Beiträge von Marula

    Weißt du, Quarus, das ist GENAU das was ich meine. Wären die deutschen Züchter nämlich mal mit der Zeit gegangen und von selber in die Gänge gekommen, statt zu warten, bis ihnen der Gesetzgeber kupierte Hunde komplett verbietet, wie es absehbar war, dann hätten sie vielleicht schon 10, 15 Jahre früher mal anfangen können, bei in ihrem Verband gezüchteten Welpen das kupieren zu verbieten, aber die Eintragung von kupierten ausländischen Hunde zur Blutauffrischung noch zuzulassen.

    Wenn sie zu dem Zeitpunkt, als die öffentliche Diskussion und die wissenschaftliche Meinung sich endgültig gegen das kupieren gerichtet hat, schon hätten sagen können "Passt auf, wir tun was wir können, kein Welpe der hier geboren wird, kriegt was abgeschnitten, aber wir brauchen diese ausländischen Hunde aus diesen und diesen fundierten Gründen und deswegen tragen wir die noch ein." dann hätte man vielleicht gesagt "OK, passt, da passiert tatsächlich was sinnvolles was Hand und Fuß hat, wir bauen Ausnahmeregelungen ein".

    Statt dessen passierte nix und als das Verbot dann kam, war es halt ein Verbot und die Hundezüchter selber hatten kein Mitspracherecht mehr. Weil sie es vorher verpennt hatten, sich progressiv zu verhalten und selber tätig zu werden.


    Genau das gleiche spielt sich bei den Qualzuchtrassen auch wieder ab:
    Es wird von Außenstehenden gesagt "Passt auf, so geht es nicht, ihr müsst mal was machen"
    Darauf kommt "Alles nicht so schlimm, ihr habt ja keine Ahnung, wir machen weiter wie gehabt."

    Naja. Und irgendwann wird dann vielleicht mal ein Verbot für die Zucht von Merkmal X oder Merkmal Y kommen und es wird keine Möglichkeit mehr geben, noch irgendwas langsam und mit Augenmaß zu verändern oder überhaupt als Züchter bzw als Zuchtverband ein Mitspracherecht geltend zu machen, weil man ja im Vorfeld schon jahrelang gezeigt hat, dass man bei dem Thema nicht aktiv wird.


    Ist nur eine Theorie von mir, aber es würde mich nicht wundern, wenn's so käme.

    hallo, unsere knapp drei Monate junge Bella hat echt Weise Milchzähne. Bis auf eine kleine Stelle am Eckzahn. Sollte man dennoch schon mit dem Zähneputzen beginnen, oder ist es ok ihr ab und zu einen Knochen zu geben?
    Gruß Filippo

    Ich würde bei Mlichzähnen, die noch sehr weich sind, mit Knochen sehr vorsichtig sein. Nimm lieber Trocken-Kauprodukte, zum Beispiel Rinderkopfhaut, Ochsenziemer, Rindernasen oder -ohren, Schweineohrknorpel (sehr fett!), getrocknete Sehnen vom Pferd oder Rind...

    An rohen Sachen geht frischer Rinderkehlkopf ganz gut, für einen kleinere Hund oder Welpen eventuell in Stücke geschnitten.

    Wenn Knochen, dann für Welpen z.B. Hühnerhälse (wobei die nur für sehr kleine Hunde wirklich "was zum kauen" sind, alle anderen beißen die mit Leichtigkeit durch) oder z.B. Hühnerflügel oder Hühnerrücken. Die normalen Brathähnchen und Hähnchenteile die man so kaufen kann, sind ja von ganz jungen Hähnchen, die sind bei der Schlachtung erst ein paar Wochen/wenige Monate alt und daher sind die Knochen noch ganz weich.
    Würde damit aber auch vorsichtig anfangen und sonst eher erstmal Partien mit viel Fleisch und wenig Knochen geben.
    Kein Suppenhuhn, das sind alte Hühner und die haben verdammt spitze, harte Knochen, auch roh.

    Aber generell ist es schon gut, den Welpen gleich an's kauen zu gewöhnen, gern jeden Tag irgendwas zu knabbern. Mit kaufreudigen Hunden hat man es echt leichter was die Zahnpflege angeht und manche müssen das wirklich erst lernen bzw sich dran gewöhnen.


    Zähneputzen musst du vom Reinigungsaspekt her jetzt noch nicht, vom Gewöhnungsaspekt her ist es aber super, früh anzufangen, so dass der Hund gleich lernt, sich im Maul rumfuhrwerken zu lassen.
    Ich hab die Tage so einen Baby-Zahnpflegefingerling bekommen aus Silikon, der ist wirklich superweich und sehr hygienisch und einfach zu benutzen. Da irgendwas leckeres drauf und dann damit schubbeln und rubbeln, das sollte einem Welpen/Junghund auf Dauer die Maulkontrolle und Zahnpflege näher bringen.

    Im Zahnwechsel, der jetzt ja bald so richig beginnt, musst du vorsichtig sein, es kann sein, dass dein Hund dann im Maul empfindlich ist wo die neuen Zähne durchbrechen. Also die Stellen dann lieber aussparen, so dass er nicht vergrault wird.


    Ich habe den Deckrüden vor einigen Wochen selber aus Schweden abgeholt und nach Finnland zum decken zur Züchterin gebracht, war eh grade im Urlaub in Finnland (und davon die meiste Zeit bei der Züchterin) und da die Hündin etwas früher läufig geworden ist als geplant, hat das gut gepasst - so konnte ich nicht nur die Hündin gut kennenlernen, sondern auch den Rüden.

    Die Hündin ist eine Wurfschwester der Mutter meines jetzt 2 1/2 jährigen Rüdens, der Vater ist ein Import aus dem Iran. Beides charakterlich tolle und bisher kerngesunde Hunde, der Vater ist auch sportlich erfolgreich.

    Jetzt bitte, bitte, bitte nicht noch resorbieren und bitte eine leichte, komplikationslose Geburt und dann kriege ich endlich meinen seit 2 Jahren erwarteten Welpen.

    Und was hat das bewirkt beim Käufer? Dem Großteil ist es egal, welche Ohren der Hund hat und die, die noch immer auf kupierten Ohren stehen, bringen in Grenznähe ihre Hunde ins Ausland und lassen die Ohren immer noch kupieren.
    Ich schreibe das nicht nur so; ich weiß´es!

    Das hat bewirkt, dass für einen großen Teil der jüngeren Leute der Dobermann und Boxer mit Schlappohr/Knickohr und mit langer Rute das allgemein akzeptierte Normalbild ist, dass man sie im Straßenbild inzwischen häufiger sieht als kupierte Hunde und dass man die kupierten zumindest in seriösen Zuchten im VDH und auf deutschen Ausstellungen nicht mehr findet.
    Das manche Leute trotzdem noch umbedingt kupierte Hunde wollen und nen Weg dazu finden, ändert daran nix.
    Wenn man soweit bei manchen Extremformen in der Zucht erstmal gekommen wäre, wäre schon viel gewonnen.

    Es wäre allemal eleganter und die Züchter bzw die Vereine und der Verband wären glaubwürdiger, wenn sie von selber Veränderungen anstoßen und umsetzen würden, ohne dass ihnen jemand von oben dazwischenfunken bräuchte.
    Ist halt ein bisschen ironisch, wenn man für sich in Anspruch nimmt, DIE Autorität in Sachen Hundezucht zu sein, wo eigentlich jeder nen Hund kaufen sollte der nicht an nem TS-Hund interessiert ist, aber dann bei tierschutzrelevanten, zuchtbedingten Missständen nicht von selber in die Puschen zu kommen.


    Ich denke auch, es würde besser funktionierten, wenn Hundezüchter selber sowas in die Hand nehmen würden ohne dass ihnen jemand was diktiert, weil sie halt immer noch ihre jeweilige Rasse besser kennen als jeder Außenstehende und eben die praktische Zuchterfahrung haben.
    Aber wenn kein Bewusstsein bzw keine Selbsterkenntnis da ist, dass was zu tun wäre, dann geht das halt nicht.

    Ich denke, dass nur eine klare und eindeutige Formulierung des §11.b., die auch immer wieder überprüft und angepasst wird, eine Möglichkeit eröffnet, Qualzucht einzuschränken. Eigentlich bin ich bei jedweder Regelung dafür, so viel wie nötig, aber wenig wie möglich vorzuschreiben, weil ich denke, dass es mit einer gewissen Vernunft, Rücksichtnahme und auch Selbstverantwortung (die man übernehmen muss und derer man sich klar sein muss) getan sein sollte, aber bei der Hundezucht sehe ich leider nicht immer viel davon.
    [...]

    Sehe ich bei dem Thema ganz genauso. Eigentlich bin ich gegen jede Einschränkung der züchterischen Freiheit, egal ob durch Zuchtvereine oder durch den Gesetzgeber, aber das hört halt da auf, wo Tiere anfangen zu leiden.

    War beim Kupierverbot ja auch nicht anders, es musste auch erst von oben kommen, bevor die Hundezüchter (nicht nur einzelne, sondern auf Vereins- und Verbandsebene) es umgesetzt haben. Sie hätten ja auch schonmal von selber anfangen können, progressiv und im Interesse der Hunde, die sie vertreten wollten, ganz genauso wie bei der jetzigen Qualzuchtthematik... ist aber nicht passiert, es musste erst klipp und klar gesagt werden "Passt auf, so nicht, sonst..." bevor sich in der breiten Masse was bewegt hat.
    Ich fürchte fast, hier wird es auch wieder soweit kommen müssen, auch wenn es sicher noch dauert.

    Ich muss ja leider sagen, dass mir Barsois auf Fotos nie gefallen *duck*
    [...]

    Geht mir auch so. Es sind jetzt eh nicht sooooooo meine Hunde (hab nur einzelne Exemplare gesehen, die ich mir auch vorstellen könnte zu besitzen), aber sie sehen in echt eigentlich immer besser aus als auf Fotos, weil sich Barsois einfach so wunderschön schwebend-federnd bewegen und der Ausdruck life auch viel besser rüberkommt.

    Manche sind halt einfach nur groß und zweidimensional dünn, dabei lang wie ein Frachtschiff und oft schlecht bemuskelt, da hab ich wie bei anderen sehr großen Hunden manchmal das Gefühl, dass der Arsch nicht mehr weiß, was der Kopf grade sagt, die sind einfach unbeholfen und wenn ein Windhund eins nicht sein sollte, dann das.

    Aber andere sind halt auch richtige Windhunde, zwar schmal und flachrippig, aber mit einer gewissen Substanz und mit guter Bemuskelung (ist ja auch Trainingssache, aber nicht nur...) und mit super Koordination und ordentlich Spannkraft.

    Dobby hat heute Geburtstag und wird ein Jahr alt. :smile:
    Und wenn alles klappt, fahr ich in gut einer Woche nach Gelsenkirchen.

    Fährst du zum Renntag oder zur Ausstellung hin? Ich war am überlegen, ob ich zum gucken komme, aber wenn, dann wohl zum Rennen.

    Äh... Hundeshows (sprich "Schönheitswettbewerbe") sind NIEMALS "Qualitätskontrollen"!
    Sie sind lediglich das: Wettbewerbe, in denen man andere zu übertrumpfen versucht in ... was auch immer. leider häufig in immer extremeren Aussehen.

    Aber NICHT die ganze Züchterszene spielt sich in diesen Wettbewerben statt, viele VDH-Züchter, bestehen das erforderliche Minimum an diesen lachhaften Veranstaltungen und züchten dann eben OHNE BOB- und CAC- und BOS- Prädikaten die WIRKLICH rassetypischen Hunde. Wenn es innerhalb einer Rasse denn noch möglich ist.....

    Es scheint lediglich zu sein, dass die "Champion-Zucht" sich besser ins Licht der Öffentlichkeit rücken kann (wie man in diesem Beispiel sieht, ganz und gar nicht immer zum Vorteil der Rassehundezucht!!!), während die "Nicht Champion-Züchter" mit ihren EIGENTLICH viel rassetypischeren Hunden keine so breite Veröffentlichung haben.

    Ich bezog mich mit dem Begriff der Qualitätskontrolle darauf, dass vor einigen (vielen... :D ) Seiten gefragt wurde, wer denn was tun sollte gegen Qualzuchtmerkmale bei einzelnen Rassen und es wurden eben unter anderem auch gesagt, dass da die Vereine und der Verband ja schon gegenwirken würden bzw das das die richtige Adresse sei.

    Außerdem wird bei vielen Rassen immer und immer wieder wiederholt, dass man ja bloß einen Hund beim richtig guten VDH-Züchter kaufen müsste und eigentlich die ganzen Vermehrerhunde das Bild der Rasse so negativ prägen würden. Was ja nunmal bei einigen Rassen nicht stimmt.

    Das nicht jeder Züchter auf Ausstellungen viel Wert legt, ist mir klar.

    Die Gewichtungen sind sicher auch wieder von Rasse zu Rasse verschieden, bei Rassen, wo es einen ganz klaren Einsatzzweck im Sport oder bei richtiger Arbeit gibt, da hat man es sicher leichter, bei reinen Gesellschaftshunden die sich überwiegend über ihr Aussehen definiere, grade bei Rassen, die sich nur durch minimale äußerliche Unterschiede unterscheiden (Norfolk und Norwich, Papillion und Phalene, die 3 Brüsseler Griffons und viele weitere) unter Umständen schonmal schwerer.


    Aber leider ist es halt so, dass zum Beispiel in diesem Fall mit den MN sowohl der Rasseclub als auch der VDH als auch andere internationale Clubs diese extrem übertypisierten Hunde auch in den letzten Jahren noch, wo die Debatte um Qualzucht ziemlich lebhaft geführt wird, immer und immer wieder nach oben stellen.


    Das meine ich damit, dass mit den System was nicht stimmt - ein System, das Leute zur Hundebeurteilung ausbildet und ranzieht, die dann solche Hunde nach vorn stellen, und die dann solche Hunde in ihrem offiziellen Organ als exzellente Rassevertreter präsentieren, denen traue ich nicht, dass von da irgendwelche Impulse zur Rasseveränderung in Richtung moderat und funktional kommen. Da ist offensichtlich kein Fehlerbewusstsein vorhanden.


    Wäre alles nicht so schlimm, wenn man trotzdem einfach züchten dürfte was man selber für richtig hält und nur zum Spaß auf Shows geht wenn einem das liegt, aber es müssen ja nunmal viele Rassen noch mindestens ein Ausstellungsergebnis haben und dann halt die Körveranstaltung/Formwertbeurteilung, wo eben auch wieder die gleichen Clowns rumspringen wie auf Ausstellungen und entscheiden "du darfst" oder "du darfst nicht".

    Von dem Rüde waren in einem der letzten Hefte auch schon Fotos, da war er mir auch schon aufgefallen. Googled mal den Zwinger aus dem der Mastino kommt (der Name steht ja auf dem Foto), das ist ganz interessant.

    Und eben die Tatsache, dass solche Hunde heutzutage noch sowohl auf CAC als auch auf CACIB Ausstellungen Best of Breed, Best in Group und sogar (Reserve) Best in Show werden können und alle möglichen Championtitel (Club, VDH, diverse ausländische nationale sowie der internationale) erreichen können, lässt mich am grundsätzlichen System der Qualitätskontrolle durch Hundezüchter und deren Organisationen selber doch zweifeln...


    nicht nur deswegen.früher wurde dadurch die heimische kaninchenzucht (wenn man es denn dann so nennen kann und sollte) mit frischem geenpool angereichert.
    nicht jede jagt war erfolgreich und manchmal braucht man halt auch was mehr. dann wurde auf die Heimtiere zurück gegriffen.

    Ja, sowas in der Richtung stand meine ich auch irgendwo in dem Podenco-Themenheft.

    Was die Tierschutz-Podencos angeht kann ich mir vorstellen, dass es eher viele gute Podenqueros und einige schwarze Schafe gibt.
    Dass untaugliche Podencos ausgemustert werden und evtl. in der Tötung landen, wird auch am Stellenwert des Hundes als Nutztier liegen, hat aber mMn nichts damit zu tun, ob er vorher gut oder schlecht gehalten und behandelt wurde.

    Ja, denke ich auch. Die Mentalität ist halt noch so, dass manche Leute nix schlechtes dran sehen, einen nicht nutzbaren Hund zu töten oder töten zu lassen, aber bis dahin muss es denen nicht schlecht gehen, auch wenn die Hundehaltung eine andere ist als hier.

    Außerdem muss man auch bedenken, dass auch ein großer Teil Podenco-Mixe in den Tötungen und auf der Straße ist, für die man den Jägern wohl höchstens indirekt die Schuld geben kann (die züchten ja nur selten mal selber Mischlinge als Gebrauchskreuzungen, die meisten Podencomixe dürften wirklich Zufallsprodukte sein, die nicht direkt aus Jägerzucht kommen).