Beiträge von mittendrin

    Hoffentlich hilft Cetirizin wirklich.

    Ich drücke mal die Daumen, dass der TA eine gute Lösung für Euch hat. Cetirizin ist ja nicht das einzige Antihistaminika. Wie die Erfahrungen bei Hunden mit den unterschiedlichen Mitteln sind, weiß ich (leider oder gottseidank) nicht.
    Beim Menschen hat man in solchen Fällen eigentlich schon andere Mittel auf dem Zettel. Ich bekomme z.B. Desloratadin, was die Weiterentwicklung von Mikkkis Lorano ist. Ich hab den Collies da Anfang November mal je eine Schmelztablette von gegeben, weil sie sich fast die Pfoten aufgefressen haben und die hochrot waren, nachdem wir durch ein Gestrüpp gelaufen waren. Die waren total von der Rolle und fast nicht mehr ansprechbar. Das hat da sehr zügig funktioniert und Ruhe kehrte ein. Allerdings war das sicher nur eine einfache Kontaktgeschichte, ich weiß bis heute nicht, was da wohl am Boden wuchs.

    Mit "Geräuschkulisse anheben" meinst du genau... was? Wir werden Besuch haben, also wird es Unterhaltung geben und ein anderer Hund wird auch da sein. Fenster abdunkeln ist leider nur sehr bedingt möglich, da wir keine Außenjalousien und keine Vorhänge haben. Vielleicht langen ja auch schon die Rollos...
    Mit "Schönfutter-Methode" meinst du/ihr "oh, hör/schau mal , ein Silvesterböller, hmhh, leckerli"?

    Wenn Ihr Mensch- und Hundebesuch habt, dann wird die Geräuschkulisse ja eh schon gegeben sein. Wir drehen den Ton Silvester eben immer etwas höher, bzw. ist auf jeden Fall irgendwas an ;) Abdunkeln der Fenster war vielleicht der falsche Ausdruck. Bei Geordy reicht es einfach, dass er keinen freien Blick durch die Scheibe hat. Der glotzt sonst nämlich wie blöd, ob da wohl (wieder) was langfliegt.

    Hattest Du jetzt mit Deinem "Sofa-Knast" was in Richtung Clicker gemacht? Hattest Du, glaub ich, in Erwägung gezogen? Oder Du hast ein Marker-Wort z.B. Prima und dann gibts Leckerchen?
    Man clickt oder markert in den Böller hinein. Also Böller - Click - Hund orientiert sich zu Dir - Leckerchen rein. Das funktioniert natürlich nicht mehr an Mitternacht. Aber wenn man tagsüber die einzelnen Böller hat, klappt das gut. Wenn Geordy mit Alprazolam abgedeckt ist, also keine Panik mehr hat, dann kann er das auch. Das führt bei ihm dazu, dass er sich sehr schnell sofort beim Böller zu mir orientiert, was ich dann immer noch mit hochwertigem Leckerchen (die Würstchengroßpackung ist hier zu Silvester obligatorisch) beantworte. In Folge geht er dann immer mehr dazu über, die Böller zu ignorieren und sein eigenes Tun oder Ruhen nicht zu unterbrechen. Dann mache ich auch nichts mehr. Aber immer, wenn er das doch für nötig hält, weils vielleicht ein Kanonschlag war oder ihn sonstwie blöd erwischt hat, gibts Leckerchen.

    Das ist so natürlich nur ratsam, wenn der Hund wirklich ein Problem mit dem Geböller hat. Ansonsten hat man schnell einen Hund, der einen guten Futterautomaten gefunden hat.

    Wenn der Hund nicht panisch und immer panischer auf einzelne Böller reagiert, würde ich das nicht machen. Dann ließe ich es einfach laufen. Wenn man merkt, dass der Hund zu Mitternacht unruhig wird, kann man da auch noch ein nettes Spiel oder was zum Knabbern aus dem Hut zaubern. Bei vielen Hunden reicht das ja oder ist überhaupt nicht nötig.

    @Enterprise
    Ob ich das jetzt richtig einordne, weiß ich auch nicht. Aber es muß auf keinen Fall sein, dass der Hund deshalb jetzt auch ein Problem mit Silvester hat. Unser Eddie geht ja nun eher in Richtung "deprivierter Angsthund" und hat da vielfältige Probleme. Aber an Silvester pennt der durch, interessiert ihn die Bohne nicht.
    Ich würde in Eurem Fall wahrscheinlich prophylaktisch die Geräuschkulisse etwas anheben und auf jeden Fall die Fenster abdunkeln, damit er da keine Raketen vorbeizischen sieht. Vielleicht reagiert er auf die optischen Geschichten noch eher. Ansonsten funktioniert die Schönfutter-Methode bei den meisten ganz normalen Hunden wirklich gut.

    @Nesa8486
    Es geht dabei hauptsächlich um Acepromazin. Das "beruhigt" den Hund nämlich so sehr, dass er platt und quasi handlungsunfähig ist, aber immer noch fürchterliche Panik hat und das ist deutlich schlimmer, als nur Panik zu haben.
    Die beruhigende Komponente in Alprazolam hingegen, ist recht gering, weshalb die Hunde da auch nicht müde oder benebelt sind. Dafür ist die angstlösende Wirkung im Vordergrund, was den Hund eher enthemmt.

    Sorry, ich reagiere da inzwischen etwas empfindlich

    Ja, ich auch. Weshalb ich lieber den Rückert reden lasse. Könnte sonst sein, dass ich ausfallend werde.

    Das Einzige, was ich an der Benzo-Gabe bei Geordy bereue, ist, dass ich das nicht schon in früheren Jahren angefangen habe, sondern ihn so lange habe leiden lassen, obwohl ich es besser hätte wissen sollen.

    Dann zitiere ich grad nochmal den Rückert, hab ich letztes Jahr, glaub ich, auch schon mal:


    Vorletztes Jahr habe ich mich im Rahmen der etwa 700 Beiträge umfassenden Facebook-Diskussion meines Silvester-Postings zu folgendem Statement gezwungen gesehen: "Der Kurz-Artikel hat ca. 550 Wörter. 107 davon, also gerade mal ein Fünftel, beschäftigt sich damit, dass BEI EXTREM VERÄNGSTIGTEN Hunden die Verwendung von angstlösenden Benzodiazepinen in Betracht gezogen werden könnte. Ansonsten warne ich noch vor der Anwendung von Acepromazin und weise auf andere und völlig harmlose Möglichkeiten hin, weniger extreme Angstzustände unter Kontrolle zu bringen. Nichtsdestotrotz hat dieses recht kurze Eingehen auf die bezüglich schwerer Angstzustände überaus wichtige Medikamentengruppe der Benzodiazepine, deren Nicht-Erwähnung tiermedizinisch absolut nicht zu rechtfertigen gewesen wäre, leider dazu geführt, dass sich hier in der Diskussion wieder mal die übliche Rotte der selbstgerechten Ignoranten mit dem Ziel der Demonstration ihrer vermeintlichen moralischen Überlegenheit versammelt hat. Ich schäme mich richtig schön fremd und entschuldige mich bei allen Hundebesitzern, die genau wissen, wovon die Rede ist, wenn ich von "extrem verängstigt" schreibe, und die sich wohl oder übel gezwungen gesehen haben oder sich noch gezwungen sehen werden, das schreckliche Leiden ihrer Hunde mit Psychopharmaka zu lindern. Ich kann Ihnen aus meiner langen Berufserfahrung heraus versichern, dass die Besitzer von Hunden, bei denen Bach-Blüten, Globuli, etwas zu futtern oder Spielablenkungen zur Angstbewältigung ausreichen, sich zwar sehr glücklich schätzen können, aber nicht die geringste Ahnung davon haben, was mit extremen Angstzuständen gemeint ist. Ich bitte Sie, sich von diesem selbstbeweihräuchernden Geschwätz nicht verunsichern zu lassen. Psychopharmaka sind kein Werk des Teufels, und wer sie bei sich selbst oder seinem Tier anwenden muss, ist auch beileibe kein verantwortungsloser und böser Mensch."