Eine Frage bleibt aber offen: Wie gehe ich mit meinen Hunden um, sollten wir mal Wildschweinen oder auch dem Wolf begegnen?
Klar - ranrufen, möglichst vermeiden dass mein Vasco in deeskalierende Interaktion mit dem Wolf geht....*seufz* Das Ganze so straight wie nur möglich, also wirklich dem Wolf gegenüber "demonstrieren", dass ich über die beiden Caniden-Begleiter die Kontrolle habe und ihnen abverlange, nicht auf Konfrontation oder überhaupt Interaktion mit ihm zu gehen.
Das ist zumindest mein Plan ...
Mein Plan ist eher zu demonstrieren, dass wir alle ganz wehrhaft sind und definitiv zusammenstehen, sollte er es wagen...frei nach dem Motto:
Hasilein, gehst du von einer Hunde- oder von einer Menschendosis aus? Ich Frage mich das, weil du auch von einer 6 - 12 Stunden dauernden Wirkung ausgehst.
Natürlich ist das ein Unterschied und das würde ich auch niemals abstreiten (vertrete eh keine extremen Positionen). Das in etwa ist für mich "der Preis, den man zahlt", wenn man nicht dafür eintreten möchte, dass der Wolf wieder komplett verschwindet. Und das muss natürlich jeder für sich selbst abwägen, keine Frage (und ich würde auch niemanden verurteilen, der ihn nicht haben will). Aber beides geht nicht, also alles haben. Dann muss man auch Farbe bekennen. Und ich glaube das war es, worauf @Einstein51 hinaus wollte. Man kann nicht den Wolf befürworten und auf der anderen Seite keine Einbussen hinnehmen. Mit Wolf bedeutet eben wieder Einschränkungen. Ähnliche, wie die Deinen. So sähe ich auch die meinen.
Würde es auch vermissen, an verschiedenen (trittsicheren ... besser iss für mich ) Stellen einfach Seele baumeln lassen. Wobei ich mir sicher bin, dass der Wolf irgendwann die Barriere nehmen wird. (Hatte schon mal erwähnt, eigentlich ein Wunder für mich, dass er es noch nicht getan hat). Um in Wolfsgebiet zu kommen, muss ich dann schon recht weit fahren. Machen wir natürlich auch, aber nicht so häufig. Und das ist dann kein Alltag (also kein Vergleich), sondern fällt unter die Ausflüge mit Übernachtung ... und dann ist man auch nicht alleine.
Ich habe die Tage immer wieder drüber nachgedacht, was mir daran noch nicht gefällt und konnte es nicht so recht greifen. Damit alle noch wissen, worum es geht, also ein Vollzitat.
Jetzt bin ich sicher, dass ich irgendwann schon mal einen Post in diese Richtung geschrieben habe (das ist kein Vorwurf, ich weiß, der Thread ist lang). Nicht nur ich, sondern sehr viele hier auf dem Land, egal ob Hundehalter oder Weidetierhalter, ist sich dessen nämlich längst bewußt. Weil wir eben nicht der Meinung sind, dass Wolf sofort wieder zu 100% eliminiert werden muß, sondern wir durchaus zusammen leben können möchten, nehmen wir Einschränkungen auch ganz bewußt in Kauf. Ist nicht das, was man sich so wirklich wünscht, aber man lernt damit zu leben.
Aber das hat Grenzen, ganz deutliche sogar. Und die fangen da an, wo Wölfi vollkommen unbehelligt durchs Dorf latschen darf und an Zäunen und Häusern stalken darf. Oder eben da, wo er zigfache Weidetierrisse an ordnungsgemäß gesicherten Herden vornehmen darf. Mir ist so, als hätte ich das auch gerade so formuliert gehabt. Das ist nicht und das hat auch nichts mehr mit "wasch mich, aber mach mich nicht naß" zu tun. Das sind die Wölfe, die auffällig sind und wo es verdammt nochmal zügigen Eingriffs bedürfen würde. Und das wird dem Landbewohner verwehrt, weil... hatten wir schon xmal... das Besendern und Vergrämen ja so teuer und aufwendig ist und die Kuschler der Meinung sind, das wäre der Anfang vom Ende. Nee, das wäre in meinen Augen die einzige Möglichkeit, um Wölfe auch für die nächsten Jahrzehnte so zu erziehen, dass es machbar ist, sich einen Lebensraum zu teilen. Und diesen Punkt lasse ich mir nicht "wegnehmen", der ist einfach wichtig und richtiger, als sie einfach machen zu lassen.
Ich war übrigens vorhin auf Silvester-Spaziergangs-Ortung. Da kann ich nämlich meinen Hauswald nicht nutzen, weil da immer Silvesterlauf ist. Also hab ich schon mal geguck, wie die Wege im Moor so sind. Habe das hier gefunden, mitten auf dem Weg, typisch für Wolf. Bin nicht ganz sicher, aber ich denke, das ist sauber gewaschene Wolfslosung.
@Sarah80 Ich würde für meinen Hund einer "Angst-Medikation" an Silvester mehr Wichtigkeit beimessen, als der Vermeidung von möglichen Nebenwirkungen bezüglich der IBD.
Ja Entschuldigung, habe mich verschaut - die Xanor (=Alprazolam) sind 0,5 mg dosiert je Tablette - das sind dann also 0,75 mg für 17kg sehr ängstlichen Hund. Danke
Nichts zu entschuldigen Aber wenn du noch mit einem TA telefonierst... wunder dich nicht, wenn die Dosis deutlich höher geht.
0,75 mg reichen bei Geordy an Silvester überhaupt nicht. Der bekommt die Höchstdosis (auf 4 Gaben verteilt) und hat ja auch nur 20 kg. So eine Dosis muß man mE einschleichen (und wieder ausschleichen), ja. Mag auch alles sehr unterschiedlich sein. Aber mit 0,75 mg wäre ich bei Geordy in den vergangenen Jahren nicht weit gekommen am Silvestertag.
Vielleicht wird es dieses Jahr wirklich besser. Wir hatten eben einen Spaziergang mit Schüssen (weiß nicht genau, was das war... weiter weg, aber sehr laut), die Geordy vollkommen ignoriert hat. Aber der nimmt eben auch schon seit dem Frühsommer Tryptophan und das scheint ihn mir sehr viel gelassener zu machen.
Über einen längeren Zeitraum möchte ich das Xanor nicht geben weil es ein Benzo ist und ich da immer Angst habe wegen einer schnell entwickelten Abhängigkeit. Auch das Einschleichen und Ausschleichen kann man sich bei einer 1x-Gabe sparen. Die Dosierung werde ich bei einem zweiten TA nochmal nachfragen, auch wenn ich mir schon eine Notiz gemacht habe, dass ich mit 20mg (für 17 kg Hund) um 20 Uhr starte und um 22 Uhr noch eine halbe (10mg) nachdosiere), das sollte reichen, es nützt ja nichts, wenn der Hund high ist, wenn die Schießerei dann schon vorbei ist.
Ähm, sicher, dass du dich da nicht gerade vertust? Höchstdosis Alprazolam für Hund pro Tag: 4mg
Zu Pondis (Dt. Drahthaar-Mix) besten Zeiten hatten wir mal ein Kaninchen in Urlaubspflege. Das war in seinem Käfig, in einem extra Raum mit geschlossener Tür und präsentiert hab ich es Pondi auch nicht. Leider mußte ich meinem Neffen dann doch gestehen, dass Kaninchen den Urlaub nicht überlebt hat. War so ziemlich die blödeste und unangenehmste Situation mit Pondi, die ich hatte. Hühner hatten wir damals auch. Da hat Pondi den Zaun akzeptiert, obwohl er den hätte überspringen können. Aber wenn sich ein Huhn in den Hundegarten verirrt hat, dann war es seins und damit Geschichte.
Also, wenn du an deinem Kaninchen hängst, dann besorge ihm einen Sozialpartner und halte den Jagdhund fern.
Jetzt isses nämlich so weit. Mußte vorhin nach dem letzten Post zum Doc für Kontroll-EKG. Und? Mein Blutdruck war so hoch, dass ich da morgen nochmal antanzen muß. Hat der noch nie gemacht, der Blutdruck. Alles nur Wölfis Schuld wegen Streß. Und natürlich ganz besonders dieser Thread... boah, was ungesund.
Und auch Dir kann ich nur die Frage stellen: Wie gehst Du heute damit um? Gar nicht?
Ich kenne wirklich Leute, die da gar nicht mit umgehen. Meine Nachbarin z.B. geht mit ihrem Parson nicht mehr in den Wald, soll heißen, sie bleibt im Wohngebiet und bevorzugt da auch die Straßen im Zentrum. Die hat Angst und läßt es dabei. Das ist ja keine Auseinandersetzung mit dem Thema, sondern schlicht ein Versuch des Meidens. Muß nicht gelingen, kann aber. Das hält die jetzt auch schon über ein Jahr durch, ist also keinesfalls eine spontane Reaktion, die sich über die Zeit wieder abgeschwächt hätte.
Meinen "Werdegang" kann man hier im Thread eigentich prima verfolgen (wenn er nur nicht so lang wäre ). Ich habe erst bestimmte Gebiete gemieden. Zu Kurtis Zeiten habe ich Eddie zuhause gelassen. Eine zeitlang habe ich auch die Dämmerung als Hundezeit vermieden. Je auffälliger der Wolf hier wurde, desto mehr bin ich von solchen Einschränkungen wieder abgerückt. Sie nützen nichts. Wenn der Wolf durch die Straßen latscht, brauch ich im Wald keine Gebiete meiden z.B. Das kann Einschränkungen also auch wieder lockern und man befreit sich davon. Schön.
Was aber nicht funktioniert, ist das Ding mit dem Kopf. Ich habe die Collies gewählt, weil sie so einfache Hunde sind und mir ermöglichen im Wald wirklich abzuschalten und die Seele mit ihnen gemeinsam baumeln zu lassen. Ja, auf Fin muß man wohl mal gucken, aber auch das ist pillepalle. Mit Geordy könnte man blind durch die Gegend latschen. Da war bis zum Wolf einfach nichts, was mich hätte stressen können. Erholung pur, direkt vor der Haustür, täglich und kostenlos. Das ist einfach nicht mehr. Das ist eine Einschränkung, die man nicht mehr wegbekommt, Natürlich gehe ich mit den Hunden in den Wald. Ich habe auch gelernt, dass ich das wieder überall und fast jederzeit tue. Aber wirklich abschalten ist halt nicht mehr. Es kommt schon annähernd an Zeiten heran, wo ich mit Wildsau Pondi im Wald unterwegs war und immer 100%ig da sein mußte. Das ist ein Unterschied und der macht sich auf die Dauer auch bemerkbar.
Ich glaube auch nicht, dass Einstein das so gemeint hat.Aber bei der Art Bemerkungen bekomme ich auch gerne schnell nen Hals. Das klingt immer so herrlich abstrakt: da muss man halt "Einschränkungen" hinnehmen. Was genau diese Einschränkungen aber bedeuten, ist den Wenigsten klar - zumindest nicht den Leuten, die irgendwo in City-Nähe im 3. Stock wohnen.
Ich hatte übrigens schon in meiner Einleitung geschrieben, dass ich nicht glaube, dass sich meine und Einsteins Vorstellung von Einschränkungen decken...
Und wenn ich dann so ein Frust-Geschreibsele von mir gebe, hat es auch nichts damit zu tun, dass ich irgendwo draufhauen möchte. Sondern viel mehr damit, dass ich gern Augen öffnen würde. Mir sind viel zu viele Leute noch immer viel zu sehr mit der rosaroten Brille behaftet.
Über den Punkt Einschränkungen sind wir längst hinaus, über den Punkt vor der Haustür sind wir längst hinaus, über den Punkt angeleinter Hund ist sicher, sind wir längst hinaus. Das alles ist Realität. Was kommt, wenn es so weiter geht, ist die Wiederholung der Geschichte. Und wenn das mal alle, auch und vor allem die Entscheidungsträger endlich wahrhaben wollten, dann müßte das Ruder längst um 180 Grad gedreht sein. Die müßten schon vor Jahren ordentlich Geld in Arbeitszeit und Equipment für Besenderung und Vergrämung versenkt haben. Ich glaube nicht mehr daran, dass das in einem Umfang passiert, der sinnig wäre. Davon wird nämlich immer nur geredet, wenn es grad irgendwo brennt. Passieren tut dann in einem vernünftigen Zeitrahmen genau nichts.