Bei mir kommt es total auf den Tag drauf an.
Zusammenstöße mit dem Ordnungsamt hatte ich noch nicht, da ich an Ecken wo wirklich Leinenzwang ist, kein Problem damit habe, meinen Hund eben auch an dieser zu führen. Die hat so viel Freilauf, wenn sie irgendwo mal nicht laufen darf, ist das nicht tragisch.
Aber es gibt Tage, da habe ich das Gefühl, man hat alle Hundehasser auf die Welt losgelassen und dann Tage, da ist alles prima.
Letztens war so ein Tag. Ich wollte mit dem Rad quer durch den Wald etwas abholen. Lena läuft prima am Rad ohne Leine, der Stop Befehl sitzt zu 75% und am Rad ignoriert sie eh jeden anderen (bestätigt auch von meinem Vater, der super gerne mit ihr Rad fährt). Ich fahre hier los, am Feldrand, wir überholen 4 Leute. Lena ignoriert alle. Plötzlich brüllt einer hinter mir, "He, Hallo." Ich bleibe stehen, (blöderweise, ich hätte einfach weiterfahren sollen). "Nehmen sie den Hund an die Leine, der beisst ja". Äh - ja klar. Der Hund ist im Abstand von etwa 4 Metern an ihnen vorbeigelaufen. Ich stottere, werde nervös, weil ich einfach mit so einem Anmotzen nicht gerechnet habe, und muss erst mal Lena zurückrufen, die weitergelaufen ist (an entgegenkommenden Passanten vorbei - ebenfalls ignoriert). In der Zeit holt ein zweiter Herr auf, an dem wir vorher vorbei sind - und fällt in die Meckerei ein. Da wären Kinder, ich würde sie frei laufen lassen, bis etwas passiert. Mein Argument, was der Hund denn machen würde, er wäre bei mir am Rad an ihm vorbeigelaufen, wurde ignoriert. Den Tag eh etwas sensibel hab ich die Tirade über mich ergehen lassen und habe dann das Stück durch den Ort bis zum Wald unter Selbstgesprächen und Ärger über mich selber mal wieder nicht die richtigen Argumente parat gehabt zu haben, geschoben (mach ich eh, da ich mich mit Leine in Hand nicht traue im Ort zu fahren).
Im Wald angekommen werde ich angemeckert dass Leinenzwang ist (nein ist nicht, nur vorne am See und da fahre ich überhaupt nicht hin), dann dass mein Hund jagen würde (ja tut sie, wenn das Wild ihr vor der Nase weghüpft, und am Rad ist ihr eh alles egal), dass mein Hund unkontrollierbar sein (der auf Befehl am Rad bei Fuss gelaufen ist, damit die entgegenkommenden nicht ausweichen müssen, sondern weiterhin 3/4 des Weges blockieren können). Ich war also kurz vorm heulen als auf dem Rückweg von hinten ein Radler geschossen kommt in einem Tempo, ohne Klingel ohne dass ich eine Chance gehabt hätte. Ich hatte wohl gesehen, dass mir 2 Radler entgegen kommen und Lena daher schon "langsam" zugerufen und sie wurde langsamer, als der von hinten kam. Lena war also etwa 5-6 Meter vor mir, genau auf der Mitte vom Weg. 2 die Entgegenkommen, einer von Hinten. Rufen wäre also blöd, da sie sonst dem von hinten kommenden den Weg gekreuzt hätte. Also "Stop" und "Warte". Und mein Hund steht wie ein Felsblock und die 3 Radler fahren rechts bzw. links an ihr vorbei. Und was macht die Tussi die mir entgegen kommt? Fängt an zu meckern, ich soll den Hund an die Leine nehmen, dann würde sowas nicht passieren. Und was bitte genau ist passiert? An der Leine wäre das viel blöder gewesen, weil dann der Radler von hinten nicht hätte vorbeigekonnt durch die Leine und hätte ne Vollbremsung machen müssen.
Ich war echt bedient nach der Runde, hab bei jedem weiteren Passanten angehalten, Lena ins Sitz geholt, bin halb ins Gestrüpp gekrabbelt, damit ja keiner auch nur 30 cm ausweichen muss (auf dem 4 Meter breiten Weg) um einfach nicht noch mal angemeckert zu werden.
Diese Tage sind ätzend. Zum Glück sind sie selten, aber 1 mal im Monat reicht mir auch völlig um mich mal wieder von allem fröhlichsein wie gut schon vieles mit meinem Hund geht, runterzuholen und ich habe das Gefühl, wieder der völlige Hundedepp zu sein mit einer reißenden Bestie.