Mal davon abgesehen, dass beim Thema Hund scheinbar viel Aufklärungsbedarf besteht, fällt es mir auch vermehrt auf, wie viele Leute in der Innenstadt mit ihren Hunden ohne Leine unterwegs sind.
Ich wohne temporär direkt an der Frankfurter Allee und dort finde ich es schon arg fahrlässig, wenn ich sehe, wie die Hunde frei durch die überfüllte Fußgängerzone und am Bahnhof rumturnen.
Genau so Trend scheint es nun zu werden, seinen Hund in den Öffentlichen nicht mehr anzuleinen - letztens wurde ich mit einem beherzten Sprung und einer Schlabberorgie von einem Golden begrüßt, als ich die S-Bahn betrat... ich will nicht wissen, was da alles hätte passieren können, wenn er das bei einem Nicht-Hundeliebhaber oder einem Angstpatienten getan hätte. Die Halterin zeigte sich übrigens reichlich uneinsichtig und säuselte nur über Freiheit.
Zitat
Es ist als HH einfach nicht tragbar, dass alleine die Anwesenheit des Tieres Panik auslöst und man für alle Überreaktionen verantwortlich gemacht wird (ganz abgesehen davon, dass man sich wahrscheinlich immer verantwortlich fühlt, wenn sowas passiert).
Man kann die Welt einfach nicht so einrichten, dass sich alle Phobien von alleine erledigen. Stell Dir mal vor, Du fährst in einem Zug, hast Platzangst und der wird plötzlich voll. Ob Du die Notbremse ziehst deswegen oder aus dem fahrenden Zug springt. Meinst Du die Bahn haftet dafür????
Vielleicht kann ich da als Angstpatient was zu sagen; oft sind es schon kleine Sachen, die Abhilfe schaffen. Ich leide z.B. unter Anderem unter einer sozialen Phobie und wenn die Leute eine gewisse Individualdistanz, sagen wir beim Einkaufen einhalten können, schaffe ich es meistens auch ohne Schweißausbruch und ohne die Hälfte zu vergessen wieder aus dem Laden raus. Wenn nicht alle in der Bahn rumkrakelen und drängeln, kann ich mich geistig soweit abschotten, dass mein Puls nicht auf 180 hoch geht.
Und ähnlich stelle ich mir das bei der Angst vor Hunden vor - ein angeleinter Hund kann einem nicht hinterher rennen, man selber kann die Distanz und die Situation sicher bestimmen.
Das haltlose Rumbrüllen allerdings hat schon weniger mit einer Phobie als mit einer erlernten Panik zu tun.
Aber was bricht es einem ab, wenn man seinen Hund eben in belebten Gebieten anleint? Es ist ja nicht so, als sei das ein Fakt, auf den ich plötzlich treffe, wenn das Tier schon zig Jahre so gelebt hat.
Das ist für mich einfach eine Konsequenz, die ich für meinen Hund ziehen muss, wenn ich mich entscheide, ihn in der Stadt zu halten 