Beiträge von susami

    zum Thema Futtermäkler:

    einer der Schäferhunde meins Stiefvaters hat nur noch gefressen, wenn er daneben stand und die ganze Zeit auf ihn eingeredet hat - manchmal selbst dann nicht. Er war dann auch zeit seines Lebens quasi magersüchtig.

    Dann kam mein Stiefvater ins Krankenhaus, meine Mutter hat es nicht so mit Tieren, hat aber natürlich den Hund gefüttert. Also Futter hingestellt, weiter mit der Hausarbeit, nach 5! Minuten wieder hin - der Napf war leer. :schockiert:

    Trotz dieser Erfahrung hat mein Stiefvater das niemals normalisieren können.

    Lieber canis-f,

    ich bitte bei Dir um Gnade für die üblichen Verdächtigen. :gott:

    Es stimmt schon, die Hundehasser-Stimmung und Kampfhunddebatte in DE und die ganze mediale Hundehysterie, also TV und unzählige Erziehungsbücher, werden gerade die Hundehalter-Anfänger ja auch ganz schön verrückt gemacht. Die Tierzubehörindustrie tut ihr übriges.

    Die ersten Gassi-Erlebnisse mit meinem damals schon recht großen Welpen Jacko waren auch für mich prägend. Ich denke es dauert eben seine Zeit, sich trotz allem eine gelassene Einstellung wieder zurück zu erobern. :^^:

    Was PüppyPower zur Bindung geschrieben hat kann ich nur unterschreiben.

    Und das mit dem Namen hast Du genau richtig verstanden.

    Über die Leine würde ich mir nochmal Gedanken machen. Vielleicht zieht er auch nur NOCH nicht, weil er noch sehr verunsichert ist.
    Eine Flexileine ist ja - im Gegensatz zur Schleppleine - nicht immer gleich lang ausgezogen. Der Hund muss daran ziehen um die volle Länge zu erreichen. Bei einer Schleppleine muss der Hund nur das minimale Gewicht der Leine ziehen, es fühlt sich also ehr an wie Freilauf.

    Die Richtungswechsel beim Schleppleinentraining sollten ja nach Möglichkeit nicht erst dann ausgeführt werden, wenn das Ende der Leine erreicht ist. Der Hund sollte NICHT in die Leine laufen, er sollte die Leine NICHT spüren. - das geht mit ner Flex eben nicht.

    Hallo,

    okay - da ist einiges zu tun.

    Erste Maßnahme: vorerst nur noch kurze Spaziergänge von ca. 30 Minuten. Dafür aber dabei und auch Zuhause mehr Training.

    Erstes Trainingsziel: das Kommando Hier, in der Wohnung anfangen, wenn das klappt auch draußen üben. Finnchens Hier-Kommando-Training

    Dazu gibt es das ganz normale Trockenfutter NUR NOCH wenn sie zu Dir gekommen ist - aus der Hand gefüttert. Also pack Dir ihre Tagesration in die Taschen und fütter sie jedesmal, wenn sie zu Dir kommt (auch wenn Du sie nicht gerufen hast)

    Zweite Maßnahme: hockt Dich öfters zu ihr auf den Boden und spiel mit ihr, z.B. so Zergelspiele mit einem Seilknoten. Also nicht Spielzeug wegwerfen und apportieren lassen - und auch nicht ihr das Spielzeug überlassen. Du beginnst und beendest das Spiel und räumst das Spielzeug auch wieder weg. Zwischendurch - also während des Spiels, kannst Du es ihr schon mal kurz überlassen.

    Dabei kannst Du auch Streicheln, Kraulen, Kuscheln - so dass sie Körperkontakt wieder zuläßt.

    Da Du das jetzt schon so lange zugelassen hast, wird die Umstellung einige Zeit in Anspruch nehmen - aber Geduld und Konsequenz werden belohnt werden.

    Zitat

    ...eben ein richtig irrationales Panikprogramm.
    Und meine Frage war nun, ob man es in einem solchen Fall nicht etwas übertreibt, wenn man es verbieten würde den Hund aktiv z.B. durch Streicheln oder in den Arm nehmen zu beruhigen.

    Ich hatte noch nie einen panikgeplagten Hund. Aber meiner hat ziemlich an der Leine getobt wenn er andere Hunde gesehen hat und war dann nicht mehr "ansprechbar".
    Ich unterstelle jetzt mal das ein Hund mit derartiger Panik auch nicht mehr "zugänglich" ist - und wenn er überhaupt was von dem Menschen wahrnimmt, dann fühlt er sich in seinem Verhalten bestätigt.

    Ich glaube einfach nicht, das Mensch in so einer Situation wirklich beruhigend auf den Hund einwirken kann. Schließlich lieben wir alle unsere Hund und können uns vor Mitgefühl dabei kaum schützen.

    Ich muss gestehen - ich neige ja selbst öfters mal zu "übertriebenem" Mitgefühl. Und mein Freund holt mich dann da "runter" indem er in meinem Augen "knallhart" mit den Hunden umgeht - und das Blöderweise auch noch viel besser funktioniert.

    Also wenn ein Hund panisch den Boden aufbuddeln will bis die Pfoten bluten - dann würde ich (theoretisch) ihm das verbieten. In dem Sinne "hör auf mit dem Blödsinn und gib Ruhe"
    Ich weiss - leicht gesagt oder geschrieben, schwer in der Realität. Aber ich glaube das würde dem Hund in so einer Situation mehr helfen.

    Zitat

    armani hat so ne action gemacht. obwohl wir seit einem halben jahr üben. sobald er merkt das er alleine ist gehts ab.

    Hallo Lea,

    die Frage ist doch, WIE übt Ihr seit einem halben Jahr?

    Dieser Thread hier ist doch gerade erst einen Monat alt - und die Tipps mit Hund "veräppeln" indem man öfters mal einfach so zur Tür geht waren Dir doch neu, oder? Also übt Ihr sooo doch höchstens seit einem Monat, richtig?

    Dann dürft Ihr 1. noch keine Wunder erwarten - erst recht nicht bei einem Hund der offensichtlich so große Ängste hat.

    Und 2. - und das ist jetzt WICHTIG:
    Bitte während dieser Trainingsphase Rückschläge vermeiden!!!!!!!
    Also den armen Armani nicht so lange allein lassen, dass er wieder Panik schiebt. Damit macht Ihr Euch die ganze vorherige Arbeit wieder kaputt.
    Ihr wollt doch Vertrauen aufbauen - Armani soll doch lernen, dass Alleinsein nicht schlimm ist, weil ihr ganz schnell wieder zurückkommt. Dieses "ganz schnell" muss für ihn so kurz sein, dass er sich nicht wieder in seine Angst reinsteigert.

    Bis Ihr das geschafft habt muss eben einer bei ihm im Auto bleiben und der andere allein ins Kaufhaus. Ist alles eine Frage der Organisation.

    ähm - tja, kurz gesagt: Nö, nicht so ganz ;)

    Ich würde das Training so aufbauen, das ich nicht "handgreiflich" werden muss.
    Damit meine ich z.B. NICHT den Po runterdrücken beim Kommando Sitz - Du kannst den Hund mittels Leckerchen direkt vor der Nase so führen, das er sich "allein" hinsetzt. Du kannst auch den Moment abpassen wo er sich sowieso gerade hinsetzt und dann das Kommandowort sagen und noch mit Leckerlie belohnen.

    Das Gleiche gilt fürs Kommando Hier - bitte nicht ranziehen, sondern mit Leckerchen so "heiß" machen, das die Hündin freiwillig kommt.
    Guck mal hier:
    Finnchens Hier-Kommando-Training

    Auch den Namen trainierst Du ähnlich - einfach immer bestätigen, wenn er guckt.
    Vielleicht ist ja auch das Clicker-Training für Euch das Richtige. Da lernt Mensch auf die positiven Verhaltensweisen zu achten statt immer nur zu gucken was Hund falsch macht. Guck mal unter der Rubrik Clicker hier im Forum.

    Achja - Flexileine halte ich nicht viel von. So lernt der Hund nur zu ziehen, weil ja dann die Leine immer länger wird.
    Als einzige Ausnahme lasse ich gelten, wenn Du ihm Nachts im Dunkeln noch etwas mehr Freiraum fürs Geschäft lassen willst, aber auch nicht ableinen kannst oder darfst.

    Wenn Du trainieren willst, das Dein Hund frei läuft, aber in Deiner Nähe bleibt, empfehle ich eine Schleppleine.
    guck mal hier: Fluffys Schleppleinenthread

    Zitat


    Hallo Herbert!
    Also wann ist Zuspruch - und ich beziehe mich jetzt allein auf einen "panischen Silvesterhund" - noch im Rahmen und wann würde es eher in die Angst treiben...

    bin zwar nicht der Herbert, schreibe aber trotzdem mal was dazu... :D

    Wir hatten neulich auf dem Spaziergang so ein kleines Erlebnis:
    Wir gingen unter einer Strom-Überlandleitung vorbei, die irgendwie merkwürdig geklackert hat. Also hab ich erstmal hoch gesehen, woher
    das Geräusch kommt und was da los ist.
    Mein Großer ist dann ganz klein geduckt an diesen Mast rangeschlichen, hat gründlich geschnüffelt und angefangen zu knurren. Der Kleine tat es ihm nach.
    Nachdem für mich dort alles OK war bin ich normal - also gelassen - weitergegangen und hab nur zu Beiden gesagt: alles OK!
    Die Hunde haben daraufhin beide zweimal kurz gewufft und sind dann etwas dichter als sonst bei mir gelaufen, unter der Stromleitung durch. Fünf Meter weiter war die Ganze Sache vergessen, und auch auf dem Rückweg - ohne Geräusch - kein Thema mehr.

    Ich hab also nicht meine Hunde und deren Angst ignoriert sondern kurz die Lage gecheckt und dann Entwarnung gegeben.

    Und das meinte ich auch wenn ich dazu rate an Silvester zu ignorieren. Also nicht den Hund ignorieren und jegliche Kommunikation abbrechen, warum auch?
    Sondern sich eben nicht aus Mitgefühl schon mit erschrecken oder gar schon im vorraus Panik schieben, einfach die Knallerei ignorieren bzw. als normal betrachten.
    Und eben nicht trösten - sondern ruhig bleiben und irgendwie Entwarnung signalisieren.

    Hallo,

    zumindest zeugt es nicht von Feigheit, HIER eine solche Frage zu stellen, bzw. so zu formulieren ;)

    Mir ist ein ängstlicher Hund auch lieber als ein aggressiver - wobei es vermutlich mehr Arbeit ist dem Ängstlichen Selbstbewußtsein "einzuhauchen".

    Ich verstehe aber schon Deinen Ansatz - es sieht bestimmt lustig aus wenn ein großer Hund vor einem kleinen flieht. :^^:

    Mein Jacko macht das auch teilweise - er wirkt dabei aber nicht ängstlich. Bei ihm hab ich ehr den Eindruck er nimmt die Kleinen nicht so ernst und wenn die einen "auf dicke Hose" machen, geht er ihnen lieber aus dem Weg als ihnen weh zu tun.

    Wenn Eurer Hund tatsächlich Angst zeigt braucht er mehr Selbstbestätigung - also Aufgaben, die er gut erledigt. Und kleine Herrausforderungen - an denen er wachsen kann.