Beiträge von mittendrin

    Gab es nicht schon in den Siebzigerjahren eine Studie an Tigerdackeln an der TiHo Hannover, in der empfohlen wurde, das Merle-Gen wegen aller damit verbundenen Gesundheitsgefährdungen aus der Rasse zu verbannen? Ich meine ja, vielleicht wissen die Dackelleute da Genaueres?

    Ja, die gab es. Das zweifelhafte an der Studie ist, dass es nur 42 Tiere waren und die nur 2 Väter hatten. Da war also überhaupt nicht klar, ob das einfach ein verwandtschaftliches Problem war.

    Es muß eine neuere Studie aus den 90ern geben. Die habe ich aber nicht gefunden. Nur hier wird sie erwähnt.

    Bei Lupus hab ich jetzt gefunden, das Tiere aller Rassen und Altersgruppen betroffen sein können, das ist also keine besondere "Colliekrankheit".

    Müssen das jetzt spezielle Colliekrankheiten sein? War mir nicht klar. Merle ist ja auch keine Farbe, die es nur beim Collie gibt. Lupus gibt es in verschiedenen Varianten, eine ist z.B. die Collienose. Es gibt aber auch den systemischen Lupus beim Collie. Erbgänge sind da nicht geklärt. Genauso wie bei Epilepsie und der Pankreasinsuffizienz. Aber gerade bei den Krankheiten ist es dann wichtig, dass man einen vernünftigen Züchter hat, der bei Verpaarungen mehr Ahnung hat und auf mehr Wissen zurückgreifen kann, als nur Gen-Tests zu machen.

    Ich war mal in einem Hundeverein, einer der Trainer hatte einen Collie, der erzählte mir ganz stolz, dass dieser nun decken soll. Kein Verein, der Hund war auch "von privaten Züchtern" wie es immer so schön heisst.
    Als ich ihn fragte, ob Rüde und Hündin getestet sind und ob er weiß, ob sein Hund Merle trägt, guckt der mich nur groß an.... der wusste echt nicht, worüber ich überhaupt rede.

    Sowas ist dann halt echt gefährlich. Ist zwar sicher nicht die Schuld von seriösen Züchtern, wenn Leute so einen Mist machen, aber den Nebeneffekt unwissender merle-Verpaarungen erzeugt man halt durch die Verbreitung des Gens.

    Da würden mir beim Collie aber noch zig Sachen einfallen, die deutlich risikoreicher sind, wenn man einfach so Collie "hübsch" und Collie "nett" miteinander verpaart. Risikoreicher, weil sehr viel häufiger als ein verdecktes Merle.

    Und die immer wieder aktuelle Frage - was darf man eigentlich in Sachen Wolf, hier, wenn er den mitgeführten Jagdhund angreift:
    Dürfen Hundeführer ihren Jagdhund gegen Wolfsangriffe verteidigen? | Jawina

    Wo ich ja keine Schußwaffe mit mir führe, komme ich nicht in die Lage. Aber sehr interessant der Kommentar des Kanadiers zum Artikel:

    Zitat

    ...
    Bei uns/mir ist das so geregelt, sehe ich den Wolf dichter als 50m am Camp, Hund, Kind stirbt er. Ueber dieser Reichweite, baller ich ihm nicht hinterher…
    ...

    Nicht, dass ich da jetzt scharf drauf wäre. Ich möchte keine Waffe mitführen und Wölfe erschiessen müssen.
    Aber Kanada ist eines der Länder, wo Wölfe nie ausgestorben waren und wo die Leute ja noch wissen, wie man mit großen Beutegreifern lebt. Wir müssen das erst wieder lernen. Ich bezweifle, dass das so gedacht ist, von denen, die das immer erzählen.

    http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/sieg-und-rhein/hennef/Hunde-beschützen-Pferde-vor-Wölfen-in-Hennef-article3795793.html
    Hoffe, der letzte Satz im Artikel (lässt sich einfach von mir nicht zitieren :motzen: ) heißt nicht, dass die Umsetzung auf dem offiziell zu diesem Zeitpunkt veröffentlichen Wissen in Form von Tipps, die damals angesagt waren, von 2016 stehengeblieben ist. :shocked:

    Ich wette, genau so ist es. Aber das wußtest Du doch auch schon ;)

    Dazu passt auch dieser aktuelle Artikel aus NRW
    https://www.lokalkompass.de/kalkar/natur/u…lf-d831264.html
    Der Verfasser ist auch so ein bedauernswerter Mensch, der seine Artikel irgendwie blind per Dampfmaschine ins Netz lädt.


    Sind Hybriden eigentlich später geschlechtsreif? Die anderen H....äh Wölfe sind doch alle schon längst unterwegs, wurde uns doch bei den vielen Sichtungen in Dörfern erklärt:

    Ja, das hab ich gestern auch überlegt :D

    Das kocht ja jetzt wohl richtig gewaltig mit den Hybriden

    https://www.facebook.com/rewilding.euro…saaOwDU&fref=nf

    @Juno2013 und @Vinimaus
    Ich weiß Eure Beiträge sehr zu schätzen. Danke dafür.

    Ich sehe das aber trotzdem anders. Die Depression ist ja kein kurzfristiges Ereignis, wie z.B. ein epileptischer Anfall oder eine Unterzuckerung. Auch kann man nicht so wirklich dagegen steuern, wie man das im Falle von Hektik und Streß kann. Ich kann für Menschen sehr gut eine Maske aufsetzen und die merken nichts. Ist anstrengend und hat seine Folgen und deshalb limitiert, funktioniert aber. Bei Geordy funktioniert das nicht. Ich kann ihn also nicht wirklich da rausholen, bis die Besserung tatsächlich da ist und das ist in aller Regel ein sehr langer Zeitraum. Ja, es hat mich jetzt zum Handeln bewegt. Ja, evtl. bewirkt das auch, dass es etwas schneller geht, weil ich das Leid beim Hund nicht ertragen kann.

    Aber so ein Hund, wie mein Pondi früher, von dem ich immer gesagt habe: mein Gute-Laune-Clown! - der steckt das einfach viel besser weg.

    Inzwischen glaube ich, dass er einfach sehr sensible Antennen für das Gefühlschaos seiner Mithunde und Mitmenschen hat und sich dem nicht entziehen kann.
    Für die, die Harry Potter gesehen haben - ein bisschen wie Voldemort, der versucht in Harrys Gedanken einzudringen und Harry kann ihn nicht davon abhalten.

    Mein Vergleich wäre eher das eigentliche gesegnete, aber doch verfluchte Kind Elva aus Eragon.

    Ich auch nicht.
    ALLEN - Wölfen, Dorfbevölkerung und Weidetieren wäre damit geholfen.
    Ich finde, dass der derzeit noch viel zu extreme vermeintliche (!) Schutz der Wölfe ihnen auf Dauer mehr schadet als nützt.

    Ich hab mir seit längerem Gedanken darüber gemacht, warum das Vergrämen ganz offensichtlich so ein Stiefkind ist. Wenn man dann so "rumliest", findet man immer wieder die Expertenmeinungen, dass vergrämen wohl ganz oft oder sogar meistens nicht funktioniert. Erstaunlich finde ich, dass sich da wohl auf einmal alle einig sind und irgendwie auch alle das Rad nicht neu erfinden wollen. Beim Herdenschutz fangen ja alle bei Null an und meinen, bei ihnen läuft das besser oder anders oder die Wölfe sind netter. Beim Vergrämen läuft es aber genau umgekehrt. Alle glauben irgendwelchen Experten und wollen es gar nicht erst selbst probieren. Komisch, oder?

    Nun, für den Herdenschutz wird wohl Geld ausgegeben. Aber (man korrigiere mich, falls ich falsch liege) der Löwenanteil geht immer noch zu Lasten der Tierhalter. Wie war das? In Niedersachsen gibt es derzeit maximal 30.000 Euro pro Tierhalter (auf 1 oder 5 Jahre?), die laut Umweltministerium aber bisher von keinem Tierhalter ausgeschöpft wurden (sicher nicht, weil sie das Geld nicht brauchen könnten). Hier bei uns gibts das derzeit ja auch nur für Schafhalter. Die Pferde- und Rinderhalter haben Pech gehabt. Entschädigung bei evtl. Rissen bekommt dann nur noch der, wo der vorgeschriebene Schutz auch zu 100% umgesetzt war. Wir wissen, wie schwierig das ggf. sein kann.

    Im Gegensatz dazu ist Vergrämen etwas, was zu 100% der Staat zu zahlen hat. Da wird weder ein normaler Bürger zur Kasse gebeten, noch ein Tierhalter. Wenns nicht funktioniert, nicht vernünftig gemacht wird, ist die Nullnummer auch ein glattes Eigentor.
    Die Besenderung eines einzelnen Wolfes kostet 15.000 Euro. Damit ist er noch nicht vergrämt, ist aber Voraussetzung fürs Vergrämen. Was das Vergrämen selbst kostet, keine Ahnung. Dafür hab ich noch keine Zahl gehört. Aber wenn man, wie bei MT6, eine Einsatztruppe aus Schweden einfliegt, dann dürfte das auch nicht aus der Portokasse bezahlt sein.

    Also, worum geht es, wenn Vergrämen so ein Stiefkind ist?