hallo
ich bin ganz baff, dass es ausser mir noch andere gossi-freunde gibt 
also, ich hab hier einen gos-datura-catalan, zweieinhalbjährig, rüde.
er stammt direkt aus spanien, katalonien, war ein überzähliger aus einer sehr ursprünglichen arbeitslinie - überzählige welpen werden in spanien entsorgt.
zur rasse: sehr vieles hat ja schopenhauer schon geschrieben. der gossi ist ein arbeitstier. er WILL einen job, er BRAUCHT einen.
ich sage gern, der gossi ist der spanische border - und viel geben sie sich sicher nicht. 
er ist allerdings mehr der allrounder, nicht ganz so spezialisiert an den schafen, beim gossi ist ein kleiner schuss herdenschützerblut mehr dabei, als beim border.
er ist wie alle hütis, sehr sehr agil, sehr aktiv - aber (noch) nicht hyperaktiv, er ist sehr fordernd was die auslastung angeht - man kann ihn mit fast allem begeistern, was köpfchen braucht und wo er seine ungeheure schnelligkeit und wendigkeit ausspielen kann. also von agility bis fährten macht er gern alles mit.
der gos wird recht spät erwachsen (vom kopf her) - viele gossen (grad die rüden) werden mit 2-3 jahren wieder abgegeben - denn um den dreh rum kommt der "kleine herdi" zum vorschein. gossis sind sehr selbstbewusst - bei aller liebe zur arbeit - sie möchten immer wissen, ob "chef" noch "chef" ist. erweisst sich chef als nicht standhaft genug - dann kann es schon sein, dass der gos zum überhüter wird.
das hüten ist ihm angebohren - wenn man das nicht in die richtigen bahnen lenkt, dann gibts einen supergau. da du pferde hast, musst du sehr genau aufpassen, den der gos treibt in seiner heimat nicht nur schafe sondern auch grossvieh - dh er ist mutiger als für ihn gut ist - und pferde sollte er nicht hüten und schon gar nicht heelen!!!!!
mein sam liebt unsere kinder - für ihn sind sie seine schafe und er verzeiht ihnen so ziemlich alles - allerdings kann er auch ziemlich knätschig werden, wenn ihnen in seinen augen jemand zu nahe tritt.
je älter der gos wird, desto misstrauischer wird er fremden gegenüber - der wach/schutztrieb wird mit der zeit stärker. auch hier braucht man ein waches auge und sollte beizeiten lernen, ihn zu lesen. sonst bekommst du eines tages keine post mehr, weil dein briefträger sich nicht mehr an den briefkasten traut.
der gos ist kein hund für ruhige oder mittelmäßig aktive menschen - der gos ist auf seine art ein klasse hund - aber auch anstrengend.
mit den alten "rudelführer"- methoden (ich gebe kommando und du gehorchst) kann man einen gos nicht wirklich erziehen. für eine gos brauchst du viel köpfchen, gutes timming (und sie sind verdammt schnell!) eine gute portion humor (wenn er schlauer ist als du) und vielviel liebevolle konsequenz und ein kleines quentchen natürliche autorität. es stimmt, wenn man sagt, ein gos kennt nur einen herrn. alle anderen aus der familie sind für ihn seine "schafe".
sein fell ist äusserst pflegeleicht - einmal bis zweimal die woche bürsten reicht völlig aus im regelfall - für mich persönlich gibts wenige rassen, die mir von der optik her besser gefallen.
als anfängerhund würd ich den gos nicht unbedingt empfehlen - für menschen, die hütis zu schätzen wissen ist er allerdings ein wirkliches "schmankerl" wenn man ihn zu nehmen weiss.
liebe grüße
stella
edit:
ich lese grad ihr hab ja einen grossen hof und viele tiere.
der gossi wird dir gern beim hüten des federviehs helfen - aber das grundstück allein (und sei es noch so gross) wird ihm nicht reichen. er braucht trotzdem noch seine "runden" die du mit ihm gehst und ein paar aufgaben, an denen er sich messen kann.
wenn du noch fragen hast, nur zu! ich kenne mittlerweile auch ein paar sehr gute gossi-züchter in DE, in holland und in spanien direkt.