Wir sind auch ganz selbstbewusst Mama und Papa. Ist natürlich auch irgendwie ironisch entstanden und dann geblieben.
Leider neige ich ja zu sprachlichen Entgleisungen und so wird, im Falle dass ein Hund mich ärgert, daraus, „dafür hab ich nicht 12 Stunden in den Wehen gelegen!“ oder „Jaqueline Frollein Müller komm wech von die Regale du Arsch!“ oder „unser Erstgeborener benimmt sich heute wie ne offene Hose!“.
Und da wir sehr oft unsere Hunde synchronisieren und die uns selbstverständlich mit ihren jeweils „eigenen“ Stimmen ansprechen („Papa? Papa? Paaaaappaaaaa? Wenn du mich lieb hast, wieso lässt du zu, dass ich gebürstet werde?“) sprechen Freund und ich uns indirekt super oft so an. („Mama, ich liebe dich, aber wenn du noch mal die Toilettentüre hinter dir zumachst, werde ich deine Haare essen während du schläfst!“)
Und wenn ein Hund ein nicht lebenswichtiges Kommando entschieden ignoriert, z.B. Alma, die nicht mit dem Freund spazieren gehen will, sondern sich hinter mir versteckt weil sie lieber mit mir gehen will, sage ich in „ihrer“ Stimme „du bist gar nicht mein richtiger Vater.“
Ich finde das sehr lustig und für mich bringt es ganz viel Humor in den Alltag.
Meine Bebi-Opas haben natürlich auch seriöse Kosenamen für die Öffentlichkeit wie „Shakira“ (Smutek) oder „Schweinebärmann“ (Bolle), damit verhüllen wir unsere Familienverhältnisse auf Spaziergängen.
Aber zuhause wissen wir, wenn ich „Schoßesobst“ sage, dass ich die Hunde einfach liebe bis zum Abwinken.
Ich hab meine Mama mal gefragt, ob sie ihren Hund oder mich mehr liebt. Beide gleich, hat sie gesagt, sie fühlt das nicht unterschiedlich. Finde ich legitim.
Mir mangelt es an realen Vergleichsmöglichkeiten, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich für irgendwen mehr bedingungslose Liebe empfinden kann, als für meine Hunde, deshalb ist in all dem Humorigen wahrscheinlich einfach auch ein dicker Kern gefühlter Wahrheit.