Beiträge von Sleipnir

    Zitat

    wie regelt ihr unerzogene Hunde, managt ihr nur oder gibt es auch mal ne Ansage?

    Nein, ich manage nicht nur, ich trainiere auch. Hunde bei mir müssen nicht viel können, aber ich möchte jeden Hund dauerhaft in den Freilauf bekommen und sie brauchen eine gute Impulskontrolle um bei bestimmten Reizen (Jogger, Fremdhunde, Wild etc.) nicht kopflos loszurennen, denn ganz viele Dinge, die mit einem Einzelhund im Zweifelsfall nur peinlich sind wären bei einer großen Gruppe der Super-GAU.
    Auf meiner HP hab ichs so ausgedrückt:

    Zitat

    Da wir uns tagtäglich in und um Kaufungen in der Öffentlichkeit bewegen lernen die Hunde nebenbei sich rücksichtsvoll und unauffällig bei entgegenkommenden Passanten, Joggern, Reitern, Radfahrern und Fremdhunden zu verhalten.
    Es bedarf dafür nicht viel. Kein Hund muss bei mir ein hundeplatztaugliches „Bei Fuß“ beherrschen, das ist auch gar nicht mein Ziel.
    Mein Ziel sind sozialkompetente, verträgliche Hunde, die sich an mir und der Gruppe orientieren und mit denen man sich gefahrlos in der Öffentlichkeit sehen lassen kann.

    ...und das muss ich mit den Hunden trainieren, falls sie es nicht schon können. Das sag ich auch jedem Halter gleich beim ersten Gespräch.
    Es passiert immer mal wieder, dass ich neue Hunde dabei habe, die so gut erzogen sind, dass ich da gar nichts mehr machen muss...das sind aber rühmliche Ausnahmen...:-)

    Das sind tatsächlich spannende Fragen, mit denen ich mich momentan auch viel beschäftige.
    Ich arbeite ja nun hauptberuflich mit Hunden und meine Privathunde laufen die meiste Zeit mit. Die Zeit um mit den eigenen Hunden was ganz alleine zu unternehmen oder zu trainieren habe ich nur noch am Wochenende oder mal unter der Woche abends, das aber eher selten.
    Meine eigenen Hunde sind definitiv keine Belastung für mich und ich erfreue mich jeden Tag an ihnen, es ist aber definitiv schon so, dass das hobbymäßige, leidenschaftliche mir immer mehr abhanden kommt. Je mehr ich in dem Bereich mache und je größer meine Gruppen werden desto anstrengender wird das natürlich auch. Das ist richtige Arbeit und hat mit nem Hobby nix mehr zu tun.
    Ich hab halt mein Hobby zum Beruf gemacht - etwas, von dem ich vor ein paar Jahren nicht zu träumen gewagt hätte.

    Mein größtes Hobby hab ich verloren - aber dafür den tollsten Job gewonnen, den ich mir vorstellen kann!

    Grundsätzlich bin ich sehr glücklich damit, aber natürlich gibt es Aspekte der (Privat)Hundehaltung die mir fehlen.

    In der Hauptsache mache ich meinen Gassiservice, aber natürlich ist es so, dass Stammkunden mich immer wieder auch bei Erziehungsproblemen um Rat fragen und da wo ich kann versuche ich dann zu helfen bzw. an kompetente Trainer zu vermitteln...

    Zitat

    Das wird eben ein Hund sein, der auf ewig darben muss. Das muss man sich vorher überlegen, wenn man sich sowas zulegt.

    Deutliche Worte, aber da hast du natürlich völlig Recht!
    Persönlich ist mir auch schleierhaft wie man sich ganz bewußt einen Welpen dieser Rassekombi zulegt...aber nun ist der Hund halt da, läuft bei mir in der Gruppe mit und ich würd die Besitzer gerne darin unterstützen "das Beste" aus der Situation zu machen!

    Hier wurde schon oft genug über dieses Thema diskutiert, ich weiß, nur wenn ich dem Hund auf der einen Seite etwas nehme - und momentan scheint es tatsächlich Lebensaufgabe der Hündin zu werden die Umgebung nach Bewegungsreizen abzuscannen - dann muss ich das doch an anderer Stelle durch irgendeine Alternative wieder ausgleichen, denk ich mir.
    Und da fehlen mir einfach die Ideen.
    "Mein" Thema sind da eher Jagdhunde, da finde ich Jagdtrieb eingrenzen und Alternativen anbieten irgendwie einfacher.
    Mit der Hündin wird momentan nicht viel gemacht, außer Grunderziehung und lange Spaziergänge.
    Was ja auch erstmal in Ordnung ist.
    Vorbild ist allerdings der Zweithund, auch ein Briardmischling, der aber nie so ein "Fehlverhalten" entwickelt hat und mit langen, abwechslungsreichen Spaziergängen völlig ausgelastet ist...und so leicht wird es mit der Junghündin nicht werden...

    Auch Hundehaltung und der Umgang mit Hunden scheint ja Modewellen unterworfen zu sein...war man früher ein guter Hundehalter wenn man möglichst viel mit dem Hund unterwegs war, lese ich in letzter Zeit vermehrt davon die Spaziergänge und die Bewegung zu begrenzen, Hunde nicht zu sehr zu belasten und das A und O ist sowieso, dass der Hund lernt Ruhe zu halten...
    Liest man ja auch hier immer wieder...
    Ist es jetzt also wirklich besser nur eineinhalb statt drei Stunden mit dem Hund unterwegs zu sein, ist viel Bewegung per se schlecht oder kommt es auf die Form der Bewegung an?
    Kommt es vielleicht auch auf den Hundetyp und den individuellen Charakter an?
    Was meint ihr?

    Ich habe einen ziemlich anstrengenden Hütehund-Mix in meiner Betreuung. Hündin, 10 Monate, Briard-Bordercollie-Mischling.
    Mit 4/5 Monaten hat der Hund angefangen auf Bewegungsreize zu reagieren, fahrende Autos zu fixieren etc.
    Über mehrer Monate wurde das schleichend immer ausgeprägter und heute versucht sie auf relativ große Distanzen (können gut und gerne mal mehr als 100 Meter sein) Fahrräder, Jogger, Traktoren, Züge, Autos usw. einzuholen und zu stellen.
    Ach ja, vielleicht auch interessant Wild und alles was damit verbunden ist - stöbern, Spuren ausarbeiten etc.- interessiert sie kaum.
    Will man das Verhalten abstellen muss man schon recht massiv auf den Hund einwirken und ab einer gewissen Distanz geht es gar nicht mehr.
    Jetzt ist schon klar, wie man dieses Verhalten abstellen kann - Hund gesichert an der Schleppleine, jeden Ansatz unterbrechen, jedes ruhige Verhalten bestärken etc....aber wie lastet man so einen Hund alternativ aus?
    Reale Arbeit am Vieh wird es nicht geben, ob der Hund dafür überhaupt geeignet wäre ist sowieso fraglich...hütehundtypisch recht hektisch und ganz, ganz schnell "hochzufahren"...
    jagdliche Arbeit kann ich mit einem Vorstehhhund ja wenigstens noch ansatzweise simulieren...aber Hütearbeit???

    Man muss schon lange suchen bis man einen Tierarzt findet, der eine Sterilisation durchführt.
    Was ich eigentlich sehr schade finde.
    Bei der Sterilisation werden die Samenleiter an zwei Stellen durchtrennt. Das ist eine sichere Sache.
    Hormonell verändert sich der Hund gar nicht, er ist nur unfruchtbar.
    Bei der Konstellation Rüde/Hündin halte ich das durchaus für eine mögliche Option um Welpen auszuschließen und ist meiner Meinung nach einer Kastration vorzuziehen.

    Nebenbei:
    Ich besitze einen sterilisierten Rüden und habe wochenlang gesucht bis ich einen TA gefunden habe, der diesen Eingriff durchführt.