Ich bin am grübeln, ob ich nicht wieder zurück in die Großstadt ziehen soll. Hier bei uns im Dorf wird es mir langsam echt zu gefährlich.
Vor ca. 10 Tagen hatte ich wieder mal eine sehr unliebsame Hundebegegnung.
Ich war mit Basko abends gerade bei uns die Straße runter bis zur nächsten Querstraße. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite (mindestens 8 m von uns entfernt) standen ein großer Hund und ein älterer Mann. Den Hund habe ich zunächst nicht erkannt, da er frisch geschoren war. Dann dämmerte mir aufgrund der Fellfärbung, dass es sich um den wirklich extrem aggressiven Aussie oder Aussie-Mix aus der Nachbarschaft handeln musste. Ich machte den Halter auf uns aufmerksam und fragte, wo er mit seinem Hund lang gehen möchte. Der Mann (der vorher in eine andere Richtung geschaut hatte) zuckte bei meinem Anblick zusammen und zerrte seinen Hund wortlos die Straße zurück, aus der er gekommen war. Ich habe noch einen Moment gewartet und bin dann mit Basko auf unserer Straßenseite weiter gegangen. Plötzlich hörte ich den Aussie(-Mix) toben und sein Herrchen zwei Mal vor Schmerz aufschreien. Ich ging mit Basko vorsichtig weiter, bis ich die Straße einsehen konnte. Als der Halter mich sah, brüllte er mich an, ich sei eine blöde Kuh und solle mit meinem Köter gefälligst woanders langgehen. Ich habe ihn dann freundlich aber bestimmt darauf aufmerksam gemacht, dass ich ebenso wie er in dieser Ecke wohnen würde und ich ihm auch schon mal empfohlen hatte, seinem Hund doch besser einen Maulkorb aufzusetzen. Er hat mich dann noch mal als blöde Kuh bezeichnet und hinzugefügt, dass er mich wegen "Provokation" anzeigen würde. Ich bin dann mit Basko weitergegangen.
Eine Nachbarin hat mir am nächsten Tag bestätigt, dass der ältere Mann von seinem eigenen Hund zwei Mal in die Hand gebissen worden war und mich dafür verantwortlich gemacht hat (weil ich mit meinem Hund auf der gegenüberliegenden Straßenseite aufgetaucht bin und mich nicht in Luft aufgelöst habe). Die ganze Nachbarschaft lebt mehr oder weniger in Angst vor diesem Hund. Der Hund ist leinenaggressiv und hasst laut Aussage seines Halters Schäferhunde oder Schäferhundartige und somit auch meinen Schäferhund-Mix. Der Halter ist sicher schon über 70. Wenn sein ca. 25-kg-Hund sich aufregt, dann springt er mit Schmackes in die Leine und brüllt wie ein Löwe. Den hört man dann noch 10 Häuser weiter.
Dann ist Basko vorgestern zum zweiten Mal von einem Hovawart-Rüden aus der Nachbarschaft angegriffen worden. Basko ging angeleint neben mir und hatte den Maulkorb auf, da wir noch im Ort waren und ich den Maulkorb erst abnehme, wenn wir aus dem Dorf raus sind und ich die Gegend überblicken kann. Der Hovawart kam aus der (von der Straße nicht einsehbaren) Einfahrt seines Grundstücks, sah Basko, fletschte die Zähne und sprang Basko sofort ins Gesicht. Glücklicherweise scheint der Maulkorb den Angriff abgefangen zu haben, denn Basko hatte nur eine kleine Wunde direkt neben dem Seitenriemen des Maulis. Ich habe den Halter, den neben seinem Auto stand, angebrüllt dass er seinen Hund gefälligst zurückholen soll. Er hat ihn dann auch entweder abgerufen oder zurückgezogen, dass habe ich in dem Tumult nicht so mitbekommen.
Ich habe den Halter dann angeschnauzt, warum er seinen Hund nicht angeleint hat, da er ja weiß, dass sein Hund auf andere Rüden aggressiv reagiert. Er meinte dann, er hätte nicht damit gerechnet, dass sein Hund zu meinem hinrennt. Außerdem hätten die beiden doch nur "gekabbelt"! Sein Hund springt meinem Hund mit gefletschten Zähnen direkt ins Gesicht und er nennt das "Kabbeln"... Beim letzten Angriff vor 4 Jahren hat der Hovawart meinen Hund ebenfalls angegriffen, als Basko angeleint neben mir stand, und hat ihm ins Gesicht gebissen. Wäre der Biss etwas tiefer gegangen, hätte Basko vielleicht sein linkes Auge verloren. Er hatte damals eine Bisswunde zwischen den Augen und eine Bisswunde unter dem linken Auge.
Ich finde das Ganze echt mehr als bescheiden. Ich habe meinen mit Artgenossen unverträglichen Hund ordentlich gesichert und er wird dann von anderen Hunden angegriffen, deren Halter zwar seit vielen Jahren Hunde haben, sich aber ganz offensichtlich mit dem Wesen des Hundes nicht wirklich beschäftigt haben.