Beiträge von SheltiePower

    Mir reicht es!

    Es wurde gefragt, warum auch immer.

    Die User wollen helfen, haben (gute) Tipps gegeben, teilweise über ihre Erfahrungen geschrieben, und es wird einfach nur alles unhöflich abgeschmettert.

    Da Du ohnehin schon bereust, diesen Thread aufgemacht zu haben, mache ich jetzt mal hier zu! :close:

    mit meinem Welpen Blues.Ich wusste bis eben nicht mal das es das gibt.Ich kenne nur sehr intensiv Wochenbettdepressionen,

    Es gibt zwar den Welpenblues, meiner bescheidenen Meinung nach, aber das ist nicht so, wie es sich heutzutage bei vielen "bemerkbar" macht. Inzwischen hat es teilweise sogar beängstige Annahmen angenommen.
    Und nein, es ist sicher nicht mit der Wochenbettdepressionen vergleichbar.
    Der typische Welpenblues wird nur noch von Leuten getoppt, die zu sehr verkopft an die Sache herangehen, alles perfekt machen wollen, und deshalb durch den selbst erzeugten Druck ordentlich zusammenbrechen.

    Da hilft nur eins: denk nicht so viel darüber nach, vergleiche dich nicht mit anderen, und vor allem, hör auf, Bücher zum Thema zu lesen, oder inzwischen das Internet.
    Vieles, was geschrieben wurde, ist nicht per se falsch, wird aber oft falsch aufgefaßt und interpretiert. Daher kommt der Druck, den man sich selbst macht.

    Sobald der Welpe da ist, sollte die ruhige, entspannte, humorvoll betrachtene Kennenlernphase stattfinden, und zwar auf beiden Seiten.

    Ich habe irgendwie das Gefühl und die Gedanken den ganzen Tag präsent sein zu müssen

    Ähm, nee.
    Es sei denn, es ist das Ziel, den Hund so von sich selbst abhängig zu machen, daß der Hund niemals, nie, nicht alleine bleiben kann. Wenn man nur mal eben zum Arzt oder Einkaufen muß, wo der Hund ja nun mal nicht mitkann, fällt es einem direkt vor die Füße. Das Alleinebleiben Training gestaltet sich dann schwieriger, weil man vorher ja viel Energie verwendet hat, daß der Hund ja eben nicht alleine sein sollte.

    Gerade jetzt, innerhalb der eigenen 4 Wänden kann man schon mal damit anfangen, daß der Welpe auch mal ohne seine Halter auskommen sollte.

    Ja, Hunde sollen viel Ruhen, gerade, wenn sie aufregendes erlebt haben, damit sie das alles verarbeiten können. Aber Hunde sollen auch in ihrem Tempo lernen dürfen, die Welt erkundigen dürfen, mit anderen Hunden toben. Ausgeschlafene Hunde strotzen nun mal so voller Energie. die auch mal rausgelassen werden sollte. Nicht immer zwangsläufig mit einem Spiel mit dem Halter.

    Die Hunde ruhen, wenn ihnen danach ist. Wenn man die aber mit zuviel Input versorgt, so kann eher das Gegenteil auftreten, nämlich das "nach müde kommt blöd", das heißt, sie drehen nun erst recht auf und kommen nicht mehr runter.

    ich frage mich wie machen es Leute die arbeiten müssen.

    Nun, sie machen es einfach.
    Die Hunde sollen bei ihrer Ankunft sofort ins normale Tagesgeschehen von den Menschen integriert werden. Heißt, der Hund lernt den Tagesablauf und paßt sich an.
    Wenn der Mensch jeweils sich dem Hund anpaßt, dann kann es nur noch in die Hose gehen :ka:
    Denn das Umlernen in den anderen, eigentlich normalen Rhythmus wird schwieriger werden.

    Sei also normal, bewege Dich normal, ignoriere auch mal den Hund. Das geht alles ganz gut. Sämtliche Sachen, an denen der Hund nicht dran soll, und die beweglich sind, kann man entfernen, oder man macht sich so eine Art "Kinderauslauf" fertig, wo der Hund rein kann, mit Wasser und Spielzeug und Schlafmatten, dann kann der Hund machen, was er will, und Du kannst den normalen Haushalt machen, und brauchst keine Angst zu haben, daß der Hund etwas kaputt macht, was ihm unter Umständen das Leben kosten könnte.


    Meine Partnerin meinte sie bekäme zu viel Aufmerksamkeit so geht das nicht

    Da hat sie sogar Recht!

    Welpen tut es übrigens nicht gut, wenn sie die komplette Aufmerksamkeit erhalten. Sie sind NICHT der Mittelpunkt im Leben! Je normaler man sich verhält, im eigentlichen, üblichen Rhytmus bleibt, desto besser kann sich so ein Hund anpassen. Er kennt dann seinen Platz im neuen Leben.

    Bin nicht Vrania,

    aber ich kann auch was zum Thema sagen.
    Bei mir ist "Fuß" das klassiche Fußlaufen, wie man es vom Hundeplatz her so kennt.
    Wie gesagt, das nutze ich im Alltag so nicht, es sei denn, ich trainiere kurz mal was.

    Im Alltag, wenn der Hund mal ohne Leine in meiner Nähe laufen soll, da ist es mir egal, ob links oder rechts, oder sogar hinter mir, dann sage ich einfach "bei mir". Da mußt der Hund auch nicht die ganze Zeit über mich angucken. Der darf durchaus die Umwelt wahrnehmen, aber sollte halt in meiner Nähe bleiben.


    Wenn Du eh nicht vorhast, in einem Verein beitzutreten und Hundesport zu machen, so kannst Du das gerne auch "Fuß" nennen. Aber für den Alltag würde ich nicht dieses "extreme Fuß" einfordern wollen.

    Aber, das entspannt an der Leine laufen, ist einfach nur die normale Leinenführigkeit. Dafür braucht es kein spezielles Kommando. Der Hund kann auch so lernen, daß Ziehen unerwünscht ist.

    Nun, das Schöne am Ganzen ist ja, daß man für sich selbst einfach mal machen kann, wie man es haben will. Es gibt kein "du mußt", ebensowenig die Wortwahl für die Aktionen.

    Ich werde nun trotzdem mal auf Deine Fragen eingehen:

    Frage: Soll hier überhaupt unterschieden werden oder sollte unser "Warte" genau das sein was ich unter "Bleib" verstehe?

    Nun, bei uns gibt es kein Sitz-Bleib, oder Platz-Bleib, wie es viele so gerne machen. Aber ich komme auch aus dem Hundesport. Da gibt es ohnehin kein Bleib Kommando. Denn ein Sitz ist ein Sitz und bleibt ein Sitz, bis es aufgelöst wird, oder ein anderes Kommando kommt. Das gleiche gilt auch für Fuß und Platz.

    Bleib heißt bei uns dann einfach, bleibe hier im Raum, oder vor Ort, ich verschwinde mal kurz und komme gleich wieder. Da ist es mir egal, ob der Hund sich dann hinlegt, stehen bleibt, sich im Raum bewegt. Darüber habe ich in meiner Abwesenheit ohnehin keine Kontrolle. Mir ist also nur wichtig, daß er dort bleibt.

    Warte nutze ich beim Freilauf. Mir persönlich ist lieber, die Hunde laufen vor mir, so daß ich sie im Blick habe. Will ich, daß sie kurz warten, damit ich aufholen kann, oder wir die Straße überqueren wollen, kommt ein Warte, damit sie stehen bleiben.

    Aber, wie gesagt, daß ist nicht bindend für alle anderen. Es kann jeder so machen, wie es ihm beliebt.
    Wichtig dabei ist halt nur, daß man es sich dann auch im Training so aufbaut, also vernünftig, gut durchdacht, und entsprechend belohnt.

    Frage: Sollten wir hier auch unterscheiden, sodass er unterscheiden kann zwischen "jetzt bin ich komplett frei" und "ich darf mich vom vorherigen Kommando lösen" oder reicht ein "okay"?

    Die Wortwahl finde ich da nicht so prickelnd. Erst gestern noch gesehen, also im Training beim Verein. Hund machte Platz, Halterin bekam vom Trainer eine Anweisung, sie sagte "Okay" als Zeichen zum Trainer, daß sie es verstanden hatte, und Hund sprang sofort auf. Das habe ich in all den Jahren so oft schon gesehen, daß ich dieses Wort als Freigabe komplett vermeide. Ich selbst nutze ja auch gerne ein Okay im normalen Sprachgebrauch.
    Daher habe ich für den Hund ein anderes Freigabewort.

    Leinenführigkeit üben wir aktuell noch... Er kann schon ganz gut bei Fuß laufen,

    Muß Dein Hund denn im Alltag unbedingt Fuß laufen?
    In meinem Alltag gibt es das gar nicht. Das nutze ich tatsächlich nur im Hundesport. Da will ich dann allerdings auch eine saubere Ausführung haben.

    Leinenführigkeit ist für mich nicht gleichbedeutend mit Fuß laufen. Leinenführigkeit heißt für mich nur, der Hund hängt mir nicht in der Leine und zieht. Ob der Hund sich dabei vor mir, neben mir, rechts oder links, oder gar hinter mir befindet, ist mir völlig schnuppe. Es soll nicht an der Leine gezogen werden.

    Von einem so jungen Hund erwarte ich noch nicht einmal Fuß. Das kommt bei mir deutlich später, wenn der Hund sich schon etwas länger konzentrieren kann. Denn ansonsten mache ich mir das saubere Fuß laufen, vor allem wenn ich es so früh schon unter Kommando setze, kaputt. Denn der Hund kann ja nur die Fehler mitlernen. Und das will ich nicht.

    Schau"
    Braucht man dieses Kommando überhaupt?

    Ich nicht.

    Ich kann zwischendurch belohnen, wenn der Hund zu mir schaut, als Zeichen für den Hund, daß sich so ein Verhalten durchaus lohnen kann.

    Was ich so oft beobachten konnte. Leute, die zu viele Kommandos im Alltag nutzen, auch solche wie "Schau", die quasseln dann auch gerne mal zu viel. Und wer so viel redet, bringt seinem Hund automatisch bei, eben nicht seinen Focus die ganze Zeit beim Halter zu haben. Wozu auch? Brauchen sie ja auch nicht! Sie lernen, daß sie erst (be-)folgen müssen, wenn ein Signal kommt. Solange können sie alles ignorieren.
    Solche Menschen sind auch diejenigen, die sich darüber ärgern, daß ihre Hunde sie niemals im Blick haben. Daß sie anscheinend niemals auf die Idee kommen, von alleine mal das Richtige zu tun, nämlich ihren Focus auf ihrem Halter zu haben. Nur, diese Menschen haben es nicht verstanden, daß sie GENAU DAS eigentlich auch genauso ihrem Hund beigebracht haben.

    Will man, daß der Hund auf einem achtet, anstatt daß man dem immer wieder sagen muß, was man möchte, dann sollte man nicht so viel sagen, eigentlich eher gar nichts. Und das richtige Verhalten belohnen.
    Aber, auch dabei kann man Fehler machen. Hunde sollten auch mal "abschalten" dürfen, Hundedinge machen dürfen, und dazu braucht es keine Kommandos. Es sollte einfach selbstverständlich sein.