Ist er denn schon aufgeregt, bevor es losgeht? Also wenn du Jacke, Schlüssel, Leine nimmst?
Beiträge von Estandia
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Wir verbringen Ende Februar spontan ein paar Tage in Wien. Waren wir noch nie. Hat jemand ein paar Tipps was man unbedingt machen oder sehen sollte?
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Ich habe fertig für dieses Jahr
79 gelesene Bücher (70 englisch/9 deutsch) mit einer durchschnittlichen Bewertung von 3,99 (von 5) Sternchen.
Der absolute Kicker war leider nicht dabei, dafür aber eine Reihe an absoluten Favoriten und neuen Lieblingen.
Ganz oben auf der Liste stehen
- Sarah Moss – The Tidal Zone
- Jess Kidd – The Hoarder
- Katherine Faulkner – The Other Mothers
- Margarita Garcia Robayo – The Delivery
- Sue Rainsford – Follow me to ground
Und ganz unten
- Octavia E Butler – Dawn
- Kyung-Sook Shin – Violets
- Kevin Wilson – Hier gibts nix zu sehen
- Paul Tremblay – The Cabin at the End of the World
Auf ein neues Jahr voller Überraschungen und Neuentdeckungen
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Bridget Collins – The Betrayals / Das große Spiel
Die Geschichte beginnt in Montverre, einer isolierten und elitären akademischen Einrichtung, die sich dem Studium und der Beherrschung des Grand Jeu (des Großen Spiels) widmet. Die erste Perspektive ist Léo Martins - ein in Ungnade gefallener Politiker, der nach Montverre verbannt wurde, nachdem er bei der Regierungspartei gegangen worden war. Er war einst ein begabter Student an der Institution und wird von seiner Vergangenheit heimgesucht, insbesondere von einem Verrat, der sein Leben und seine Karriere geprägt hat. Die zweite Perspektive gehört Claire Dryden - die erste Frau als Magister Ludi (Leiterin des Grand Jeu) in Montverre, eine Position, die traditionell von Männern besetzt ist. Claire kämpft angesichts des institutionellen Sexismus um ihre Autorität und hütet gleichzeitig ein Geheimnis, das mit ihrer Identität verbunden ist. Während sich die Lebenswege von Léo und Claire kreuzen, taucht der Roman in ihre Vergangenheit ein und enthüllt komplexe persönliche Geschichten und mannigfaltige Verrate - persönlich als auch politisch. Und dann gibt es noch eine dritte, jüngere Stimme, sie nennt sich die Ratte, und man erfährt im ersten Kapitel, dass sie versteckt in den Schatten und dunklen Ecken der Einrichtung darbt und niemand von ihr weiß.
Die Geschichte ist in einer reichhaltig strukturierten alternativen Realität angesiedelt. Das totalitäre Regime spiegelt Aspekte des faschistischen Europas wider, mit Zensur, Überwachung und Säuberungen, die sich gegen Andersdenkende richten. Montverre selbst, das in einer abgelegenen und atmosphärischen Landschaft liegt, wirkt fast zeitlos und erinnert sowohl an das klösterliche Leben als auch an die Pracht elitärer akademischer Einrichtungen. Ich musste Tatsache lange an Harry Potter und Young Royals denken. Trotz ihrer Pracht ist die Institution von Elitedenken, geschlechtsspezifischen Vorurteilen und politischen Spannungen geprägt.
Das Grand Jeu, eine zentrale kulturelle und intellektuelle Tradition, verleiht der Welt einen Hauch von Mystik und Ehrfurcht. Während die genauen Regeln und der Zweck des Grand Jeu rätselhaft sind und nie vollständig erklärt werden, ist seine kulturelle Bedeutung sehr tiefgreifend.
Die erforschten Themen dieser komplexen ohne Hast aber mit Nachdruck erzählten Geschichte sind:
- Verrat und Loyalität, Vertrauen und Untreue
- Kunst und Transzendenz
- Identität und Geheimnisse
- Macht und Unterdrückung, Autoritarismus, institutionalisierte Diskriminierung
- Geschlecht und Tradition, Sexismus, männerdominierte Bereiche
Für mich reicht The Betrayals nicht an Collins' "The Binding" heran, der Ton ist aber sehr ähnlich und es war ein würdiger Abschluss meines Lesejahres
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Das Jahr fängt ja gut an
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Ich möchte mein Lesejahr auch gern abschließen. Ich lese gerade entspannt das letzte Buch und ziehe Resümee
2024 startet also mit 142 zu lesenden Büchern / 74 sind davon fest geplant (~26.900 Seiten)
Ich habe 79 Bücher gelesen (werde gelesen haben
) und damit meine geplante Liste übererfüllt. Es waren nicht zwangsläufig genau die Bücher, die ich vorgesehen hatte, sonst wäre es ja auch langweilig
Ich werde nach meinem letzten Buch mal Tops und Flops eruieren.
Gelesen in 2024
- A. K. Blakemore – The Manningtree Witches
- Adrian Tchaikovsky – Children of Time
- Akimitsu Takagi – The Tattoo Murder
- Alex Hyde – Violets
- Alex Michaelides – The Maidens
- Ali Smith – Winter
- Alice Miller – Das Drama des begabten Kindes
- Alice Oseman – Radio Silence
- Amie Kaufman, Jay Kristoff – Illuminae
- An Yu – Ghost Music
- Anna Bailey – Tall Bones
- Ashley Audrain – The Push
- Ashley Winstead – In my Dreams I hold a Knife
- Ayòbámi Adébáyò – Stay with me
- Bernardine Evaristo – Mädchen, Frau, etc.
- Bobby Palmer – Isaac and the egg
- Bridget Collins – The Betrayals
- Charlotte Bronte – Jane Eyre
- Choi Eunyoung – Shoko's Smile
- Claire Fuller – Unsettled Ground
- Claire Kohda – Woman, Eating
- Claire Vaye Watkins – I Love You But I've Chosen Darkness
- Colin Walsh – Kala
- Daniel Kraus – Whalefall
- Danya Kukafka – Notes on an Execution
- Dolen Perkins-Valdez – Take My Hand
- Edgar Allen Poe – Horrorgeschichten
- Elif Shafak – 10 Minutes 38 Seconds in this Strange World
- Eowyn Ivey – The Snow Child
- Evie Wyld – The Bass Rock
- Frans B. M. de Waal – Der Mensch, der Bonobo und die Zehn Gebote
- Fumitake Koga – Du musst nicht von allen gemocht werden
- Gansloßer, Käufer – Auszeit auf Augenhöhe
- George Orwell – 1984
- Hester Musson – The Beholders
- Jess Kidd – The Hoarder
- Joanna Cannon – A tidy ending
- Jodi Picoult – The Book of two ways
- Kanae Minato – Confessions
- Kate Griffin – Fyneshade
- Katherine Faulkner – The Other Mothers
- Kazuo Ishiguro – A Pale View of Hills
- Kevin Wilson – Hier gibt's nix zu sehen
- Kyung-sook Shin – Violets
- Laura Purcell – The Corset
- Laura Purcell – The Silent Companions
- Lisa Jewell – The Family Upstairs
- Louise Erdrich – The Sentence
- Lucy Barker – The other side of Mrs. Wood
- M. W. Craven – The Puppet Show
- Margarita García Robayo – The Delivery
- Marge Piercy – He, She and It
- Matt Hill – Lamb
- Max Porter – Grief is the thing with feathers
- Michel Faber – The Book of strange new things
- Naoise Dolan – Exciting times
- Ocean Vuong – On Earth We're Briefly Gorgeous
- Octavia E. Butler – Dawn
- Padrika Tarrant – Broken Things
- Paul Tremblay – The Cabin at the End of the World
- Philippe Besson – Lie With Me
- Rebecca Netley – The Black Feathers
- Rebecca Netley – The Whistling
- Rebecca Wait – I'm Sorry You Feel That Way
- Ros Anderson – The Hierarchies
- Rumaan Alam – Leave the World Behind
- Sally Rooney – Conversations with Friends
- Samanta Schweblin – Fever Dream
- Sarah Moss – The Tidal Zone
- Sequoia Nagamatsu – How High We Go in the Dark
- Stefanie vor Schulte – Junge mit schwarzem Hahn
- Stephen King – 11.22.63
- Sue Rainsford – Follow me to ground
- Taylor Adams – No Exit
- TJ Klune – The House in the Cerulean Sea
- V. E. Schwab – The invisible Life of Addie La Rue
- Vladimir Nabokov – Lolita
- Waubgeshig Rice – Moon of the turning leaves
- William Golding – Lord of the Flies
Der SuB beläuft sich auf 63 Bücher... allerdings habe ich dieses Jahr 49 Bücher gekauft, also startet 2025 mit 112 Büchern auf dem SuB
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Kyung-Sook Shin – Violets
"Südkorea, 1970. San ist ein einsames Kind, das von seiner Gemeinschaft ausgegrenzt wird. Bald findet sie in einem Mädchen namens Namae eine Freundin, bis ein Nachmittag alles verändert. Nach einem Moment der Intimität in einem Minari-Feld weist Namae San gewaltsam zurück und bringt sie damit auf einen beunruhigenden Weg. Das nächste Mal treffen wir San im Alter von zweiundzwanzig Jahren, als sie zufällig einen Job in einem Blumenladen in Seouls geschäftigem Stadtzentrum findet. Im Laufe eines trüben, unbeständigen Sommers lernt San eine Reihe seltsamer Charaktere kennen - den stummen Ladenbesitzer, einen forschen Mitarbeiter, freundliche Bauern und aggressive Kunden - und stürzt sich, getrieben von der stillen Verzweiflung, ihr Leben wieder in Schwung zu bringen, kopfüber in die Obsession mit einem vorbeigehenden Zeitschriftenfotografen. Bei all dem bleibt der Moment, den San mit Namae erlebt hat, in ihrem Hinterkopf haften.
Violets ist eine Geschichte über vereiteltes Begehren, Frauenfeindlichkeit und Auslöschung und zeigt, was bei der verzweifelten Suche einer Frau nach Autonomie und Bindung in einer unversöhnlichen Gesellschaft auf dem Spiel steht."
Thalia's Zusammenfassung klingt etwas reißerischer als das Buch letztendlich war. Es ist träge und zäh und spiegelt Sans Leben wider. Sie lebt isoliert, auch wenn sie eine Mitbewohnerin bekommt. Sans Introspektive ist ebenso sparsam und stark heruntergebrochen, ihre Art grenzwertig und oft schwer nachvollziehbar. Sie kann mit den Dingen, die ihr geschehen, nicht umgehen, sie nicht verarbeiten, und hat niemanden, der ihr zeigt wie. Durchaus ein emotionales, sehr ruhiges Buch, ich habe allerdings mehr aus dem Nachwort für mich mitnehmen können als aus der Geschichte selbst.
Erforschte Themen sind Einsamkeit und Entfremdung, Geschlechter- und Machtdynamiken, die Natur, Erinnerung und Trauma.
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Waubgeshig Rice – Moon of the turning leaves / Mond des gefärbten Laubs
Der Nachfolger zu "Moon of the Crusted Snow / Mond des verharschtes Schnees". Die Geschichte spielt gut ein Jahrzehnt nach dem weltweiten gesellschaftlichen Zusammenbruch und folgt der Anishinaabe-Gemeinschaft, die sich in ihrem Überlebenskampf neuen Herausforderungen stellt. Ein kleiner Suchtrupp aus der Community um Evan Whitesky wird auf eine monatelange Reise geschickt, um Antworten, Nahrung und andere Menschen zu finden, vor allem aber ein neues Heim, denn die Ressourcen werden knapp. Dieser zweite Teil ist noch dichter und dystopischer als der erste, ich hab mich oft an The Walking Dead erinnert gefühlt und fand die Diskussion um die hierarchischen Gemeinschaften, die sich im Angesicht dieser weltlichen Widrigkeiten bilden sehr interessant. Hauptthemen sind natürlich das Überleben, Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit, die kulturelle Rückgewinnung, Besinnung auf traditionelle Werte und Lebenswesen sowie die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt einer geeinten Gemeinschaft.
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Sequoia Nagamatsu – How high we go in the dark
"Sibirien, 2031. Nachdem ein Virus, das aus dem schmelzenden Permafrostboden ausgegraben wurde, eine tödliche Seuche auf die Menschheit losgelassen hat, sind die Überlebenden gezwungen, sich an eine neue Welt anzupassen, und das auf unzählige bewegende und erfinderische Arten. Zu denjenigen, die sich an diese neue Normalität anpassen, gehören ein aufstrebender Komiker, der in einem Freizeitpark für unheilbar kranke Kinder arbeitet und sich in eine Mutter verliebt, die verzweifelt versucht, ihren Sohn am Leben zu erhalten; ein Wissenschaftler, der seinen eigenen Sohn nicht vor der Seuche retten konnte und eine zweite Chance auf eine Vaterschaft erhält, als eine seiner Versuchspersonen - ein Schwein - die menschliche Sprache entwickelt; und eine verwitwete Malerin und ihre Enkelin im Teenageralter, die sich auf eine kosmische Suche nach einem neuen Heimatplaneten begeben müssen."
Dystopische, spekulative Science Fiction, gewoben aus mehr oder minder stark miteinander verbundenen "Kurzgeschichten", ganz stark bis zur Mitte, dann wesentlich ruhiger und etwas zerstreuter mit einer Geschichte am Ende, die alles verbindet und abschließt. Die erste Geschichte handelt von einem Vater, der die Forschung seiner tödlich verunfallten Tochter in Sibirien aufnehmen und abschließen möchte. Er kommt in einem Camp an, das aktuell durch den Fund einer virusbehafteten vereisten Mumie unter Quarantäne steht und man erfährt auf wenigen Seiten, dass die Lage binnen kurzer Zeit sich arg verschlimmert und umgehend die Regierung eingeschaltet werden muss. Die zweite Geschichte spielt 5 Jahre später und man erfährt, dass es einen weltweiten Ausbruch des Virus gab, mit verheerenden Folgen. Und so entwickelt sich die Geschichte linear vorwärts, weit in die Zukunft und am Ende weit in die Vergangenheit. Ganz großartiges Kino und dazu gibt es ein fantastisches Hörbuch mit vollem Cast.
Die Hauptthemen sind Trauer und Verlust, zwischenmenschliche Beziehungen und Widerstandskraft, ethische Dilemmas in Wissenschaft und Gesellschaft, ökologische und existentielle Überlegungen sowie Mythen und das (menschliche) Erbe. Auch wenn dieses Buch ein großartiges Zeugnis der Menschheit und der Menschlichkeit ist, wer die Themen Trauer und Verlust und Tod aus Gründen nicht gut wegstecken kann, Hände weg. Das Buch ist in der Hinsicht knallhart.
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Ihr Lieben, ich würde der Frau gern einen guten, spannenden, fesselnden und nicht vorhersehbaren Thriller schenken! Nichts von Fitzek und nicht so gern was aus Nordeuropa, also diese Schwedenkrimis. Kann auch gern ein Psychothriller sein, Hauptsache packend. Habt ihr Ideen?
Als Einzelbände werf ich mal Alex Michaelides, Lisa Jewell und Taylor Adams in den Topf.
Als Serien die Frieda-Klein-Reihe, beginnend mit "Blauer Montag", von Nicci French oder
die Washington-Poe-Reihe, beginnend mit "Der Zögling", von M. W. Craven...