ZitatAlles anzeigenEs ist häufig so, dass sowas nicht vom allerersten Tag da ist, sondern sich meist so im Laufe der ersten/zweiten Woche entwickelt.
Ab hier wirds jetzt etwas komplex bis paradox.
In den ersten Tagen ist der Hund meist noch sehr verunsichert, alles ist neu, manche orientieren sich dann schweigend bis sie raus haben, wer jetzt dazu gehört und welche Geräusche die machen und welche von außen kommen (fremde Stimme, fremdes Schrittmuster etc.) andere bebellen erstmal alles, inkl. den neuen Familienmitgliedern.
Eurer scheint zu ersteren zu gehören.
Haben sie dann alles sortiert, wird teilweise (in eurem Fall auf jeden Fall) alles bewufft was nicht direkt dazugehört.
Das ist sowohl ein Zeichen davon, eine gewisse Sicherheit im "inneren Bereich" gefunden zu haben, andrerseits zeigt es eine Unsicherheit mit dem Außen.
9 Wochen ist noch ziemlich kurz, und dadurch dass ja augenscheinlich auch von eurer Seite Unsicherheit herrscht wie jetzt vorzugehen ist, ist es nicht verwunderlich, dass der Zustand noch andauert.
Fakt ist aber: es ist weder "alles gut", noch "alles ok"- der Hund bellt, das ist weder gut noch ok, warum also sowas vermitteln, wo das Risiko auf eine falsche Verknüpfung doch recht hoch ist?
Ignoranz, in genau so einer Situation!, bestärkt erstmal nichts, weder positiv noch negativ. Soll sie auch nicht, sie soll lediglich Sicherheit vermitteln, die Situation berührt dich nicht, ängstigt nicht, stresst nicht- dann vermittelt Ignoranz als nonverbale Kommunikation viel deutlicher, das es überhaupt keinen Grund zur Aufregung gibt- du regst dich ja auch nicht auf, in keinster Weise.
Dabei ist aber sehr wichtig, dass du dich wirklich nicht stressen lässt, auch nicht durchs wuffeln etc., also wirklich emotionslos neutral- völlig desinteressiert. Jede emotionale Regung merkt der Hund und könnte es wieder unerwünscht verknüpfen.
Und in zweiter Instanz, Abbruchsignal "Aus" o.ä. aufbauen um ggf. damit abbrechen zu können (ist ja in ganz vielen Situationen praktisch) wenn sie sich reinsteigert. Das ist dann aber eine absolut klare Grenze, wenn sie es übertreibt, auch eine soclhe kann sicherheit vermitteln. Würde ich auf die spezielle Situation hin, aber nur anwenden, wenn sich 14 Tage absolute Ignoranz wie beschrieben, nicht bewähren.
Und sicher hat das ganze auch einen Altersfaktor, sie ist halt jung, in einer Phase die ähnlich wie beim Menschen die Pubertät, alles ein bißchen auf den Kopf stellt, teils auch Unsicherheiten hervorruft die jeder Charakter anders angeht, die einen ängstlich, die anderen halbstark, manche lauter, manche leiser. Dennoch kann man das hier gut beeinflußen, je souveräner du dich zeigst, umso souveräner wird auch der Hund in dieser Phase und auch langfristig werden. Was ihr jetzt erreicht an Sicherheit und Klarheit, wird dem Hund für immer bleiben- selbiges gilt aber ebenso für alle Unsicherheiten und Unklarheiten in denen der Hund jetzt keine klare, souveräne Orientierung an dir findet. In dieser sensiblen Phase kann man nochmal ganz entscheidend prägen (was eine Frühprägung zwar nicht ersetzen aber doch noch etwas korrigieren kann).lg susanne
super erklärt und so bin ich bei den Großen verfahren und verfahre bei Fussel auch so!