Beiträge von malimuc

    Warum wird hier eigentlich so losgepampt wenn Menschen ihre persönlichen Erfahrungen und/oder Meinungen schildern? Das empfinde ich ehrlich gesagt als sehr schade und einer offenen Diskussionskultur nicht förderlich.

    Hier schreiben manche dass sie z.B aufgrund einer schweren Leptospirose im Umfeld jetzt sehr auf einen engmaschigen Impfschutz achten - völlig nachvollziehbar.

    Andere haben bei ihrem Hund eine schwere Impfreaktion beobachtet und sind deshalb zurückhaltend und wägen genau ab was nötig ist - auch nachvollziehbar.

    Keine Erfahrung ist weniger wert oder verdient es ins lächerliche gezogen zu werden.

    Wir sind doch eigentlich alle hier um über den Tellerrand zu sehen, von Erfahrungen und Gedanken anderer zu profitieren oder sie zumindest zu überdenken. Wenn’s für einen selbst nicht passt kann man es doch einfach ignorieren oder zumindest höflich bleiben.

    Dazu kommt noch eine Erfahrung die der eine oder andere vielleicht auch schon gemacht haben dürfte: die Sicherheit und Überzeugung von heute ist der Irrtum von morgen.

    Tollwut würde ich immer impfen, alleine schon aus rechtlichen Gründen. Und weil es ne obligat tödliche Erkrankung ist die wirklich vermeidbar ist, da der Impfschutz gut funktioniert. Alles andere, zumal nach der Grundimmunisierung, höchstens nach Bedarf und wenn der Hund Impfungen bisher gut vertragen hat.

    Bei der Rechnung alter Hund + Impfung sollte man auch immer auf dem Schirm haben dass Impfungen im hohen Alter häufig nicht mehr so gut funktionieren. Vermutlich würde ich da eher erst mal Antikörper testen wenn ich’s als wichtig erachte.

    Tollwut allerdings eigentlich nahezu immer, wie gesagt aus rechtlichen Gründen. Selbst ohne Auslandsreise: wenn einem da ein tollwutverdächtiges Tier reinbollert und der eigene Hund hatte Kontakt…ich will es mir nicht vorstellen, Albtraum!

    Ach ja, weil es im Ursprungsposting gefragt wurde: legt ihr was für den TA zurück?

    Ja, ja und unbedingt! In den meisten Fällen muss man ja sofort bezahlen und bekommt vor begleichen der Rechnung quasi sein Tier nicht zurück - ich habe deshalb immer darauf geachtet genug Kontodeckung zu haben.

    Allein sein Todestag schlug mit ziemlich genau 1000€ zu Buche: 400€ fürs einschläfern zu Hause durch die Tierrettung (bin ich heute noch dankbar!) und 600€ für die Einzelkremierung + Abholung/wieder bringen des Krematoriums.

    Letzteres ist natürlich etwas Luxus, aber man wünscht sich doch in einer solchen Situation einen würdigen Abschluss. Ich zumindest.

    Für den alten Schäfermix war es in den letzten ca. zwei Lebensjahren über den Daumen gepeilt: 150€ pro Monat für‘s essen (selbst gekocht + Ergänzungsgranulat) und 180€ für laufende Medikamente.

    Dazu kamen diverse TA Besuche mit zum Teil erheblichen Summen…im Schnitt würde ich also schätzen so 600€ im Monat. Steuer und Versicherung fallen da kaum noch ins Gewicht 😋

    Da er aber die mittleren Lebensjahre, also ab 1 Jahr bis etwa 13 Jahre, super gesund war würde ich für die Zeit so monatlich 200€ vermuten.

    Tanja84 von mir auch herzliches Beileid, ich kann es so gut nachfühlen.

    Gerade wenn man eine längere „Pflegegeschichte“ hatte, bei euch ja auch nicht immer ganz leicht, bleibt man beim Tod des Hundes dann erstmal ziemlich erschöpft und wie betäubt zurück. So war es zumindest bei mir.

    Aber es wird besser.

    Was ich nur immer empfehlen kann, da selbst ausprobiert: sich der Trauer und dem Schmerz mit voller Wucht stellen. Nicht ausweichen. Weinen wann immer einem danach ist. Kein Gefühl wegdrücken, egal wie unangenehm es sein mag (Schmerz, Sinnfragen, Schuldgefühle, ich hab alles falsch gemacht, hätte ich doch nur…etc). Alles durchdenken, durchfühlen, drüber sprechen, drüber lesen…mit jedem Tag wird es ein bisschen mehr verarbeitet, auch wenn man das erst garnicht merkt.

    Sorry, vielleicht sind das für manche olle Kamellen, aber ich schreibe es jetzt einfach trotzdem. Mir hat dieser Weg jedenfalls sehr geholfen, denn ich habe Trauer in der Intensität tatsächlich zum ersten Mal erlebt und dachte zeitweise ich werde irre drüber. Dieses durchgehen und sich dem stellen in voller Breitseite war da die einzige Möglichkeit.

    Und es hat so sehr geholfen! Heute kann ich in schönen Erinnerungen an ihn denken, fast ohne Schmerz, nur positiv.

    Ich sehe ihn wenn ich es möchte ganz deutlich vor mir, eher jung und gesund, habe seinen Geruch in der Nase und bin so dankbar dass er 15 Jahre an meiner Seite war ❤️