Zitat
1. für mein Empfinden leben hier zu viele für die Hunde,
anstatt das sich der Hund in unser Leben einfügen muss.
Wenn Hundi an erster Stelle steht, sind ja die Konflikte wg. der verschiedenen Sichtweisen der Hundehalter vorprogrammiert, und meist leider unversöhnlich -> schwere bis unmögliche Diskussionen
Moin,
dazu würde ich gerne etwas sagen, da ich regelmäßig die selbe Diskussion mit meinem Vater führen muss.
Denn ganz davon ab, dass ich denke, dass sich Hunde ganz automatisch in unser Leben einfügen müssen (wie sollte es auch anders sein, jeder Halter bestimmt die Eckpunkte des Daseins seines Hundes), finde ich die Formulierung immer etwas unfair, da sie völlig außen vorlässt, dass ich als Halter bei meinem Tier die Vorraussetzungen dafür schaffen muss, dass es ihm möglich ist, sich mir, meinem Lebensstil und den Umständen möglichst flexibel anzupassen.
Dafür muss der Hund erst lernen, was ich überhaupt von ihm fordere und wie es ihm möglich ist, sich innerhalb dieser Grenzen zu verhalten.
Ich muss ihm zum Beispiel meiner Meinung nach nicht nur beibringen, dass er Frust auszuhalten hat, sondern wie er ihn aushalten kann.
Und um diese Grundlage zu schaffen, muss ich mich dann doch auf die "Hunde-Ebene" begeben, um zu verstehen, wie ich ihm etwas lehren kann, damit es ihm im Endeffeckt möglich ist, sich mir anzupassen.
Entschuldigt, falls es wirr klingt, hatte noch keinen Kaffee 
Kurzum möchte ich nur sagen:
Ich denke, dass es notwendig ist, sich seinem Hund anzupassen, damit er sich einem selbst anpassen kann.
Denn aus dem puren Verharren auf dem Prinzip entsteht dabei leider Nichts - da kann ich noch so oft darauf bestehen, dass sich mein Hund mir zu fügen hat, das interessiert ihn herzlich wenig.
Auch verstehe ich nicht, was das Problem an jemandem sein soll, der "für seinen Hund lebt".
Was resultiert denn aus einer solchen Einstellung?
Soweit ich diesen Gedanken führe, liegt der potenzielle Schaden, wenn es denn einen gibt, beim Halter. Und das bleibt auch eben diesem überlassen.
Ich gehe soweit, zu denken, dass es den Hunden von Haltern, die "für sie leben" tendenziell besser geht als den Hunden, die so ganz nebenher laufen. Um die Extreme zu nennen.
Behaupten, dass ich für meinen Hund lebe, würde ich nicht, aber ich räume ein, dass er einen für manche sicher unverhältnismäßigen Stellenwert in meinem Leben einnimmt.
Das heißt aber noch lange nicht, dass ich vergesse, dass er eben ein Hund ist. Eher hat mich eben diese Einstellung dazu gebracht, mich zu informieren, was es überhaupt bedeutet, "dass er eben ein Hund ist".
Das Thema der "Vermenschlichung" finde ich im Übrigen sehr müßig, da ich selbst nach 30 Seiten noch nicht so ganz verstanden habe, was das überhaupt sein soll. Denn mit den bisher genannten Definitionen kann ich schlecht konform gehen; vielleicht, weil ich den Begriff nicht fassen kann.
So sind mir die Brücken von "ich unterstelle dem Hund menschliche Gedanken" zu "der Hund bekommt keine Grenzen gesetzt" ebenso schleierhaft wie die von "ich stelle menschliche Erwartungen an den Hund" zu "der Hund wird mit zu viel/zu wenig Härte behandelt".

In puncto Strafe mache ich es mir übrigens sehr einfach; ich will meinem Hund nicht weh tun und ihm keine Angst machen.
Da ist es mir eigentlich schnurz, wieso und wie man das dann nennt, ich mag es einfach nicht tun. Da ist es auch egal, ob es ein Hund, ein Mensch, ein Nager oder ein Regenwurm ist.
Liebe Grüße