skadi:
ich würde dir mit deinen momentanen Möglichkeiten (Stadt-Wohnung im Hochhaus...?? - noch aktuell??) und als Pflegehund von Teddy abraten....
Zitat
ich hab von unserer Trainerin einen sehr interessanten Text geschickt bekommen, würde mih mal interessieren, was ihr davon haltet...
http://www.easy-dogs.net/home/…rasseportrait_aussie.html
Zum Nachdenken
Ein Rassestandard beschreibt das Idealbild eines Vertreters dieser Rasse. Erklärtes Ziel eines Standards: die Hunde sollen so erhalten bleiben, dass sie ihre ursprüngliche Funktion ausüben könnten.
Allerdings werden Hunde für die Arbeit niemals nach einem Standard gezüchtet, sondern nur nach ihrer Funktion. Ein Standard wird immer erst dann erstellt, wenn Enthusiasten und Liebhaber sich zusammenschließen, um etwas zu erhalten, dessen Tage gezählt sind.
Das Verhalten von Hunden einer definierbaren Rasse wird gerne aus ihrer Rassegeschichte heraus erklärt. Viele Halter einer bestimmten Rasse sind regelrecht stolz auf die Geschichte, auf den ursprünglichen Verwendungszweck und die dadurch resultierenden Eigenschaften der Vorfahren ihres Vierbeiners. Irgendwie spielen für Menschen Abstammung und Verwendung immer wieder eine besondere Rolle. Interessant ist Geschichte sicherlich, aber was können wir nun tatsächlich mit der Geschichte einer Rasse anfangen?
Die Geschichte einer Rasse beschreibt die Selektion auf bestimmte Eigenschaften in einer bestimmten Umwelt; beide sind bereits Vergangenheit.
Australian Shepherds sind wunderschöne Hunde, die durch ihr Aussehen nur selten Furcht bei Menschen auslösen. Mittelgroß mit hübschen Köpfen, in der Regel ohne ausgeprägte Stehohren, mit kuscheligem Fell, aparten Farben und Mustern, auffallenden Augen – ein Aussie ist ein echter Hingucker!
Und genau das wird oft zum Problem. In der Zucht wird nicht darauf hin gearbeitet, dass die Hunde dieses Interesse gut vertragen.
Für Hunde, die auf Fremde mit Zurückhaltung reagieren, wird Interesse in Form von langem Blickkontakt sehr schnell zur Bedrohung.
Zur Erziehung eines Aussie gehört deswegen unbedingt der Aufbau einer festen Verhaltensstrategie: Menschen, die glotzen, bedeuten etwas Gutes von, mit und bei der Bezugsperson. Geschichte hin, Geschichte her, jeder einzelne Hund muss im Hier und Heute zurechtkommen können.
Wenn ein Hund selbstständig sein Verhalten auswählt, obwohl seine Bezugsperson ihm eine Alternative signalisiert hat, dann hat das einen Grund, eine Ursache. Diese Ursache besteht meistens darin, dass die vom Menschen gewünschte Alternative für den Hund keine Funktion hat!
Vom Menschen gewünschtes Verhalten bekommt für den Hund seine Funktion durch die Konsequenzen.
Wie viele andere Hunde auch, reagiert ein junger Australian Shepherd auf bedrohliche Umweltreize zunächst mit Meide- und Angstverhalten. Dieses kann durchaus so dezent sein, dass die Bezugspersonen es übersehen. Oder sie ignorieren es bewusst und zwingen den Hund dazu, in der für ihn bedrohlichen Situation zu bleiben. Daraus kann sich recht schnell Aggressionsverhalten entwickeln. Dies hat nichts mit der Rassegeschichte zu tun, sondern ist biologisches Überlebensprogramm
Seltener treten die Verhaltenselemente Beißen und Zwicken auf. Dieses Verhalten ist unangenehm, weil es als Aggressivität gegenüber Menschen und anderen Hunden interpretiert wird. Es ist interessant zu wissen, dass gerade dieses Verhalten bei Hunden, die an der Herde oder aber im Sport arbeiten, häufiger auftritt als bei anderen! Je häufiger die Hunde andere Tiere hüten, desto intensiver zeigen sie Zwicken und Beißen auch in Alltagssituationen. Dies mag eventuell eine Folge des ausgesprochen harschen Trainings bei der Hütearbeit sein.
Je mehr aktivierenden Reizen ein Aussie ausgesetzt wird, desto frustrierter wird er werden, wenn das ausgelöste Verhalten verhindert wird: Leine, Abbruchsignale, Strafen und häufiges Abfragen anderer Verhaltensreaktionen erschweren und verhindern das eigentlich ausgelöste Verhalten. Dies ist für den Hund stressend, anstrengend und frustrierend. Frustration zieht sehr oft Gereiztheit und aggressives Verhalten nach sich. Deswegen sollte die Dauer der Spaziergänge nicht absolut in Minuten angegeben werden, sondern der Häufigkeit von auslösenden Reizen angepasst werden: je reizvoller in diesem Sinne ein Spaziergang ist, desto kürzer sollte er sein.
10. Die Balance zwischen Erregung und Entspannung, Reduktion von Angst und Frustration, Abfragen der Elemente des Hüteverhaltens, moderate und vor allem sorgfältig aufgebaute Trennungszeiten, positive Kontakte zu anderen Hunden und vielfältige Belohnung erwünschten Verhaltens tragen dazu bei, aggressives Verhalten und schwerwiegende Verhaltensstörungen zu verhindern.
Ein Australian Shepherd, egal ob groß oder klein, verbessert die Fähigkeiten seines Menschen, Hunde zu beobachten, ihre Bedürfnisse zu erkennen und auf Verhalten schnell und kooperativ zu reagieren. Wer gerne mit und von seinem Hund lernt, wird mit einem Aussie leicht glücklich werden.