Ich finde hier wird es gerade ziemlich grotesk... von den völlig überflüssigen Rechtschreibdiskussionen mal abgesehen, wird mir hier einfach viel zu viel durcheinander geworfen...
...da wird Geprolle mit Dominanz gleichgesetzt, übertriebenes reaktives Verhalten im Alltag mit dem setzen von Tabus innerhalb einer sozialen Beziehung, und das einmalige Provozieren einer unerwünschten Handlung (um sie einschätzen zu können) mit dem wiederholten Provozieren der Handlung als Teil eines Training, um dieses dann abbrechen zu können verglichen... es tut mir wirklich Leid, aber das alles wirkt auf mich alles andere als fachkompetent.
Aber ich habe zum Teil auch das Gefühl, dass viele hier grundsätzlich eigentlich die Gleiche "wollen", nur ist man sich eben nicht einig, welche Mittel dafür die richtigen oder sinnvolleren sind.
Um es für mich persönlich nochmal klar zu stellen:
Ja, ich bin auch der Meinung, dass ein Hund klare Führung braucht...
Ja, ich bin auch der Meinung, dass ein Hund klare Grenzen braucht...
Ja, ich bin auch der Meinung, dass es Hunde und Situationen gibt, an denen Korrektur und Abbruch sinnvoll sein KANN (ganz sicher aber nicht als alleiniger Trainingsansatz bei ernsthafter Aggression oder Ängsten)...
...aber all das kann ich auch (nach allem, was mir Theorie und Erfahrung sagen) ohne Leinengerucke (noch dazu mit Leinen ohne Zugstopp), Gekicke in die Seite und massiven Zwang erreichen.
Und ja, vieles, was CM so an in seinen Büchern schreibt würde ich tatsächlich so oder zumindest ähnlich unterschreiben (auch wenn ich die von ihm gewählten Begrifflichkeiten zum Teil als (gewollt?) zu polarisierend empfinde).
Allerdings hat er das Rad nicht neu erfunden und sein großes Manko liegt für mich schlicht in der eigenen Arbeitsweise, die den Inhalten seiner Büchern (und vor allem auch oft den Erläuterungen in den Episoden) zum Teil in grotesker Weise widersprechen. Vieles von dem, was dort gezeigt wird ist (zumindest nach deutschen Verhältnissen) schlicht tierschutzrelevant, und ich kann wirklich nicht nachvollziehen, wie Leute, die sich anscheinend für fachlich kompetent halten, die vielfach verstörten, z.T. gebrochenen Hunde in den Videos nicht erkennen und sie als "entspannt" bezeichnen.
Zudem stellt sich mir immer wieder die Frage: Selbst wenn diese Dauerkorrektur nachhaltig wirken sollte (was ich persönlich aus schon vor ein paar Seiten erläuterten Gründen abstreite)....wenn ich eine genauso gut (oder eben besser) funktionierende sanfte Alternative habe, warum halte ich an der groben Methode fest?
Mir zumindest, liegt es am Herzen, dass ich einem Tier, das ich aus rein egoistischen Gründen halte, und für das ich Verantwortung übernommen habe, so wenig unnötigen Stress wie möglich zumute. Aber vielleicht habe ich da ja auch übersteigerte Moralvorstellungen....