Wir werden den Hund untersuchen lassen, sobald der Tierarzt einen Termin frei hat.
Wenn er irgendwelche gesundheitliche Probleme hat wird er natürlich behandelt, wenn nicht - ist ja schön, aber das wollen wir ausschließen.
Dann werde ich mich an eine hier empfohlene Adresse wenden, für die ich micht schonmal bedanke, und die ich mit meinem Vater durchgehen werde. Leider ist das alles ziemlich weit weg, so dass mein Vater da voll hinterstehen müsste.
Heute Abend war ein aufregender Abend voller hin und her. Voller Fehlinformationen, hochgekocht durch Emotionen. Von "Ich bringe diesen Hund morgen früh zurück ins Tierheim" über "Wie können Menschen einen Hund nur so versauen" bis zu "Wir schaffen das schon, dieser Hund ist nicht böse".
Jankos Geschichte wurde uns sehr durcheinander erzählt, erst jetzt ist es mir gelungen, alles richtig zusammenzusetzen.
Jetzt verstehe ich so ziemlich sein gesamtes Verhalten.
Ich möchte euch seine Geschichte gerne erzählen.
Hier nun die Geschichte eines misshandelten Hundes, für die, die es lesen wollen:
Janko wurde als Welpe von einer jungen Frau, nennen wir sie T. , gekauft. Sie liebte diesen Hund sehr und legte viel Wert auf eine gute Ausbildung. Bei T. bleib Janko 3,5 Jahre. Er machte dort eine Begleit- und Schutzhundeausbildung und -prüfung. Sie ging mit ihm in Hundeschulen und erzog Janko zu einem lieben, zuverlässigen Begleiter ohne Aggressionen.
(Was den Teletakt anging, wurde T. in einer Hundeschule empfohlen, diesen zu benutzen, sie tat es aber nicht. Also: Fehlinformation, die uns von seiner anderen Vorbesitzerin gegeben wurde)
Bei T wurde Janko von zwei Hunden angefallen, einem weißen Schäferhund und einem Staffordshire-Terrier. Dagegen wehrte er sich, was ja legitim ist und zeigte von da an leichtere Angstreaktionen bei weißen, großen Hunden.
T. wurde schwanger und ihr Ehemann verließ sie. Sie musste in eine kleine Wohnung ziehen und trennte sich schweren herzens von Janko. Er wurde an eine junge Frau, K., nach Hannover verkauft.
K. hatte nicht viel Ahnung von Hunden und hielt Janko auf dem Grundstück ihrer Eltern. Dort lebte er mit Ziegen, Pferden und anderen Hunden zusammen, ohne Probleme. K. fand es ungeheuer cool, einen Hund diesen Kalibers zu haben, und sie hatte einen Freund, S.
S. mochte Janko überhaupt nicht und sein Hund (ein Weißer) vertrug sich auch nicht mit Janko.
K. und S. zogen zusammen und S. fing an, Janko schlecht zu behandeln. Er verlangte, dass Janko ein Stachelhalsband umbekam und überzeugte K., Janko zu prügeln. Janko wurde immer verstörter und ging eines Tages auf den Hund von S. los und verletzte diesen sehr stark. Der Hund konnte nur mit einer Not-Op gerettet werden.
K. erzählte uns am Telefon, dass Janko ein sehr aggressiver Hund ist, der auf Menschen, grade auf Kinder und alte Männer und auf ALLE Hunde losgeht und alles totbeißen will. Sie selbst hat jedoch Bilder im Internet veröffentlicht, auf den Janko friedlich mit vielen anderen Hunden spielt. Außerdem wollte sie ihn uns wieder abkaufen. (Was nat. nicht in Frage kommt)
S. verachtete Janko, schlug und und verlangte von K., ihn zu verkaufen. Eines Tages rief er bei T., der Vorbesitzerin an und drohte "Entweder holst du ihn jetzt ab, oder ich setze ihn aus, dann ist er weg."
T. wusste nicht was sie machen sollte, denn sie was hochschwanger und hatte keinen Platz für Janko. Sie flehte S. an, den Hund noch einige Tage zu behalten, bis sie eine Lösung gefunden hatte, aber S. schrie nur noch und drohte.
So holte T. ihn ab und brachte ihn ins Tierheim. Dass dieser in der zwischenzeit aggressiv und verhaltensgestört geworden war, wusste sie nicht, daher erzählte sie dem TH nichts und die uns folglich auch nichts davon.
So kauften wir einen "lieben Hund, der sich mit alles und jedem verträgt."
Nach vier Wochen biss Janko bei uns ohne Vorwarnung einen anderen Hund.
Dieser Hund war... - weiß.