Es soll doch hier nicht darum gehen, ob manche HH arrogant rumstiefeln.
Die Arroganz Fremder, lässt mich persönlich ja eiskalt. Ich weiß was ich an meinem Hund habe und was er kann- warum sollte ich mich über die Arroganz von Rassehundehaltern ärgern?
Ich habe mir meinen Hund ausgesucht, nach meinen Kriterien und Vorstellungen, was um Himmels willen, habe ich mit der Arroganz anderer am Hut?
Möglicherweise wirke ich sogar selber manchmal arrogant... wenn ich mit meinem Hund im Park trainiere, UO laufe, Tricks verlange, suchspiele mache usw., mein hund derweil nicht spielen darf (logo) und seine Aufgaben für gewöhnlich sehr schön und schnell erledigt. Deshalb bin ich aber weder arrogant, noch ein Angeber- ich trainiere einfach mit meinem Hund.
Definitiv verurteile ich nicht die Rassehundezucht oder die Mischlinge pauschal, weil mir unter deren Haltern schon Idioten untergekommen sind... wenn ich mal überschlage wievielen Idioten der Gattung Homo sapiens ich schon begegent bin- demzufolge müsste für diese Gattung schnellstens strengere Zuchtrichtlinien oder gar die Zwangskastra eingeführt werden
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Das aber nur am Rande.
Ferik, ich glaube du mißverstehst hier was. Ich denke (hoffe zumindest), dass es den meisten hier nicht explizit um dieses verdammte Papier geht. Es geht einesteils um die Faktenlage: keine Papiere ist kein Rassehund, so ist das Reglement, das haben wir alle nicht entschieden, es ist aber so.
Und diese Papiere dienen halt auch der Dokumentation, der Kontrolle der Ahnen und deren Gesundheit und Leistungsfähigkeit.
Vom Papier alleine, kann ich mir aber nix kaufen. Einzig, es geht dabei nicht explizit um die Papiere an sich, zumindest bei mir, sondern um die Nachvollziehbarkeit. Die ist aber halt auch nur gegeben, wenn beide Eltern zumindest vernünftige, anerkannte Papiere haben. Vernünftig heißt für mich, in einem Verband dessen Reglement ich einsehen kann und wo wenigstens nicht gar alles erlaubt ist...
Auch in einer "guten" Zucht kann ich eine Pleite machen, manchmal fällt einfach nicht der richtige Welpe, passt die Chemie oder der Trieb einfach gar nicht. Ein guter "Züchter" (unabhängig davon ob Rasse oder nicht), hat aber mit Überlegung und Verstand gepaart was die anlagen der eltern betrifft und er beobachtet die Welpen vom ersten Tag an gut. Sind sie erstmal 6-8 Wochen alt, kann der "Züchter", vorausgesetzt er hat Ahnung was er da tut, schon sehr viel über den Welpen sagen, insbesondere einer grundsätzlichen Eignung.
Insofern kaufe ich einen Hund nach Nachvollziehbarkeit und Erfahrung des "Züchters", Papiere für den Hund selbst, sind mir dabei schnurz.
Es ist aber auch zu bedenken, dass mit einem Sporthund ohne Papiere in den meisten (oder sogar allen?) Disziplinen, auf Staatsmeisterschaftebene für gewöhnlich Schluß ist. Du kannst mit einem Hund ohne Papiere nicht auf der WM starten... mich interessiert das nicht, ich mache sport mit meinem Hund, aber ich reiß nicht 1000e km pro Jahr und zahle Meldegelder und und und- dafür habe keine Zeit und keine Lust.
Aber man sollte es bedenken. Genauso wie wenn man weiterzüchten will, dann kommt halt nur ein reinrassiger in Frage.
Was ich auch immer wieder blöd finde, ist:
Ich habe einen kerngesunden Mischling gehabt! Jetzt habe ich nen Rassehund und der ist laufend krank... oder ähnlich.
Das ist doch lediglich eine persönliche Erfahrung, statistisch wertvoll ist das so nicht.
Ich zähle mal auf was wir so hatten:
- Rotti-Schafer Mix, Hündin, Sportlerherz, drückte mit 3 1/2 so stark auf die Lunge, dass wir sie einschläfern lassen mussten.
- DSH, Hündin, FCI Papiere, Spulwurm hatte sich im Gehirn verkapselt- musste mit 14 Wochen erlöst werden
- Papillion, Rüde, FCI Papiere, kerngesund, topfit, sehr gelehrig, starb in gediegenem Alter einen natürlichen Tod
- Appenzeller- Schäfer- Collie Mix, schwere ED mit Arthrose, Leckekzem, wurde mit 5 eingeschläfert weil er einfach nicht mehr konnte.
- DSH- Irgendwas Mix, Hündin, topfit, nie Probs, wurde 14
- Tervueren, Rüde, FCI aus LZ, fehlfarben (zu dunkel), super Hund, wurde 15
- Biewer Yorki Mix, Rüde, gesund und fit, lebt noch
- Alaskan Malamute Hündin, zweifelhafte Papiere und Herkunft ("von Ammereuth"- darf ich des schreiben?), gesund, war alles ok, wurde 12
- Aussie Rüde, ASCA Papiere, top Hund, absolut gesund, wird jetzt 8
nur mal so als Auswahl...
da würde ich sagen: Risiko hast du immer. Das nimmt sich nicht viel. Die Frage ist eben worauf du Wert legst, was dir wichtig ist. Und mir, und vielen anderen auch, ist es nunmal ein Anliegen, niemanden zu unterstützen der einfach irgendwelche Welpen produziert ohne Background, genetische Kenntnisse und gesunden Hunden mit gesunden Vorfahren...
wer will schon so jemanden fördern? ICH nicht.
Noch was anderes, wenn ich ein Tier aus einer schenchten Lage hole- aber auch dann zahle ich keiner Privatperson auch nur einen müden Heller!
Es muss einfach transparenter werden. Es ist ein Unding, das jeder Halodri seinen Hund verpaaren darf- sorry, aber es ist so.
lg Susanne