Nochmal zur Verdeutlichung: Man muss immer sehen -also richtig beobachten! - was dem Hund wichtig ist und womit man ihn tatsächlich effektiv belohnen kann. Das ist von Hund zu Hund total unterschiedlich!
Das Verwarnen gibt ihm sozusagen die letzte Möglichkeit doch noch ohne Druck meinerseits bei mir anzukommen. Das nutzt er dann tatsächlich auch häufig - je nachdem wie "gut" das ist, was er gerade sieht oder schnüffelt. Bei Pipi von heißen Hündinnen ist es manchmal schwierig...
Das Kommando ist eigentlich Wurscht - bei mir ist es ein "Ich hol Dich ab" geworden. Das spreche ich zwar leise, aber deutlich-tief. Kommt keine Reaktion laufe ich schnurstracks auf ihn zu - so richtig unhöflich, unterschreite sofort seine Individualdistanz, beuge mich über ihn, brummele dabei vor mich hin und führe ihn am Geschirr ein Stück von der Stelle weg. Er findet das total Kacke!!! Ich arbeite aber auch sonst viel mit Individualdistanz - so wie es Hunde untereinander auch tun.
Aber: Ich sage jetzt mal ganz frech: Wenn man da bei seinem Hund nie drauf achtet und die immer ungefragt überschreitet, kann man das natürlich schwer bei sowas einsetzen... Denn dann ist der Hund es entweder schon gewöhnt, dass mensch so unhöflich ist oder es ist für ihn zur "Dauerstrafe" geworden.
Ein Fang-Mich-Spiel würde bei mir daraus nie entstehen, weil meine Hunde seeehr deutlich unterscheiden können, ob ich bedrohlich oder in Spiellaune auf sie zu komme. Du hast natürlich recht - ich sehe in meiner Hundeschule, in der wir auch üben, wie man einem Hund etwas verbietet, gerade am Anfang häufig, dass Hund und Mensch aneinandervorbei kommunizieren und die Hunde das alles ersteinmal als ein Spiel auffassen. Bleibt man selbst dabei ernst, ruhig und geht auf das Gehopse nicht ein, sollte es funktionieren. Das setzt aber für den Mensch voraus, dass er sich in die Hundekommunikation ein wenig einarbeitet...
Verstanden hat Bobby es, indem ich das mehrmals wiederholt habe. Ich habe das anfangs ein wenig provoziert - also ihn mit Absicht an Stellen gerufen, wo ich wusste, dass es seeehr schwer werden würde :wink:
Natürlich ist das alles die Ausnahme und ich arbeite auch daran, dass es die Ausnahme bleibt!
Ich habe mich nie für Chill zum Clown gemacht. Sie findet Leckerchen übrigens zum in die Ecke spucken... Ich habe mit ihr zusammen ganz kurz gespielt - also nix mit Ball, sondern einer Beißwurst, kurzes Zerrspiel - mal gewinnen lassen, mal nicht, mal länger gespielt, mal kürzer und natürlich auch nicht immer belohnt - nur wenn es wirklich gut war... und: Ich habe es immer so geübt, dass es für sie machbar war! Ich habe sie z.B. so im Alter von sieben Monaten nicht abgeleint oder gerufen, wenn ich mit anderen unterwegs war. Da wäre es im Nichts verschallt... obwohl es vorher super funktioniert hat! Doch das war eine Phase, da ging nichts bei ihr! Und die habe ich eben geduldig abgewartet und dann eben in einem Rahmen geübt, der für sie machbar war.
Vergesst bitte nicht, dass Lernen egal von was oder welchem Lebewesen - niemals geradelinig verläuft! Es gibt immer wieder Phasen, in denen es nicht vorwärts oder rückwärts geht und es gibt Phasen, in denen es schlechter wird! Das ist völlig normal!
Viele Grüße
Corinna