Hallo,
kenne dieses Verhalten sehr gut von meiner kleinen Motte (sie ist 18 Monate alt).
Deine Hündin ist unsicher und hat Angst. Auch wenn es für Dich jetzt blöd klingt, aber sie ist der Meinung, daß Du die Besuchssituation nicht im Griff hast und übernimmt das Ruder. Mit der Aufgabe ist sie aber gnadenlos überfordert und mächtig gestreßt. Dieses Eingeständnis mußte ich mir auch machen. Ronja bellt auch heute noch wenn es klingelt und sie bellt Menschen auf der Straße an. Wir arbeiten dran.
Grundsätzlich wird sich schonmal nicht über einen unsicheren Hund gebeugt...das ist ne klare Bedrohung. Also muß erstmal der Besuch lernen, und zwar, den Hund komplett zu ignorieren. Kein Ansprechen, kein Blickkontakt, kein Streichelversuch und schon gar kein Drüberbeugen.
Du solltest Maggy in den nächsten Tagen erst mal einen Platz fernab der Wohnungstür zuweisen, auf dem sie die Tür und auch den reinkommenden Besuch nicht sehen kann. Am besten in einem anderen Raum, wo Du auch die Tür schließen kannst. Bei uns ist es das Schlafzimmer. Mach ihr den Platz schmackhaft, füttere sie dort und lobe sie, wenn sie freiwillig drauf geht.
Ich klingele momentan mehrmals am Tag (ich komme günstigerweise vom Flur aus durch ein kleines Fensterchen an unsere Klingel) einfach so...in dem Moment passiert nix, also kein Summer, niemand kommt...rennt sie dann bellend in den Flur, schicke ich sie auf ihren Platz und belohne sie dort. So verliert die Klingel an sich schonmal diesen Schlüsselreiz.
Wenn jetzt tatsächlich jemand kommt, geht die ebenfalls (mittlerweile schon beim Klingeln) auf ihren Platz im Schlafzimmer. Sie bellt zwar immernoch, aber das ignoriere ich. Sie bekommt ihr Leckerchen und bleibt dort, bis ich es auflöse. Ich lasse erstmal den Besuch rein, das bestimme ja ich und nicht der Hund, also nehme ich ihm diese Verantwortung ab, indem ICH zur Tür gehe und sie sich zurückziehen kann. Ist der Besuch dann da (Jacken aus usw.), darf sie dazukommen. Bellt sie wieder, führe ich sie kommentarlos wieder auf ihren Platz.
Wenn sie vorsichtig Kontakt zum Besuch aufnimmt, darf derjenige ihr auch mal ein Leckerchen geben, aber immer noch nicht ansprechen oder gar anfassen. Ronja ist sehr sehr unsicher und ängstlich. Sie soll selbst bestimmen, wie weit sie gehen will.
Wir haben ihr Bellattacken schon um einiges eindämmen können. Ganz kriegen wir das wohl nie raus, aber zumindest geht sie jetzt auf ihren Platz und läßt mich das an der Tür regeln. Solange sie rumgrummelt oder bellt, bleibt sie drüben und wird ignoriert. Für ruhiges Verhalten lobe ich sie.
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu verwirrend oder zu lang und ich konnte Dir etwas helfen. Wenn es bereits soweit ist, daß sie schnappt (ich hoffe, das war einmalig), ist sie bereits arg in die Enge getrieben udn weiß sich nicht anders zu helfen. Bring sie gar nicht erst in diese Situatution. Und auch wenn es schwerfällt und nervlig nicht einfach ist...laß sie auf ihrem Platz, solange sie bellt und ignoriere sie.
Liebe Grüße
BETTY und Ronja