Der Beinwell trickst mich aus.
In den letzten beiden Jahren hatte er sich etwas stark im Beet breitgemacht. Die Insekten liebten ihn, aber er hatte in etwa die Größe von zwei Khal Drogos, falls das eine Einheit ist. Geplagt von schlechtem Gewissen und unter Aufwendung all meiner Muskelkraft grub ich ihn im Spätherbst aus und begrub ihn gebührlich in dieser Mörtelwanne, die zur Kompostierung gebracht werden sollte. So heißt sie. "Die, die zur Kompostierung gebracht werden soll".
Nur hat die, die zur Kompostierung gebracht werden soll, ihrem Namen widersprechend den Winter und Anfang des Frühlings im Garten verbracht.
Inzwischen war wieder Platz in unserem Kompost und ich sortierte den Inhalt derer, die zur Kompostierung gebracht hätte werden sollen, um.
Darin ein großes Stück schwarzes Etwas, aus dem etwas spross und das sich als immer noch lebender Beinwell herausstellte.
Gut, ich bin kein Unmensch und die Zähheit des Gewächs beeindruckte und rührte mich. Inspirierte mich sogar ein wenig, auch mehr zu sein wie dieser Beinwell.
Es durfte in einen Topf umziehen, wir einigten uns mit Handschlag, dass er weiterleben darf, mir aber nicht mehr das Beet streitig macht.
Für mich war damit alles geklärt. Ich habe mich an alles gehalten, wie vereinbart.
Aber im Beet, an mehreren Stellen, lugen kleine Blätter in die Sonne, zeigen mir ihre kleinen Stinkefinger und sagen, dass ich, gerade mal 0,5 Khal Drogo groß, mal besser aufhören soll, mich mit ihnen anzulegen.