Geht es hier um Recht haben? Geht es nicht darum, dass (fast) jede Methode recht hat, die zum HH passt und funktioniert? Oder auch nicht. Es gibt massig HH, die sich sehr gut mit dem Fehlverhalten ihrer Hunde leben können und sich irgendwie arrangieren.
Wenn Du gerne (wissenschaftlich) recht hast- bitte gerne. Von mir aus hab ich unrecht; ich weiss was ich hier für ein tolles Feedback meiner Hunde(arbeit) habe, das ist mir absolut genug
Und ich denke wir sind uns einig, dass jede Methode auf dem normalen wissenschaftlich belegtem Lernverhalten von Hunden basiert.
Aber ich arbeite dennoch in keinster Weise so wie Du. Meine jetzigen Hunde kennen keine Leckerlie oder ander Verstärker im Training. Sie wurden nicht klassisch konditioniert (das war früher). Und mein ganzer Traingsplan und Konzept ist vollkommen anders als bei Dir, zumindest was Du so erzählt hast bis jetzt.
Das Wort Bestrafung benutze ich nie im Wortgebrauch im Zusammenhang mit Hundetraining. Deswegen irritiert es mich und ich empfinde es als unangebracht es so auszudrücken. Das heisst nicht, dass ich ohne "umgangssprachlich Strafe"(= unangenehmer Reiz) arbeite. Wenn ich meiner kleinen Tocher sage: Hey! Hör mir doch jetzt bitte mal zu. Dann empfindet sie das auch nicht als Strafe.
Ein solches , wie ichs gerne nenne "rot" was ich ab und an, relativ selten gebe könnte sicherlich umgangsprachlich auch Strafe genannt werden. Da ich nicht konditioniere sondern komuniziere existiert eben Strafe in dieser Weise, diesem Sinngebrauch nicht.
Meine Hunde haben ein Signal für: such die Lösung bitte woanders bzw. weg von mir. Dies ist ein wesentlicher Bestandeil meines Trainings.
Aber Du bist mir ausgewichen- was tust Du wenn(während) Dein Hund das Kind anspringt? Wartest Du bis er von selbst aufhört um Dich dann zu entschuldigen? dass man vorher eingreift im Idealfall ist glaube ich allen klar, aber dass man selbst auch mal Fehler macht, mal nicht aufpasst, ist wohl auch mal gegeben.
Und, dass wir von adequatem Timing reden, sollte doch auch wohl klar sein. Dass wenn eine Situation bereits vergangen ist alles Traing sinnlos ist.
Was aber während der "Tat", sprich dem anspringen, dem Schnitzel vom Tisch klauen, etc. (wie gesagt, wenn man den Ansatz mal verpasst).
Ich brauch halt einfach keine Leckerlies ect. auch nicht 1-2 Jahre, es geht auch ohne. Die würden meine Arbeit lediglich behindern, nicht aber fördern- so wie ich arbeite. Und wenn ich 3 Wochen brauch für eine Leinenführigkeit bis mittlere Ablenkung, tja sorry. Mein Trainer brauch höchstens ein paar Tage. So gut bin ich leider nicht. Der bildet auch täglich sehr viele Hunde aus. Und wenn Du das für unseriös hälst- ja mei, dann halt. Ich weiss, dass es funktioniert, bei allen Hunden, die ich bisher trainiert hab.
Wie oder was oder wie lange Dein Trainer was macht mag ich nicht zu beurteilen.
Und glaub mir- ich bin die allerletzte, die ihre Hunde vermenschlicht ;-)
Meine Hunde haben einfach von anfang an gelernt, die Lösung selbst zu suchen und mir Angebote zu machen. Das hat mit meinem Traingsaufbau,-schema- fahrplan, nenn wie Dus willst, zu tun.Und ist ebenfalls Basis meines Trainings.
Und nochmal- warum willst Du dem Hund das anspringen bestrafen. Komuniziert doch miteinander und erklär ihm einfach, dass Menschen das nicht so gern mögen.
Eigentlich sind wir ja total OT und wir kamen darauf weil Du gerne Dinge hinterfragst und ich weniger. Bei mir erklär ich dem Hund die Verhaltensregeln, die bei uns gängig sind und daran hat er sich zu halten, egal warum wieso weshalb- eben so wie jeder Gast sich bei uns zu benehmen hat. Aber:Soll doch jeder so machen wie er mag. Ich würde mit Deiner Methode nicht glücklich werde und Du mit meiner- keine Ahnung, Du kennst sie ja scheinbar nicht, aber viellicht würdest Du damit auch nicht klar kommen. Ich und meine Hund profitieren davon und sind total happ, seid wir zusammen eine Gesprächsbasis gefunden haben.
Und alle anderen Hunde, die ich je in den Händen halten durfte, sind ebenso freudig und ausgeglichen im Training und geniessen die Freiheiten, die ich ihnen dann geben kann.
Und diese leise und feine Komunikation, die ich erlernen durfte mit den Hunden, macht mich überglücklich und fasziniert mich zutiefst. Wie toll die Hund nach dem Training sind......unglaublich einfach.
Beide Methoden ob nu Leckerlie oder nicht haben sicher Vor- und Nachteile, aber das soll doch jeder selbst entscheiden welchen Weg er geht.
Du scheinst ja ebenso mit Deiner "Methode"-mit Deinen Hunden happy zu sein.- Dann ist doch gut- ich muss Dich nicht von meinem Weg überzeugen. Ich möchte Dir nur sagen- es gibt auch andere Wege, die funktionieren, selbst wenn Du sie als unseriös, unwissenschaftlich hälst oder glaubst meine Hunde müssten dann ängstlich und nicht selbstbewusst sein. Das war eigentlich die einzigste Botschaft, die ich Dir gerne sagen wollte.