Beiträge von Faesa

    Nachvollziehen kann ich die Situation schon. Aber vielleicht sind dann deine Trainingsschritte zu groß.

    Du sagst, du hast sie noch nicht so lange, klar, dann habt ihr noch nicht sooo die Bindung, sie weiss also noch nicht, dass sie dir völlig vertrauen kann (mal überspitzt gesagt).

    Wenn du sie jetzt an die Tasche gewöhnst, was ja auch ein paar Tage/Wochen dauert, müsstest du sie in einem zweiten Schritt daran gewöhnen, diese Tasche auch hochzuheben. Die meisten Hunde mögen hochheben nicht, sofern sie da nicht von klein auf daran gewöhnt sind (Mini-Hunde). Also wieder ein paar Tage schrittchenweises Training.

    Und dann müsstest du anfangen, diese Tasche überall mit hin zu nehmen, damit sie lernt, in dieser Tasche passiert ihr nix. Weil wenn du das nicht machst, generalisiert sie diese Tasche nicht, verbindet mit der Tasche nur Geborgenheit zuhause.

    Stell dir mal vor, du hast sie zuhause an die Tasche gewöhnt und nimmst sie jetzt mit an den Bahnhof, wo es lauter neue Geräusche gibt, wo sie ja durch die Tasche rausgucken kann, wo sie also einen völlig neuen Blickwinkel hat, wo sie von lauter neuen Gerüchen eingehüllt ist. Aber sie kann auch nicht ausweichen - ich kann mir vorstelllen, dass sie da genauso viel Panik hat. Im schlimmsten Falle, verbindet sie dann diese Negative Erfahrung mit der Tasche und mag da nimmer rein.

    In der Zeit, in der du sie an die Tasche gewöhnst, würde ich eher mit ihr draußen üben. Das kann man ja prima mit seinen eigentlichen Gassigängen verbinden. Wenn sie auf dem Bahnsteig nix mehr annimmt, geh nur bis zur Treppe mit ihr und lobe sie, wenn sie ruhig ist. Wenn das dann geht, ein paar Stufen runter und gleiches Spiel. Bis du es ganz runter geschafft hast. Ja, das kann ein paar Tage dauern, aber die Tasche lernt sie ja auch nicht von heute auf morgen.

    Sie kann ja nur lernen, dass die Tasche sie schützt, wenn du damit rausgehst und sie in verschiedene Situationen mitnimmst - also im Prinzip genau das gleiche wie wenn du sie direkt daran gewöhnst.

    Ich denke auch, in der Zeit, in der du sie an Tasche und hochheben gewöhnt hast (mögen viele Hunde ja nicht) sowie daran, dann in der Tasche auch noch andere Geräusche auszublenden - in der Zeit hast du sie auch an die Stadt und öffentliche Verkehrsmittel gewöhnt.

    Ich würd einfach täglich unter mehr Menschen gehen, mal am Bahnhof stehen und einen Zug durchfahren lassen, immer wieder durch eine U-Bahnstation laufen und dabei schön mit Leckerlies ablenken, bis sie ruhig ist in diesen Situationen. Dann die ersten Fahrten in "leeren" Zügen (also ausserhalb der Stoßzeiten) und das ganze sollte in Zukunft kein Problem mehr sein.

    Mir hat die Züchterin von der ich einen Welpen genommen hätte, wenn mir nicht Lena in die Quere gekommen wäre, gesagt, sie würde es von der Nachbarschaft oder Verwandtschaft abhängig machen.

    In meinem Fall also: ich habe nur Hündinnen im Haus (im ganzen 5 Stück wovon 3 nicht kastriert sind, plus meine jetzt) - die sind ja irgendwann läufig und ein Rüde wäre also laufend im Hausflur und evt sogar der Wohnung unruhig.

    Alternativ kann man wenn das Haus nicht bestimmend ist, es von Freunden/Verwandten abhängig machen, die Hunde haben und die man öfter trifft. Meine Eltern haben z.B. einen unkastrierten aber sehr verträglichen Rüden. Das wäre mit einer läufigen Hündin sicher doof geworden, bei mir hätte aber das Haus in dem ich wohne überwogen. Wäre ich halt mal 3 Wochen nicht zu meinen Eltern gegangen.

    Draußen ist es letztlich bei einem Rüden Erziehungssache, dass er vielleicht gerne hinterher gehen würde aber nicht darf. Meine würde auch gerne den Kaninchen nach, aber darfs halt nicht :lol:

    Solange sich die Besitzer läufiger Hündinnen verantwortungsbewusst verhalten (früh darauf hinweisen dass läufig, offizielle Hundewiesen meiden in der Zeit) wirst du denke ich da unter normalen Umständen keine Probleme haben.

    Bei beiden Geschlechtern kann es natürlich vorkommen, dass es am Ende eine medizinische Indikation gibt, um "dat Vieh" zu kastrieren. Sei es wegen erheblicher Beeinträchtigung durch die Scheinschwangerschaft oder kompletter Testosteronüberschuss bei einem Rüden, der total durchnkallt. Das kann dir aber eben auch auf beiden Seiten passieren und ist nicht vorhersehbar.

    Ohne Läufigkeit kastriert erwachsen werden kann ich nicht bestätigen. Ich habe eine vom Tierheim frühkastrierte Hündin, die jetzt im Juni 2 Jahre wird und die Probleme werden immer offensichtlicher. Sie ist auch überhaupt nicht erwachsen und ich sehe einen ganz großen Unterschied zur Aussie Hündin, die gerade Läufig war (das erste mal) aber ein gutes halbes Jahr jünger ist als Lena. Ich würde ihr so lange Zeit lassen wie möglich.

    Darf ich nur mal aus Interesse eine theoretische Frage stellen: mal angenommen, die Hündin hat überhaupt keine Probleme mit der Läufigkeit. Hört noch ziemlich gut und hat keine offensichtlichen Anzeichen und Probleme mit der Scheinschwangerschaft. Warum würde man die Hündin dann trotzdem kastrieren?

    Ich habe einen Tierheim Labrador-Dalmatiner-X Mix.

    Ich nutze mal die schöne Liste meiner Vorschreiberin:

    - er braucht viel Auslastung. Also einen Tag ohne rennen, jagen und toben geht nur schwer - er braucht viel Kopfarbeit
    - hat einen stark ausgeprägen "will to please"
    - ist völlig verfressen für Leckerli macht mein Hund nen Kopfstand wenns sein muss, aber wir haben ihr mit viel Konsequenz sogar das Betteln abgewöhnen können
    - ist schnell Eifersüchtig
    - hat einen starken Beschützerinstinkt -> Das kann ich total bestätigen, ich muss da stark gegensteuern!
    - will immer und unbedingt in unserer Nähe sein
    - verschmust
    - ich hab immer den dreckigsten Hund der Hundewiese
    - jagt und kostet mich daher viel Zeit für "Anti-Jagt"-Training
    - hat die Verdauungsproblematik des Dalmis abbekommen
    - haart im Fellwechsel wie bekloppt, ansonsten geht es ziemlich gut, da haaren die meisten anderen Labbies die ich kenne mehr.


    Letztlich will jeder Hund eine Typgerechte Beschäftigung. Typische Anfängerhunde gibt es daher nicht, aber es gibt natürlich Hunde, mit denen man mehr machen muss als mit anderen und Hunde, Rassen, die eine anspruchsvollere Beschäftigung benötigen als andere. Es gibt Rassen, die verzeihen eher Fehler als andere, darum werden zweitere eben eher als nicht-Anfänger-Hunde betitelt, weil man als Anfänger eben gerne mal Fehler macht.

    Wie schon geraten - fang bei Wiki an, geh dann über die Züchterseiten und lies dir Rassenbeschreibungen etc. durch. Überlege dir gut, welche Anforderungen du an den Hund stellst und was DU dem Hund bieten kannst. (2 Stunden Gassi am Tag oder 5 etc).

    Meine muss öfters mal an die Leine wenn wir in Strassennähe oder in Wildgebieten unterwegs sind. Der Hund meiner Mama läuft fast immer frei, was aber wenn wir zu zweit unterwegs waren, nie ein Problem war. Einzig achte ich darauf, dass er sie nicht zu sehr bedrängt oder zum spielen auffordert, weil sie ja nicht ausweichen bzw. mitmachen kann. Da er aber eh von der gemütlichen Sorte ist, passt das.

    Eigentlich bin ich sogar froh, dass der Rüde meiner Eltern fast immer frei läuft, denn in den Momenten wo wir dann beide an der Leine haben, will garantiert der eine auf der anderen Seite schnuppern als der Halter geht und wir haben fast immer geknuddel in den Leinen. Und dauerhaft im Fuss gehen kann dann ja auch nicht der Sinn sein.

    Vielleicht wäre eine Schleppleine und andere Hundehalter (dann halt auch auch freilaufend) etwas für dich. Dann hat dein Hund einen gewissen Bewegungsspielraum, kann ausweichen, hündisch kommunizieren etc und du hast ihn im Zweifel trotzdem unter Kontrolle.

    Wenn ihr wirklich einen Hund wollt, dann setzte nicht nur auf ein Pferd. Wenn du beweisen willst, dass du wirklich einen Hund willst und dich der Verantwortung bewusst bist, würde ich so viel lesen, wie du über Hunde, Hunderassen, Hundeerziehung etc. kriegen kannst. Dann kannst du immer wenn das Thema zur Sprache kommt, mit deinem Wissen glänzen und dein Papa merkt, dass es dir wirklich ernst ist und es kein Strohfeuer ist.

    Ausserdem stell ich es mir total gut vor, wenn ihr ins Tierheim geht und die Mitarbeiter zeigen euch ein paar Hunde und du kannst sie direkt in gewisser Weise einordnen, z.b. wenn sie euch einen Brackenmischling zeigt könntest du direkt nach Jagttrieb fragen oder so. Also jetzt nicht auf die Klugscheisser-Tour aber halt so, dass die Mitarbeiter merken, ihr wollt das wirklich und habt euch auch damit beschäftigt. Denn wenn der Hund erst mal da ist, ist es zwar nicht zu spät sich Wissen anzueignen, aber vorher einiges zu wissen macht es bedeutend einfacher weil man viele Fehler dann vermeiden kann und dem Hund gar nicht erst verkehrte Sachen beibringt/erlaubt/nicht verbietet oder so.

    Zitat

    Grundsätzlich schlechtmachen würde ich das Halti nicht, es ist auch nicht zwingend gleichbedeutend mit Faulheit in der Hundeerziehung, auch heißt es nicht Faesa, dass der Hund damit mehr zieht

    Grundsätzlich habe ich das auch nicht. Ich denke, das quentchen Ironie in dem Satz kann man auch ohne weitere Kennzeichung herauslesen.

    Und ich glaube auch nicht, dass bei der Menge an Hunden die mit dem Halti rumläuft (ich könnte dir hier in meiner Nachbarschaft alleine 4 Stück nennen) überall ein kompetetner Trainer dahinter steht und das sinnvoll eingesetzt ist. Solange diese Teile neben der Hundepfeiffe und dem Clicker im Fre**napf hängen und für 5 Euro 99 kinderleichte Erziehung versprechen, wird es einfach zu oft aus Faulheit an den Hund gehängt - und letztlich hat von den Hunden, die es hier in meiner Nachbarschaft tragen, keiner gelernt, anständig am Halti zu gehen. Einer war jetzt in nem 2 Wochen Intensivseminiar, übt seit dem ruhig, ohne Halti und der Hund macht mehr Fortschritte als in den 2 Jahren mit Halti. Aber es war einfacher.

    Aber das hier sollte sicher keine Grundsatzdiskussion über Sinn und Unsinn von Halties werden - denn in einem Großteil der Fälle wo ein Halti (oder Erziehungsgeschirr was in die Elleenbogen schneidet) am Hund hängt denke ich, dass es ohne Trainer nur aufgrund der kompetenten Beratung eines Fre**napfmitarbeites (variabel ersetzbar durch andere Futterketten oder Nachbarn) gekauft worden ist.

    Im Grunde kann ich dich verstehen. Aber halt nicht gutheissen. Und letztlich erreichen sie damit genau das, was sie wollen: Der Welpe geht vor der 8. Woche weg - egal ob an euch (oder halt als eine Art Erpressung an euch) oder an jemand anderen.

    Vielleicht wäre es mit einem Kompromiss getan: Ihr nehmt der Familie den Welpen stundenweise ab, vielleicht auch mit Geschwistern und zeigt ihnen die Welt. Fahrt mit ihnen an den Waldrand, lasst sie mal auf Steinen, auf Blättern, Gras und Moos laufen. Geht mit ihnen mal in die Stadt, an den Rand des Marktplatzes und spielt mit ihnen, zeigt ihnen die Welt.

    Ich vermute mal, dass mit den Welpen bisher nichts in diese Richtung unternommen wurde, sprich, diese Sozialisierung fehlt sowieso komplett und ist sooo wichtig!!!

    Damit wären die Welpen stundenweise mal aus dem Haus, würden sozialisiert werden und könnten noch 2 Wochen zusammen bleiben und damit die wichtigen Dinge noch voneinander lernen.

    Nur mal als Überlegung: Ihr geht in einen Laden, dort ist genau das Kleid, dass deine Frau haben will. Du würdest es woanders vielleicht auch wieder kriegen, bist dir aber nicht sicher. Der Laden ist aber muffig, kurz vor der Schließung, die Abrechnung sieht auch nicht so ganz koscher aus und als du das letzte mal vorbeigingst war auch die Polizei dort. Vor der Türe steht ein Wachpersonal, dem du im dunklen nicht über den Weg trauen würdest und der Verkäufer setzt dich ziemlich unter Druck, dass du das Klein nicht bekommst, wenn du jetzt den Laden auch nur für 1 Stunde verlässt - obwohl es keinen anderen Interessenten im Laden gibt für das Kleid im Moment. Würdest du das Kleid dort kaufen? Ich vermutlich nicht. Warum dann den Hund aus Umständen, die einem eigentlich überhaupt nicht gefallen?