Gerade sind GG und ich von CACIB in Nürnberg, der Rassehundeausstellung zurückgekommen. Unsere Entscheidung ist wohl zu 99 % gefallen – auf einen Hovawart.
Aber ich erzähle erstmal von Anfang an…
1. Tag
Wir wollten eigentlich nur Sa. auf die Messe. Dort angekommen, haben wir gleich Ring 13 gesucht, wo die Akitas bewertet wurden. Ich war total gierig darauf, endlich mal einen in Natura zu sehen.
Nachdem wir auf dem Weg dorthin über mindestens hundert Rhodesian Ridgbacks gestolpert sind (das scheint der neue Modehund zu sein), sah ich sie endlich – die Akitas!
So herrliche Hunde – ich war total begeistert. In Gedanken diskutierte ich schon mit mir, ob ich einen grauen, weißen oder roten nehmen möchte.
GG und ich blieben da, um uns die Bewertungen anzusehen. Aber je mehr ich die Hunde beobachtete, desto mehr „fehlte“ mir etwas. Ich konnte es zuerst nicht beschreiben, bis GG sagte „ diese Akitas sind so … asiatisch – bei denen sieht man keine Gesichtsregung“.
Genau das war es!
Auch wenn man die Wuffs beobachtet hat, wie sie mit ihren Besitzern schmusten, oder gestresst waren, oder jemand begrüßten, oder einen anderen Hund angifteten – die Gesichter waren stets gleichbleibend freundlich und ausdrucksstark, aber ohne „Regung“.
Langer Rede, kurzer Sinn – so sehr uns die Akitas auch vom Aussehen gefallen, wir wussten, das wird nicht unser Wuff!
Okay, also weiter zu Ring 30, in der Hoffnung, wenigstens ein paar Wolfs/Großsspitze zu sehen. Wir hatten Glück, obwohl die Bewertungen schon rum waren, ein nettes Herrchen eines Wolfsspitzes zu finden. Der klärte uns auch über die Rasse auf und den Unterschied zwischen „Wolf“ und „Groß“.
Der Habitus der Hunde gefiel uns sehr gut. Aber … wie soll ich’s sagen … das Verhältnis von Fell zu Hund war schon etwas sehr großzügig in Richtung Fell verschoben; sprich: zuwenig Hund für das viele Fell.
Also noch kurz zu Ring 12, den Großpudel (da weigerte sich GG standhaft, einen Pudel ernsthaft ins Kalkül zu ziehen, er kam einfach nicht gegen seine Vorurteile an), vorbei an den Dalmatiners (ja ist denn heute schon Disney) hin zu den Labrador/Retriever. Die gefielen uns sehr gut; aber einerseits wollten wir keinen „Modehund“ (aus Angst vor Überzüchtung), andererseits (was schwerer wog) ist die Jagdleidenschaft bei diesem Apportierer vielleicht doch auch zu groß.
Okay, der erste Tag war rum. GG und ich sahen uns in die Augen. Entweder morgen noch mal kommen oder sich doch eine Katze anschaffen?
Gut, damit war der Sonntag verplant! Nochmal CACIB!
Beim Rausgehen „stolperten“ wir über den Hovawart-Verein und hatten das Vergnügen, mit einer sehr netten Dame zu sprechen. Die bestärkte noch unsere heimliche Liebe zu den schönen Wuffs. Damit war auch klar, wohin es uns am Sonntag dann wohl hinzieht …
2. Tag
Morgens angekommen, furchtbarer Trubel! Diesmal hatten wir Schwiegermutter dabei. Okay, also erstmal für Schwiegermama einen Stuhl besorgen. Die ganze Familie quartierte sich nun bei Ring 28 ein!
Uns quollen die Augen über – sooo viele schöne Hovis (ja klar, war ja deren Ring… :irre: ). Ächz, wir wussten gar nicht, wo zuerst hinschauen! Der Ringrichter war, im Gegensatz zu den gestrigen, sehr sympathisch und erklärte den Zuschauern einige seiner Kriterien. GG, Schwiegermama und ich fühlten uns richtig wohl in diesem Rudel!
Wir hatten einige sehr nette Gespräche und irgendwie hat die ganze Familie ein eindeutiges Urteil gefällt!
Etwas halbherzig betrachteten wir uns noch die Weißen Schweizer Schäferhunde, die am Nebenring bewertet wurden.
Und, damit man uns wirklich keinen Vorwurf machen kann, wir hätten nicht alle Optionen geprüft, wurden auch noch mal die Riesenschnauzer betrachtet und mit einigen Besitzern gesprochen. Kurz sind wir dann auch noch bei den Sennenhunden vorbei.
Yepp – aber das alles hat uns nicht mehr von unserer Entscheidung abbringen können.
Damit wäre von der Geschichte „ein Ehepaar will einen Wuff“ der erste Teil („der passende Wuff“) abgeschlossen. Fürderhin wird also das Forum mit dem zweiten Teil („der ideale Wuff-Züchter“) genervt werden!