Beiträge von Sleipnir

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    Achte bitte mal drauf wer von euch beiden z.B. bei einem Spaziergang zuerst das Haus verlässt! Du oder dein Hund?

    Mit welcher Theorie möchtest du jetzt kommen?
    ALLE ernstzunehmenden Forschungen zu Wild- und Hauscaniden sind sich darüber einig, dass situative Dominanzbestrebungen - einen Liegeplatz zu verteidigen, zuerst durch die Tür zu laufen, zuerst zu fressen etc. absolut gar nichts mit der formalen Alphaposition zu tun haben!
    Der, der es am eiligsten hat rauszukommen geht zuerst durch die Tür...
    Der, der am deutlichsten klarmacht, dass er gleich vor Hunger stirbt frisst die besten Brocken...
    usw. usw.
    Und das territoriale Aggressivität schon im Junghundalter zu Problemen führt wäre mir auch neu...Quelle?

    Ich glaube das ist wirklich (hunde)Typ-abhängig.
    Insbesondere Hüte-,Schäfer- und Gebrauchshundrassen, teilweise auch die kleinen Gesellschaftsrassen, zeigen ganz oft dieses Verhalten. Das sind Rassen, die auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Menschen selektiert wurden und eher weniger dafür selbstständig zu agieren.
    Ich hab auch so eine Hündin und mehrere davon in meiner Gassigruppe.
    Die kleben mir ständig an den Hacken und warten darauf, dass ich irgendwelche Aktionen einleite.
    Das nervt manchmal, ja, das andere Extrem sind allerdings Jagdhunde, denen du ständig klarmachen musst, das es NICHT in Ordnung ist, wenn man mehrere Hundert Meter entfernt durchs Unterholz stöbert und hin und wieder mal guckt wo der Rest denn bleibt...:-)
    Was ich dir empfehlen würde:
    -Mach ihr alles schmackhaft, was ein bisschen Distanz zu dir bringt.
    -Leite hin und wieder Aktionen - UO-Übungen, Apportierspiele, Leckerli-Suche etc. - ein, ohne den Hund dauerhaft zu bespaßen.
    -Fahr die Spaziergänge evtl. etwas runter, hin und wieder mal vier Stunden, mal ne Tageswanderung oder so ist ja ok, aber jeden Tag...also meine Hunde hätten da keinen Bock drauf und würden irgendwann auch nur noch lustlos neben mir hertrotten.
    - Kontakte zu wildfremden HUnden sind für viele erwachsene Hunde recht uninteressant...geh regelmäßig mit hundehaltenden Freunden oder Nachbarn spazieren, ermögliche deinem Hund regelmäßige Kontakte mit denselben Hunden, da können sich tragfähige Beziehungen entwickeln, das wollen Hunde...aber die wollen nicht 10 mal am Tag 30-Sekunden-Kontakte zu irgendwem...ist wie bei uns Menschen! Hin und wieder mal neue Leute kennenlernen ist spannend, das wichtigere ist aber ein verlässlicher Freundeskreis mit Personen, die man kennt, die man einschätzen kann und auf die man sich verlassen kann!

    Das ist ja ein gar nicht so seltenes Problem. Fast alle Hunde reagieren auf schnelle Bewegungsreize, lernen aber recht schnell was erlaubt und was verboten ist, was sich lohnt und was nicht...
    Der hat keinen guten, sondern einen fehlgeleiteten Beutetrieb...:-)
    Was ganz wichtig ist, ist das du mit dem Hund an dessen Impulskontrolle arbeitest...da gibt es 1001 Möglichkeit wie man kleine, schrittweise schwieriger werdende Übungen in den Alltag einbauen kann...
    Gib den Begriff mal in die Suchfunktion ein...da solltest du mehr als genug Lesestoff finden...:-)
    Ansonsten...Schleppleine dran, sehr, sehr aufmerksam und vorausschauend spazierengehen...jeden Verfolgungsansatz sofort unterbinden, jeden Ansatz von ruhigem Verhalten bestärken und das Ganze möglichst kleinschrittig, damit der Hund überhaupt versteht was du von ihm willst und ihr Erfolge habt!
    Überleg dir zusätzlich irgendwas wie du seinen vorhandenen Beutetrieb kanalisieren und alternativ auslasten kannst.

    Danke, Dackeline!
    Daran hab ich auch die ganze Zeit gedacht!
    Ich hatte durchaus auch hin und wieder Probleme mit anderen Kindern, deshalb durfte ich trotzdem irgendwann raus OHNE an Mamas Hand zu laufen...:-)

    Nicht falsch verstehen, ich find das super, wenn man sich viele Gedanken über die Erziehung seines Hundes macht - die meisten Halter machen sich nämlich viel zu wenig Gedanken! - und lieber einmal zu oft an die Leine als einmal zuwenig...aber irgendwann muss mal auch mal loslassen können, dem Hund vertrauen und sich selber vertrauen!
    Du hast den doch im Griff...du hast doch jetzt lang genug mit der Schleppleine trainiert...und selbst wenn er dir mal durchgeht...ich glaub das ist jedem hier schonmal passiert...was soll den passieren? Wird schon keine Schlagzeile in der Zeitung geben...:-)

    Zitat

    Wenn er in ner Gruppe laufen wird, ist es sinnvoll, wenn er gleich beim ersten Treffen die Gruppe kennenlernt. Dann siehst du, wie er mit den Hunden klar kommt. Dann hat der Gassigänger auch keinen zusätzlichen Aufwand.

    Und das mache ich bspw. anders.
    Ich treffe mich erstmal bei den Leuten ganz in Ruhe zuhause zum ersten Kennenlernen und um grundsätzliche Fragen abzuklären.
    Danach mache ich einen unverbindlichen Probespaziergang - nur ich und der Hund - um den Hund besser kennenzulernen, ihn in der Bewegung zu sehen und zu gucken wie der sich von mir führen lässt und erst danach gliedere ich den Hund schrittweise in meine Gruppe ein.

    Fast jeder Neuhund wäre doch völlig überfordert, wenn ich da gleich mit einer 10er-Gruppe aufschlagen würde und in Ruhe mit den Besitzern unterhalten könnte ich mich auch nicht...auf meinen Spaziergängen muss ich mich nämlich in der Hauptsache auf die Hundegruppe konzentrieren.

    Gleichwohl biete ich JEDEM Kunden an, dass er mich mal auf einem Spaziergang begleiten kann, haben auch schon viele in Anspruch genommen...beim Erstkontakt fänd ich persönlich das allerdings eher ungünstig!

    Dinge, die ich immer frage:

    Alter, Rasse, Geschlecht
    Krankheiten, Futtermittelunverträglichkeiten etc.
    Wie ist das Sozialverhalten?
    Jagdtrieb?
    In welchen Situationen ableinbar und wann eher nicht?
    Stand des Grundgehorsams
    Umgang mit Joggern, Radfahrern, Reitern etc.
    Ängste, Unsicherheiten
    behandelnder Tierarzt
    Telefonnummern für den Notfall
    Irgendwas was den Hund sonst besonders auszeichnet, auf das ich achten muss?

    Frag du den potenziellen Gassigänger nach Vorerfahrungen. Wie lange macht er das schon? In welchem Umfang? Wie dazu gekommen?
    Wieviele Hunde nimmt er auf eine Runde mit?
    Was macht er mit den Hunden auf dem Spaziergang?
    Wie ist er abgesichert? - Betriebshaftpflicht

    Ein guter Gassigänger wird erstmal einen unverbindlichen Probespaziergang anbieten.

    Ansonsten...höre auf dein Bauchgefühl!

    Zitat

    Abgesehen davon sollte so ein Hund meiner Meinung nach nicht in so einer Gassitruppe mitlaufen. Schon gar nicht mit 10 Monaten. Und da die erwähnten Probleme eine intensive Betreuung brauchen, damit sie nicht schlimmer und absolut unkontrollierbar werden/bleiben, sind Spaziergänge mit Aufmerksamkeitsteilung auf andere Hunde und ohne volle Konzentration auf den Problemhund kontraproduktiv.

    dragonwog:
    Du hast da bestimmt nicht ganz Unrecht, da die Besitzer aber berufstätig sind wäre die Option nicht die intensive Einzelbetreuung durch die Besitzer, sondern der Hund wäre teilweise (an den Tagen, an denen sie bei mir mitläuft, ist nicht täglich) viel zu lange alleine. Da halte ich einen Gruppenspaziergang für das "kleinere Übel"...