Beiträge von Marula

    Oh, da sind ja schon ein paar interessante Sachen gekommen, das freut mich! :smile:

    Betreffend Labrador in "Silver" und Weimaranereinkreuzung:

    Zitat

    Und manche von ihnen können die Ähnlichkeit wirklich nicht verleugnen. ;)
    z.B.: http://www.dogbreedinfo.com/images23/Silve…1MonthsOld1.jpg


    Jo, ich bin ja nicht so der Labradorkenner, aber bei dem wäre ich auch nicht auf den Gedanken gekommen dass das ein reinrassiger Labbi ist.

    "Grauschwarz" beim Hovawart:

    Zitat

    In der Huschu traf ich mal einen grauschwarzen Hovi, die Besitzerin zeigte mir stolz ihre Papiere und hatte die Hündin als "wildfarben" bei einer Züchterin extra teuer bezahlt!


    Grauschwarz wie in dunkeles "blau", also wie Deutsche Dogge oder blauer Dobermann (nur halt ohne Brand), oder Grauschwarz wie in "Grau-gewolkt", wie ein grauer Schäferhund?

    Blau beim Malinois:

    Zitat


    Das ist ja interessant.
    Gibt es Malinois eigentlich auch mit Stromung?

    Ich hab in Hannover ab und an einen Frau gesehen die zwei Hunde hatte die für meine Laienaugen absolut wie Malinois aussahen, nur, dass sie halt nicht typisch gelb mit schwarzer Maske waren.
    Der eine war sandfarben/hellgelb mit blauer Maske (könnte also theoretisch ein reinrassiger Fehlfarbener gewesen sein), der andere hellgelb mit blauer Stromung und blauer Maske.
    Hatte leider nie die Gelegenheit sie anzusprechen, war immer auf der anderen Straßenseite oder nur im vorbeiradeln und ich würd mir etwas komisch vorkommen jemand nur wegen der Farbe seiner Hunde hinterherzulaufen. :D


    Labrador/Mosaikeffekt:

    Zitat

    Fehlfarben:
    * Mosaic Effect


    Ich hab mal einen Golden Retriver mit Mosaikzeichnung gesehen, halbes Gesicht war grau/schwarz, halt so wie bei den Hunden in deinem Link.

    Dann hat eine deutsche Salukizüchterin vor Jahre mal einen rote Hündin mit (wahrscheinlich) ausgedehntem Mosaikeffekt gehabt:
    http://al-sarab.webs.com/Mamnouna/Cheschmesch4.JPG
    http://www.mamnounas-salukis.de/hauptseiten/pedigrees/g.html
    Da bei Salukis in puncto Farbe sehr viel möglich und nix verboten ist (lediglich Stromung ist laut FCI-Standart seit einigen Jahren "unerwünscht", aber nicht verboten), ist sie auch problemlos angekört worden und ist in die Zucht gegangen.
    Wie bei Mosaik zu erwarten hat sie ihre Mutation nicht weitervererbt, inzwischen sind da auch schon einige Generationen den Bach runtergegangen von dieser Hündin aus.

    Auch in Schweden gibt es einen Saluki mit Mosaikzeichnung, allerdings viel dezenter:
    http://www.djelal.com/litter_01.html
    Der zweite Rüde von oben "Djelal Spiced in Marocco" hat einen kleinen schwarzen Fleck im Gesicht.

    Ein Prof von mir hat sowas mal "einen kleinen Schluckauf von Mutter Natur" genannt. :lol:


    Blau, Isabell und Weiß beim Dobermann:

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    Mit blau und isabell kann ich mich anfreunden, aber die Whites find ich nur noch gruselig


    Geht mir ebenso. Wenn die gesundheitlichen Probleme bei den Dilutefarben bei Dobis nicht wären, fände ich die ganz dekorativ. Oder genauer gesagt: Hübsch anzuschauen finde ich sie schon solange sie gesund sind, aber wenn man weiß was damit verbunden ist, verliert es halt seinen Reiz.

    Aber die Weißen mit ihren pinken Nasen und Augenlidern und den blassen Augen gefallen mir gar nicht, da kommen bei mir Assoziationen mit Laborratten hoch.

    Zudem... ich finde es eigentlich albern, heutzutage noch Hunde von der Zucht auszuschließen wenn das einzige Problem ihre Farbe ist, sie also kerngesund und reinrassig sind und in allen anderen Punkten dem Standart genügend entsprechen um einen Zuchtzulassung zu bekommen.

    Genauso schlimm wie sinnfreie Disqualifikationen wegen ein bisschen zu viel Weiß an der Brust oder solchen Späßen finde ich es aber, gezielt auf seltene Farben zu züchten, sei es nun für Profit oder um auch mal 15 min Ruhm zu haben.
    Besonders wenn es halt bekannte mit der Farbe assoziierte Probleme gibt und gleich 3 mal so schlimm wenn man noch kräftig Inzucht auf Merkmalsträger betreibt um die Chancen auf Welpen in "Sonderlackierung" zu erhöhen.


    Und genau das ist ja meines Wissens nach bei den weißen Dobis passiert: Die Farbe kam einmal oder auch einige wenige Male vor, zufällig, als Mutation, und dann wurde massiv Inzucht betrieben um das zu festigen.

    Die Farbe ist an sich schon problematisch, soweit ich weiß haben die weißen oft Hautprobleme, Allergien, Augenprobleme und vertragen logischerweise wenig Sonne (ob sie auch Probleme mit Taubheit haben können weiß ich nicht, könnt ich mir aber vorstellen).
    Und zusätzlich halt die ganzen üblichen Geschichten auf die man bei Dobermännern eh achten muss, mit fällt jetzt zuerst Herz ein. Da macht man es sich ja durch Inzucht oder enge Linienzucht in der Regel nicht einfacher, von der Farbe mal ganz unabhängig.
    Da mixt man sich dann nen schönen Cocktail zusammen... der TA freut sich schon, der verdient gut an so einem Hund.

    Hi,

    neulich gab es ja das Thema "Blau bei Französischen Bulldoggen als Fehlfarbe". Hundefarben sind ein Thema, dass ich schon länger interessant finde.
    Prinzipiell finde ich ein guter Hund hat keine Farbe, aber dennoch finde ich es immer interessant zu sehen, was es eigentlich alles gibt.

    Bis ich hier in dieses Forum kam und Fotos von Gabis/Quebecs Hunden gesehen hab, wusste ich z.B. gar nicht, dass es Neufundländer auch in braun und gescheckt gibt, ich kannte nur die gescheckten Landseer und die normalen schwarzen Neufis.
    Auch hab ich früher mit "Husky" immer diese typische grau-schwarze "Pandazeichnung" mit weißem Gesicht und blauen Augen verbunden und mit Border Collies schwarz-weiße Mantelschecken.
    Dass es Appenzeller Sennenhunde auch in braun gibt hab ich auch erst vor nem Jahr oder so mitbekommen

    Selbst wenn bestimmte Farben bei einer Rasse erlaubt sind, sind ja bei manchen Rassen einige Farben ziemlich selten.


    Naja, und dann gibt es ja bei zahlreichen Rassen die sog. Fehlfarben, also Farben die laut Standart nicht erlaubt sind.
    Manche haben historische Gründe, bei anderen geht es darum, dass man eine unerlaubte Einkreuzung von Fremdrassen vermutet.
    Bei einigen sind es rein ästhetische Erwägungen und wieder andere Farben und Zeichnungen sind aus gesundheitlichen Gründen verboten weil damit bestimmte Erkrankungen einhergehen. Aber auch da finde ich es intressant zu sehen wie groß die Bandbreite ist.


    Also, wenn ihr ein Beispiel für eine ungewöhnliche Farbe habt, dann hier rein damit.

    - Bitte nur Fotos die euch gehören, sonst halt Links.
    - Gerne was zu Pro & Contra dieser Farbe wenn es eine umstrittene oder Fehlfarbe ist.
    - Gerne mit Informationen zu gesundheitlicher Problematik falls es eine gibt.


    Ich fang mal an mit einer beim Greyhound eher ungewöhnlichen Farbe: Weiße Punkte auf farbigem Grund.

    Das sind leider die einzigen Fotos die ich auf einer Seite gefunden hab wo man sich nicht anmelden muss:
    http://www.dogforums.com/general-dog-fo…tml#post1091679
    Die anderen Fotos von solchen Hunden sind alle auf anmeldenpflichtigen Pedigreedatenbanken oder von privat und ich hab keine Erlaubniss sie einzustellen.

    Ich kenne schwarze, blaue, blaugestromte und fawn-farbene Hunde in dieser Farbe (entweder persönlich oder von Fotos), außerdem Schecken mit den eben genannten Farben wo dann halt weiße Pünktchen in den farbigen Platten sind.
    Bei den meisten ist die Fleckung wesentlich dezenter als bei den beiden Hunden in dem Link, nur ein paar vereinzelte weiße Punkte von ca. 1 - 0,5 cm Durchmesser.

    Man weiß nicht genau was das für eine Zeichnung ist - es sieht ein bisschen aus wie "umgekehrtes Ticking" oder wie die "Schimmelung" bei Deutsch Kurzhaar & Drahthaar.
    Die Genetik dazu ist nicht bekannt.
    Es kommt ziemlich selten vor, bisher hab ich es nur bei Hunden aus Rennlinien gesehen, die meisten davon mit irischer Blutführung. Es gibt aber einige recht alte Stiche (aus dem 19. Jahrhundert) die schwarze Hunde mit diesen weißen Pünktchen zeigen, es scheint also schon lange in der Rasse zu sein.

    Erlaubt ist bei Greyhounds alles, die haben keine Farbdisqualifikationen, einige Farben und Zeichnungen, z.B. Black & Tan, Sattelzeichnungen oder Merle kommen aber nicht vor.

    Häufig sind schwarz, blau, fawn/rot (mit oder ohne schwarzem Überflug unterschiedlicher Stärke), Stromung (auf rot oder auf blau) und blue fawn und jede dieser Farben mit weiß. Auch fast ganz weiße Extremschecken kommen öfter mal vor. Gescheckte Hunde haben häufig farbiges Ticking in den Farben ihrer Platten.
    Ziemlich selten sind "leberfarbene" Greyhounds, also rote Hunde mit rotem Pigment (Nase, Augenlider). Die gibts in solide Rot, gestromt oder als red fawn.

    Ich finds albern sich so an dem bösen Wort aufzuhängen.

    Wenn mir ein Hund optisch so gar nicht gefällt, aber wirklich so gar nicht - so, dass ich den kaum angucken kann ohne Mitleid ob seiner durch Extremzucht eingeschränkten Lebensqualität zu empfinden oder ihn abstoßend zu finden (und ich finde 15 cm lange schleimige Sabberfäden an fast ebenso langen offenen Hängeleftzen nunmal abstoßend, es ekelt mich einfach) - dann finde ich den hässlich.

    Das ist für mich einfach das krasseste Gegenteil von schön. Beides sind rein optische Urteile. Das sagt doch nix über den Charakter. Ich weiß doch auch, dass auch solche Hunde ebenfalls nett sein können.

    Den Besitzern das unter die Nase reiben muss ich allerdings auch nicht, aber das in einem Forum zu sagen finde ich jetzt nicht so "intim", zumindest solange man nicht irgendwelche Bilder von bestimmten Hunden zeigt.


    Das "Sowieso alle Hunde innerlich schön sind!" finde ich übrigens gar nicht. Es gibt genug Hunde mit denen ich auch gegen Geld und gute Worte nix zu tun haben möchte weil ich sie strunzdumm oder nervig oder einfach generell unangenehm finde. Genau wie bei Menschen.
    Kann mit dem Aussehen zusammen fallen, muss aber nicht. So what, solange man nicht automatisch vom Aussehen auf den Charakter schließt ist das für mich alles ok.

    Zitat

    Sie hatte Milch, war extrem lustlos, fast depressiv und hat tagelang nichts oder nur ein paar Bröckchen gefressen, egal, was. Blutbild und Schilddrüse ohne Befund.


    Hast du schonmal versucht sie körperlich stärker zu belasten bei gekürzter Futterration wenn die Zeit für die Scheinschwangerschaft naht?

    Den Luxus von (heftigen) Scheinträchtigkeiten leistet sich der Körper nur, wenn er Energie übrig hat. Das ist ähnlich wie bei hochleistenden Athletinnen bei denen die Regel ausbleibt oder wie bei Stuten im Sport die man nicht so leicht tragend bekommt.
    Ich sage "ähnlich", weil man die meisten Hunden wohl nicht grade voll auftrainieren muss um den gleichen Effekt zu bekommen.

    Bei meiner eigenen Hündin hab ich sowieso wenig Probleme, Läufigkeit und Scheinträchtigkeite sind bei ihr bisher unkompliziert (sie ist vor kurzem 3 geworden und war auch grade das 4. mal läufig).
    Ich gebe halt vorsorglich, wenn ich merke das ihr Gesäuge beginnt sich auszuprägen, etwas weniger Futter (nach Gefühl) und fahre täglich zusätzlich zum normalen Spaziergang ne gute, flotte Runde Rad mit ihr. Halt so, dass sie merkt was sie getan hat.

    Aber eine Züchterbekannte von mir hat eine Hündin, die später noch in die Zucht soll, daher nicht kastriert wird, und die zu kräftigen Scheinträchtigkeiten neigt.
    Bei der kürzt sie wenn es richtig los geht die Ration für 1-2 Wochen um die Hälfte und lässt sie dann täglich richtig arbeiten (schwimmen/Bällchen immer wieder aus dem Wasser holen - zum Glück ist sie ziemlich bällchengeil; und am Rad laufen), so dass sie danach wirklich körperlich müde ist. Damit hat sich das ganz gut erledigt.
    Lässt sie das sein hat sie mit dem Mädel das komplette Drama mit vollausgebildeter Milchleiste und auch schon mal ne Mastitis, Spielzeug hüten und nicht raus wollen.

    Außerdem haben die auch weniger Gelegenheit sich zurückzuziehen und Trübsal zu blasen wenn man sie fordert.

    Ich finde alles hässlich was den Hund in seiner Lebensqualität beeinträchtigt, und je doller man das dem Hund ansieht, desto schlimmer.

    Da drunter fallen z.B. massenweise lose Haut, eingewachsene Korkenzieherruten, extreme Brachycephalie mit allem was dazugehört, sehr große/schwere Behänge, vorstehende Glubschaugen, Gliedmaßenformen und -stellungen die die normale Fortbewegung behindern oder auf Dauer zu Schäden am Bewegungsapperat führen (extreme Kurzläufigkeit, starke O-Beinigkeit mit ausgedrehten Ellenbogen, extrem steile Hinterhandwinkelung mit fast graden Sprunggelenken), Entropium und Ektropium, extremer Riesen- oder Zwergwuchs... die Liste lässt sich fortsetzen.
    Betonung liegt bei all diesen Merkmalen auf "extrem".


    Oft tun mir solche Hunde auch gleichzeitig Leid, aber ja, ästhetisch finde ich sowas nicht, ich guck mir das nicht gerne an. Das versteh ich unter hässlich?
    Sagt ja nix über den Charakter.


    Außerdem, hat nicht mit der Optik zu tun, aber Hunde die sabbern oder einen tropfenden/dreckigen Bart haben finde ich auch nicht grade attraktiv.

    Ich wollte gern einen Rüden, hatte vorher auch schon Rüden gehabt und war mir ganz sicher, dass ich ein "Rüdenmensch" (Oh Gott, das klingt albern...) bin. Aus dem Wurf waren dann aber nur noch 2 Hündinnen frei. Also wurde es eine Hündin und ich hab es absolut nicht bereut.
    Meiner Meinung nach ist das Geschlecht bei einem Familien-/Begleithund völlig piepegal, es sei denn, man hat schon einen intakten gegengeschlechtlichen Hund zuhause und kann/will nicht trennen.

    Beide Geschlechter haben Vor- und Nachteile, aber das hält sich die Waage. Von der Erziehung her muss man bei beiden den gleichen Aufwand reinstecken und ich glaube da wirken sich die individuellen Unterschiede stärker aus als der Geschlechtsunterschied.


    Farbe wäre mir eh egal, ob nun gelb oder schwarz, Labradore sehen doch eh alle gleich aus.
    Ah, sorry... Gnade! Keine faulen Tomaten, bitte!
    :lol:


    Die einzige Sache ist halt das mit dem "nur im Garten" und der Sozialisierung.
    Man kann jetzt von hier aus schlecht sagen, wie der Stand der Dinge bei diesem Züchter wirklich ist. Aber wenn es ein VDH-Züchter ist, dann ist ja zumindest ein gewisses Mindestmaß erfüllt und wenn euch die erwachsenen Hunde aus dieser Zuchtstätte mit ihrem Verhalten so beeindruckt haben, dann kann es ja so verkehrt nicht sein was der Züchter macht.
    Da können wir hier auch schlecht was zu sagen, das könnt ihr letztlich nur vor Ort beurteilen.

    Im Prinzip stimm ich aber Gaby und bordy und allen anderen zu, die der Meinung sind, dass ein Welpe mit 8-10 Wochen noch nicht allen möglichen Bohei gemacht haben muss.
    Mir persönlich reicht es in dem Alter, wenn er mit Familienanschluss und den züchtereigenen Hunden in Haus und Garten aufwächst (Platz, Spielzeug, Sauberkeit und der ganze übliche Kram mal vorausgesetzt) und ein gesundes Grundvertrauen in die Menschheit hat.
    Mal Hundebesuch von fremden Hunden wenn die Welpen schon älter sind ist auch nicht schlecht, Autofahren macht man ja in der Regel eh, beim TA-Besuch für Kontrolle und Impfung, fremde Menschen kommen durchs Welpenbesichtigen auch mal vorbei... für mich ist das genug.
    Aber das ist wohl ne Glaubenssache.


    Letztendlich müsst ihr es wissen, wenn ihr euch danach ewig nach ner schwarzen Hündin verzehrt, ist das ja auch nix.
    Aber das berühmte "Klicken" oder irgendwelche Engelschöre hatte ich bei keinem meiner Hunde und ich finde sie trotzdem alle super.
    Zumal... wie alt waren die Kleenen jetzt? 5 Wochen? Da ist eh noch alles offen.

    Generell wirst du bei fast allen richtigen Riesenrassen im Schnitt keine sehr hohen Lebensalter erreichen.
    Hunde sind einfach nicht für Minimal- und Maximalformate gedacht, es gibt eine biologisch "eingeplante" Größe die im Rahmen des Wolfes liegt (ganz grob gesehen um 20-45 kg), einen gewissen Spielraum nach unten und oben wo die Physiologie (Kreislauf, Organsysteme, Wachstumsgeschwindigkeit) trotzdem noch mitspielt, und irgendwann ist einfach Sense.
    Dann hat man bei den Minis Probleme mit offener Fontanelle, einem Kiefer der für die Zähne zu klein ist und Gliedmaßenknochen die bei normalen Alltagsaktivitäten schon brechen; und bei den Großen hat man extrem frühe Vergreisung und damit einhergehende verminderte Lebenserwartung im Vergleich zu mittelgroßen bis großen Rassen, starke Anfälligkeit für Wachstumsstörungen und verstärkte Anfälligkeit für Magendrehungen.

    Dazu kommen bei diversen Rassen dann noch rassetypische Erkrankungen, da musst du halt von Rasse zu Rasse gucken, aber grade einige der Riesenrassen sind ziemlich stark belastet.

    Jeder hat andere Prioritäten, aber ich persönlich würde schon aus reinem Eigennutz (TA-Kosten, emotionale Komponente) mich von allen Rassen tunlichst fernhalten wo die Liste der rassetypischen Prädsipositionen sich liest wie ein tiermedizinisches Wörterbuch oder wo ein, zwei Probleme so häufig sind dass praktisch keine Linie frei davon ist.
    Es kommt natürlich auch ein bisschen auf die Art des Risikos an, Ektropium ist doof für den Hund und sieht sch**** aus, aber lässt sich durch gute Pflege oder notfalls ne OP in den Griff kriegen.
    So Sachen wie Osteosarkome, Neigung zu Magendrehern, frühes Vergreisen und Epilepsie (gut, Epi haben auch viele kleiner Hundrassen, aber halt auch einige Großrassen) kann man durch Untersuchungen und Gentests leider nicht bekämpfen, da kann dir auch ein noch so seriöser und bemühter Züchter nicht weiterhelfen, denn auch der kann nur mit dem Zuchtmaterial züchten was da ist. Eben das ist auch das Problem mit "Deutscher Dogge aus guter, langlebiger Zucht".


    Ich würde ich das Pferd sowieso eher von hinten aufzäumen:
    - Was erwartet ihr von dem Hund für Charaktereigenschaften?
    - Was wollt/könnt ihr mit dem Hund machen, wie viel Zeit und Lust für Extra-Hundeaktivitäten ist da?
    - Was sind absolute Ausschlusskriterien (charakterlich wie äußerlich), wo würdet/könntet ihr Kompromisse machen?


    Zum Thema Haare, empfindlich, Kurzhaar: Ich sags dir aus Erfahrung, also glaubs mir... Kurzhaarhunde bringen weniger Dreck rein und sind super-pflegeleicht, aber die Haare sind die Pest.
    Viele Kurzhaarrassen haaren rund ums Jahr, nur mit wechselnder Intensität: Zum Fellwechsel extra-heftig und den Rest des Jahre "nur" normal heftig. Man kriegt die Haare aus Textilien jeder Art (Teppich, Sofa, Autositze, Klamotten) kaum wieder raus, weil sie sich einspießen, und sie fliegen überall hin.

    Meine kurzhaarigen hinterlassen wesentlich mehr Haare als echte "Fellmoster". Aber gut, dafür sind sie auch kaum mal richtig dreckig (selbst wenn sie in nem Schlammloch gebadet haben sind sie meist wieder trocken und sauber bis wir am Auto oder Zuhause sind), sind leicht abgerubbelt oder abgeduscht und blitzschnell wieder trocken. Und man findet Zecken total leicht. Hat alles seine Vor- und Nachteile.

    Ich mochte schon immer große, kurzhaarige, athletisch aussehende Hunde.
    Dobermann, Deutsch Kurzhaar und Rhodesian Ridgeback (wir hatten jemanden im Ort der schon so einen hatte lange bevor sie so modern waren wie jetzt) waren als Kind meine Favoriten.

    An Windhunden hatte ich mal einen Whippet gesehen, den fand ich ganz fürchterlich - es war kalt und der dünne, zerbrechlich aussehende Hund stand mit rundem Rücken, erbärmlich zitternd, mit eingeklemmter Rute und mitleiderregendem Blick neben Herrchen an einer Bratwurstbude. Nee, sowas hätte ich so wohl nicht in Erwägung gezogen.


    Eine Bekannte von mir hat sich dann einen "Greyhound" aus dem TS geholt, ich war bei ihr und hatte auf ihre anderen Hunde betreut als sie ihn abholte. Das war nicht umbedingt Liebe, aber doch Sympathie auf den ersten Blick. Zu dieser Zeit hab ich viel Zeit mit dieser bekannten verbracht und irgendwann sah es so aus, dass ihr neuer Hund mich deutlich bevorzugte und sie außerdem ernstzunehmende Probleme sowohl mit den schon vorhandenen als auch mit dem neuen Hund hatte.

    Naja, ich hab mich dann halt über Windhunde im allgemeinen und Greys im Speziellen belesen und recht bald gesagt, dass ich diesen Hund übernehmen würden sobald ich von zuhause ausziehen und geklärt ist wie das mit dem Studium wird.
    So lange wollte meine Bekannte dann aber nicht warten und hat mir den Hund an meinem ersten Abend in meiner ersten eigenen Wohnung in die Hand gedrückt, am Abend vor meinem ersten Tag an der Uni, erste Nacht in einer fremden Stadt...

    Wir hatten in meinem damaligen WG-Zimmer die ersten Tage eine Matratze + Bettzeug, einen Koffer mit meinem Kram, ein Stück alten Teppich für den Hund (er hat dann bei mir mit auf der Matratze gepennt) und einen Wassernapf.
    Er ist vom ersten Tag an super für mehrere Stunden alleingeblieben in der neuen, noch nicht eingerichteten Wohnung und hat alles so genommen wie es kam. Ein klasse Studentenhund, wenn auch nicht grade eine überlegte Hundeanschaffung a la dogforum.

    Naja, mit dem allgemeinen Interesse an Windhunden ist dann auch die Begeisterung für andere Windhundrassen gewachsen und der Saluki war eine bewusstere Entscheidung als der Greyhound, weil ich das Gesamtpaket aus Wesen und Aussehen mag und schon ein bisschen genauer wusste wonach ich bei einem Hund suche.

    Dabei war der Saluki eigentlich eine der Windhundrassen wo ich immer gesagt hab "Never ever!", weil langjährige Bekannte meiner Eltern einen hatte, der A) unglaublich unerzogen war und B) derartig eigensinnig, dickköpfig und verschroben wie ich es bisher bei noch keinem Hund erlebt hatten und seitdem auch nicht wieder.

    Dieser Hund konnte (wollte...) gar nicht alleinbleiben, schmiss seine Familie auch mitten in der Nacht aus dem Bett wenn er Pipi musste, kriegte am Frühstückstisch sein weichgekochtes Ei häppchenweise auf dem Löffel serviert (auf einem Stuhl sitzend...) und trank nur fließendes Leitungswasser - wenn er nachts Durst hatte bellte er so lange bis ihm einer den Hahn anmachte. Zum trinken sprang er selbstverständlich auf die Spüle...
    Zum Glück wurde mir dann irgendwann klar, dass dieses verzogene Minimonster nicht wirklich repräsentiv für die Rasse war, auch wenn mein Schätzchen sicher von diesem dekadenten Lebensstil ebenfalls angetan wäre. :D

    An diesen Hund denk ich heute übrigens gern zurück - ich hätt ihn zwar nicht geschenkt haben wollen, aber seine Leute haben ihn heiß und innig geliebt, er hat für so manche Anekdote gesorgt und ist immerhin fast 17 Jahre alt geworden.

    Joa, das trifft es recht gut.


    Wie gesagt, ich bin eigentlich gar nicht wild drauf vom Staat was zurück zu kriegen in Sachen Hundehaltung, ich will einfach nur meine Ruhe und dafür lass ich auch andere in Frieden (und die Bürgersteige sauber, den Postboten in einem Stück)... auf kostenlose Kacktütchen und eingezäunte Hundespielplätze kann ich sehr gut verzichten.

    Aber es ist halt nicht nur so, dass man nix kriegt, es wird auch von der Mentalität her immer schlimmer, hab ich zumindest so das Gefühl.
    Aber gut, was will man auch erwarten - Deutschland ist nicht so schrecklich groß und sehr bevölkerungsreich, die Städte sind eng, jede Fläche hat einen Besitzer und in den Naturräumen würde sich am liebsten jeder frei entfalten. Es kracht ja nicht nur zwischen HH und nicht-HH.