@ Gordibrian,
danke, ja - ich kann mir mein Wissen tatsächlich auch selbst zusammen suchen. Daher waren meine diesbezüglichen Fragen an Dich im Grunde ein Bitte, mir die Arbeit zu ersparen. Aber vielleicht sollte ich mir so etwas künftig schenken - beim Stöbern "stolpert" man doch oft auch noch auf interresante Zusatzinformationen. 
Der von Dir eingestellte Link - aufgrund meiner Frage, was Verhaltentherapie beinhaltet - verweist auf eine Tierarztpraxis, die nebenher (oder hauptsächlich?) Verhaltenstherapie in der eigenen Hundeschule anbietet.
Er umschreibt im typischen Werbestil, was Verhaltenstherapie erreichen soll - für eine HP eines Unternehmens vollkommen normal und auch OK.
Aber er beantwortete eben NICHT die Frage, welchen Umfang die Zusatzausbildung hat, welche Inhalte vermittelt werden, wo diese Ausbildung durchgeführt wird.
1. Umfang: 60 Theoriestunden verteilt auf 5 Jahre
2. Weiterbildung durch: Landestierärztekammer, Uni
3. Inhalte: Ethologie der verschiedenen Haustierspezies
Verhaltensmodifikation (= Veränderung) aufgrund lernbiologischer Grundprinzipien
Verhaltensmodifikation mittels Pharmakotherapie (= Medikamente u.ä.)
Humanpsychologisches Grundlagenwissen
Einschlägige Rechtsmaterie
Verlangt wird die Teilnahme an den Unterrichtsstunden und - zur Darstelllung der praktischen Fähigkeiten - die Dokumentation von 25 Fallbeispielen - fünf davon ausführlich mit Literaturdisskusion, der Rest in Form von Karteiauszügen. Diese Fallbeispiele müssen mindestens enthalten: Anamnese (= Aufnahmegespräch), Differentialdiagnose(n) + Diagnose (= Festlegen, was Sache ist), Therapie (= was wird gemacht) und Verlauf (= hats geklappt, wie lange hats gedauert)
Achja, und ein Fachgespräch.
Für mich als ganz normaler Hundehalter wäre es sehr schön, wenn ALLE Tierärzte dieses Zusatzwissen hätten. Weil sie dann vielleicht mich, als ihren Kunden, besser beraten könnten wenn mein Hund mir auffällig erscheint. Insbesondere könnten sie medizinische Gründe für dieses Verhalten ausschließen - das kann kein normaler Hundetrainer. DAFÜR braucht es solche Experten. Gäbe es hier in meiner Nähe einen solchen Tierarzt, würde ich gerne bei entsprechenden Fällen dorthin gehen.
Ob das ganze theoretische Wissen für die anderen - also nicht medizinisch begründeten Verhaltensauffälligkeiten ausreicht, um wirklich eine Problemlösung zu erreichen, kann ich mir ehrlich gesagt schwer vorstellen. Mir ist nicht klar, wie der TA seine Fallbeispiele erlangt - fängt er einfach mal an und dokumentiert dies? Oder unter Anleitung eines bereits tätigen TA mit Zusatzausbildung? Selbst wenn, 25 Fälle sind m.E. wenig Praxis.
Aber - für den ganz normalen Hundealltag, also Welpen sozialisieren, Grundausbildung, die Alltagsproblemchen durch artgerechtes Verhalten des Hundes in unserer Nicht-hundegerechten Umwelt - dafür brauch ich einen Praktiker, der tagtäglich auf dem Hundeplatz steht statt hinterm Schreibtisch irgendwelche Anamnesenbögen auszufüllen. Und der natürlich außerdem so viel wie möglich darüber weiss, was er dort tut.
Zum Autoreparieren brauchts ja auch keinen Automobil-Ingenieur.
Ganz nett wäre auch, wenn sich Otto-Normal-Hundehalter einen Trainer und / oder Hundeschule auch langfristig leisten kann. Schließlich dauert eine gute Grundausbildung wenigsten 1,5 Jahre - oft auch länger.
Ich kenn ja die Preise in Stuttgart nicht so - dachte aber bisher das München der teuerste Fleck in Deutschland ist. Jedenfalls könnte ich mir die Preise dieser Hundeschule nicht leisten - bzw. würde nur bei richtig großen Problemen in diesen sauren Apfel beißen. Aber nicht für die wöchentliche Welpen- und Junghunde-Bespaßung.