Beiträge von Fusselflitz

    Na das ist doch vollkommen normal, was der Hund da macht.
    Die spielen Fangen und er spielt mit. Er hat halt keine Hände zum Fangen, der Hund hat nur seine Zähne.. also hat er im Grund nur das gemacht, was die Kinder auch gemacht haben ;)


    Ich vermute, es hat sich von der Jagdsituation im Feld auf die Situation an der Haustür übertragen.


    Verrücktmachen vonwegen Jagdtrieb würde ich mich da um Himmels Willen nicht - jeder(!) nicht kaputtgezüchtete Hund hat Jagdtrieb. Der eine mehr, der andre weniger. Geht gar nicht anders. Wie hätte der denn überleben sollen ohne? Ich halte die Panikmache in Sachen Bällchenwerfen, Frisbee etc. auch für vollkommen am Thema vorbei. Weil ein Hund einen Ball jagt, jagt er keinen Hasen - das sind zwei Paar Schuhe und es hängt komplett an der Erziehung, da klare Grenzen zu setzen.


    Wenn Hunde miteinander spielen (.. oder wenn Hunde mit Menschen spielen) sind Jagdspiele immer Teil des Ganzen. Das ist fest im Hund verankert, es macht ihm Spaß. Und das rundheraus zu verteufeln ist in meinen Augen einfach Augenwischerei. Hunde sind Beutegreifer. Wenn ich ein Haustier ohne Jagdtrieb möchte, hole ich mir einen Hasen oder Fische.


    Ich muss es eben in kontrollierte Bahnen lenken.
    Der Hund darf z.B. mitrennen, aber die Klamotten packen darf er grundsätzlich nicht. Also unterbinde ich jedwedes Klamottenschnappen in absolut jeder Situation, immer. Sei das zu Hause im Wohnzimmer, irgendwo beim Rennen im Feld oder an der Haustür.


    Aber der Hund muss erkennen können, dass es um das Klamottenbeißen geht.


    Wenn die da wild rumjagen - Hund und Kinder - er irgendwo in den Ärmel schnappt, die noch drei Meter weiterlaufen, du dann zurückrufst und anleinst, dann hat der Hund keine Chance da irgendwas zu verknüpfen.


    Dann musst du halt mitrennen, damit du nah genug dran bist :D

    Einen Hundetrainer, der das Wort "Dominanz" noch in den Mund nimmt, den würde ich schnellstmöglich in die Wüste schießen...


    Der Hund zeigt eine ganz banale Übersprungshandlung und hat die offenbar inzwischen ausgebaut zu einer - durchaus frechen, weil fordernden - Verhaltensmatrix. Aber das ist kein Türchen, das irgendwann zum Beißen führt.. stell dir halt einen Fünfjährigen vor, der am Ärmel seiner Mutter aufgeregt rumzupft.. der wird ihr auch nicht in zwei Jahren gegens Bein treten..


    Der Hund hat halt keine Hände, der hat nur seine Zähne.


    Und jetzt beschäftigst du dich scheinbar - bzw. der Trainer.. - ausschließlich mit dem Abstellen dieses Verhaltens.


    Das Thema Alternativverhalten kam ja schon - gut, du zeigst dem Hund, was er nicht tun soll. Aber was er tun soll? Weiß er das? Lobst du entsprechend, wenn der Hund unten bleibt?


    Unterscheidest du sauber zwischen frechem Fordern und Übersprungshandlungen?


    Wenn mein Hund mich fordernd zwickt, dann pfeif ich ihn an. Wenn er im Übersprung die Zähne benutzt, dass ich ihn einfach durch Nichtreaktion verhungern, bis er sich so verhält, wie ich es will - dann wird er bestärkt.

    Hi du.


    In deinem Alter praktisch die volle Verantwortung für einen Hund zu übernehmen - noch dazu für einen, der offenbar Feuer im Hintern hat, ist eine ganz schöne Aufgabe.


    Respekt, dass du dich trotz aller Probleme nicht entmutigen lässt und dich bemühst, dich selbst und deinen Hund weiterzuentwickeln. Das würden nicht viele in diesem Alter so auf die Reihe kriegen. :gut:


    Dass du im Hundeverein bist, ist super. Hundeschulen sind manchmal ein guter Ansatz, aber grade mit einem Hund wie deinem ist ein Verein und regelmäßige Arbeit z.B. in der Unterordnung eine sehr gute Sache. Sowas kann eine Hundeschule einfach nicht leisten.


    Ich glaube, was für dich sehr wichtig wäre, ist ein grundsätzlich tieferes, besseres Verständnis, warum dein Hund etwas tut. Einiges was du beschreibst ("beißen" wenns nicht nach ihrer Nase geht, rumflippen etc.) klingt nämlich nach einem ziemlich normalen Welpen/Junghund. Und mit Trainern ist das so eine Sache.. Trainer nennen kann sich jeder.. Und wenn du hier den richtigen erwischst, dann freut der sich natürlich ein Loch, dass er dir nachher teuer Geld in Rechnung stellen kann für Dinge, die mit dem richtigen KnowHow in ein paar Tagen alleine gut in den Griff zu kriegen sind.


    Aber dass du grundsätzlich offen bist für Hilfe, ist ein sehr guter Ansatz.


    Liest du gern?


    Vielleicht legst du dir ein paar Bücher zu, die ich dir sehr empfehlen kann.
    Patricia B. McConell ist zum Beispiel eine sehr rennomierte Autorin im Hundethema. Da kannst du dir eigentlich sämtliche Bücher zulegen, ohne was falsch zu machen. Auch sehr sehr gut ist Jean Donaldson, aber etwas schwieriger zu lesen, müsstest mal sehen, wie gut du damit zurechtkommst.


    Tausch dich mit Vereinskollegen aus. Schau dir an, wie die ausbilden. Arbeiten die mit Futtertreiben? Mit Beute? Clicker? Frag ihnen Löcher in den Bauch :)
    Schau dir an, wie die Leute ausserhalb des Trainings mit ihren Hunden umgehn und wenn du einen siehst, bei dem du ein gutes Gefühl hast, geh hin und frag einfach Löcher in den Bauch.


    Du bist auf dem richtigen Weg.

    Bevor man hier irgendwie dran rum "repariert" sollte man sich aber schon klarmachen, dass ein Hund, der andren Hunden klar zu verstehen gibt, was er will und was nicht bzw. was seins ist (Du zum Beispiel) und was nicht, sich normal verhält.


    Ein Hund, der das nicht tut steht entweder gut im Gehorsam (das wär dann der Weg, das "Problem" zu lösen), oder aber er verhält sich nicht im eigentlichen Sinne normal.


    Wegbeißen ist ganz normaler Teil der hündischen Kommunikation. Und normal gestrickte Hunde verstehen das auch und trollen sich bzw. halten sich etwas ferner.


    Der Hund verhält sich also im Grunde absolut richtig...


    Wäre die Frage ob du dringend andere Hunde streicheln musst, wenn du deinen dabei hast.

    Hast du´s denn mal mit schnöder Impulskontrolle versucht?


    Fährten?


    Wenn der Hund nach ner Runde Fährten immernoch völlig überdreht ist - okay, dann muss man sich da was überlegen. Aber vielleicht ist er auch schlicht nicht ausgelastet?


    Was machste denn mit ihm?

    Kategorisch: Nein.


    Mein Hund geht nicht rückwärts. Wieso sollte sie auch, wenn sie "bedroht" wird? Und bevor mein Hund irgendwem im Gesicht hängt, lassen wir sowas lieber.



    Das Stichwort "normal" finde ich sehr spannend.
    Ich finde einen Hund, der jeden Fremden so klasse findet, dass er sich von dem überall anfassen lässt, hinrennt etc. ehrlich gesagt gar nicht normal...


    Bis meine sich von jemandem streicheln lässt, dauert es. Und die Annäherung geht IMMER von ihr aus und erst mal über ihr Spielie, dass sie dann anbietet zum werfen - sie legt es den Leuten quasi hin und zeigt durch Blickkontakt und wegweichen, wer gemeint ist.

    Ist halt auch immer die Frage, was ich von meinem Hund will / erwarte.


    Will ich nen wandelnden Kuschelklops, der sich von jedem Wildfremden begeistert antatschen lässt, jedem nachläuft, der irgendwas essbares in den Fingern hat und mit jedem Hund, der angerannt kommt, egal wie nervig oder pöbelig er ist, rumtollt und spielt, oder will ich nen Hund, der davon ausgeht, dass es nicht nur rosa Ponnywölkchen auf der Welt gibt.


    Einerseits höre und lese ich ständig und dauernd Forderungen an die Vierbeiner, die schon bald widernatürlich daherkommen. Da soll der Hund alles mit sich machen lassen. Von jedem. Immer. Sobald er knurrt, bellt, irgendwas andres als kuschlig, drollig und lieb ist, dann muss das dringend repariert werden. Schnappen geht schon mal gar nicht. Wobei das alles Dinge sind, mit denen Hunde eben kommunizieren.


    Auf der anderen Seite soll dann aber bitte derselbe Hund nachts um elf auf der Straße per Telepatie wissen, welchen herannahenden Menschen Frauchen irgendwie gruselig findet, aber dann wieder nicht so gruselig, dass Frauchen das Pfefferspray auspacken würde, sondern nur so gruselig, dass der Hund doch bitte Knurren soll - was er sonst ja nie darf... bei Strafe verboten.


    Da kann einem schon die Frage aufkommen, ob der ein oder andere Hundehalter denkt, er hätte da ein vollanimiertes Stofftier.

    Na da haben wir es doch.


    Wenn du ihn ranholst wufft er also nur noch hinterher.. das kriegt er selbst vermutlich gar nicht mehr wirklich mit, dazu ist die Aufregung zu groß.


    Dann musst du ja nur noch die Stille belohnen. Also ranholen - passt - Ruhe vermitteln, nicht rumschimpfen, nassspritzen, draufschlagen, weissdergeierwasdanochsogeratenwurde.. sondern Ruhe rein.


    Und dann, lass ihn wuffzen, sobald er nicht wufft - sei schnell - Feines wauzi.
    Wufft er wieder, kannst du mal ganz behutsam mit nem Abbruchsignal dazwischengehn - aber wirklich behutsam! Denk dran, nicht mitbellen!