Zitat
Nicht umsonst gehen die Vereine immer mehr zu Zuchtzulassungsprüfungen über. Dort wird ein anderes Bild von dem Hund gezeichnet, als im Schauring.
Welche Vereine machen das denn schon so, für welche Rassen?
Und wie sieht sowas im Detail aus, also was unterscheidet eine Körveranstaltung (wenn es denn eine gesonderte Veranstltung ist) von einer normalen Ausstellung?
Kenne das leider in der Praxis noch gar nicht.
Ich finde das Prinzip nämlich sehr gut und intressant.
Könnte mir sowas vorstellen wie in der Nutztierzucht (hab ich hier im Forum auch schon öfter geschrieben, der eine oder andere erinnert sich vielleicht...
), dass die zur Körung anstehenden Kandidaten einem Richtergremium vorgestellt werden.
Statt Wertnoten Punkte für verschiede Aspekte in den Bereichen Exterieur und Interieur (also sowohl ne Phänotypbeurteilung als auch ein Wesenstest nötig).
Z.B. mit einer Punkteskala von 1-10, wobei man es entweder so machen kann, dass 1 sehr schlecht und 10 sehr gut ist und je mehr Punkte desto besser oder (je nach zu beurteilendem Merkmal...) dass das ideale Ergebniss ein Mittelwert ist, also in beide Richtungen nicht zu extreme Außreißer gewünscht werden.
Jeder Richter urteilt für sich, am Ende werden die Ergebnisse anonym (z.B. von nem Computerprogramm) ausgewertet. Die zwei extremsten Beurteilungen für jedes beurteilte Merkmal werden rausgenommen, der Rest gemittelt (und auch da gibts ja verschiedene Verfahren, Statistik lässt grüßen...).
Im Schnitt muss der Hund am Ende sowohl im Bereich Interieur als auch im Bereich Exterieur "genug" Punkte haben.
Jeder kann ruhig seine Ergebnisse am Ende des Tages aufgeschlüsselt kriegen, nen Blumentopf kriegt keiner, die Reihung nach Ergebnissen kann sich zwar jeder selber überlegen, aber vom Verein gibts da nix für.
Gekört ist gekört und fertig. Die Präsentation spielt soweit das möglich ist nicht mit rein (niemand ist völlig neutral was sowas angeht...).
Was aber gern mit reinspielen kann (z.B. in Form einer Prädikatskörung oder so) sind gute Gesundheitsergebnisse und Leistungsergebnisse sowohl des zu prüfenden Hundes als auch seiner Verwandschaft.
Und der Inzuchtkoeffizient und Ahnenverlustkoeffizeint.
Am Ende steht man dann mit nem professionell ermittelten Zuchtwert da, was halt einfach mehr über den Hund sagt als wie er aussieht und wie er sich im Ring benimmt.
Unabhängig davon könnt man ja immer noch Ausstellungen/Shows veranstalten.
Da könnte sich jeder ungehemmt mit Kamm, Bürste, Blower und was man nicht alles braucht austoben. Man kann sich passend zum Hund anziehen, die Hunde nach danach bewerten ob sie im Zuchtgruppenwettbewerb oder in der Paarklasse wie im selben Förmchen gebacken aussehen. Am Abend kann man alle Hunde nach ihrer "Qualität" geordnet in eine Reihe vor ein Schild stellen und fotogafieren.
Ach ja, zum Schluss noch alle Rassen in so nem sinnfreien Wettbewerb wie Best in Show gegeneinander laufen lassen und dann nen kniehohen Pokal mit nach Hause nehmen. 
Bitte, was immer Spaß macht... solange man nicht daran teilnehmen muss "nur" weil man züchten möchte oder gar für gewisse Leistungstitel auch bestimmte Ausstellungsergebnisse braucht - ist bei meinen Rassen so, da kann man Schönheitstitel ohne Leistungsnachweis kriegen aber andersrum geht es nicht...
Sagt ja auch jeder vernünftige Züchter, dass man nach Ausstellungsergebnissen (allein!!!) keinen Zuchthund aussucht. Aber mMn wird dem ganzen Theather trotzdem recht viel Beachtung beigemessen.
Was ja auch immer ganz intressant ist: In anderen Ländern wird gar nicht gekört. Auch nicht in den meisten anderen FCI Ländern und erst recht nicht in verschiedenen Knnelclubs der englischsprachigen Welt.
Die Preisfrage ist: Züchten die das schlechtere Hunde?