Beiträge von Marula

    Die Autorin stellt neben den Abschnitt, in dem es um überwiegend rote/cremefarbene Hunde durch den EInfluss von Phaeomelanin geht, ein Foto von "roten" Aussies und bezieht sich auch weiter unten nochmal drauf, dass die "roten" Aussies "seltsam" wären.

    Aber "rot" beim Aussie wird gar nicht durch Phaeomelanin hervorgerufen, es ist eigentlich rezessives Braun (b/b) und die Hunde haben modifiziertes Eumelanin, nicht Phaeomelanin, als Grundfarbe. Es sind eigentlich nur modifizierte Schwarz und Loh farbige.


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    Ich finde die Zusammenhänge zwischen Farbgenetik und Verhalten schon ganz interessant, kann mir auch vorstellen, dass da ein bisschen was dran ist.
    Aber ich glaube, bei Rassen, die nicht auf Farbe gezüchtet werden, sondern bei denen alles erlaubt ist und vorkommt und wo auch keine besondern Modeströmungen eine Farbe extrem bevorzugen, so dass die Züchter auf Teufel komm raus auf diese Farbe züchten, macht das nicht den größten Unterschied.

    Bei meinen beiden Rassen ist jeweils eine sehr breite Palette an Farben vorhanden und "Farbzüchter" sind mir bei beiden nicht bekannt, nur einige, die eine gewisse persönliche Vorliebe haben, aber auch die züchten überwiegend nach anderen Kriterien und die Farbe ist nur ein Sahnehäubchen.
    Da beobachte ich defintiv größere Zusammenhänge mit den Linien als mit den Farben.

    Ich denke, bei Rassen, wo traditionell nur wenige Farben vorkommen und die dann auch noch Modeströmungen unterworfen sind so dass "besondere" Farben mal ne Weile stark vermehrt werden, und bei Rassen, wo die Farbschläge mal getrennt gezüchtet wurden oder werden (Doggen, Pudel, Cocker) sind die Unterschiede eher auf die getrennten Zuchtlinien und/oder auf Engzucht um eine bestimmte Farbe rauszubekommen zu schieben, als auf die Farbe selber.

    @naijra

    Es gibt darüber vermutlich keine offiziellen Studien. Aber ich kenne es jetzt von verschiedenen Kollegen, die meinten, dass sie nach Trächtigkeitsabbruch, egal ob mit Alizine oder anderen Mitteln, bei fast jeder Hündin innerhalb der nächsten 1-2 Jahre Kastration wegen Pyo machen mussten. Und unabhängig vom Zeitpunkt des Abbruchs. Wenn das nur die Beobachtung eines TAs wäre ... Ist es aber nicht. Insofern kann man davon ausgehen, dass ein deutlich gesteigertes Risiko tatsächlich ein Fakt ist.

    Wir haben diese Erfahrung laut meiner Chefin bei uns so nicht gemacht, jedenfalls nicht in einer Häufigkeit, dass man da von nem Zusammenhang ausgehen kann. Wäre vielleicht ne Unterschung wert, aber bevor es da handfeste Zahlen gibt, würde ich mich nicht festlegen.


    Eine doofe Frage: wie wäre es weitergegangen, wenn die Züchterin nicht zum TA gewesen wäre? Ist dann das Leben der Hündin gefährdet?

    Ja. Der eine Welpe wäre so nicht rausgekommen und hat ja den Weg für alle anderen blockiert, die wären dann über kurz oder lang wohl auch gestorben. Bei dem toten Fetus (es reicht schon einer oder auch eine verbleibende Nachgeburt, aber mehrere tote Feten sind natürlich umso schlimmer) setzt dann relativ bald Fäulnis ein und Bakterien und die von denen freigesetzten Giftstoffe kommt es zur Sepsis ("Blutvergiftung"), an der die Hündin trotz intensiver medizinischer Behandlung, wenn man die dann noch vornimmt, schnell sterben kann.

    Ich finde das immer ganz interessant wie unterschiedlich das mit dem "Aussuchen" so läuft mit erster Wahl und so.

    Bei meiner Züchterin wird es so laufen, dass sie mit 6 Wochen zuteilt. Eine Abfolge "Wer steht auf welchem Platz der Warteliste" gibts da nicht. Bei 5 Welpen kann die Person, die sich als erstes gemeldet hat genau so keinen Welpen abbekommen, wie die Person, die sich als achtes gemeldet hat.

    Ist ein bisschen ein Sonderfall weil ich im Vorfeld ziemlich in diesen Wurf involviert war und die Züchterin inzwischen eine gute persönliche Freundin ist.

    Normal können die Interessenten vom Foto her Vorlieben äußern, dann mit so um die 4 Wochen das erste Mal besuchen und ihre Favoriten ansagen, dann findet sich das meiste schon (wenn sie findet, dass irgendwas so gar nicht passt, dann bespricht sie das mit den Leuten und man entscheidet gemeinsam, was man macht bzw welcher Welpe am besten wohin passt).
    Mit 7-8 Wochen haben sie dann die "Abschlussuntersuchung" beim TA und wenn dann alles ok ist, dann entscheidet sich endgültig, ob jeder seinen ausgesuchten/bevorzugten Welpen bekommt. So richtig starr mit Warteliste und erster, zweiter, dritter,... macht sie das sonst auch nicht, das fügt sich irgendwie so. Zumal eh oft nochmal Leute abspringen, die eigentlich schon ne Weile gawartet haben und Leute anrufen, die jetzt erst gesehen hatten, das Welpen da sind.

    Ja, es ist schon schade, aber es kann immer mal passieren, dass so ein dicker Mops dabei ist. Da kann man nix machen. Die anderen Welpen sind auch alles andere als klein, die sind alle gut entwickelt bis fett, also, zu enge Geburtswege oder so hat sie nicht, aber der eine war einfach übergroß. Gut, dass sie nicht länger gewartet hat mit dem Kaiserschnitt.

    Schade ist auch, dass aus irgendeinem Grund ja fast immer mehr Anfragen für Hündinnen als für Rüden sind. Für Züchter, ok, kann ich verstehen, dass die meist lieber Hüninnen wollen bzw Hündinnen brauchen. Aber so normale Sofa-Plätze ohne Zuchtambition, da sind Rüden doch absolut gleichwertig... mir ist es Recht, ich wollte eh einen Rüden.

    So, nun sind sie da - ich weiß noch gar nicht, ob "mein" Welpe am 15.10 oder am 16.10 geboren ist, manche sind vor, manche nach Mitternacht gekommen.

    Die ersten drei Welpen, alles Rüden, kamen flott hintereinander und ganz leicht auf natürlichem Weg, die Hündin zeigte auch gute Mutterinstinkte, nabelte selber ab usw, man musste ihr gar nicht helfen, die Welpen waren kräftig und fingen sofort an zu saugen.
    Nach den ersten drei ging es nicht weiter, es ging aber auch kein Fruchtwasser ab und sie hatte keine starken Wehen. Vom Röntgen wussten wir, dass 8 Stück drin sind. Erstmal hat die Züchterin abgewartet, manchmal machen sie ja auch nur eine Pause bevor dann die näcbhsten Welpen kommen. Als dann aber nach mehreren Stunden immer noch nix kam obwohl die Wehen wieder stärker wurden, ist sie losgefahren und hat einen Kaiserschnitt machen lassen.

    War auch gut so - ein sehr großer Welpe steckte im Geburtswweg fest und war daher gestorben (er war noch nicht lange tot, muss wirklich in der Geburt gestorben sein), er versperrte den Weg für die anderen. Die direkt hinter ihm liegende Hündin war bei der Entbindung sehr schwach und starb leider. Zwei weitere Rüden und eine Hündin sind gesund und lebensstark. Die Hündin hat alles gut weggesteckt, ist weiterhin eine super gute Mutter und die Welpen saugen alle gut und sind munter und propper.


    Es sind jetzt also 5 Rüden und eine Hündin. Sehr schöne Farben: Black & Tan mit schwarzer Maske, Tricolor, Grizzel mit und ohne Stromung und ein wundervoller Grizzel-Schecke.
    Das Mädchen bleibt wahrscheinlich bei der Züchterin. Bei den Rüden hab ich erste Wahl und ich glaube das wird verdammt hart, so hübsch wie die alle sind. Zum Glück muss ich mich nicht vom Foto festlegen, ich darf aussuchen wenn ich mit 4-5 Wochen zum gucken hinfahre.

    Du machst Tomatenmark auf den Hund? Geht das bei weißen Hunden auch? Wie bist du darauf gekommen?

    Meine kurzhaariger weißer Greyhound (mit sehr weichem, flauschigem Plüschfell) war dananch für zwei Tage rosa. Aber es war ein Stinke-Notfall, insofern war das ok.


    Ich gehöre auch zu denen, die nur bei Stinkeattacken waschen müssen, normal muss man meine Kurzhaarigen nicht waschen. Benutze bei Bedarf meistens das Allercalm von Virbac, weil ich davon ne abgelaufene Flasche aus der Praxis hab. Wird sehr gut vertragen und sauber werden sie, das ist das einzige was ich brauche.

    Ich hoffe ja sehr, dass sich bei Joey noch etwas rassetypische Aussie-Reserviertheit finden lässt, wenn sie erst mal älter ist :ugly: . Im Moment springt sie noch jedem fremden Menschen und Hund überschwänglich ins Gesicht, wenn man sie lässt, sehr anstrengend!! Da kann ich Gammur nur Recht geben. Ich hoffe sehr auf die erste Läufigkeit!
    [...]

    Aussies sind ja nun schwer am boomen, wir haben echt viele in der Praxis. Davon sicher die wenigsten aus guter Zucht, sondern wahrscheinlich eher aus "Ach wie schön bunt!!!"-Vermehrung. Als reserviert erlebe ich die Rasse eigentlich gar nicht - es gibt mal einzelne stinkstiefelige Exemplare, aber die meisten sind aufdringlich-freundlich bis neutral-freundliche, die wenigsten wirklich distanziert oder gar ablehnend. Und das beim TA.

    Also entweder der Charakter von der Rasse ist sehr verschieden zwischen der Vermhererhunde-Population und denen von guten Züchtern oder... ich weiß auch nicht. An den fähigen Besitzern liegt es glaube ich nicht, die sind meistens ganz normale Durchschnittshundehalter.