Mit der Mopszucht habe ich mich nie beschäftigt. Jedoch gibt es meines Wissens einen - keine Ahnung, wie das heißt - Test der absolviert werden muss um die Zuchttauglichkeit zu erlangen.
Für meine Begriffe viel zu Unzulänglich. Ich würde darauf bestehen und es gerne einführen wollen, dass Plattnasen-Züchter ihre Welpen vor der Abgabe gesundheitlich (Atmung .....) kontrolliert untersuchen lassen müssen.
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Wie von anderen schon erwähnt, leider wird es nicht so viel bringen, wenn man Welpen auf Freiatmigkeit untersuchen lässt (wie auch immer man das machen will, da müsste man sich erstmal auf Verfahren und Standards einigen), weil die Probleme oft erst voll zum tragen kommen, wenn der Hund körperlich ausgewachsen ist.
Zwar hört man oft auch bei Welpen von z.B. Möpsen und Frenchies schon auffällige Atemgeräusche und sieht ne verstärkte Bauchatmung (und oft haben die ganz kleinen Welpen beim saugen auch das Problem, dass ihnen beim schnellen trinken Milch wieder zur Nase rauskommt oder dass sie sich beim saugen häufig verschlucken, was ich bei Hunden mit normalem Gesichtsschädel noch nicht erlebt hab... so oder so, das sieht ja nur der Züchter...), aber was beim Welpen vielleicht nur leicht ist, kann dann beim dreijährigen Hund ne Katastrophe sein.
Der Artikel wurde schon gezeigt, siehe Beitrag Nr. 5.636
Für mich ist bei der Zucht von brachycephalen Tieren einfach der Gesetzgeber gefragt. Wäre der Qualzuchtparagraph im Tierschutzgesetz nicht so schwammig ausgelegt, sondern würde eindeutig beschreiben was Qual ist, dürften die Tiere in diesem Typ nicht mehr gezüchtet werden.
Verbände und Vereine sind da einfach überfordert.
Wenn Tierärzte das auch so schrecklich finden, das Leid sehen, warum unternimmt der Verband der Tierärzte nicht etwas dagegen?
Ich würde meinen dieser Verband hat beim Gesetzgeber mehr Gewicht, als FCI/VDH/RZV zusammen.
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Ein paar Links wurden ja schon gepostet, siehe der Beitrag von moonchild22.
Es gab auf den großen Kongressen, z.B. Leipzig, in den letzten Jahren jedesmal Veranstaltungen zu dem Thema, es wurden Arbeitsgruppen gebildet, in einschlägigen Fachzeitschriften wurde das in den letzten paar Jahren häufig thematisiert. Zwar ist die grundsätzliche Problamatik schon länger bekannt, aber erst durch die immer weiter steigende Beliebtheit der brachycephalen Rassen ist sie so richtig in den Fokus gerückt und hat andere zuchtbedingte Problematiken sozusagen mit ins Rampenlicht gezogen.
Es dauert ein bisschen, aber es baut sich auf und ich denke, da wird noch einiges kommen.
Es ist halt schade, dass die Hundezüchter da selber nicht so recht in die Puschen kommen, weil sie sich damit die Chance wegnehmen lassen, die Zukunft selber mitzugestalten.
Wenn's so weitergeht wie bisher, dann wird's irgendwann wahrscheinlich so kommen, dass die Tierärzteschaft und Tierschutzverbände sich an den Gesetzgeber wenden, dass dann irgendwas beschlossen wird und dass Hundezüchter das dann umsetzen müssen, egal ob es für sie praktikable und für die betroffenen Hunderassen und deren Liebhaber wirklich die optimale Lösung gewesen wäre.
Im Prinzip denke ich nämlich immer noch, dass Hundezüchter viel wertvolles beitragen könnten, schließelich sind sie diejenigen, die die praktische Zuchterfahrung haben, nur müssen sie sich halt auch in Bewegung setzen, bevor jemand anderes für sie entscheidet was jetzt mit ihrer Rasse passieren soll.
@Bubelino aber aufklärungsarbeit leistet er ja (mindestens mit dem Artikel) nicht wirklich, nur rumrotzen. Und das Tierärzte nunmal nen anderen Blickwinkel haben, als Züchter ist ja ganz natürlich. Tierärzte sehen seltenst den gesunden munteren Hund, sondern nur die scheißfälle und das man, wenn man täglich damit kontakt hat, nen hass scheibt auf geplante Vermehrung von HUnden ist ja nicht unverständlich.
Sorry, aber das TÄ nur die kranken Tiere sehen ist ein Scheinargument.
Ersten sieht man auch viele komplett klinisch allgemeingesunde Tiere, die nur zum impfen, zum setzen eines Mikrochips, für Untersuchungen und Bescheinigungen vor Reiseantritt, für Zuchtuntersuchungen, zum jährlichen Check-Up usw usf kommen.
Zweitens sieht man auch viele Tiere, die wegen ganz anderen, nicht ernsten und nicht rassespezifischen Problemen da sind - wenn ich einen Mops mit Durchfall, einen Basset mit ner Schnittverletzung an der Pfote, eine tragende Shar Pei Hündin zum Ultraschall oder einen Boston Terrier wegen Flöhen auf dem Tisch hab, kann ich bei der Allgemeinen Untersuchung trotzdem auch rassespezifische Problemzonen sehen und beurteilen.
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Bei den belgischen Griffons, die auch angesprochen wurden, gibt es nur wahnsinnig wenige Infos im deutschsprachigen Netz (zumindest damals, als ich mich über sie informieren wollte), was das frei atmend angeht. Eigentlich liest man immer nur, dass sie (fast) gar keine Probleme hätten, weil bei ihnen angeblich nicht nur die Schnauze kurz gezüchtet wurde, sondern auch der dazugehörige innere Teil verkürzt wurde. Ob man das glauben kann, ich weiß es nicht... Aber Japan Chins haben z.B. eine ähnliche deformation der Schnauze wie die Griffons und die habendie meisten ziemliche Probleme mit der Atmung... genauso die King Charles Spaniels, und die Griffons haben, meines Wissens, ihre Nase von der Einkreuzung der KCSs. Also, was soll man nun glauben? 
Also zumindest die gleichen "Nasengeräusche" (also diesen typische schniefen/schnaufen durch verengte Nasenlöcher und Nasengänge) machen die Griffons auch.
Es kann sein, dass sie weniger Probleme mit der Atmung haben, weil sie ja noch einen relativ langen Hals und einen schlanken, leichten Körperbau haben - Hunde können ja gut durch den Mund atmen, es kann also sein, dass sie die sicher auch mangelnde Durchgängigkeit der Nase besser kompensieren können, weil von da an nach hinten der Körperbau etwas besser ist? ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass ein gut abgesetzter, langer Hals begünstigend für eine gute, normale Atmung ist während ein kurzer, dicker, schlecht abgesetzter Hals oft auch mit Atempfoblemen einhergeht. Ich weiß aber ehrlich gesagt nicht, ob Griffons auch Probleme mit kollabierenden Mini-Tracheen haben...
Was sie auf jeden Fall auch haben ist Syringomyelie (wie der CKCS) und alle anderen Brachy-Probleme wie vermehrte Anfälligkeit für Hornhautverletzungen, Kiefer- und Zahnfehlstellungen usw.
Genau darum geht es ja.
Es wird immer gefordert, dass schnell und am besten sofort alles geändert wird, aber das geht eben nur wenn man in großer Zahl züchtet und ohne Rücksicht auf das einzelne Individuum selektiert. Untaugliches wird kompromisslos gemerzt, mit dem anderen Material wird weitergezüchtet.
Schnelle Gernerationenfolge, streng kalkulierte Selektion und man hat es in wenigen Jahrem im Griff.
Da das aber die Gesellschaft hinsichtlich des emotional beladenen Themas "Hund" nicht fertig bringt (Zum Glück für die Tiere), wird eben immer wieder aus Mitleid oder "oh wie süß"Welpen mit Qualzuchtmerkmalen gekauft und aus ebenso emotionalen Gründen werden kranke Hunde in die Zucht geschleust.
Denn ich bleibe bei der Meinung, dass das große Problem nicht die Geldgier ist, sondern das emotional verklärte Bild vieler Züchter und Produzenten von diesen Hunden.
Und darum macht dieses ganze "man etwas ändern, sofort und komplett und zwar am spätestens morgen" Gerede einfach keinen Sinn.
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Kompromisslos merzen im Sinne von töten muss man aber hier und heute bei Hunden nur Tiere, die wirklich keine gute Lebensqualität haben.
Für Tiere, die zwar dem Zuchtziel (noch) nicht entsprechen, aber trotzdem ein einigermaßen normales Wesen haben und die soweit gesund sind, dass sie ein normales Hundeleben führen können, finden sich Plätze.
Das ist erwiesen, allein durch die Massen an objektiv gesehen qualitativ nun echt nicht tollen "Billighunden" und an TS-Hunden, für die die Leute gutes Geld zahlen (sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt) und die sie sehr lieben.
Insofern wäre es vom Abnehmermarkt her durchaus möglich, größere züchterische Risiken einzugehen im Sinne von "schnelle Veränderungen" zum Beispiel durch Einkreuzung und dann Rückselektion auf gewünschte Merkmale. Allerdings müsste man dann streckenweise an andere Leute verkaufen als nur ganz 100% eingefleischte Rasseliebhaber, die einen reinrassigen XY und NUR einen reinrassigen XY wollen.
Aber ich stimme dir zu, auch das geht nicht von heute auf morgen und ohne langfristige Planung. Und ich stimme dir ebenfalls zu, dass so oder so die sehr emotionale Sicht auf die Zuchttiere (Aeolon schrieb da ja schon was zu) da ein echtes Hindernis ist.