem HuPla üben, sonst wird das allein schon mit der Freifolge nix.


    Der Verkehrsteil dürfte keinerlei Problem darstellen, wenn der Hund wahlweise neutral ist oder im Gehorsam steht - weder in der Menschenmenge, noch im Straßenverkehr.


    Halte ich - allein weil man ohne kontinuierliche Arbeit mit dem Hund es eben nicht hinkriegen wird - für allemal besser als ein Theorietest wie die aktuelle Sachkundeprüfung bei Listenhunden ala


    "Wie bestrafen Sie den Hund, wenn er unfolgsam ist?


    1. ich nehme mir einen Besen oder einen Spaten und schlage auf ihn ein


    2. ich ignoriere ihn


    3. ich gebe ihn ab, Hunde die nicht folgen sind verhaltensgestört"



    Ich bitte dich.