Ich habe erst mal ein bisschen über den Hundevergleich grübeln müssen und mir vorgestellt, die beiden Wölfe wären Schäferhunde. Wildtier oder Haustier macht für mich einen riesigen Unterschied. Je nach Körpersprache der Hunde wäre ich eventuell auch nicht unentspannt, aber nicht von vornherein so beeindruckt, wehrlos, schockstarr, "nackt" (mir fehlt irgendwie ein passendes Wort).
Ich glaub, das ist auch so ein bißchen Entwicklung, die man durchmacht. Bei den Hunden in meinem Fall sind es immer territoriale Geschichten und die Hunde sind groß und ernsthaft bei der Sache. Mir ist aber, je älter ich werde, meine körperliche Unversehrtheit immer wichtiger. Ich möchte nicht 4 Wochen ausfallen oder so und dementsprechend trete ich dann auch auf. Mit nem Mc würde ich mich nun nicht unbedingt anlegen und grundsätzlich mache ich das auch nur, wenn ich es nicht mehr vermeiden kann, aber ich bin in solchen Situationen cool und beherrscht und böse. Hinterher werden die Knie schon mal weich, aber nie in der Situation.
Bei Wolf im Wald gehe ich gedanklich von einem Jungwolf aus und nicht von einem Kurti, der eine ganz andere Nummer in meinen Augen wäre. Und ich verhalte mich heute im Wald ja eh schon ganz anders. Wenn die Collies mal wieder stehen bleiben und in den Wald glotzen, dann stelle ich mich dazu und glotze mit. Wir demonstrieren dann einfach schon mal Einheit. Ich sehe natürlich nichts, aber ich tu so. Und wenn die Collies weitergehen, dann gehe ich auch wieder. Ich hetze nicht, ich treibe die Collies nicht an (nicht mehr, als sie mit diesem Verhalten angefangen haben, war ich geneigt, mich schnell von dannen machen zu wollen). Mein Eindruck ist nicht, dass die Collies Angst haben. Wir haben ja schon Losung und Spuren und für sie riecht das wahrscheinlich schon überall nach Wolf. Die Ostenholzer Wölfe sind hier in meinem Hauswald präsent. Aber sie sind sehr aufmerksam und ignorieren den Wolf wohl nicht, wie sie das bei anderem Wild tun. Mir scheint, sie behalten ihn im Auge und sind gewappnet und da mache ich einfach mit. Ich glaube auch nicht mehr, dass die irgendwie durchtillern würden, wenn tatsächlich einer vor uns steht. Das leite ich einfach von ihrem bisherigen Verhalten ab. Einzige Unbekannte bleibt halt Eddie.
Gedanklich kann ich mir bei so Jungwölfen nicht vorstellen, dass sie ruhig und souverän immer näher kommen, wenn man deutlich kundtut, was man davon hält und einen Kurti haben wir derzeit hier ja nicht. Im Ernstfall würde ich wahrscheinlich auch zügig nebenbei das Handy zücken - nicht um ein Foto zu machen, das kann meine olle Gurke nämlich auch nicht
, aber um meinen Mann anzurufen. Da würden zwei Sätze genügen und der könnte im Auto sitzen und in weiteren 10 Minuten da sein.